orca
Liebe Leute,
die Kapitalistenmedien lassen ja ständig eine Flut von (Des-)Informationen über die DDR über uns hinwegrollen. In der Hoffnung, irgendwann den letzten klaren Gedanken und die letzte wahre Erinnerung aus unserem Gehirn zu spülen. Ob das Reportagen oder Machwerke wie "Sonnenallee", "Good bye, Lenin" oder "Das Leben der Anderen" sind.
Nun, was hatten wir aber damals in der DDR, was die BRD uns nicht bieten kann?
Wir hatten Frieden. Während heute für gedankenlose unterwürfige und / oder verbrecherische Toitsche ganz normal ist, wenn von ihren Steuern Angriffskriege bezahlt werden und deutsche Soldaten über andere Länder herfallen, um zu töten zu verstümmeln und zu zerstören oder sich töten oder verstümmeln zu lassen.
Wir hatten Arbeit. Und zwar sichere, flächendeckend tariflich bezahlte mit staatlich gefördertem Urlaub (war ja auch unser Staat) und heute längst abgeschafften Feiertagen.
Wir hatten eine zweite Lohntüte. Die wird bei der Diskussion über die Löhne gern "vergessen". Staatlich subventionierte Mieten und Waren des Grundbedarfs sowie kultur gestatteten gerade unteren Einkommensgruppen die Teilhabe am materiellen, kulturellen und sozialen Reichtum des Volkes.
Wir hatten unentgeltliche Bildung. Man brauchte weder reiche Eltern noch "Jobs" zur Finanzierung eines Studiums, sondern bekam im Gegenteil noch Stipendium und extrem subventionierte Wohnheimplätze. Und aus der Schule kamen auch keine denk-, lese- und rechenschwachen Nachwuchsidioten, sondern Menschen mit einer soliden Allgemeinbildung.
Wir hatten eine unentgeltliche Gesundheitsbetreuung. Eintrittsgeld beim Arzt oder Zuzahlungen für Behandlungen und Medikamente waren einfach unvorstellbar. Ganz davon abgesehen, daß die gesamten Sozialbeiträge 10% des Bruttolohns betrugen - bis maximal 60,- Mark (was ich nicht so gut fand). Der Staat (oder Kapitalist) legte nochmal dieselbe Summe drauf.
Wir hatten flächendeckend ausreichende Kinderkrippen und -gärten. So einen desolaten Zustand wie hierzulande hätten wir uns nicht einmal vorstellen können. zudem war die DDR auch sonst Kinder- und familienfreundlich. Kostenlose Ehekredite mit Erlaß bei der Geburt von Kindern, ausreichendes Kindergeld, besondere Förderung Kinderreicher und vieles mehr ließen solche idiotischen Erscheinungen wie das langsame Aussterben der Bevölkerung gar nicht zu.
Ich höre hier einfach mal auf. Dabei wäre noch Vieles anzuführen.
Aber ich möchte Euch nur den traurigen, asozialen, reaktionären und menschenfeindlichen sich tendenziell ständig verschlechternden Zustand vor Augen führen, in dem Ihr inzwischen dahinvegetiert und über den Viele ihren Herren nachkrähen, das wäre Freiheit und Selbstbestimmung.
Hugo
Oh, da hat die Reinkarnation von Sudel-Ede aber zum Rundumschlag ausgeholt! Dieses beschriebene Land muß ja tatsächlich das Paradies gewesen sein. Schade, daß ich es nicht kennengelernt habe ...
orca
Zitat: |
Original von Hugo
Schade, daß ich es nicht kennengelernt habe ... |
Dafür krähste aber immer ganz schön laut anti-DDR- und antikommunistische Parolen herum. Nun ja, Unwissen schützt immerhin vor dem schlechten Gewissen, zu lügen.
Nein, die DDR war kein Paradies, sonst wären die DDR-Bürger nicht freiwillig unter das Joch des Kapitals zurückgekrochen. Aber sie war ungleich sozialer als die BRD und wir waren ungleich freier als hier und heute. Heute haben die Arbeiter die "Freiheit", die Freiheit ihrer Herren im Chor mit den Vorsängern ihrer Herren zu preisen. Und die "Freiheit", nicht zu denken und jede Dummheit nachzuplappern, ohne daß sie jemand dafür rügt - was man MEINUNGS"freiheit" nennt, die genau so lange gilt, wie sie der Machtfestigung der Herrschenden dient.
Hugo
Zitat: |
Original von Verstoßener
Zitat: |
Original von Hugo
Schade, daß ich es nicht kennengelernt habe ... |
Dafür krähste aber immer ganz schön laut anti-DDR- und antikommunistische Parolen herum. Nun ja, Unwissen schützt immerhin vor dem schlechten Gewissen, zu lügen. |
Na da kann mal sehen, wie aufmerksam du hier mitliest. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, daß ich schon etwas älter bin (brauchst ja nur in meIn Profil zu schauen), daß ich die real existierende DDR vom Anfang bis zum Ende er-lebt habe und ebensolange darin ge-lebt habe - oder besser: Habe leben müssen, denn diesen Staat durfte ich nicht verlassen.
orca
Zitat: |
Original von Hugo
... denn diesen Staat durfte ich nicht verlassen. |
Da haste Dir aber einen dicken Bären aufbinden lassen. Ich habe problemlos die DDR öfter verlassen. Zugegeben meist nur in Richtung CSSR, aber das lag an meinem Wollen, nicht am Dürfen. Feindesland ist natürlich was Anderes.
Ich dachte auch, von Dir gelesen zu haben, Du seiest älter und habest in der DDR gelebt. Das Internet ist geduldig, da läßt sich viel schreiben.
Aber wie wär's - ausnahmsweise nur - mal mit einer SACHLICHEN Stellungnahme zu meinen SACHARGUMENTEN im Anfangsbeitrag?
Simson
Herzlichen Glückwunsch zu Deinem unkritischen Erleben der DDR, bei dem Du wohl nie wirklich hinter ihre Fassaden geschaut, ihre grundlegenden Fehler und Mängel nicht erkannt und ihr Zusammenbrechen auf mehreren Ebenen nicht bemerkt hast. Kein Wunder, daß Du sie heute vermißt, wenn Du sie damals so erlebt hast.
orca
Zitat: |
Original von Simson
Herzlichen Glückwunsch zu Deinem unkritischen Erleben der DDR, bei dem Du wohl nie wirklich hinter ihre Fassaden geschaut, ihre grundlegenden Fehler und Mängel nicht erkannt und ihr Zusammenbrechen auf mehreren Ebenen nicht bemerkt hast. |
Zum Glück haben Deine Herren das beobachtet, sonst ahntest Du wohl bis heute nichts davon.
Wie wär's auch bei Dir - ausnahmsweise nur - mal mit einer SACHLICHEN Stellungnahme zu meinen SACHARGUMENTEN im Anfangsbeitrag? Ich kann mich nicht erinnern, von dir je was Anderes gehört zu haben als die Allgemeinplätze aus den Kapitalistenmedien. Glaub mir, die kennen hier wohl Alle, Du mußt Dich nicht um ihre Verbreitung bemühen.
demokrat
@Verstoßener:
Du hast natürlich Recht! Allerdings hast du noch ein paar Dinge in Deiner Aufzählung vergessen:
- Wir hatten eine Grenze an der Menschen erschossen wurden weil sie das Land verlassen wollten
- Wir hatten Gefängnisse wo Menschen eingesperrt wurden weil diese eine konträre Meinung zur guten alten DDR hatten und diese auch geäußert haben
Um nur 2 Punkte anzusprechen…. – es war super damals!
orca
Zitat: |
Original von demokrat
- Wir hatten eine Grenze an der Menschen erschossen wurden weil sie das Land verlassen wollten |
Erstens verschweigst Du, daß der antifaschistische Schutzwall als wesentlich wichtigere Funktion subversiven Aktionen über diese Grenze einen Riegel vorschob. Zweitens gehört die Grenzsicherung zu den Aufgaben jedes Staates. Drittens ist in einem militärischen Sicherheitsbereich, zumal zwischen verfeindeten Systemen, der Schußwaffengebrauch nichts Ungewöhnliches. Wie berechtigt er war, beweisen 25 ermordete Angehörige der Grenzsicherungsorgane.
Wo überschreitest Du denn so Grenzen zwischen verfeindeten Staaten?
Zitat: |
Original von demokrat
- Wir hatten Gefängnisse wo Menschen eingesperrt wurden weil diese eine konträre Meinung zur guten alten DDR hatten und diese auch geäußert haben |
Soweit die Propaganda Deiner Herren. Ich habe bereits mit vielen von denen gesprochen. Bei genauem Nachfragen kam - wenn sie nicht wütend über ihr Ertapptwerden von dannen zogen - IMMER heraus, daß sie mitnichten nur eine andere MEINUNG hatten und äußerten, sondern Straftaten nach DDR-Recht begangen hatten.
Komischerweise verlangen Apologeten des kapitalistischen Systems, in welchem Partei-, Organisations-, Berufsverbote und andere politische Prozesse und Verurteilungen gegen fortschrittliche Menschen gängige RECHTSpraxis sind, daß der sozialistische Staat reaktionären Kräften mit heruntergelassenen Hosen entgegentritt. Albern, nicht?
demokrat
Genau! Und das die DDR nicht mal die Menschenrechte beachtet hat - ist auch nur eine "böse" Unterstellung.... - und politische Gefangene gab es natürlich auch nicht....
orca
Zitat: |
Original von demokrat
Genau! Und das die DDR nicht mal die Menschenrechte beachtet hat - ist auch nur eine "böse" Unterstellung.... - und politische Gefangene gab es natürlich auch nicht.... |
Natürlich kann man leider nicht Allen jede beliebige Handlung gestatten. Im Kapitalismus verhindern die Eigentümer der Medien, die Kapitalisten, daß ihre Medien kapitalistenfeindliche Propaganda betreiben, im Sozialismus die Werktätigen, daß arbeiter- und sozialismusfeindliche Propaganda betrieben wird - die, wie Jeder weiß, fast überall dennoch gang und gäbe war, da im Unterschied zu den mehrheitlich verblödeten und verhetzten Bundesbürgern DDR-Bürger selbständig politisch und kritisch zu denken vermochten.
Natürlich gab es politische Gefangene. Soll man etwa Konterrevolutionäre und Straftäter frei herumlaufen lassen? Das macht kein Staat. Die Adenauer-Hexenjagd auf Kommunisten und andere fortschrittliche Kräfte war ja auch eine ganz normale Maßnahme zur Machtsicherung der Herrschenden. Hier eben nur einer schmarotzerischen Minderheit.
Einsiedel
Zitat: |
Original von Verstoßener
.. fast überall dennoch gang und gäbe war, da im Unterschied zu den mehrheitlich verblödeten und verhetzten Bundesbürgern DDR-Bürger selbständig politisch und kritisch zu denken vermochten. |
Und dafür eingesperrt wurden
Zitat: |
Original von Verstoßener
Natürlich gab es politische Gefangene. Soll man etwa Konterrevolutionäre und Straftäter frei herumlaufen lassen? Das macht kein Staat. Hier eben nur einer schmarotzerischen Minderheit. |
Wer in der Minderheit ist und wer nicht ist Ansichtssache genauso wer politischer Konterrevolutionär ist und wer nicht
Ach wie schön war doch die DDR, So schön, dass tausende ihr den Rücken kehrten und noch viel mehr es getan hätten, wenn sie nicht politische Verfolgungen und Unannehmlichkeiten befürchtet hätten.
Ich kann mir das Gesülze von dir nicht mehr länger durchlesen. Tut mir leid. Am besten du klappst das Märchenbuch mal wieder zu
Warst du in der selben DDR oder warst du ein Funktionär? Wenn letzteres zutrifft ist mir einiges klar. Denen wurde ja damals alles in den Arsch geblasen und jetzt kannst du es nicht verwinden, dass du auf der anderen Seite sitzt.
gastli
Zitat: |
Original von Einsiedel
Ach wie schön war doch die DDR, So schön, dass tausende ihr den Rücken kehrten und noch viel mehr es getan hätten, wenn sie nicht politische Verfolgungen und Unannehmlichkeiten befürchtet hätten.
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Es gab das auch anders herum. Wer zählt eigentlich die tausende die im Laufe der Jahre in die DDR kamen. Stellt euch das mal vor, auch das gab es. Sonst wäre uns nämlich Merkel erspart geblieben.
orca
Zitat: |
Original von Einsiedel
Und dafür eingesperrt wurden |
Komischerweise waren 1989/90 eine ganze Menge davon auf freiem Fuß. Mal ernsthaft: Kennst Du auch nur eines dieser offenbar zahllosen "unschuldigen Opfer" persönlich?
Zitat: |
Original von Einsiedel
Ach wie schön war doch die DDR, So schön, dass tausende ihr den Rücken kehrten und noch viel mehr es getan hätten, wenn sie nicht politische Verfolgungen und Unannehmlichkeiten befürchtet hätten. |
Tja, und was ist mit den zigtausenden von der anderen Seite? Ach, ich vergaß, die BILD schreibt da ja nichts drüber.
Daß die Zahl der Möchtegernschmarotzer und aufgrund der Kapitalistenpropaganda an den goldenen Westen glaubenden ********* in die tausende geht, wundert Dich doch nicht wirklich?
Abgesehen davon hat dieser Strang ein Thema. Daß Antikommunisten unangenehm ist, über die Vorzüge des Sozialismus zu diskutieren, ist mir schon klar. Aber inzwischen dürften ja alle wesentlichen DDR-feindlichen Parolen herumgekräht worden sein, so daß die Zeit für den Einstieg in eine Sachdiskussion zum Thema günstig erscheint.
Einsiedel
Noch mal meine letzte Frage, da du sie sicher mit Absicht vergessen hast zu beantworten.
Zitat: |
Original von Einsiedel
Warst du in der selben DDR oder warst du ein Funktionär? Wenn letzteres zutrifft ist mir einiges klar. Denen wurde ja damals alles in den Arsch geblasen und jetzt kannst du es nicht verwinden, dass du auf der anderen Seite sitzt. |
orca
Zitat: |
Original von Einsiedel
Warst du in der selben DDR oder warst du ein Funktionär? |
Die wurde schon oft gestellt und oft beantwortet. Nein, ich war kein Funktionär, hatte keinerlei Privilegien und mir wurde sogar wegen staatskritischer Handlungen eine ganze Weile die besondere Aufmerksamkeit des MfS und des tschechoslowakischen Geheimdienstes zuteil. Viele hatten nämlich längst erkannt, daß das kein sozialistischer Aufbau mehr ist und die Führung gewechselt werden muß.
Aber so dämlich zu sein, unter das Joch des Kapitals zurückzukriechen und es auch noch als "Freiheit" und "Demokratie" zu preisen, wäre mir selbst damals im Traum nicht eingefallen. Im Unterschied zu den "Bürgerrechtlern". Welch treffende Bezeichnung! Ja, sie haben das Klassenrecht der Bürger, also der Bourgeoisie wieder hergestellt.
Simson
Über die Vorzüge eines Staates zu diskutieren, der im Verlauf der Geschichte aus mehreren ernstlichen Gründen in sich zusammengebrochen ist und der so nicht wiederherstellbar ist, macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Das Thema ist meiner Meinung nach höchstens zum Schwelgen in schönen oder lustigen Erinnerungen geeignet.
orca
Zitat: |
Original von Simson
Über die Vorzüge eines Staates zu diskutieren, der im Verlauf der Geschichte aus mehreren ernstlichen Gründen in sich zusammengebrochen ist und der so nicht wiederherstellbar ist ... |
Wer genau möchte ihn so wieder herstellen?
oder
Wir bauen einen Strohmann:
Zitat: |
http://www.gwup.org/mitglieder/regionalgruppen/bamberg/links/irrtum.html
11) Der Strohmann. Man karikiert zunächst Personen um sie und ihre Ideen leichter angreifen zu können. ("Evolutionsbiologen behaupten ganz einfach, dass der Mensch nur durch Zufall entstanden ist." Diese dümmliche Behauptung haben namhafte Biologen so nie gemacht. Außerdem ist sie aus dem Zusammenhang gerissen. Oder: "Umweltschützer interessieren sich nur für den Schutz von Brachvögeln und Kröten, nicht aber für den Schutz von Menschen.") |
Pfiffikus
Zitat: |
Original von Verstoßener
Staatlich subventionierte Mieten und Waren des Grundbedarfs sowie kultur gestatteten gerade unteren Einkommensgruppen die Teilhabe am materiellen, kulturellen und sozialen Reichtum des Volkes. |
Gerade die Tatsache, dass die von Marx niedergeschriebenen Gesetze der Ökonomie mit Füßen getreten worden sind (Brot war billiger und leichter zu beschaffen als Futtergetreide!), war einer der Gründe, weshalb die DDR unterging.
Zitat: |
Original von Verstoßener
Und aus der Schule kamen auch keine denk-, lese- und rechenschwachen Nachwuchsidioten, sondern Menschen mit einer soliden Allgemeinbildung. |
So pauschal würd ich das nicht behaupten.
Pfiffikus,
der allerdings in der Tat bedrohliche Tendenzen in Sachen Bildung beobachtet
Einsiedel
Ich danke dir für deine offenen und klaren Worte Herr Versoßener. Damit hättich ich nicht gerechnet.