Keine Jobs für Hartz IV Empfänger

Pfiffikus
Zitat:
aeffchen hat am 23. Juli 2009 um 19:25 Uhr folgendes geschrieben:
kann mir mal einer erklären wie die zahlunsspielereien bei vermittlern funktionieren.

Das will ich mal versuchen.

Es gibt einen Arbeitsmarkt, der nicht ganz im Gleichgewicht ist. Es gibt ein Überangebot an Arbeitskräften (reichlich vorhandenes Gut), während die zahlungskräftige Nachfrage durch potentielle Arbeitgeber knapp ist.


Zum besseren Verständnis zeige ich das mal an ein paar anderen Beispielen.

Nehmen wir mal ein ganz anderes Beispiel. Theo Tischler kommt auf die Idee, in seiner Tischlerei wunderschöne Küchenmöbel herzustellen. Doch die zu verkaufen ist garnicht so einfach. Das Lager ist inzwischen proppevoll. Man muss erst Nachfrager (Kunden) für die Küchen finden, sonst verdient Theo Tischler an seinen Küchenmöbeln nichts. Nachfrager, die Geld für die angebotenen Küchen bezahlen wollen, sind aber knapp am Markt, die sind nicht so einfach zu finden.

Aus diesem Grunde bietet Theo Tischler einem Vermittler namens Ludwig Lehmann an, für jeden Kunden, der eine Küche von Theo Tischler kauft, eine Provision zu zahlen. Und wenn L.L. eine Küche an Kuno Kunde vermitteln kann, ist die Provision zurecht verdient, die selbstverständlich von Theo Tischler zu zahlen ist.

Genauso ist es bei Versicherungen. Die Gesellschaften können und würden gerne stapelweise neue Verträge abschließen. Doch die Nachfrager, die dafür Geld zahlen sollen (Versicherungsnehmer) sind rar, so dass sich die Gesellschaften in der Regel veranlasst sehen, Vermittler zu engagieren. Diese aquirieren (die knappe) Kundschaft für die reichlich vorhandenen Versicherungsgesellschaften. Das ist eine Dienstleistung für den Anbieter des reichlich vorhandenen Gutes und genau deshalb wird die Provision von den Gesellschaften gezahlt.


Wie ist es denn nun am Arbeitsmarkt? Da wird die Ware Arbeitskraft verkauft. Wir haben reichlich Anbieter von Arbeitskraft, so dass sie sich schwer verkaufen lässt. Knapp sind die Nachfrager (Arbeitgeber, die bereit sind, Geld für die Arbeitskraft zu zahlen). Aus diesem Grunde engagieren die Anbieter von Arbeitskraft einen Arbeitsvermittler, der ihnen einen dieser knappen Nachfrager (Arbeitgeber) suchen kann.

Einen Unterschied gibt es aber doch zwischen den beiden Formen der Vermittlung. Anbieter Theo Tischler kann eine Küche nach der anderen produzieren. Die Versicherungen können Antragsformulare ohne Ende drucken. So ist es möglich, dass sich Theo Tischler und Ludwig Lehmann dauerhaft zu einer Geschäftsbeziehung zusammentun. So ist es möglich, dass sich ein Versicherungsvermittler längerfristig an eine Gesellschaft bindet.


Nun handelt es sich bei den Anbietern des reichlich vorhandenen Gutes, der Arbeitskraft, sehr häufig um Personen, die die Vermittlungsprovision nicht einfach mal so aus der Portokasse bezahlen können. Aus diesem Grunde sponsert das AA dem Arbeitssuchenden diese Kosten.
Damit dieses Geld wirklich nur zweckgebunden für diese Provision verwendet wird, hat es sich bewährt, die Subvention für den Arbeitssuchenden in Form eines Vermittlungsgutscheines zu übergeben.


Der Arbeitgeber erhält nichts von dieser Subvention. (Es steht jedoch dem Vermittler theoretisch frei, potentielle Arbeitgeber mit einem Teil der Provision zu "bestechen". Ob so etwas geschieht, dazu fehlt mir die Kenntnis.)


Zitat:
strubbel hat am 23. Juli 2009 um 19:43 Uhr folgendes geschrieben:

daher fragte ich ja, was die 2500 euro rechtfertigt.

Angebot und Nachfrage. Kannst gerne mal Schleuderchen oder sonst jemand fragen, ob man für dich preiswerter Stellenangebote durchforstet und Klinken putzt.



Pfiffikus,
der hofft, dass das einigermaßen verständlich rüber kam
strubbel
pfiffikus, der war gut Lachen

also ein vermittler,der sich meiner erfahrung nach hinsetzt, bisschen auf meine berufe guckt und sagt,ah, ich hätte da was..und guckt in den PC...schaut zu mir und sagt, sie müssten allerdings gut heben können! geschockt *gutachten des amtsarztes vorhol und zeig* viola vermittlerin störts nicht. hauptsache irgendwo rein, rechtfertigt nicht soviel geld Lachen

wenn viola vermittlerin (also die private) genau schaut, was ich kann (körperlich wie beruflich) und mir darauf eine stelle sucht und aufwand betreibt, mich unterstützt und berät (ganz im gegenteil wie die arge), dann sehe ich dieses geld berechtigt angelegt, da ich daraus wirklich profitiere. Ja

wenn viola vermittlerin also an theo tischler herantritt (da er gesucht hat) und mich als büromiez dort vorstellt und es klappt, dann ist es der richtige job entsprechend meiner fertigkeiten etc. und das geld ist gut angelegt gewesen,da ich davon profitiere Ja
Pfiffikus
Zitat:
strubbel hat am 24. Juli 2009 um 00:24 Uhr folgendes geschrieben:

wenn viola vermittlerin (also die private) genau schaut, was ich kann (körperlich wie beruflich) und mir darauf eine stelle sucht und aufwand betreibt, mich unterstützt und berät (ganz im gegenteil wie die arge), dann sehe ich dieses geld berechtigt angelegt, da ich daraus wirklich profitiere. Ja

So ungefähr soll es laufen, behauptet ein Arbeitsvermittler im Nachbarforum. Immerhin verdient er nur, wenn du einen Job nach deinen Zumutsbarkeitsbedingungen bekommst und wenn du den Arbeitsvertrag unterzeichnest und die Probezeit überstehst.


Pfiffikus,
der das nicht selbst verifiziert hat
strubbel
wäre ja traumhaft Ja

aber der arbeitsmarkt versaut die arbeitsweise großes Grinsen

naja, dann werden wir mal sehen. schon arg,dass eigentlich ein amt das nicht hinkriegt ...
Adeodatus
Zitat:
Pfiffikus hat am 24. Juli 2009 um 01:04 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat:
strubbel hat am 24. Juli 2009 um 00:24 Uhr folgendes geschrieben:

wenn viola vermittlerin (also die private) genau schaut, was ich kann (körperlich wie beruflich) und mir darauf eine stelle sucht und aufwand betreibt, mich unterstützt und berät (ganz im gegenteil wie die arge), dann sehe ich dieses geld berechtigt angelegt, da ich daraus wirklich profitiere. Ja

So ungefähr soll es laufen, behauptet ein Arbeitsvermittler im Nachbarforum. Immerhin verdient er nur, wenn du einen Job nach deinen Zumutsbarkeitsbedingungen bekommst und wenn du den Arbeitsvertrag unterzeichnest und die Probezeit überstehst.


Pfiffikus,
der das nicht selbst verifiziert hat


Die Realität sieht aber anders aus, der private Vermittler schaut zum ersten nach Arbeitskräften die sich schnell und ohne Komplikationen vermitteln lassen, das heißt Berufe die eine große Nachfrage haben, Arbeitsuchende die nicht länger als ein paar Monate ohne Anstellung sind und vor allem Menschen ohne Behinderung sind das ideale Klientel.
Pfiffikus
Zitat:
spidy hat am 24. Juli 2009 um 08:13 Uhr folgendes geschrieben:

Die Realität sieht aber anders aus, der private Vermittler schaut zum ersten nach Arbeitskräften die sich schnell und ohne Komplikationen vermitteln lassen, ...

Logisch. Soweit mir bekannt ist, beträgt der Wert eines Vermittlungsgutscheines einheitlich 2500 Euro. Logischerweise führt der Egoismus des Menschen, hier des Arbeitsvermittlers dazu, dass man sich die Fälle an Land ziehen möchte, in denen für dieses Geld möglichst wenig zu tun ist.


Es geht aber auch anders. Nach der Lehre wurde mein Sohn nicht übernommen und war zwei Monate lang arbeitslos. Am ersten Tag der Arbeitslosigkeit habe ich ihn zum Arbeitsvermittler geschickt, ohne Termin und ohne Gutschein. Ihm wurde sofort ein Platz und eine Tasse Kaffee angeboten und ein Mitarbeiter hat sein Anliegen erfragt.

Für den Fall einer Vermittlung hätte nicht das Amt, sondern Papa die Vermittlung gesponsert. Und in diesem Falle ist das Honorar nicht fest, sondern abhängig vom Lohn des vermittelten Jobs. Der Vermittler ist also bestrebt, einen möglichst gut bezahlten Job zu finden.


Pfiffikus,
der nichts bezahlt hat, weil wir zwischendurch mit Hilfe eigener Suche einen Job für ihn gefunden hatten
strubbel
dann müsste es so laufen, wie gibbchen bei dem zerschossenen thema das bei den bildungseinrichtungen gepostet hat.

das geld,was dann zum vermittler fließt,wenn er mir erfolgreich nen richtigen job vermimttelt hat, dass den das AA zahlt, nicht den festen betrag, sondern eben praktisch nach erfolg (nicht nur einfach wo reingewürgt um jeden preis,was nämlich oft in die hose geht, sondern passend)

nicht jeder hat nen privaten-sponsor Augenzwinkern ich fürmich würde es auch ablehnen (persönliche gründe)
Pfiffikus
Zitat:
strubbel hat am 24. Juli 2009 um 12:45 Uhr folgendes geschrieben:

das geld,was dann zum vermittler fließt,wenn er mir erfolgreich nen richtigen job vermimttelt hat, dass den das AA zahlt, nicht den festen betrag, sondern eben praktisch nach erfolg (nicht nur einfach wo reingewürgt um jeden preis,was nämlich oft in die hose geht, sondern passend)

So ungefähr sollte es sein. Und ggf. noch mit Zufriedenheitsgarantie.


Pfiffikus,
der darauf hinweist, dass du diese Garantie im Amt nicht finden wirst
aeffchen
pfiff, danke für die erklärung
aber leider nicht das was ich wissen wollte.

sagen wir mal der an bekommt 100 € von der zaf
die zaf verlangt und bekommt 150 € vom ag (die zaf will ja auch leben)
warum gibt der ag nicht den an direkt 125 € und beide haben hinzugewonnen ?

wie gesagt, dass es sinn macht bei jobs die zeitlich kurz sind und eine vollstelle sich nicht lohnt, ist mir schon klar.
aber man hört von recht vielen die eine stelle haben auch langfristig ein arbeitsplatz wären.
aeffchen
achso, es könnte ruhig so sein dass der arbeitnehmer einen gewissen prozentsatz, für eine gewisse zeit, von seinem zukünftigen einkommen, als honorar zahlt. natürlich erst ab erfolgreicher vermittlung und längstens so lange die stelle läuft.
Pfiffikus
Zitat:
aeffchen hat am 24. Juli 2009 um 18:03 Uhr folgendes geschrieben:

sagen wir mal der an bekommt 100 € von der zaf

Das verstehe ich nicht.


Pfiffikus,
der auch nicht weiß, wer die zaf ist
aeffchen
ich dachte bei dem thema kommt man drauf

ZeitArbeitsFirma

Augenzwinkern
gastli
Immer wieder diese Diskussionen um das Übel der Leiharbeit. Ein guter vernünftiger Schritt in Richtung Verbesserung am Arbeitsmarkt ist unabhängig von anderen Maßnahmen ein striktes Verbot von Leiharbeit [moderner Sklavenhandel].

Ich plädiere in produktiven und dienstleistenden Kernbereichen für die Verkürzung der Arbeitszeit ohne Lohnabzug. Wenn der Mindestlohn auf zehn Euro pro angehoben wird, verdient man trotz Arbeitszeitverkürzung mehr als gegenwärtig bei 38 Stunden pro sechs Euro. Dementsprechend steigen auch die Einnahmen der Sozialsysteme.
Die Arbeit fairteilen.
30 Stunden Wochenarbeitszeit/10 EUR Stundenlohn/Grundeinkommen

Grundeinkommen ist wichtig für:
- für Paare junger Menschen zur Familiengründung und zur Kindererziehung (zum Beispiel für drei Jahre ab Geburt eines Kindes), ohne dass Frauen länger als drei Jahre aus dem Berufsleben ausscheiden; es geht auch um Gleichstellung der Geschlechter.

- für alle Bürger ab 20. Lebensjahr zur Fortbildung.
Das dient der menschlichen Emanzipation und auch der Wirtschaft.
Brücken zum Bafög-Projekt sind denkbar.
Gering Qualifizierte gewinnen dadurch Chancen.
Allmählich könnten die Kapazitäten für sinnvolle Qualifizierung beträchtlich ausgebaut werden.
Zum Nachweis engagierter Teilnahme an Qualifikationen würde aller halben Jahre das Zertifikat einer Bildungseinrichtung genügen, in Sonderfällen auch das Zertifikat einer Kammer oder eines Vereins.

- für Erwerbstätige etwa ab 55. Lebensjahr, um die teuflische Erhöhung des Renteneintrittsalters wirkungslos zu machen
Grundeinkommen mit 55 statt Rente mit 67 bei gleichzeitiger Chance, noch etwas hinzuzuverdienen.

- für Bürger, die an gemeinnütziger Tätigkeit interessiert sind, zu selbstbestimmter Nutzung ihrer Fähigkeiten im Sinne des Gemeinwohls
In angemessenen Abständen kann Nachweis geführt werden, der durch Bürgerinitiativen zu prüfen ist.
Das nützt auch der Vernetzung von Bürger-Initiativen.

- für Bürger als finanzielle Unterstützung zur Pflege von Familienangehörigen, um finanziell gesichert zu sein entsprechend dem Pflegeaufwand.
Häusliche Pflege wird im allgemeinen den üblichen Anstalten vorgezogen, ist effektiver und billiger.
Zertifizierung durch Ärzte und Sozialarbeiter. Der Zertifizierungs-Aufwand ist gering.

Alle Beispiele entsprechen Forderungen, die in der Öffentlichkeit ohnehin erhoben, zum Teil sogar sehr aktiv geltend gemacht werden. Es gibt ein sehr starkes Potential von Verfechtern und sogar bei Politikern.

Wird das verstanden, können sich Gewerkschaften und Verbände bis hin zu linken Parteien darauf konzentrieren, die allgemeine Arbeitszeitverkürzung durchzusetzen. Das kann gleichzeitig auf zwei Wegen und konzentrisch geschehen:

1. in den Unternehmen bzw. dienstleistenden Einrichtungen.
2. auf der Gesetzgebungsebene

Jeder Fortschritt gemäß 1. stärkt die Durchsetzbarkeit gemäß 2., und umgekehrt: Was gemäß 2. erzielt wird, stärkt die Durchsetzbarkeit gemäß 1.
strubbel
ich würde zeitarbeit an sich gar nicht schlecht finden,wenn es nicht SO ablaufen würde, wie jetzt.

begrüßenswert fänd ich z.b. leiharbeit,wenn ich mich in verschiedenen berufsähnlichen betrieben einbringen könnte. mir bringts viel einblick in verschiedene tätigkeiten. für berufsanfänger ist zeitarbeit keine schlechte lösung. man probiert sich hier und da aus und wenn ich genug herumgewandert bin *gg*,dann kann ich ja auch wo bleiben,wo ich bleiben kann und möchte.

das ist natürlich die sache des arbeitsmarktes,die die im moment gehandhabte sklaverei unterstützt

aber als idee an sich keine verkehrte idee.
orca
Zitat:
strubbel hat am 26. Juli 2009 um 15:17 Uhr folgendes geschrieben:
aber als idee an sich keine verkehrte idee.


So ein Quatsch. Die Leiharbeit wurde nunmal exakt unter den Bedingungen und mit der Absicht eingeführt, wie sie nunmal umgesetzt wurde.

Zu MEINEN, sie könne auch anders sein, ist wie die Vorstellung, ******* möge nach Schokolade riechen und schmecken und genießbar sein. Null Bezug zur Realität der kapitalistischen Verhältnisse unter Krisenbedingungen.
strubbel
oh, verzeih, dass ich auch positives an einigen sachen sehe, statt nur schwarz zu sehen

wie es im moment läuft, finde ich es auch käse,aber es gab mal andere zeiten und da war zeitarbeit für viele ein sprungbrett ins berufsleben, ob als neu-oder wiedereinsteiger.

es wird, so kann ich es mir vorstellen, auch mit dem bürgergeld wieder etwas anders laufen. ich verteufele nicht alles 100%. es hat alles seinen vor-und nachteil, die rahmenbedingungen geben es halt vor.