Aussicht von Osterstein zur Buga wieder möglich

as65
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Hangbewuchs wird ab Dienstag gelichtet
Gera (OTZ). Pünktlich zur Eröffnung der Bundesgartenschau in Gera und Ronneburg können Geraer und Besucher wieder die Aussicht von der Terrasse Osterstein auf den Hofwiesenpark und die Stadt Gera genießen.
In den vergangenen Jahren war der Blick auf die Stadt und die Baustelle Hofwiesenpark nur noch im Winter möglich. Deshalb hat die Stadt Maßnahmen an dem mit Bäumen bewachsenen Hang zwischen Hofgut und Schloss Osterstein beauftragt.

Dort wird ab kommendem Dienstag der Forst- und Baumpflegebetrieb Görmer & Baldauf GmbH aus Burkersdorf die naturschutzfachlich sensiblen Arbeiten durchführen.

Die Arbeiten finden im Rahmen des europäischen Schutzgebietsnetzes "Natura 2000" und speziell im Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) "Hainberg-Weinberg" statt.

Dieses Gebiet zeichnet sich durch seine gut repräsentierten und in gutem Zustand erhaltenen Waldgesellschaften aus. Von besonderem Wert für das Gebiet sind neben diesen Waldgesellschaften auch der hohe Alt- und Totholzanteil mit den daran lebenden Arten.

Auf Grundlage einer Planung des Stadtplanungsamtes und in Abstimmung mit der Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei in Gotha, dem Grundstücksverwalter LAFOS Thüringen GmbH sowie der Unteren Naturschutzbehörde wurde umfangreich geprüft, welche Maßnahmen naturschutzfachlich keine Beeinträchtigung für besagtes Gebiet darstellen.

Ergebnis ist, dass bei maximal zwölf Bäumen die Kronen um ein Drittel gekürzt werden, ohne dass eine Verschlechterung des Zustandes eintritt, so die Stadtverwaltung. Das anfallende Schnittgut bleibe aus naturschutzfachlichen Gründen im Hangbereich, um den notwendigen Anteil an Totholz zu sichern.

quelle: otz
Adeodatus
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Käufer für Schloss Osterstein in Gera gesucht

Nachdem die Reußen keine Ansprüche mehr anmelden, ist die Kommune im Zugzwang, wenn es um den einstigen Adelsbesitz geht. Baudezernent Miller könnte sich auf Schloss Osterstein eine Kunstgewerbeschule vorstellen.

Gera. Schloss Osterstein steht zum Verkauf. Das städtische Wohnungsunternehmen GWB Elstertal, in deren Eigentum sich der Großteil der Immobilie befindet, bereitet gerade die Vermarktung über die Thüringer Denkmalbörse vor. "Wir suchen Interessenten, die mit diesem Denkmal umgehen können", sagt Geschäftsführer Ralf Schekira und verzichtet bewusst auf eine Kaufpreisvorgabe. Ausschlaggebend sei ein tragfähiges Konzept, sagt der GWB-Chef. Wohlwissend, dass die Liebhaber kaum Schlange stehen werden.

Nachdem alle Begehrlichkeiten des Fürstenhauses Reuß am alten Immobilienbesitz vor Gericht abgeschmettert sind, ist die Kommune nicht nur stolze Eigentümerin, sondern auch im Zugzwang. Und der ist eine Herausforderung.

Zwar wurden auf Osterstein über die Jahre öffentliche Fördermittel und Eigenmittel der GWB investiert, um das Areal vor dem Verfall zu bewahren und für Übergangslösungen zu öffnen, doch eine Entwicklung wurde blockiert. Schuld daran waren allerdings nicht nur die Rückübertragungsansprüche des Adels. In den 90er Jahren hätte die Kommune über Investitionsvorranggesetz tätig werden können; tragfähige Ideen und Geld vorausgesetzt. Doch die Chance ließ man vergehen. Stattdessen entdeckten Künstler den leerstehenden Raum für sich. Und Geras Baudezernent Ramon Miller (SPD) ist froh, dass private Initiativen mit Kunst und Gartenbau das Schloss-Areal im Bewusstsein der Geraer hielten. "Auch künftig kann ich mir nur schwer eine Nutzung vorstellen, mit der das Schloss nicht öffentlich zugängig bleibt." Eine Kunstgewerbeschule, die in bester Bauhaustradition künstlerischen Anspruch und Handwerk verknüpft, wäre so eine Idee. "In Mitteldeutschland findet sich nichts Vergleichbares", sagt Miller. Natürlich müsste man einen privaten Träger begeistern.

Am Fuß von Osterstein finden sich weitere Gebäude aus der Reußenzeit im Stadtbesitz. Das fast leerstehende Beamtenhaus, das schon einmal vor dem Abriss gerettet wurde, wartet auf die Sanierung. Da die Stadt dies nicht leisten wird, ist auch hier ein Verkauf abzusehen. Das Kammergut, in dem sich heute das Kabarett Fettnäppchen und Gastronomie befinden, ist vorerst bis 2013 verpachtet und für Kleinkunst reserviert. Eine weiterhin ähnliche Nutzung wünscht sich Miller auch für das Justizgebäude am Mohrenplatz 1, in dem sich eine Produzentengalerie befindet. "Diese Nutzung passt ins kulturell geprägte Gesamtkonzept zwischen Küchengarten und Osterstein." Allerdings müsste in beide städtischen Objekte auf absehbare Zeit investiert werden.

Privates Interesse gibt es unterdessen für ein dazwischen liegendes Fachwerkhaus. Das sogenannte Rentamtsgebäude könnte die Stadt als erstes aus dem einst reußischen Immobilienpool verkaufen.

Quelle: Katja Schmidtke / 20.04.12 / OTZ



Nun die im Artikel vermittelte Euphorie kann ich nicht teilen, nachdem die Stadt erfolgreich die Ansprüche des Fürstenhauses auf die genannten Immobilien abgewehrt hat, will man jetzt verkaufen. Die Gefahr dass diese Immobilien in die Hände windiger Geschäftemacher fallen ist sehr groß. Mir persönlich wäre die Rückübertragung lieber gewesen. Zumal damals der Verfall an einigen der Immobilien sowohl im Schlossareal als auch am Mohrenplatz noch nicht so groß war, klar wurden in den letzten Jahren auch Fördergelder investiert aber leider hat das Geld nicht dazu gereicht die gesamte noch erhaltene Schlossanlage als auch die Gebäude am Mohrenplatz zu sanieren. Bleibt zu hoffen das die Immobilien in die richtigen Hände kommen.

Hier ein paar Fotos vom Osterstein und Mohrenplatz





FelixKaiser
So ähnlich habe ich auch gedacht als ich das heute gelesen habe. Leider kam nie heraus was die Reußen mit rückübertragenen Besitztümern gemacht hätten. Es ging ja auch um Besitz der heute öffentlich zugänglich ist.
Adeodatus
Vor der Buga hatte die Immobiliengesellschaft der Reußen „Princely Residences Ltd" die beiden Prinzenhäuser am Hofwiesenpark von der „GWB Elstertal“ gekauft und saniert, wenn man dies als positives Beispiel dafür nimmt wie die Reußen mit Immobilien umgehen, wäre mir die Rückübertragung lieber gewesen als der jahrelange Leerstand der betroffenen Immobilien. Wenn man jetzt noch einmal, so lange wie der Rechtsstreit mit den Reußen gedauert hat, darauf wartet das sich jemand in Gera die Reste einer alten Schlossanlage kauft dürfte der Verfall weiter fortschreiten.

Also hoffen wir mal darauf das die Reste der Schlossanlage und die Gebäude am Mohrenplatz, und im hinteren Teil des Hofkammergutes das gleiche Glück haben wie die „Prinzenhäuser“.
FelixKaiser
"Gekauft?" Das heißt die Prinzenhäuser waren nicht Gegenstand zur Rückübertragung? Oder wie ist das zu verstehen? Ein solches Schicksal für die übrigen Immobilien wäre wirklich wünschenswert, aber darauf hoffen, dass die Reußen Käufer sein könnten braucht man wohl nicht, nach dem ganzen Ärger mit der Stadt. Allerdings steck ich in den Details des Rechtsstreits eh nicht drin.
Adeodatus
Ich habe jetzt mal ne ganze weile gegoogelt und bin auf der Seite Fettgusche.Net fündig geworden wo ein Artikel zum Thema Prinzenhäuser aus der OTZ hinterlegt ist.

Zitat:

Eine Buga-Sorge weniger

Für die Prinzenhäuser im Geraer Hofwiesenpark eine fürstliche Lösung gefunden
Von Uwe Müller Gera. Auf dem Weg zur Bundesgartenschau ist eine große Hürde genommen: Die GWB "Elstertal" und das Fürstenhaus Reuß haben sich über die Prinzenhäuser geeinigt.

Die Princely Residences Ltd. übernimmt die beiden Immobilien. Wenn die Rückübertragungsansprüche der Reußen rechtskräftig abgelehnt sein sollten, wird die Kaufsumme überwiesen. Die GWB "Elstertal" sichert sich ihre Ansprüche über eine Eigentümergrundschuldeintragung.

Die Prinzenhäuser befinden sich im Hofwiesenpark, wo ab April 2007 die Bundesgartenschau stattfindet. Einer Sanierung steht jetzt nichts mehr im Wege. Die Planungen laufen darauf hinaus, dass sich die Immobilien zur Buga in einem repräsentativen Zustand zeigen, erklärte GWB-Geschäftsführer Ralf Schekira gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Zum Jahresende wollen beide Seiten in Klausur gehen und den Arbeitsstand analysieren. Vereinbart ist ebenfalls eine Rückfallklausel für den Fall, dass die Sanierung nicht wie erforderlich voran kommt.

Gegenwärtig werden Nutzungskonzepte erstellt, die mit der Buga GmbH abgestimmt werden sollen und die das Haus Reuß zu gegebener Zeit präsentieren will. Denkbar ist beispielsweise Gastronomie. Mit den Umgestaltungen im Zuge der Buga avancieren die 1915 erbauten und bis vor kurzem an der vielbefahrenen Bundesstraße gelegenen Prinzenhäuser zu attraktiven Grundstücken. Der Sanierungsaufwand wird auf 750 000 Euro geschätzt.

Quelle: 14.02.2006 OTZ/ Fettgusche Net


Was die Rückübertragung anbelangt will ich mir kein Urteil darüber erlauben ob nach bundesdeutscher Rechtssprechung die Reußen zu Recht oder zu Unrecht nach dem 2.WK enteignet wurden. Aber was mir gewaltig auf den Zeiger geht ist, das Gera nicht das Geld zur "Lausesalbe" hat, sich aber den Luxus leistet Immobilien behalten zu wollen für die kein Geld für den Unterhalt geschweige denn für Umfangreiche Sanierungsarbeiten vorhanden ist, der Zahn der Zeit nagt an der Bausubstanz und das war schon Anfang der 90er Jahre bekannt. In den 40 Jahren DDR war ja nur das Geld für das allernötigste da um zu verhindern das alles verfällt, und 20 Jahre Nachwende Zeit bedeutet für die Bausubstanz noch einmal die halbe DDR. Ich habe mal in den 90er Jahren bei einem Gespräch mit einem Kollegen aus Hessen, über Gera gesagt, Was die Engländer, und Amerikaner bis 1945 nicht zerbombt haben, was in der DDR nicht Abgerissen wurde, lassen wir so lange leerstehen und verfallen bis wir es endlich abreisen können. Ich will jetzt nicht die bisher erbrachten Leistungen am Beamtenhaus, Alter Wache, und Gartensaal und einem Teil des Hofkammergutes schlecht reden aber es sind eben mehr als nur diese Gebäude komplex zu sanieren. Ich möchte mir nicht ausmalen wenn das Gebäude Ensemble am Mohrenplatz nicht bald eine ordentliche Nutzung erfährt wie es weiter verfällt. Ich kann die Träume von Herrn Miller nicht teilen, wer sollte denn diese Gebäude kaufen sanieren und nur Kulturell nutzen? Wie sagte er so schön "In Mitteldeutschland findet sich nichts Vergleichbares", das habe ich inzwischen schon so oft in Gera gehört nur hat dies nie zu einem Erfolg geführt.
Meta
Die Häuser sind aus Bruchsteinen gemauert, wer die nutzen will heizt bis er Pleite ist. Solche Gebäude lassen sich auch nicht vernünftig wärmedämmen, die Dämmung würde immer versotten, da hilft auch keine Dampfsperre. Allenfalls eine hinterlüftete Fassade ist einigermaßen machbar, damit würde man jedoch einen Stielbruch an der Fassade begehen und die Wirkung wäre auch nur marginal. Zú DDR-Zeiten sollten darin Auszubildende aus Korea wohnen, die DDR-Mieter waren schon ausgezogen.
do4rd
Zu Fürstlichen Zeiten wurden aber auch nur wenige Räume eines Gebäutes im Winter beheizt. Sommerpaläste dafür so gut wie garnicht. War halt damals so.

Früher war alles ganz anders...