Bernhard P.
Mitgestalten wollen ist eine Sache. Mitgestalten dürfen aber eine andere.
U.Walluhn
"Ohne allgemeine Wahlen, ungehemmte Presse- und Versammlungsfreiheit, freien Meinungskampf erstirbt das Leben in jeder der öffentlichen Institution, wird zum Scheinleben, in der die Bürokratie allein das tätige Element bleibt. Das öffentliche Leben schläft allmählich ein, einige Dutzend Parteiführer von unerschöpflicher Energie und grenzenlosem Idealismus dirigieren und regieren, unter ihnen leitet in Wirklichkeit ein Dutzend hervorragender Köpfe, und eine Elite der Arbeiterschaft wird von Zeit zu Zeit zu Versammlungen aufgeboten, um den Reden der Führer Beifall zu klatschen, vorgelegten Resolutionen einstimmig zuzustimmen, im Grunde also eine Cliquenwirtschaft – eine Diktatur allerdings, aber nicht die Diktatur des Proletariats, sondern die Diktatur einer Handvoll Politiker, d.h. Diktatur im bürgerlichen Sinne." Was Biermann hier beschreibt, ist die Entartung der sozialistischen Idee zum Stalinismus und Poststalinismus. Und genau das war es, was auch die DDR 1989 vor dem Baum fahren ließ. Dies alles ändert jedoch nichts daran, dass die DDR trotz aller schweren Mängel soziale und Existenzsicherheit bot.
Bernhard P.
Wie war das denn mit der Existenzsicherheit in der DDR?
orca
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Füchschen hat am 14. Dezember 2007 um 16:51 Uhr folgendes geschrieben:
Wie war das denn mit der Existenzsicherheit in der DDR? |
Eben das schrieb doch U.Walluhn gerade.
Bernhard P.
Nein, so war es nicht gemeint. Es ist nur alles schwer nachvollziehbar für Leute welche in der DDR noch zu klein oder gar nicht geboren waren. Trotzdem, jeder ehemalige DDR-Bürger hat andere Ansichten die manchmal grundverschieden sind obwohl sie doch alle im gleichen Staat lebten. Wie kommt denn das?
orca
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Füchschen hat am 14. Dezember 2007 um 17:13 Uhr folgendes geschrieben:
Nein, so war es nicht gemeint. Es ist nur alles schwer nachvollziehbar für Leute welche in der DDR noch zu klein oder gar nicht geboren waren. Trotzdem, jeder ehemalige DDR-Bürger hat andere Ansichten die manchmal grundverschieden sind obwohl sie doch alle im gleichen Staat lebten. Wie kommt denn das? |
Das hat verschiedene Ursachen. Erstens machten ja verschiedene Menschen in der DDR verschiedene Erfahrungen. So waren z.B. ja viele Mitglieder der SED und anderer Organisationen reine Karrieristen und nahmen ihren "Erfolg" übermäßig positiv wahr. Viele Andere aber sahen und sehen das mit Recht als Fehler und Mißstand. Auch die Grundeinstellung zu Sozialismus und DDR tönt natürlich die Wahrnehmung. So empfand auch ich damals die Verhältnisse als äußerst unbefriedigend und veränderungswürdig und daran hat sich nichts geändert. Aber statt den beschwerlichen Weg vom Regen in die Sonne zu gehen, rutschten wir lieber auf bequemer Bahn in die Klärgrube.
Zweitens brauchen Viele die Verteufelung der DDR für ihren inneren Frieden. Indem sie DDR und Sozialismus für sich selbst als unerträglich erklären, rechtfertigen sie ihr Stillhalten angesichts der Verbrechen unter dem jetzigen Regime.
Weiterhin ist eine bekannte psychologische Tatsache, daß sich Menschen der (auch nur vermeintlichen) Mehrheit, auch entgegen eigener Überzeugungen und Erfahrungen anschließen. Und die überwältigende Medienmehrheit haben nunmal die Kapitalisten. Frag' doch mal DDR-Bürger, wie erstaunt sie waren, welche "Verbrechen der DDR-Führung" so alles zutage gefördert wurden und ob sie für diese Medienpropaganda auch Belege aus eigener Erfahrung kennen.
Die meisten Menschen sind ja nicht von grundauf verlogen. Sie machen leider den Fehler, das als Erwartung auf Andere zu übertragen und gemäß dem alten Irrtum, hinter dem (Medien-)Rauch müsse auch ein Feuer stecken, die Hetze nicht nur zu verinnerlichen, sondern selbst nachzuplappern. Viele betrachten als verbürgt, was schon seit Jahren herrschende Meinung ist. Daß diese Meinung die Meinung der Herrschenden und ihrer Medien ist und diese Herrschenden während der ganzen Zeit auch dieselben, wird den Meisten nicht klar.
Die Kapitalisten scheuen ja keine Ausgaben, das System zu verteufeln, welches ihr Schmarotzertum beenden würde. Zu Hunderten arbeiten Geschichts- und Gegenwartsfälscher wie auch Geschichtenerfinder und Psychologen daran, Dir Deine MEINUNG zu BILDen, die Du irgendwann für Deine eigene und Ergebnis Deindes Denkens hältst.
Bernhard P.
Danke schön für die umfangreiche Erklärung lieber felixed. Über die DDR lernt man ja in bundesdeutschen Schulen kaum was. Mich wundert es das man anerkennt das es sie überhaupt gegeben hat.
birke
Hallo Füchschen,
Du brauchst nur die Veröffentlichungen aus der DDR zu lesen un dann Dein logisches Denken einschalten und dann noch ein wenig "nachgrasen, was nach der Wende als Fotodokument und Massnahmebeschreibung, verbunden mit grossen Geldausgaben zur Sanierung, veröffentlicht wurde. Wenn Du dann noch Detailfragen zu einzelnen Vorgängen hast, können Dir sehr sicher Einige darauf antworten.
Teersee, verseuchte Flüsse, Gülleseen, ölverseuchte Betriebsgelände, um nur einige "Kleinigkeiten" aus den Umwelthinterlassenschaften zu nennen. Die umfangreiche Neuverlegung von Versorgungsleitungen, die z.T. sogar noch aus der Kaiserzeit stammten und Asbetabgebende Rohre auswechseln gehörten zu den "billigen Hobbyvorhaben" der Nachwendezeit.
Ist nur ein Bruchteil der DDR-Errungenschaften.
Sehr wichtig ist auch das Lesen ALLER "felixmaterialien", damit Du die Widersprüche in seinen Egüssen mit grosser Freude geniessen kannst.
Hugo
Gut gekontert, Birke. Ende der '90er habe ich auf dem Gebiet der Altlastensanierung gearbeitet. Erschreckend, was da zum Vorschein kam! Umweltdaten gehörten in der DDR zum streng geheim gehaltenen Material - nicht von ungefähr.
Als "Zeitzeuge" stelle ich mich für Fragen der "Nichtwissenden" gern zur Verfügung. Ich habe in der DDR vom Anfang bis zum Ende gelebt und habe sie erlebt, vom Anfang bis zum Ende. Da bin ich vermutlich in der Minderheit hier im Forum...
U.Walluhn
"Aber statt den beschwerlichen Weg vom Regen in die Sonne zu gehen, rutschten wir lieber auf bequemer Bahn in die Klärgrube." Genauso war das. Ich machte selbst den Fehler, mitzurutschen aber habe wenigstens schon 1993 erkannt, dass das was so duftet, trotzdem eine kapitalistisch-imperialistische Klärgrube ist.
Unbestritten ist, dass in der DDR Umweltschutz nichts zählte, ganz im Gegenteil. Wenn man deswegen den Mund aufmachte, bekam man bösen Ärger und manchmal Schlimmeres. Aber kann man Umweltschutz gegen soziale Ausgrenzung ala Hartz 4 auf- und gegenrechnen? Nein! Was nützt uns heute der beste Umweltschutz, wenn in Thüringen 30 % der Kinder unter der Armutsgrenze leben und kein Weihnachtsfest feiern können, kein Schulessen und keine Schulhefte haben. Schöne freie westliche Welt..... Nebenbei: In China sind die heutigen Umweltsünden noch eine Runde schlimmer als in der DDR! Umweltschutz ist auch so eine Thema mit Alibifunktion für das Kapital. Man heuchelt ihn. Die USA schert sich einen Teufel darum. Die Türkei auch. Viele arme Schwellenländer auch. Das Kaptial "macht" in Zentraleuropa auf Umweltschutz, wie es einst in der BRD auf sozial miemte. Schaut mal nach Indien in die Kohlegruben! Umweltschutz Fehlanzeige! Kapitalismus pur. Kinderarbeit. Schaut mal in das heutige brualkapitalistische Russland. Umweltschutz? Nie gekannt!
"Die umfangreiche Neuverlegung von Versorgungsleitungen, die z.T. sogar noch aus der Kaiserzeit stammten und Asbetabgebende Rohre auswechseln gehörten zu den "billigen Hobbyvorhaben" der Nachwendezeit." In New York liegt noch heute der Plunder von 1900 in den Straßen. Zumindest in der Bronx. Alle Tage Rohrbrüche. Fahrt man in die USA und macht Altstadtsanierung. New Orleans zum Beispiel. Ihr werdet Euch aber umgucken! Asbest wurde auch in allen westlichen Industrienationen munter verbaut, nur am Palast der Republik stört man sich dran. Der ist ein Wahrzeichen der DDR und muss weg.
"Als "Zeitzeuge" stelle ich mich für Fragen der "Nichtwissenden" gern zur Verfügung. Ich habe in der DDR vom Anfang bis zum Ende gelebt und habe sie erlebt, vom Anfang bis zum Ende." Ja auch ich (Jahrgang 1959) habe die DDR von Anfang an erlebt. Mit allen Vorzügen und Nachteilen. Soziale Not war mir fremd. Ich hatte eine gute Kindheit, eine gute Schulbildung, eine gute Jugend. Von den Zwängen der FDJ, GST usw. einmal abgesehen. Heute erscheinen mir diese Zwänge allerdings als Treppenwitz der Geschichte angesichts von Hartz 4 und Co. Ich bekam eine gute Ausbildung, hatte Arbeit und hätte Karriere machen können. Letzteres wollte ich nicht. Eine SED- , Armee- oder gar Stasi-Karriere war unvereinbar mit meinen Grundhaltungen. Haben können hätte ich sie! Mir standen alle Türen und Wege offen, schon seit meiner Oberschulzeit. Ich hatte eine Menge Ärger in der DDR, aber solche Sorgen wie heute (wie bezahle ich meine Wohnung, wann fliege ich raus, weil sie zu teuer und zu groß eingestuft wird oder eben auch abgerissen wird) kannte ich nicht einmal aus Grimms Märchen. Soziales Elend vieler Familien kannte ich vom Hörensagen aus den Großstädten der USA. Heute habe ich diese Not vor der eigenen Haustür im eigenen Wohngebiet. Bitte was soll am heutigen System fortschrittlich und erstrebenswert sein? Die Freiheit der Arbeitslosigkeit und der der Hartz-4-Verelendung samt Schlangestehen in der Suppenküche ist eine "feine" Freiheit, meine Herren. Dabei ist das Ende der Rutsche in die Klärgrube noch gar nicht erreicht. Ich hatte bis 1989 freie Bahnfahrt in der gesamten DDR und ein Gehalt in der EDV, das für DDR-Verhältnisse geradezu fürstlich war. Ich habe meine Familie gut versorgen können, meine Kinder lebten in bescheidenem Wohlstand. Und heute? Wenn ich meine Frau nicht hätte, ich wage es gar nicht auszumalen.
"Du brauchst nur die Veröffentlichungen aus der DDR zu lesen un dann Dein logisches Denken einschalten und dann noch ein wenig "nachgrasen, was nach der Wende als Fotodokument und Massnahmebeschreibung, verbunden mit grossen Geldausgaben zur Sanierung, veröffentlicht wurde. Wenn Du dann noch Detailfragen zu einzelnen Vorgängen hast, können Dir sehr sicher Einige darauf antworten. Teersee, verseuchte Flüsse, Gülleseen, ölverseuchte Betriebsgelände, um nur einige "Kleinigkeiten" aus den Umwelthinterlassenschaften zu nennen." Na dann fahrt mal anstatt nach München-Schwabing, Grünwald oder Düsseldorf-Flaniermeile nach Gelsenkirchen-Buer, Recklinghausen, Duisburg-Wedau, Ruhrort-Hafen, Wattenscheid, Wanne-Eickel, Bochum-Langendreer, Essen-Altenessen. Da könnt ihr DDR-Live ala 1985 erleben. Vergammelte Häuser, ölverseuchte Betriebsgelände, Industrieruinen. Aber nicht nur DDR-Live, sondern auch Kapitalismus ala USA-Slums live: Drogendealer, Süchtige in den Dreckecken, billige Absteigen in den Seitenstraßen, Straßennutten und und und. Kapitalismus pur eben. Eine sehr erstrebenswerte Welt. Bettelnde arme Kinder, Hartz 4 ohne Ende. Oh ja, alles sehr "erstrebenswert" meine Herren!
Bernhard P.
Man kann doch hier nicht den Müll in der DDR als wichtigen Grund aufführen. Finde heute ist das viel schlimmer. Wenn du vom Einkaufen nach Haus kommst und von drei Beuteln die überflüssigen Verpackungen entfernst bleibt ein Beutel über. Wer macht nun mehr Müll? Außerdem wenn viele von Müll in der DDR reden beißt sich doch was. Wie kann in einer Mangelwirtschaft, wie das einige hier behaupten, eigentlich viel Müll anfallen?
U.Walluhn
Unnötigen Müll produziert der Kapitalismus auch noch. Meist aus wertvollem Eröl, das in ein paar Jahrzehnten zur Neige geht. Klar, das können wir uns alles leisten. Was kostet die Welt sagt der Großkapitalist. Milch aus Flaschen wäre sinnvoll. Aus und in Flaschen, die zurückgegeben und wieder verwendet werden. Warum bitte muss alles und jedes in Folie verpackt werden, die man abreißt und dann wegwirft? Die Folie wird bekanntlich auch aus Erdöl produziert. Alles muss eben von außen schön aussehen. Bunt und tolerant. Gell. Außen bunt, innen raktionär-verkommen.
Bernhard P.
| Zitat: |
U.Walluhn hat am 14. Dezember 2007 um 23:34 Uhr folgendes geschrieben:
Unnötigen Müll produziert der Kapitalismus auch noch. Meist aus wertvollem Eröl, das in ein paar Jahrzehnten zur Neige geht. Klar, das können wir uns alles leisten. Was kostet die Welt sagt der Großkapitalist. Milch aus Flaschen wäre sinnvoll. Aus und in Flaschen, die zurückgegeben und wieder verwendet werden. Warum bitte muss alles und jedes in Folie verpackt werden, die man abreißt und dann wegwirft? Die Folie wird bekanntlich auch aus Erdöl produziert. Alles muss eben von außen schön aussehen. Bunt und tolerant. Gell. Außen bunt, innen raktionär-verkommen. |
Gibt doch noch Leute die uns Hausfrauen verstehen.
Zwötzner
bestimmt
Herr Walluhn das bezieht sich auf alle Produkte die im Kapitalismus produziert werden,es soll nicht reparabel sein es ist Neukauf angedacht.
Eine Bitte schalt mal die Gebetsmühle aus.
Zwötzner
Herr Walluhn ist es nicht estwas vermessen Du hättest die DDR vom Anfang bis zum Ende erlebt.
Ich wurde am 01.09.1961 eingeschult,Du wurdest 1959 geboren ist das nicht etwas vermessen zu behaupten Du hättest den Anfang mit erlebt.
Selbst ich von mir würde nicht behaupten das ich den Anfang mit erlebt habe.
U.Walluhn
Spätestens wenn die ersten großen Kriege um die verknappten Rohstoffe auf diesem Planeten beginnen, werden sich viele wünschen, die "Gebetsmühle" hätte damals (sprich heute) noch lauter geklappert. Und diese Kriege werden wir bekommen wie das Ahmen in der Kirche, wenn das kapitalistische System restauriert 20 oder 30 Jahre überlebt.
Ich spreche selbstverständlich von meinem Anfang. Den Anfang der DDR haben aber meine Eltern (Vater Jahrgang 1923 + 2006) (Mutter Jahrgang 1926) sehr genau miterlebt. Und beide waren alles andere als systemkonform, sondern eher westlich orientiert, wie ich bis etwa 1993/94.
Ich gehe mit sehr offenen Augen durch diese Welt. Und noch weiter denn vorher sind sie seit 1992/93 offen, aber das hat persönliche Gründe. Ich habe seit der "Wende", die meines Erachtens nichts anderes als eine Kehre mit anschließender milder Konterrevolution war, sehr viel gesehen. Beileibe nicht nur in Erfurt, sondern auch im Weserbergland und in München. Darüber lieiße sich ein dickes Buch schreiben. Ich habe in meiner unmittelbaren Umgebung 3 Menschen erlebt, die 1990/91 zur rechten Zeit am rechten Ort waren und im Kapitalismus einen Senkrechtstart in Richtung Erfolg und Super-Einkommen hinlegten. Nicht ganz so steil ging es bei einem dutzend weitläufigerer Bekannter und alter Schulkameranden. Ich habe aber auch viele dutzend Menschen kennengelernt, die vom anfänglichen Erfolg in die Tiefe, und teilweise bis in Hartz 4 hinunter stürzten. Darunter Schicksale, die ich nie im Leben für möglich gehalten hätte. Ich habe miterlebt, wie in den Stufen der Gesundheitsreform das Medizinwesen im Staatsbad Pyrmont "gesundgeschrumpft" und hunderte Menschen arbeitslos gemacht wurden. Auch hiervon heute eine ganze Reihe in Hartz 4. Ich habe den Niedergang der immer so blühenden Medienindustrie in München erlebt. Nur mit Not gelang es 2003 eine allbekannte Firma in Unterföhring zu retten und die Arbeitsplätze zu sichern. Das gelang aber nur, weil eine sozial engagierte Unternehmerin mit dem nötigen Kleingeld und hohem persönlichen Risiko zur Stelle war. Sonst wäre der Laden den Bach hinunter gegangen. Über die Summen will ich nicht sprechen, Größenordnungen, die die meisten Normalbürger im ganzen Leben nicht zusammenbekommen.
Ich weiß sehrwohl wovon ich spreche, wenn ich vom Kapitalismus spreche. Eine gandenlose Ellbogengesellschaft, die Menschen kaputt macht, wenn sie zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort sind. 8 Millionen Hartz4-Betroffene sprechen ihre eigene Sprache.
Zwötzner
Mist hätte ich nur Dein ganzes Statement gelesen ,so ist es aber weil ihr immer die rote Gebetsmühle dreht neigt man dazu einiges zu überlesen,denn Staatsbürgerkundeunterricht und Politunterricht bei der Asche reichen mir bis an mein Lebensende.(Theorie und Praxis)
Soweit ich mich erinnern kann gab es zu meiner Zeit noch keinerlei Zwänge zur Poinierorganisation,bei der FDJ wurden sie schon Massiver,aber es gab auch zu meiner Zeit Jugendliche die nicht in der FDJ waren.GST war völlig freiwillig.
Nur in der Lehre wurde man zur Vormilitärischen Ausbildung gezwungen.Aber ich muß auch dazu sagen,das es verstanden wurde die Jugendlichen zu verführen.
So das dieser Zwang niemanden dirkt erschien.
Zum Studieren sei soviel gesagt wenn nicht M/L ein Hauptfach gewesen wäre hätte ich es getan,Fachlich hatte ich keine Probleme nur M/Lhat mich gestört,und nach der Armeezeit war ich aufgewacht.Da hätte ich zuviel heucheln müssen,und das wäre sicher schief gegangen.
Ich will Dir nur soviel sagen,Du hast in vielen Sachen recht,nur laß den Gebetsmühlenkommunismus,das hassen die Leute.Erklär es ihnen einfacher damit sie es verstehen.
Selbst Shukow sagte: Politstellvertreter wegtreten wir wollen Arbeiten.
in diesem sinne
U.Walluhn
Oh oh da verwechselt jemand etwas. Gebetsmühlenkommunismus habe ich bei der Armee kennengelernt. Credo: Die Partei hat immer Recht, denn sie ist das Recht. Mit Stalins Kasernenkommunismus bitteschön möchte ich nichts aber auch nichts mehr im Leben zu tun haben. Und gerade deswegen ist mir seit jüngster Zeit die Linkspartei suspekt, denn dort bekommt die ganze alte Garde wieder Auftrieb und beginnt erneut, bis weit in den vorpolitischen Raum hinein alle bevormunden zu wollen. Dazu sage ich nur - wehret den Anfängen.
Ein wirklicher Sozialismus ist eine freie Sozialgesellschaft auf 3 wirtschaftlichen Säulen, das kann man unter unserer Netzseite "Erfurter Erklärung vom 09.11.2007" nachlesen.
Man muss heute noch viel mehr heucheln als damals in der DDR. Die Heuchelei ist inhaltlich eine andere und perfider geworden. Heute heuchelt man in piekfeinen sauteuren weißen Lederhandschuhen, in der DDR hatten wir sie nicht und sie galten als westlich versnobt-dekadent. Obwohl ich Heuchelei, Lüge und Opportunismus hasse wie der Teufel, gelang es mir in der DDR eine erstklassige Schulbildung samt Einserabitur hinzulegen. Selbst bei der Armee habe ich heucheln durch fachliche Qualität (ich war Nachrichtentechniker) ersetzen und so Anerkennung finden können. Dass die Anerkennung schließlich so groß war, dass die Stasi daran Interesse fand, konnte ich als junger Mann nicht wissen. Erst dann begannen die ernsthaften Probleme. Aber heute bekommt man ähnliche , wenn man nicht gewillt ist, sich diesem Sytsem unterzuordnen. Auch das habe ich schon mehrfach spüren müssen, keine Angst.
Zwötzner
da verwechsle ich nichts ,
siehste hätteste dich in Deiner Freizeit bei der Asche mal mit etwas nützlichen beschäftigt,hätteste auch gewußt wie Du dem pernedrant aufdriglichen Politoffizier losgeworden wärst.Das ich etwas länger Gedient habe,weil ich es mit 18 Monaten nicht begriffen habe bin ich mal gleich 48 Monate zur Marine gegangen.
Eines will ich Dir noch sagen,Dein Credo kannste voll stecken lassen,denn wenn die
Genossen etwas ändern konnten dann wurde es geändert allerdings nur innerhalb der Armee.(Ich nehme sie da nicht in Schutz oder sonst etwas,es war nur zu meiner Zeit so !974 -!978 ) Das hatte zu der Zeit auch nichts mehr mit Stalin zu tun der Mann war 1953 gestorben.
Achso Gebetsmühlenkommunismus so hörst du dich an,den kenn ich nur ja von der Asche.
U.Walluhn
Jetzt kommen wir weit vom Thema ab. Oh doch, während meiner Armeezeit habe ich mit sehr viel nützlichen Dingen beschäftigt. Sehr zum Verdruss einiger Offiziere. Und Freizeit hatte ich als Werkstattleiter in Prora auf Rügen seeehr viel. Oh doch, dies alles hatte auch verdammt viel mit Stalin zu tun, die Ära wird richtig auch als Poststalinismus (Nachstalinismus) bezeichnet. Gestorben ist Stalin bis heute nicht, wie die Linkspartei beweist. Also wenn ich mich wie ein DDR-Militär anhöre, dann frage ich mich, warum man mir damals immer unmilitärisches Auftreten bescheinigt hat. Ich war mitunter der Horror der Führungsoffiziere. Meldung in Hausschuhen (Stiefel zu unbequem), ins Offiziersbüro morgens ohne Meldung, keine Grußerweisung auf der Straße usw. Die hätten mich manchmal fast erschlagen.
Trotzdem oder auch gerade deshalb.: Die DDR hatte erhebliche Vorzüge. Auch bei der Eisenbahn. Zu Ostern und zu Weihnachten gab es Vorzüge und natürlich auch Nachzüge. Das kennt heute gar keiner mehr.