Fachkräftemangel

Nachtschicht
Zitat:
Simson hat am 12. Juli 2011 um 20:47 Uhr folgendes geschrieben:
Besonders in ostdeutschen Unternehmen ist ein Generationswechsel im Gange.

Die Frage ist aber, ob die Ostdeutschen Unternehmen endlich bereit sind wenigstens annähernd westdeutsche Gehälter zu zahlen. Wenn das nicht der Fall ist werden sie ewig nach Fachkräften suchen müssen. Denn die Zeit das jeder für nen Apel und nen Ei arbeiten geht ist Geschichte.
RudiRatlos
"Hauptgrund für die niedrigeren Ost-Gehälter ist die geringe Tarifbindung der ostdeutschen Firmen. Zudem gibt es im Osten weniger große Betriebe. Je kleiner, desto geringer in der Regel die Bezahlung" erklärt Bispinck.

Ja

Aber dies ist lediglich eine Seite der Medaille. Unser Schulsystem entlässt zunehmend für eine solide Ausbildung zur "Fachkraft" ungeeignete junge Menschen.

Die wirklich "Guten" gehen dann freilich dorthin wo gut bezahlt wird, vornehmlich jedoch ins Ausland und die Zuwanderung an qualifizierten Menschen aus anderen EU-Staaten und anderswo blieb bisher unter den Erwartungen seit der Freigabe des deutschen Arbeitsmarktes.
strubbel
tja und wenn die wirklich kompetenten auswandern..ist doch irgendetwas am anreiz falsch, fachkräfte hierzuhalten geschweige sie hier anzulocken nachdenklich


Zitat:
Unser Schulsystem entlässt zunehmend für eine solide Ausbildung zur "Fachkraft" ungeeignete junge Menschen.
und das wird aus mehreren gründen nicht besser, denn bildung wird einerseits immer mehr entwertet (siehe auch neues schulgesetz)

und dann (machen wir uns auch nichts vor) eben die jenigen,die die schule als unnötige beschäftigung halten oder auch durch falschen einfluss nicht weiter gefördert werden

und die sicherlich wenigen anderen...
Zitat:
Die wirklich "Guten" gehen dann freilich dorthin wo gut bezahlt wird, vornehmlich jedoch ins Ausland


die leute (wieder) einzusperren wäre jedenfalls nicht die lösung
Simson
Zitat:
Nachtschicht hat am 13. Juli 2011 um 23:35 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat:
Simson hat am 12. Juli 2011 um 20:47 Uhr folgendes geschrieben:
Besonders in ostdeutschen Unternehmen ist ein Generationswechsel im Gange.

Die Frage ist aber, ob die Ostdeutschen Unternehmen endlich bereit sind wenigstens annähernd westdeutsche Gehälter zu zahlen. Wenn das nicht der Fall ist werden sie ewig nach Fachkräften suchen müssen. Denn die Zeit das jeder für nen Apel und nen Ei arbeiten geht ist Geschichte.


Die Frage ist nicht, ob ostdeutsche Unternehmen bereit sind, annähernd westdeutsche Gehälter zu zahlen, sondern ob sie es auch können. Um einen Appel und ein Ei geht es in wirtschaftlich starken Unternehmen bei der Bezahlung von Fachkräften übrigens nicht.
Nachtschicht
Zitat:
Simson hat am 14. Juli 2011 um 19:59 Uhr folgendes geschrieben:
Die Frage ist nicht, ob ostdeutsche Unternehmen bereit sind, annähernd westdeutsche Gehälter zu zahlen, sondern ob sie es auch können.

Da kommen mir die Tränen.
Ehrlich, wenn die nicht zahlen "können", brauchen sie auch nicht über Fachkräfte jammern, die nicht kommen werden. Für unter 10 € stellt sich keine Fachkraft mehr hin, wenn sie andere Alternativen hat und wenn sie schon da ist wird sie nicht mehr 100% leisten und fährt die Produktivität herunter.
Simson
Also von Jammern war zumindest in meinen Beiträgen nicht die Rede.
Adeodatus
Zitat:
Fachkräftemangel
Mo, 18.07.2011 - 07:40 — Systemisch Kons...

Es sind furchtbare Szenen, die sich vor Deutschlands ARGEN abspielen: Seit den Abendstunden schon belagern verzweifelte Unternehmer die Bürgersteige vor den Arbeitsvermittlungsstellen, um die Ersten zu sein, wenn die Agentur öffnet und ihre arbeitssuchenden Kunden empfängt. Wütende Rempeleien und harte Wortwechsel zeugen von der aggressiven Stimmung zwischen den Firmenchefs. Es ist ihnen verboten, in der Behörde zu werben, darum spielt sich alles auf der Straße ab.

Kurz vor acht geht es los: Ein arbeitsloser Mathematiker und ein Ingenieur für Maschinenbau wollen gerade die ARGE betreten, als von allen Seiten Arbeitgeber auf sie einstürmen - Arbeitsverträge und Kugelschreiber in der einen Hand, während sie mit der anderen Hand an den Ärmeln der begehrten Fachkäfte in Richtung der kostenlosen, schwarzen Nobel-Firmenlimousine mit persönlicher Sekretärin zu zerren. Andere bewerfen die "Fachkräfte" mit Flugtickets und Bargeld...

Ja, wirklich:
Er ist schlimm, dieser Fachkräftemangel!

Quelle: ARD Kommentare zum Thema Fachkräftemangel
strubbel
irre geschockt und ich wundere mich im vorbeigehen über den papierregen ... und das gereiße an den hosenbeinen (da kroch ein anzug umher...)
gastli
Wirtschaft jagt ein Phantom. Die Mär vom Fachkräftemangel. Weil die deutsche Wirtschaft hierzulande zu wenig gut ausgebildete Mitarbeiter findet, gehen Arbeitgeber gezielt auf Jagd nach qualifizierten Kräften aus Griechenland, Portugal oder Spanien. Das klingt einleuchtend, denn schließlich herrscht ja Fachkräftemangel – oder etwa nicht? ... Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung kommt in einer Studie zu ei-nem klaren Ergebnis: „Für einen aktuell erheblichen Fachkräftemangel sind in Deutsch-land kaum Anzeichen zu erkennen.“ Ein Kernproblem der deutschen Wirtschaft, am Ende nur ein willkommener Phantomschmerz, um die Lohnkosten im Zaum zu hal-ten?“
(www.n-tv.de/wirtschaft/Die-Maer-vom-Fach...le3833126.html; 19. Juli 2011)

* Ich liebe Nachrichten, die ich nicht selbst kommentieren muss.
frank_lfd
Das ist für meine Begriffe auch ein sehr schwieriges Thema, was in meinen Augen aber vom Staat Hausgemacht ist. Das geht schon in der Schule los, zu wenig Lehrer...wenn dann mal krank oder im Urlaub, dann totales Chaos.Je nach Region zu große Klassenzahlen, oder ein zu großes Leistungsniveau...eine Klasse ist immer nur so gut, wie ihr schwächstes Mitglied. Man müßte viel eher speziell auf die unterschiedlichen Interessen und Leistungen der Schüler eingehen, aber das ist in der Praxis leichter gesagt als getan. Wenn ich bedenke, das unsere Großelterngeneration heute immer noch einen
Großteil von dem wissen, was sie vor 50-60 Jahren in der Schule gelernt haben, muss man sich schon fragen, ob die heutige Unterrichtsform die richtige ist?
Dann die Berufsausbildung, meiner Meinung nach, viel zu oberflächlich und zu wenig praxisbezogen, man lernt viel zu viel, was man zwar mal gehört oder gesehen hat, aber im richtigen Arbeitsleben nicht wirklich braucht oder anwenden kann. Die Zeit könnte man viel effektiver nutzen. Habe ich selber schon mehrfach erlebt.
Wie das mit nem Studium aussieht weiß ich leider nicht, aber sicherlich recht ähnlich.
Und dann das Arbeitsleben mit Billiglöhnen, teurem Sprit, zu wenig Fahrtkostenzuschüsse und weiß der Geier was noch alles, wo man unterm Strich nur sagen kann, warum bleibe ich eigentlich nicht zu hause....?
Und dann kann man natürlich auch gut ausgebildete Leute verstehen, die die Möglichkeit haben, im Ausland zu arbeiten, wo nicht selten weniger Stress herrscht, ruhiger gearbeitet wird, vom Chef auch mal ein lobendes Wort zu hören ist und am Ende auch noch mehr Geld übrig bleibt als hier in Deutschland.
Sicherlich ist das nicht immer und überall so und es gibt auch nicht wenige Leute, die vom Ausland eine völlig Blauäugige Sicht haben, aber wenn man es mit Bedacht angeht und vllt auch noch entsprechende Kontakte hat, ist das sicherlich sehr förderlich.
gastli
Arbeitslose Ingenieure: Wir wurden aussortiert
Meister
Zitat:
gastli hat am 10. September 2011 um 12:07 Uhr folgendes geschrieben:
Arbeitslose Ingenieure:



"Einem Ingenieur ist nichts zu schwer!" großes Grinsen

Es ist traurig das artfremde Arbeiten, für die Statistik herhalten muss.
Auf der anderen Seite fehlen die Fachkräfte und es wird nach Ausländischen Fachkräften gesucht.
Auf die Schenkel klatschen und Hosianna Merkel rufen, hilft diesen Menschen auch nicht weiter.
Die Karre steckt eben im Dreck und keiner von den Politikern gibt sich Mühe sie raus zu ziehen.
Wie wäre es mit einer Quote für die Betriebe?
Einstellen von älteren Ingenieuren, oder Strafzahlungen, sowie Einstellungsverbot wenn die Quote nicht erreicht ist.
Der Markt ist doch kein Selbstläufer und muss reguliert werden,.... sagt sogar Schäuble.




Frettchen.
Adeodatus
Seit Mitte der neunziger Jahre wurde von vor einer Fackräftelücke gewarnt die entsteht wenn die Unternehmen nicht ausbilden und qualifizieren. Und genau das ist jetzt eingetreten nicht der demographische Wandel ist Schuld sondern die Politik und die Wirtschaft, der demographische Wandel ist eher eine Chance.
Meister
Zitat:
spidy hat am 11. September 2011 um 09:48 Uhr folgendes geschrieben:
Seit Mitte der neunziger Jahre wurde von vor einer Fackräftelücke gewarnt


Ja, genau und deshalb sind sie jetzt Bummel- letzter. großes Grinsen



Frettchen.
gastli
Wahr ist:
Alle Jahre wieder pünktlich zur CeBIT kommt das Thema "Fachkräftemangel" in die Propagandatrommel der Medien.

CeBIT 2012: Fachkräftemangel belastet IT-Firmen
CeBIT 2011: IT-Branche fehlen Fachkräfte
CeBIT 2010: Trotz Krise: Mangel an IT-Fachkräften
CeBIT 2009: IT-Fachkräfte dringend gesucht
CeBIT 2008: Schwerpunkt wird der Fachkräftemangel sein
CeBIT 2007: IT-Fachkräftemangel für jede zweite Firma ein großes Problem
CeBIT 2006: BVDW warnt vor Fachkräftemangel
CeBIT 2005: IT-Branche warnt vor Fachkräftemangel
CeBIT 2004: VDI-Präsident beklagt Fachkräftemangel

Unwahr ist:
Der "Fachkräftemangel" hat dieses Jahr auf Grund seiner Treue zur Cebit in Halle 4 einen eigenen Stand.
AEvL
Nun in Thüringen ist das doch recht einfach,

1. haben wir die niedrigsten Löhne überhaupt (da muss kein Unternehmer über Fachkräftemangel bärmeln, wenn er nix bezahlt)

2. sieht die demographische Entwicklung so elend aus in Thüringen, dass es schlicht weg an geeigenten Personen mangelt und weiter mangeln wird

und

3. wird das so weit gehen, dass dann sogar meine Generation wenn sie alt ist, aus Thüringen verschwinden wird (ohne Quatsch, ich arbeite bereits daran) weil ich hoffentlich einmal bisl Geld haben werde wenn ich alt bin, aber niemand mehr da ist dem ich es geben kann um z.B. hauswirtschaftliche Dienstleistungen, Hausmeisterdienste und von Pflege ganz zu schweigen, zu bezahlen.

Ich frage mich, wann es da endlich einmal ein schlüssiges Konzept aus der Politik gibt, welches vor allem auch den Unternehmern mit einem gewissen Druck vermittelt, dass es höhere Löhne zu zahlen gibt, es ansonsten keine Fördermittel mehr gibt, usw....
gastli
Zitat:

Ich frage mich, wann es da endlich einmal ein schlüssiges Konzept aus der Politik gibt, welches vor allem auch den Unternehmern mit einem gewissen Druck vermittelt, dass es höhere Löhne zu zahlen gibt, es ansonsten keine Fördermittel mehr gibt, usw..


Das gibt es doch schon. Nur anders als du denkst.
AEvL
Das ist wohl wahr.

Der Worte sind genug gewechselt, nun lasst endlich Taten folgen.

Genau diesen Maßstab sollte man auch an Politiker legen, die versprechen einem nämlich in Wahlkampfzeiten die Seele ihrer Urgroßmutter.

Also lasst sie reden die Politiker und schaut auf deren Taten was sie in der Vergangenheit geschafft haben.





Da sehe ich bei Dr. Vornehm nichts wirklich Nachhaltiges bis auf die Verdoppelung des Schuldenberges.
Deshalb veräppelt der mich auch nicht mit seiner nächsten Luftnummer, der Radrennbahn.

Wie fies ist das nur, dem Geraer wieder einmal Enthusiamus zu entlocken, wohl wissend das es nix wird. Nee Ne
Aber das ist ein anderes Thema
Adeodatus
Zum Thema Fachkräftemangel hier mal ein Zitat aus dem Focus.

Zitat:
Immer weniger Betriebe bilden trotz des Fachkräftemangels aus. Das geht aus dem Entwurf des Berufsbildungsberichts 2012 hervor, aus dem die „Süddeutsche Zeitung“ am Mittwoch zitierte. Demnach bildeten 2010 nur knapp 22,5 Prozent der Firmen aus, 2009 waren es noch 23,5 Prozent gewesen. Auch 2009 und 2008 war die Zahl der Ausbildungsbetriebe bereits gesunken. Das Kabinett will den Bildungsbericht laut „SZ“ Anfang April verabschieden.

Quelle: Focus


Wie Eingangs schon gesagt der Fachkräftemangel ist nicht dem Demographischen Wandel geschuldet sondern den Versäumnissen der Wirtschaft und der Politik
gastli
[Welt]
Fachkräftemangel? Das Problem ist die Bezahlung
Das Märchen vom Mangel: Noch gibt es genügend Fachkräfte. Die Firmen müssen ihre Angebote für Ingenieure verbessern und statt des Managements den Innovationsgeist stärker fördern.

* Erstaunlich. Sie reden von einem Märchen das den Menschen aufgetischt wird. Die Springerpresse zu diesem Thema mit realitätsnahen Aussagen.