Sexueller Missbrauch und Gewalt in der katholischen Kirche

Herasun
Zitat:
strubbel hat am 15. März 2010 um 23:47 Uhr folgendes geschrieben:

schon der erste absatz ist heftig ich halt´s ja im kopf nicht aus...


Man sollte das schon irgendwie aushalten können..... die Opfer müssen`s ja auch!
Immerhin nehmen auch die Herren der Perversenfraktion lediglich "demokratische Rechte" wahr.
Digedag
Zumindest sind jetzt 3 Personen bekannt die pädophile Neigungen besitzen und rechtlich legalisieren wollen.



http://bazonline.ch/ausland/europa/Paedo.../story/20957442

Warum reagiert der Staat nicht ????
SirBernd
Allein die Neigung ist ja nicht strafbar ...
gastli
... aber die Taten und deren Vertuschung.
Im Übrigen halte ich das Ablenkungsmanöver "Pädophilen-Partei" für gescheitert.
Deshalb kehre ich zurück zum Thema.





Es führt kein Weg an der Aufdeckung von Missbrauchsfällen vorbei. Es führt auch kein Weg daran vorbei, dass die Verantwortlichen in der Kirche, die Täter geschützt haben und Opfer alleine gelassen haben, ihre Strafe erfahren. Der taz-Kommentator sagt es völlig richtig so: "Die katholische Kirche ist angesichts des Missbrauchsskandals derzeit wie in einem Zeitraffer einem umfassenden Lernprozess ausgesetzt. Dieser Prozess ist schmerzhaft und wird lange dauern. Das Gute aber ist: Die Kirche hat keine Alternative."
Zum Glück haben aber die Menschen eine Alternative. Sie können sich von der Kirche abwenden.
RudiRatlos
Und der Papst verschickt derweil einen Hirtenbrief, ob das der vollständigen Aufklärung dient bezweifle ich. Unterdessen melden sich in immer mehr Staaten Opfer von Übergriffen seitens des Klerus.

Die Sache mit der Pädophilen-Partei sollte lediglich als Hinweis dienen das es ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt, kein Ablenkungsmanöver. Und geschwiegen wird dabei nicht nur in der Kirche.
Schmor
Vielleicht sollte, wie es üblich ist, das Tatwerkzeug von der Staatsanwaltschaft eingezogen und entsorgt werden !
gastli
Der Regensburger Bischof Müller gerät wirft den Medien wegen der Art ihrer Berichterstattung über Missbrauchsfälle eine "Kampagne gegen die Kirche" vor.

Sie begreifen nichts! Sie lernen nichts!
So für ein verkommener Verein. Der Täter stilisiert sich zum Opfer.

In seinem Hirtenbrief schreibt der Chef des Verein:

Zitat:
'Es sind viele Faktoren, die das Problem verursacht haben: eine ungenügende moralische und spirituelle Bildung in den Seminaren und in den Novizenstrukturen, eine Tendenz der Gesellschaft, den Klerus und andere Autoritätspersonen zu begünstigen, eine übertriebene Sorge um den guten Ruf der Kirche und zur Vermeidung von Skandalen, was zur verfehlten Anwendung der geltenden kanonischen Strafen geführt hat', heißt es im Hirtenbrief.
Der Papst erkennt den 'schrecklichen Verrat' an, den die Opfer der Missbrauchsfälle erlitten haben, und drückt sein Bedauern über das Leid aus, das sie erdulden mussten. Er sehe ein, dass in vielen Fällen niemand bereit gewesen sei, auf die Stimme der Opfer zu hören, die den Mut fanden, über ihre Erlebnisse zu sprechen."


Der "Kurier" schreibt, dass Ratzinger dem Brief an seinem Namenstag unterzeichnete und sich danach bei einem Haydn-Konzert entspannte und mit seinem Bruder [der in Regensburg mindestens Kinder schlug] spazierenging.

Widerlich diese infame Heuchelei.

Die verstecken unter dem Deckmantel der Liebe brutalste Unmenschlichkeit.
Auf der einen Seite steht der heilige von Gott berufene und ins Amt eingesetzte Priester, auf der anderen ein unschuldiges Kind. Alles was in den Kirche geschieht unterliegt der Deutungshoheit eines Priesters oder anderen Kirchenmannes. Alles was Kinder in der Kirche empfinden und erleben über Gott und die Welt liegt allein bei den Priestern. Das missbrauchte Kind ist auf Gedeih und Verderb seinem Wohlwollen ausgeliefert.
Das Schlimmste aber ist. Das Kind wird von seinen Eltern dem heiligen Mann übergeben und ausgeliefert. So erlebt es ein Kind. Selbst die Personen, denen es natürlicherweise am meisten vertraut, seine Eltern stellen sich unter die Autorität der Kirche.
Wie soll ein Kind da aufmucken?
Wie soll ein Kind sich da wehren?
Wie soll ein Kind die an ihm vergangenen Taten da anklagen?
Wenn selbst Eltern ihre Kinder in die Hände der Kirche geben !!!!!
Wie alle Opfer von sexuellen oder anderen Formen des Missbrauchs fühlt sich das Opfer hier das Kind schuldig. Die große Macht, hohes Ansehen der Kirche führen bei den Opfern zu starker Abhängigkeit.
RudiRatlos
Und zum wiederholten Male läßt du ungeschminkten Haß gegen die Kirche durchblicken indem du ALLE in einen Topf wirfst. Deine Art und Weise zu argumentieren ist abstoßend.

Ich frage mich derweil auch was die Staatsanwaltschaften unternehmen um der Täter habhaft zu werden, ich kann dazu keine Meldungen entdecken.
Herasun
Zitat:
RudiRatlos hat am 23. März 2010 um 10:32 Uhr folgendes geschrieben:
Und zum wiederholten Male läßt du ungeschminkten Haß gegen die Kirche durchblicken indem du ALLE in einen Topf wirfst. Deine Art und Weise zu argumentieren ist abstoßend.

Ich kann nicht erkennen, daß er ALLE (wer auch immer das sein mag) in einen Topf wirft.
Was er anprangert, ist doch lediglich, daß unter dem Deckmantel der Scheinheiligkeit nicht nur heute oder vor 10,20,30...Jahren , sondern schon seit Jahrhunderten Perverse und Kranke in der Kirche einen Hort finden für ihre Perversionen.
Und ich erkenne außerdem, daß er anprangert, daß sich keiner der Oberhäupter der Kirche wirklich überzeugend gegen Verbrechen dieser Art und die dazugehörigen Verbrecher äußert. (Alles halbherziges Gewäsch; das mußt auch du zugeben, wenn du ehrlich bist.)
Immerhin ist es einem Atheisten erlaubt, Schlußfolgerungen zu ziehen, denen du dich möglicherweise aufgrund deiner Weltanschauung bzw. deines Glaubens verschließt.
Und ich sehe es ebenso:
Die Kirche ist vor allem - aber nicht nur- als Institution nicht das, was sie vorgibt zu sein.

Zitat:
RudiRatlos hat am 23. März 2010 um 10:32 Uhr folgendes geschrieben:
Ich frage mich derweil auch was die Staatsanwaltschaften unternehmen um der Täter habhaft zu werden, ich kann dazu keine Meldungen entdecken.

Trennung von Kirche und Staat heißt die Zauberformel oder das Wunder des Vergessens oder der Witz der Menschheit oder .....bestimmt fällt dem Einen oder Anderen noch so`n nettes Attribut dazu ein.
birke
Mir fällt dazu auf jeden Fall ein, dass der "Stellvertreter Gottes auf Erden" in seinem Brief von Handlungen und nicht von Taten geschrieben hat. Er hat also immer noch nicht begriffen, dass es Verbrechen sind oder er will es in seiner Scheinheiligkeit nicht wahrhaben. Die katholische Kirche verharrt immer noch im Mittelalter - dort war das Halten von Lustknaben üblich. Arme Schäflein, die so einem Verein hinterherlaufen.
gastli
Zitat:
Und zum wiederholten Male läßt du ungeschminkten Haß gegen die Kirche durchblicken indem du ALLE in einen Topf wirfst. Deine Art und Weise zu argumentieren ist abstoßend.


Zum wiederholten Male teile ich mit, dass ich keinen Hass gegen die Kirche empfinden kann, da ich die Kirche auch nicht lieben kann.

So falsch ist der Gedanke an ALLE gar nicht, wie uns die Entwicklung des Skandals zeigt.

In Anbetracht der Tatsache das Staatsanwälte hier nicht viel unternehmen werden, können aus den von mir genannten Gründen die Kinder auch nicht wirksam geschützt werden.

Die irische Sängerin Sinéad O'Connor sagte SpOn, der Papstbrief sei "eine Studie in der hohen Kunst des Lügens". Der Papst schiebe alle Schuld auf die Bischöfe ab, dabei sei die Verschleierung des Kindesmissbrauchs in Irland auf direkte Anordnung aus Rom erfolgt. Der Brief sei die "Vertuschung der Vertuschung", sagte O'Connor.
Garry O'Sullivan, Chefredakteur des "Irish Catholic", sagte, der bisherige Umgang der Kirche mit dem Skandal sei "absolut erbärmlich". Wenn die Bischöfe die Aufklärung nicht deutlich beschleunigten, verlören sie auch noch den letzten Rest ihrer Glaubwürdigkeit. Sie würden nicht die Aufklärung beschleunigen, weil sie noch immer etwas zu verbergen hätten. O'Sullivan: "Wir haben noch nicht alles gesehen."

Es ist davon auszugehen, dass noch lange nicht alles öffentlich ist. Bislang hat die katholische Kirche immer erst unter dem Druck der Öffentlichkeit gehandelt und nur das eingestanden, was bereits öffentlich war. Aufrichtige Umkehr zu den Opfern sieht anders aus.

Es wäre daher an der Zeit, die kirchlichen Einrichtungen entsprechend zu kennzeichnen, damit Kinder, Jugendliche und deren Eltern jederzeit wissen, in welches Risiko sie sich begeben. Eine weitere verhältnismäßig einfache Lösung bestünde darin Kindern den Zutritt zu kirchlichen Einrichtungen nur in Begleitung der Eltern zu erlauben. Es kann sich sich schließlich beim Betreten einer Kirche um Bereiche handeln, gegen die die Pornoecke einer Videothek harmlos ist.
Obwohl ich mir da auch nicht 100% sicher bin, dass nicht Eltern wohlwissentlich um die Folgen ihre Kinder der Kirche zuführen werden.
RudiRatlos
Zitat:
gastli hat am 24. März 2010 um 15:10 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat:
Und zum wiederholten Male läßt du ungeschminkten Haß gegen die Kirche durchblicken indem du ALLE in einen Topf wirfst. Deine Art und Weise zu argumentieren ist abstoßend.


...

Es wäre daher an der Zeit, die kirchlichen Einrichtungen entsprechend zu kennzeichnen, damit Kinder, Jugendliche und deren Eltern jederzeit wissen, in welches Risiko sie sich begeben. Eine weitere verhältnismäßig einfache Lösung bestünde darin Kindern den Zutritt zu kirchlichen Einrichtungen nur in Begleitung der Eltern zu erlauben. Es kann sich sich schließlich beim Betreten einer Kirche um Bereiche handeln, gegen die die Pornoecke einer Videothek harmlos ist.
Obwohl ich mir da auch nicht 100% sicher bin, dass nicht Eltern wohlwissentlich um die Folgen ihre Kinder der Kirche zuführen werden.


So viel Blödsinn auf einmal ist mir noch nicht begegnet. Es ist absolut widerlich wie du mit diesem Thema umgehst.

Da könntest du gleich fordern die Vermehrung, welche bekanntlich Kinder zum Ergebnis hat einzustellen. Dies wäre der sicherste Schutz.

Leute wie du würden die Wohnungen bekannter Pädophiler sicher auch kennzeichnen, ihnen ein unverkennbares Zeichen (Judenstern!) anheften.

Hass wird aus Unwissenheit und Desinteresse geboren, du bist ein führendes Beispiel dafür in diesem Forum.
Meister
Jetzt gibt es ja nun den berühmten runden Tisch wieder.
Warum, wieso, weshalb bleibt mir ein Rätsel.
Es gibt für solche Missbräuche, Gerichte und Staatsanwälte.
Jetzt kommen noch zusätzlich mehrere Minister zur Aufklärung hinzu.
Wenn wir nicht weiter wissen, bilden wir eben eine Kommission.
Selbige stellt dann fest, alles verjährt, habe fertig?
Mit der Kirche im eigentlichen Sinn, hätte das eigentlich alles wenig zu tun, außer das die Beschuldigten unter dem Deckmantel des Schweigens durch die Kirche Asyl bekommen haben.




Meister
jandark
Immerhin wird jetzt allmählich klar, warum Bischof Mixa die sogenannten Rabenmütter anprangerte. Er hatte es nur gut gemeint.
In Wahrheit lautete seine Botschaft: Haltet Eure Kinder vor Einrichtungen fern!
Haben wir ihm also Unrecht getan? nachdenklich


gruß

jandark
gastli
http://www.jetzt-reden-wir.org/
Nie wieder Missbrauch in Heimen und Internaten!
Nie wieder „schwarze Pädagogik“!

...Bild.nicht.mehr.auf.imageshack.online.../i/stoppkl.jpg/]...Bild.nicht.mehr.auf.imageshack.online.../img89/5158/stoppkl.jpg[/IMG]

Demo der ehemaligen Heimkinder
in Berlin am 15. April 2010
Lazarus
Schon wieder Stop-Schilder? Dachte aus dem Zeitalter wärn wir raus. Nee Ne
jandark
Zitat:
jandark hat am 29. März 2010 um 16:05 Uhr folgendes geschrieben:
Immerhin wird jetzt allmählich klar, warum Bischof Mixa die sogenannten Rabenmütter anprangerte. Er hatte es nur gut gemeint.
In Wahrheit lautete seine Botschaft: Haltet Eure Kinder vor Einrichtungen fern!


... und nun soll er auch noch geprügelt haben, der Bischof.
Kinder gehören eben in Familien. Augenzwinkern

Mixa soll mißhandelt haben.

Etwas merkwürdig finde ich bei der ganzen Diskussion um die Übergriffe in kirchlichen und anderen Einrichtungen, daß fast vollkommen unbeachtet bleibt, daß die meisten Übergriffe, gerade auch sexuelle, innerhalb der Familien bzw. im privaten Umfeld stattfinden.

gruß
jandark
Lazarus
Zitat:
jandark hat am 31. März 2010 um 13:34 Uhr folgendes geschrieben:
Etwas merkwürdig finde ich bei der ganzen Diskussion um die Übergriffe in kirchlichen und anderen Einrichtungen, daß fast vollkommen unbeachtet bleibt, daß die meisten Übergriffe, gerade auch sexuelle, innerhalb der Familien bzw. im privaten Umfeld stattfinden.


Wenigstens mal jemand dem das auffaellt.

In meinem (nicht allzu üppigen) persönlichen Umfeld kenne ich alleine 3 erwachsene Leute und 2 Kinder die selbst Opfer im Familienkreis sind/waren, von einem weiteren Kind weiss ich vom Hörensagen. (Hochgerechnet müssen das Tausende jährlich alleine in Thüringen sein.) Nur in einem Fall konnte man sich überhaupt zu einer Anklage durchringen. Meist wird man sich erst nach Jahren bewusst, was da überhaupt falsch gelaufen ist und dass man auch was dagegen tun könnte. Als Kind hat man praktisch keine Chance, die eigenen Eltern als Anlaufstelle fallen aus, und jemand fremden wird man sich erst recht nicht anvertrauen. Also wird es zur "Normalität" und jahrelang halt irgendwie ertragen, mitunter wird diese "Normalität" dann auch noch an die eigenen Kinder weitergegeben. Neueren Studien zufolge wohl sogar noch im Erbgut. Ausnahmslos alle mir bekannten heute erwachsenen Opfer haben immer noch psychische Probleme deswegen, sowas kriegt man nicht "geheilt".
Anders als in öffentlichen und religiösen Organisationen ist ein Eindämmen im familiären Umfeld aber fast unmöglich, da hier kaum entsprechende Kontrollen und Überwachungen möglich sind und die Angst vorm Täter zumeist überwiegt. Die einzigen, die wirklich aktiv werden können, sind die zumeist eingeschüchterten Opfer.

Deshalb, auch wenn es den betroffenen sehr schwer fällt, kann ich jedem Kind nur raten irgendwo Hilfe zu holen. Entsprechende Einrichtungen und Telefonnummern (Sorgentelefon in Gera: 03 65 / 5 52 30 - 0) gibts in jeder Stadt, der Notruf 112 ist auch zuständig.
nameless
gastli
Anlässlich des kirchlichen Missbrauchsskandals führte die dpa ein Gespräch mit Karlheinz Deschner. Offensichtlich waren dessen Antworten jedoch zu direkt, weshalb dpa plötzlich von der zugesagten Verbreitung des Interviews abrückte. Der Humanistische Pressedienst dokumentiert, was deutschen Zeitungslesern vorenthalten wurde