Sitzenbleiben abschaffen?

Adeodatus
Zitat:
Warum haben wir uns auf den Hosenboden gesetzt? Wir waren doch auch jung und hatten Freude und Freundinnen.


Unsere Generation war nicht besser als die heutige - es ist nur etwas seltsam das die meisten ihre eigenen Fehler aus der Jugendzeit als erstes aus ihrem Gedächtnis streichen!
Wenn ich mir die Aussagen ansehe waren alle, in ihrer Kindheit und Jugend, Musterschüler – hatten nur Einsen auf dem Zeugnissen – waren stets unterwegs um gute Taten zu vollbringen usw.

Fehler macht nur die jetzige Generation – das wollten mir meine Eltern auch immer einreden – aber diese Aussage ist ja noch viel älter. Daher hat man sich schon vor ein paar tausend Jahren ähnlich wie heute über die Jugend geäußert hier mal ein paar Zitate.

Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe. (Keilschrifttext aus Ur, Chaldäa, um 2000 vor Christus)

Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. (Sokrates, gr. Philosoph, 470-399 v.Chr.)

Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen. (Aristoteles, gr. Philosoph, 384-322 v. Chr.)

Doch wenn man sich wirklich mit diesen Thema auseinandersetzen will muss man die Augen öffnen und man wird erkennen das sich nicht die Jugend negativ entwickelt sondern das es wir sind die die Jugend negativ beeinflussen, es sind unsere Ziele und Wünsche (die wir selbst nicht erreicht haben) die wir auf unsere Jugend projizieren. Das nennt man dann „Jugendliche für etwas begeistern“!

Zitat:
hey und wie oft kriegt man zu hören, dass rein die schule oder andere einrichtungen für die bildung zuständig sind? (also ausschließlich)?


Ja und dafür sind diese Einrichtungen auch da! Als Eltern kann man dafür sorgen dass das eigene Kind gleich bleibende Leistungen in der Schule aufweisen kann. Aber mal ehrlich übt jemand Zuhause für seinen Job? Ich denke einmal nein! Bei dem einen oder anderen wäre das aber auch angebracht weil eben niemand in der Lage ist, eine immer gleich bleibende Leistung zu erbringen. Und dafür bekommt man im Beruf seine Entlohnung und unter Umständen auch die Kündigung wenn der Chef mit der Arbeitsleistung von seinem Angestellten nicht einverstanden ist. Ähnlich sollte man die Schule betrachten die Noten sind das Entgelt für gute oder schlechte Leistungen und das „Sitzen bleiben“ ist faktisch die Kündigung für den Mist den man verzapft hat, nur so lernen dann die Kinder das man durch gute Leistung ein Ziel schneller erreicht.
strubbel
als musterschüler hat sich hier niemand bezeichnet oder dargestellt, wir hatten ebenfalls unsere flausen im kopf und unser lodder-alter (nullbock...) aber irgendwie hat man sich doch echt zusammengerissen und was draus gemacht. und irgendwie ist aus den meisten etwas geworden,oder?

guck dich heute um...mich erschreckts oft...keine schulabschlüsse aber herumhängen oder gar aufs eigene kind einblökend auf der straße. kommt es mir nur so vor, oder steigt tatsächlich die zahl derer, die ohne schulabschluss ins leben gehen?

materielle werte änden sich auch. und schmor hat schon recht: handys und der ganze schnulli ist vielen viel wichtiger

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so, und ich bleibe immernoch dabei, dass das EH neben der schule die wichtigste "bildungstätte" ist und eigentlich fast hauptbildungsstätte (sinnvolle beschäftigungen, allgemeinbildung etc., toberei und spielen gehören dazu) wenn eltern überfordert sind, mit dem kind zu lernen und den stoff nachzuvollziehen, ists schon traurig genug (gibts ja eben nunmal), aber dann sollte sich wenigstens hilfe geholt werden. das EH hat eben den haupteinfluss auf´s kindelein Ja und genau DA stellt sich auch vieles heraus

spidy:
Zitat:
Aber mal ehrlich übt jemand Zuhause für seinen Job? Ich denke einmal nein! Bei dem einen oder anderen wäre das aber auch angebracht weil eben niemand in der Lage ist, eine immer gleich bleibende Leistung zu erbringen. Und dafür bekommt man im Beruf seine Entlohnung und unter Umständen auch die Kündigung wenn der Chef mit der Arbeitsleistung von seinem Angestellten nicht einverstanden ist. Ähnlich sollte man die Schule betrachten die Noten sind das Entgelt für gute oder schlechte Leistungen und das „Sitzen bleiben“ ist faktisch die Kündigung für den Mist den man verzapft hat, nur so lernen dann die Kinder das man durch gute Leistung ein Ziel schneller erreicht.


für seinen job "übt" man schon. aber eher, wenn ich mein interesse zum beruf mache und das überwiegend eben bisschen unterbewusst. wenn ich an meinen ersten beruf denke, habe ich auch überwiegend in dem bereich angepackt, gefragt, probiert und und und (und schulgarten habe ich auch geliebt *g*) tja und für die anderen berufe bzw. zweiten beruf und jetzige tätigkeit habe ich mich auch nicht nur zum pauken hingesetzt und klemme mich seit jahren dahinter-noch heute, man lernt schließlich NIE aus. da sind sachen wie gesetze dabei, die mir bäh öde sind, aber notwendig, dann sind´s sachen, die aus dem (fast fanatischem) interesse heraus eben in fleisch und blut übergehen

der ehrgeiz gehört geweckt, motivation, einer sache selbst z.B. auch nachzugehen, wenn fragen offen sind. sie müssen auch lernen, sich selbst zu informieren (da schwöre ich z.B. auf den gemeinsamen gang in die bibliothek). selbst erfragen und sich belesen, vorerst mit begleitung und hilfe. sich den stoff und auch drüberhinaus selbst anzueignen ist eines der wichtigsten und nötigsten sachen, um im leben weiter zu bestehen, besonders beruflich.und ich kann aus erfahrung sagen, dass es gut ankommt, wenn fragen aufkommen, dass man sich das gemeinsam "erarbeitet", sei es durch besuche einer feuerwehr oder was auch immer, wo man was zu sehen und erklärt bekommt oder bücher und anderes material. oftmals habe ich auch mit einem grinsen gepiekst, ob der traumberuf nun erreicht werden soll oder nicht Augenzwinkern (...und auch mit zwinkern gesagt hab -> "nicht dummchen sondern kleines faulchen" und dass er/sie/ es *gg* es schon dicke schafft, wenn man sich "ranhält" und eltern wie auch andere zur seite stehen) und spätestens wenn ich Augenzwinkern gesagt habe "ich möchte dir gefälligst im zoo zuwinken können und mir von dir die tiere erklären lassen " (da ist der traumberuf tierpflegerin und schon das "erklären lassen" das reizt! großes Grinsen )

das sitzenbleiben ist nicht nur ein stich an sich selbst
RudiRatlos
Zitat:
spidy hat am 05. März 2010 um 08:38 Uhr folgendes geschrieben:
Ähnlich sollte man die Schule betrachten die Noten sind das Entgelt für gute oder schlechte Leistungen und das „Sitzen bleiben“ ist faktisch die Kündigung für den Mist den man verzapft hat, nur so lernen dann die Kinder das man durch gute Leistung ein Ziel schneller erreicht.


Na, ein wenig blauäugig siehst du das schon.
Einfach aus dem Grund da mit dem Sitzenbleiben auch der Schuss vor den Bug nach hinten losgehen kann. Sicherlich finden einige so einen Sitzenbleiber auch cool, meist jedoch ist dieser durch so etwas gebranntmarkt was er auch deutlich zu spüren bekommt. Schon gehts weiter bergab, die Flinte fliegt im w.S.d.W. ins Korn.

Ich denke da ist bei dir der Spruch - "Du lernst für dein Leben und nicht für Andere!" - nur allzu verinnerlicht. Aber ganz so einfach ist das nunmal nicht, schon garnicht für ein pubertierendes Pickelgesicht. Und damit komme ich auf Strubbels Worte zurück dass eben die beste Bildung (allgemein fürs Leben) aus dem Elternhaus kommen muß.

Zum anderen beleuchtet der von mir eingestellte Link die Altersgruppe der 20-29-jährigen, wenn es da noch nicht "geklingelt" hat ist Hopfen und Malz verloren.
strubbel
die erfahrung des sitzenbleibens selbst muss ja schon bitter genug sein. und ja es ist die quittung, aber: nicht für den schüler allein Nee Ne (und auch nicht die der schule)

aber mal ganz ehrlich, spidy: rudi sagts schon, man ist hierdurch "gebranntmarkt"

müssen wir es dazu kommen lassen? die bittere erfahrung ist nicht "nur" eine kleine strafe, sondern diese zieht sich meist durchs ganze berufsleben und ganz besonders, wenn es darum geht, eine lehrstelle zu finden.

eine schule vermittelt nicht, wie man den stoff verinnerlicht, eine schule vermittelt auch nicht, wie man es anwendet (nur teilweise, halt nur im unterricht beim abfragen und der stoff eben aufbauend auf die nächste klasse ist).

das nachvollziehen des gelernten bzw. das anwenden hat im alltag dann seine bedeutung und da ists meine ungeschriebene pflicht als elternteil, dafür zu sorgen, dass kindelein sich zuhause noch weiterhin damit beschäftigt. wie man das nachvollziehen und auch abfragen praktiziert, ist sache der kreativität. entweder ich frage trocken ab und hake bei noch unklarheiten nach oder gestalte das ganze so, dass der (meist voerst) genervte gesichtsausdruck in lachen umwandelt und der stoff dennoch im köpfchen und vor allem sprichwörtlich in fleisch und blut übergeht. denn stures lernen... Nee Ne geht höchstens bei gedichten und liedtexten (wo man halt rein text lernt), aber dennoch mit diversen lernmethoden motivation und das gute ergebnis hervorkitzelt.

geschieht das ganze NUR zwischen kochtopf und tischdecken, nunja... mache ich höchstens, um mal stichprobenartig zu fragen "sag mal, wie war das noch mal mit dem...?" nachdenklich und dann kommt mit -> "das war doch so und so!" (kind hält einen vortrag Lachen )

"achja, stimmt, hast recht" (schon mal ein kleines ziel erreicht, kind hat´s großes Grinsen und die lernmethode am nachmittag hat was gebracht-jippi!)

so richtig erkennt man, dass kindelein es begriffen hat, wenn es das nicht nur im unterricht anwendet, sondern auch im alltag oder mir es erklärt (ich frage halt hier und da mal nach *gg*) die wiedergabe und anwendung des gelernten ist nunmal das A und O bis zur letzten kiste Ja

und das macht die schule nur ansatzweise
Schmor
Ich glaube schon,daß das Elternhaus einen Einfluß auf die Jugendlichen hat, im positivem wie im negativem. Aber wie weit reicht der Arm des Elternhauses ? Jeder Mensch ist ein Konsumfaktor und potenzieller Kunde. Schon vom Säuglingsalter werden die Kinder an Marken und Logos gewöhnt, um möglichst willfährige Kunden zu sein. Die Produzenten haben Heere von Psychologen eingestellt, die Alle auf Konsum ausrichten. Wie sehr zerrt es an den Nerven, wenn das Kind mit 3 Jahren, einem Alter in den Grenzen ausprobiert werden, unbedingt etwas haben will, das im Fernsehen " kindgerecht " aufgearbeitet ist ?? Ich kenne schon Schreiattacken im Laden und schlimmeres. Die " Trendsetter " malen das perfekte Bild und die Jugend kann sich dem nicht entziehen. DAS ist der Weg zu Erziehung zum perfekten Kunden. Und so wird der Arm des Elternhauses immer kürzer. Argumente der Eltern kommen nicht mehr bei den Kindern an und so werden sie langsam aber sicher dem Einfluß des Elternhauses entzogen. Denn die Kinder sollen nicht lernen, sondern konsumieren.
strubbel
auch das ist von anfang an einfluss, der markenwahn Ja und die unbewusste erziehung ins rein materielle denken (welches
sich eben mit dem markenwahn verbindet) schlimm genug, finde ich.

und wenn ich dem schreienden kind nachgebe...eiwei! geschockt , da gehört eine menge dazu, es soweit nicht kommen zu lassen (den "vortrag" spar ich mir dazu, geht um die schule hier), oder eben die situation gekonnt zu meistern (schulternzuckender,entschuldigender blick zur kassiererin,wagen stehen lassen, mit zeichen, dass ich wiederkomme, tasche, kind schnappen - erstmal raus! Lachen (oder wie in der einen werbung, sich wohl danebenzuschmeißen und mitzukreischen *gg*, nein,wäre nicht mein ding-gacker)

und wenn fräulein oder der herr teenie-kind irgendwas mit marke haben will..."ja bitte, spar es dir vom taschengeld zusammen und/ oder verdiene es dir (natürlich im rahmen des jugendschutzes!) hinzu, und wenn du dein ganzes leben auf marke leben willst und ordentlich kohle scheffeln, dann sieh zu, dass du das mit lernen und arbeit erreichst"

wenn ich vorlebe, dass das leben aus marken besteht und das leben sich von allein finanziert...öhm... hätte ich da nicht was verkehrt gemacht?

marken zu verbieten bringt nix und würde ich auch nicht.
aber sie zu finanzieren,würde ich mich überwiegend weigern Ja

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es gibt allerdings eines,worauf ich sehr schwöre (man kommt ja selbst auch nicht drumrum) und das ist lernmaterial. da gibts halt marken(?), die es als vergleichbares mittel nicht im no-name-angebot gibt (wer es besser weiß, freue ich mich über tipps! dankä *gg*) oder man "baut" es sich nach. (handwerker mal bitte pfötchen hoch)

aber dieses gilt nicht, um dem oder der kurzen die marken näher zu bringen, sondern weil es sich als spiel-lernmittel bewährt (darf man den namen nennen?)
Adeodatus
@ RudiRatlos

Den Satz „Du lernst für Dein Leben und nicht für uns“ haben mir meine Eltern bei jeder passenden und auch unpassenden Gelegenheit um die Ohren gehauen das heißt aber nicht das ich deswegen nicht weiß von was ich rede (oder besser gesagt schreibe) auch ich war mal ein pubertierender Jugendlicher der sich aufgelehnt hat und nicht das gemacht hat was die Eltern, die Lehrer oder die Gesellschaft von mir erwartet haben. Somit waren meine Eltern dazu verdammt zu regelmäßigen Gesprächen in der Schule zu erscheinen – sei es weil ich Mitschüler verprügelt oder gegen eine Reihe anderer Regeln in der Schule verstoßen habe also ich habe mich damals (ist schon mehr als 30 Jahre her) nicht anders verhalten als die heutigen Jugendlichen.

Da ich zwei inzwischen erwachsene Kinder habe ist mir dieser ewige Kampf den schon Eltern und Kinder vor tausend Jahren ausgefochten haben auch nicht unbekannt! Einiges was ich noch erwähnen wollte hat @ Schmor schon recht treffend beschrieben, also kann ich mal so kurz und knapp sagen schlag nach bei @Schmor

Zitat:
das nachvollziehen des gelernten bzw. das anwenden hat im alltag dann seine bedeutung und da ists meine ungeschriebene pflicht als elternteil, dafür zu sorgen, dass kindelein sich zuhause noch weiterhin damit beschäftigt. wie man das nachvollziehen und auch abfragen praktiziert, ist sache der kreativität.


Das dumme ist nur das nicht alles gelernte auch eine Bedeutung für das Individuum im Alltag hat und anders herum kann es sein das man nicht vermitteltes Wissen braucht.

So habe ich mich in der Schule immer gefragt wozu zum Geier ich quadratische Funktionen berechnen können muss, bis heute habe ich das nie gebraucht und nie anwenden müssen – anders sieht es mit der Heronschen Flächenformel aus aber über die habe ich in der Schule nie etwas gehört.

Zitat:
da ists meine ungeschriebene pflicht als elternteil, dafür zu


Und wer bitte schön beherrscht noch aus seiner Schulzeit alles was er gelernt hat?
RudiRatlos
@schmor, wie lang oder kurz der "Arm des Elternhauses" ist bestimmt doch das Elternhaus selbst, vor der Glotze geparkte Kids verhalten sich sichr so wie von dir beschrieben, aber allgemein ist das meinem Empfinden nach jedoch nicht so.

Ich kann nur für mich sprechen wenn ich sage das ich die mir angediehene Erziehung zur Selbstständigkeit von mir selbst an meine Kinder weiter gegeben wird, mit Erfolg. Und ja, ich habe stets für mich gelernt, dies aber ohne das es mir gesagt werden mußte.
strubbel
och, ich war in der schule und zuhause auch weißgott kein engelchen (hab mich auch gekloppt, gekratzt...und so hübsche sachen *g*) und ja den satz ,man lerne für sich und sein leben und nicht für andere... den hat man mit genervtem blick ständig vernommen. heute nicken wir erwachsen drüber und geben es anderen entnervten kurzen weiter großes Grinsen

und dennoch: auch wenn ich nicht ALLES aus der schulzeit gebraucht habe, schadets? tja, die "quadratischen funktionen" haben mich "verfolgt" ( großes Grinsen ) hätte mir auch nie träumen lassen, dass ich irgendwelche mischrechnungen machen müsste im leben (chemie) hielt ich damals auch für unwichtig (wollte schließlich sängerin, schauspielerin und wasweißichalles werden)
und? ich saß und stand vor pflanzenschutzmitteln, deren mischverhältnis berechnet werden müssen und anlegen von gärten etc. , da war alles gefragt, worüber ich in der schule meine äuglein genervt verdrehte Lachen

was ich nicht speziell beruflich oder im alltag an wissen anwenden musste, wende ich aber beim mitlernen an (die lieben kiddis und ihre hausaufgaben und vor allem fragen nach "warum,wieso..." *gg*) ansonsten muss halt ein büchlein her oder direkt an die quelle,um den wissensdurst zu "löschen" sprich: die frage zu klären (der ja nie abreißt und das ist doch gut so,oder?)

und was ich aus der schulzeit nicht behalten oder überhaupt gelernt habe und (doch noch) brauche, nunja...da gibts halt auch so möglichkeiten, dem nachzugehen und dem gehe ich meist sehr altmodisch nach -> bücherei oder/ und auch herumfragen (gibt ja halt bekanntenkreis, der da kompetent ist)

und auch da beobachte ich, dass sich lieber auf die schule verlassen wird. nö, ICH als ET bin dafür zuständig, dem kind "beizubiegen", sich (wenn auch mit hilfestellung) auch hin und wieder selbst ums wissen zu kümmern (siehe das,was ich oben beschrieben habe)

also, wirds "arme" kind (wenn kein net vorhanden ist) in die bibliothek "geschleift" (dafür begeistert Ja ) und dann geht man gemeinsam dem nach, ist spannender und teilweise autodidaktisches erfassen ist auch werkzeug des lernens.

aber ich kann halt unmöglich vorleben, dass dass es selbstverständlich ist, ohne etwas zu tun, mir alles zufällt (mal auch materiell gesehen) ich muss(te) mir alles erarbeiten und manchmal mehr (man hat ja so seine "problemfächer", gelle?) und wenn ich mehr vom leben erwarte, muss ich mehr dafür tun und das gilts dem sprössling (nicht mit erhobenem zeigefinger) zu vermitteln.

welchen einfluss das EH auf das lernen und ehrgeiz, etwas zu erreichen (und bei schwierigkeiten halt sich mehr hinsetzen zu müssen), überhaupt hat, ist besonders in den einrichtungen klar zu sehen/ zu beobachten.

ich will nicht behaupten, dass "früher alles viel besser" war, wir waren halt auch keine engel und wir waren alle im lodderalter, wo die "alten" "uncool" dahergepredigt haben und wir uns das eine oder andere "geleistet" haben (prügeleien, heimlich die erste ziggi probieren, der erste schwips...und und und)

aber dennoch bin ich heute irgendwie mehr erschrocken, wieviele mehr (so mein eindruck jedenfalls) ohne abschluss dasteht und das auch kaum ändern möchte und so dahinlebt und es auch seinen kindern vorlebt. was soll draus werden? und es ist erschreckend (wer zum bsp. vielfahrer in öffentl. verkehrsmitteln ist, wird es sicher auch in den bahnen und an haltestellen mitkriegen, wieviele jugendliche und gar kinder (!) rauchen und öffentlich alkohol genießen) ist mein blick verschleiert oder hat es tatsächlich über die jahre zugenommen?

war das verhältnis zwischen der quote der erfolgreichen schul"abgängern" MIT abschluss und der "heutigen" abgänge ohne abschluss nicht mal anders? nachdenklich

bei mir sah es eine zeitlang auch mehr schlecht als recht aus großes Grinsen aber man reißt sich am zippel, zieht sein ding durch und gucke einer guck...madame hats Ja und ich reiße heute noch zippel Lachen (die predigt mit dem lernen und so hübsche sachen und sehe zu, noch mehr zu, mehr für mich zu erreichen)

so, ich geh jetzt straßennamen geras lernen Ja und bleibe hier und da mal sitzen Augenzwinkern
Schmor
Na Strubbel, um Deine Rede auf den Punkt zu bringen, Du bzw. wir haben gelernt " zu lernen ", uns Wissen anzueignen. Warum ist das heute nicht mehr so ?
Mal ne andere Frage : willlst Du Taxi fahren ? ich meine weil Du Straßennamen lernen willst.
Adeodatus
Ist zwar nicht die Witzeecke aber der passt hier so richtig zum Thema.

Versetzung?

Die hübsche Schülerin zum Lehrer: "Glauben Sie mir, ich würde wirklich alles tun, um die Klasse zu bestehen!"
Der Lehrer hakt nach: "Wirklich alles?"
Sie beugt sich zu ihm und haucht: "Ja, alles!"
Lehrer: "Würdest Du auch lernen?"
strubbel
jipp, schmor Ja

und mir fällt immer wieder diese schöne textstelle von ottokar domma ein (jo, der ist immernoch so mein idol! *gg*

sinngemäße wiedergabe:
des wladimir iljitsch uljanov´s (wer aufgepasst hat, weiß wer das war...*hüstel*) worte waren: "lernen, lernen, lernen und nochmals lernen" lehrer: "aber da ist ein "lernen" zuviel" "da kannte er aber unsere klasse schlecht!" großes Grinsen
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ich und taxi fahren? nachdenklich keine schlechte idee, so für abenteuerfahrten -> geschockt

wenn also auch jemand -> aus dem taxifenster "guckt", dann dürfte klar sein, wer fährt
also, liebe gerschen und umgebungs(be)wohner, wünscht euch nicht, ich würde wegen des taxischeins die straßennamen "pauken", sondern nur der allg. orientierung wegen Ja

spidy Lachen

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und noch mal nachgehakt: wieviele kinder lesen (außerhalb des unterrichts und dem zum lesen aufgedrücktem buch) ? nachdenklich
Adeodatus
Zitat:
und noch mal nachgehakt: wieviele kinder lesen (außerhalb des unterrichts und dem zum lesen aufgedrücktem buch) ?


Das kann ich Dir genau sagen so gut wie keiner, dazu kommt aber noch erschwerend das diejenigen die sich mit den Büchern beschäftigen dann doch gleich zum Hörbuch greifen! Da kommt wieder das Posting von @Schmor zum tragen - wo er folgerichtig folgendes sagte "Denn die Kinder sollen nicht lernen, sondern konsumieren. " es gibt für so ziemlich jedes Buch welches in den Schulen behandelt wird ein Hörbuch! Das man dabei aber nicht das Lesen lernt und Probleme mit der Orthografie nicht beseitigt werden ist den Nutzern eigentlich Schnuppe weil es ihnen weder in der Schule noch im Elternhaus erklärt wird

Zitat:
aber mal ganz ehrlich, spidy: rudi sagts schon, man ist hierdurch "gebranntmarkt"


Aber um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen mal eine Frage, wenn man das Sitzenbleiben abschaffen würde wie will man dann Schülern die null Bock zum Lernen haben überhaupt noch motivieren? Das würde mit diesem Schulsystem nicht funktionieren!
Schmor
Ja was kommt dann Spidy? Ein Gesellschaftssystem, in dem einige wenige die Betriebe , Konzerne usw. besitzen, einige die Anlagen bauen, mit denen manuell nichts falsch gemacht werden kann und ein paar, die Arbeiten verrichten, für die sich ein Automatisierungsaufwand nicht lohnt. Der Rest ? den muß man nur soviel zum Leben geben, daß er nicht verhungert und keine Aufstände macht. So kann sich fast jeder aussuchen, wozu er gehören möchte, wobei es in den Bereich der Besitzenden zu kommen sehr schwierig ist. Durch Nichtlernen und 0 - Bock qualifiziert sich die Jugend automatisch in die " Restgruppe". Ach so - hab noch vergessen, daß eine starke Polizei und Armee dafür sorgt, daß alles so bleibt. Klingt wie nach einem Seints - Ficktschen, aber so wird es kommen.
gastli
Sehr schön erkannt.
Nur wenn die Menschen erkennen wohin die Reise geht, lässt sich der Kurs noch ändern.

[Grundeinkommen]
Zitat:
Die Zukunft verkürzen die Pragmatiker im Fairmont auf ein Zahlenpaar und einen Begriff: »20 zu 80« und »tittytainment«. 20 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung würden im kommenden Jahrhundert ausreichen, um die Weltwirtschaft in Schwung zu halten. »Mehr Arbeitskraft wird nicht gebraucht«, meint Magnat Washington SyCip. Ein Fünftel aller Arbeitssuchenden werde genügen, um alle Waren zu produzieren und die hochwertigen Dienstleistungen zu erbringen, die sich die Weltgesellschaft leisten könne. Doch sonst? 80 Prozent der Arbeitswilligen ohne Job? »Sicher«, sagt der US-Autor Jeremy Rifkin, Verfasser des Buches »Das Ende der Arbeit«, »die unteren 80 Prozent werden gewaltige Probleme bekommen.
Schmor
Spinnen wir den Faden mal weiter. Diese 80 % haben alle Zeit der Welt ! Womit kann man die rumbringen ? - ganz einfach - Sex ohne Ende - das wird ja heutzutagen schon so gelernt, daß das das Wichtigste ist ! Dabei entsteht zwangsläufig so eine Art " Überproduktion " Um die in den Griff zu bekommen muß was getan werden. Überzeugung ? - funktioniert nicht. Zwangspille ? funktioniert nur bedingt. Zwangssterilisation? - faschistoid. Da warten noch viele Überraschungen !! Aber da bin ich schon unzulässig weit vom Thema und fast schon im Bereich der Müllkübeldiskutanten.
strubbel
spidy,wenn du das nach meinem von dir zitiertem noch dazunimmst, dann bleibt auch der sinn erhalten Augenzwinkern ich bin nach wievor gegen die abschaffung Ja

die klasse zu wiederholen ist eben schon wichtig, damit der stoff wiederholt wird. denn einfach so lässt der sich nicht nachholen, selbst wenn die eltern noch so ehrgeizig wären mit der lernerei. es ist einfach zuviel und der neue stoff würde wie eine kettenreaktion wieder "untergehen". daher klassenwiederholung nötig und eben wieder zur seite stehen, den nachzuvollziehen, am nachmittag.

lesen, ja das ist so eine sache, leider. klar hörbücher sind mal eine entspannung beim autofahren oder überhaupt unterwegs.

dennoch ists gerade wichtig, ihnen das lesen näher zu bringen. zusammen zur bücherei gehen und wo eltern lesen,lesen meistens auch die kinder. ohne anreiz wirds selten was-leider. meine beobachtung: wo die eltern "leseratten" sind, sinds meist auch die kinder und unsere ma brachte einfach bücher mit und traf auch meistens unseren geschmack damit. auch von der schule aus sind wir in die bücherei gegangen (die anmeldung war natürlich freigestellt) und die meisten haben sich da angemeldet (mit schriftl. genehmigg. der eltern)

heute sind es eher die lerncomputer, die ich als nette spielerei für eine stunde zwar bedingt nett finde, aber nie anschaffen würde, aber das lesen in büchern und vieles andere nicht ersetzen (wovon hier und da oft leider ausgegangen wird)

und gerade, wo das zeitkonto recht groß ist, hätte man doch viel gelegenheit, oder? aber ausgerechnet da fällt es meistens aus (halt nicht bei allen, mag da nicht pauschalisieren)

nunja, man gucke und schlage sich hin und wieder die hände über dem kopf zusammen Augenzwinkern