Adeodatus
Am 13.08.09 strahlte das ARD Magazin "Monitor" einen Beitrag aus in dem das Schicksal einer Arbeitslosen geschildert wurde die von ihrer zuständigen ARGE eine geistige Behinderung attestiert wurde. Der Beitrag ist als Videodatei auf der Seite der ARD verfügbar.
Behindert nach Aktenlage
Zitat: |
Doris Kruse ist ein Kämpfertyp. Sie ist stolz darauf, dass ihre beiden Töchter, die sie allein groß gezogen hat, einen Arbeitsplatz haben. Genau den hat sie nicht. Beim Einkaufen muss sie deshalb immer genau auf die Preise gucken. Arbeitslos ist sie schon seit vielen Jahren. Nach etlichen 1-Euro-Jobs schreibt sie immer wieder neue Bewerbungen. Doch damit soll sie jetzt aufhören, meint ihre Agentur für Arbeit, und das, obwohl sie noch gar keinen neuen Job hat.

Vor sechs Wochen bekam sie plötzlich einen Bescheid. Darin teilt ihr die Arbeitsagentur mit, sie sei ab jetzt "dauerhaft geistig behindert" - laut Gutachten nach Aktenlage.
Quelle: ARD "Monitor"
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herrenlos
da bleibt einem die spucke weg - was für ein verkommenes system!
SirBernd
Man gut. daß es noch solche Sendungen wie Monitor gibt ...
Adeodatus
Ja aber leider werden diese erst nach 22 Uhr ausgestrahlt!
SirBernd
Dieses gezielte Vorbeisenden an der Masse ärgert mich natürlich auch. Wundern tut diese Taktik mich natürlich nicht ....
Markus
Ich hatte die Sendung, wie so oft, auch gesehen.
Jeder der mal arbeitslos war kennt die netten Briefe des Arbeitsamtes, welche im hochnäsigen Beamtendeutsch verfasst sind.
Beispiel:
"Bei Ihnen wurde die Notwendigkeit einer beruflichen Qualifizierung festgestellt."
Zur Erläuterung:
Die Person hat sich selbst um die Weiterbildung gekümmert, musste mehrmals beim Arbeitsamt bitten, dass die Weiterbildung auch gefördert wird und erhält dann ein Schreiben mit diesem Satz.
Sowas ist dann sehr aufbauend und bei den Meisten nur ein Lacher wert.
LG
Markus
SirBernd
Da frag ich mich doch, wenn die Mitarbeiter dieser merkwürdigen Agentur sowieso nur vorgefertigte Schreiben versenden können, wer denn die Behinderung hat .....
RudiRatlos
Bei allem Verständnis für die berechtigte Aufregung über die vorgefertigte Feststellung einer Behinderung bei dieser Frau. Es ist aber nicht erkenntlich wie der Test ausgefallen ist, ich denke das die Entscheidung darauf beruht. Ob die Frau nun absichtlich den Test vergeigt hat oder auch eien geringen IQ hat kann niemand von uns objektiv beurteilen.
Ungeachtet dessen müssen die Vorlagen für derartige Schreiben geändert werden um solche Dinge zukünftig zu vermeiden, da allerdings sehe ich wie alle User vor mir kein Licht am Ende des Tunnels.
gastli
Diese teilweise beamteten Duckmäuser die dort beschäftigt sind, schrecken nicht einmal vor faschistoiden Zählmethoden zurück, um ihrem Auftrag, Arbeitslosenzahlen zum Wohle des Rufes einer "erfolgreichen" Politik, zu fälschen. Man erklärt einfach ganz normale, arbeitssuchende Bürger, natürlich mit entsprechendem "Gutachten" medizinischer Quacksalber, einfach für "geistig behindert" und schon ist die Arbeitslosenstatistik weiter geschönt worden.
Im III.Reich wurde mit solchen Methoden der "Volkskörper" in "wertes" und "unwertes" Leben eingeteilt. Auch damals gab es charakterlose Mediziner zuhauf, die sich nicht zu schade waren, ihr Unwesen zu treiben.
NS-Reichsärzteführer, Dr. Gerhard Wagner, in einer Grundsatzrede:
"Wir wollen lebensuntüchtiges und Unwertes Leben gar nicht erst entstehen lassen"
http://www.zeitschatten.info/eugenik3.html
Das sagt man heute natürlich nicht. Heute macht man es subtiler.
Heute treten die Figuren nicht nur in Nazigewändern und glatzköpfig auf. Die faschistische Gesiunng ist nicht nur in deutschen Beamtenstuben angekommen.
meilenstein
dieser Vorgang, auch der von Markus beschriebene und hunderte andere sind erstens eine Riesensauerei, zweitens Absicht und haben drittens Methode; dennoch sollte man die Kirche im Dorf lassen hinsichtlich der Beurteilung der einzelnen Mitarbeiter; ich weiß, dass diese an den Vorgaben nichts ändern können, selbst wenn sie es wollen, viele sind berufsgeschädigt und ein Fall für den Seelenklempner - nein, es ist wie immer: der Kopf stinkt vom Kopf und die Vorgabe der Politik lautet offensichtlich: wir stecken tief in der Krise, aber es darf einfach keiner merken ......
..... zumindest bis zu den Wahlen ....
meilenstein
sorry, war in Eile: natürlich stinkt der FISCH vom Kopf .....
strubbel
hab mir das auch gerade angeguckt (ich verpass die sendung laufend

)
also, wenn sie vielleicht lt. dem testergebnis vielleicht nicht so..nunja ..aber gleich einer behinderung gleichstellen, find ichs auch harten tobak.
was ich aber auch mal fraglich finde. wurde die gute frau eigentlich gefragt ob die dazu ihre nachbarschaft aufklären? das ist eigentlich eine persönliche sache der frau selbst. wenn sie ihr einverständnis dazu gegeben hat im vorfeld, dann wäre es ja ok.
weiterhin ist es ja wohl echt stark, sie in eine behindertenwerkstatt zu stecken, um die statistik zu schönen und geld zu sparen (aufstockung).
die verfahrensweise ist für mich aber auch befremdlich: bevor ich beispielsweise eine umschulung bekam, war ich ebenfalls einem großen test "ausgeliefert" mit mehreren personen und das ergebnis wurde im detail durchgesprochen und erklärt.
da in der sendung in dem falle der frau scheint da ja einiges schiefgelaufen zu sein, unabhängig ihrer tatsächlichen geistigen leistung. die gute soll klagenklagenklagen