NPD-"Wahlkampfauftakt" in Jena wurde zum Desaster

die_gute_fee
In Jena machten heute hunderte von Menschen den "Wahlkampfauftakt" der NPD zum Desaster. Diese wollte in Jena, Erfurt und Nordhausen jeweils mit einer "Mahnwache" gegen Mitbürger muslimischen Glaubens hetzen. Zumindestens in Jena scheiterten die Nazis am Widerstand von über 300 antifaschistisch gesinnter Menschen.
Ursprünglich wollte die NPD direkt vor dem islamischen Gemeindezentrum in der Wagnergasse demonstrieren. Die Gemeinde lud gemeinsam mit den anderen Mietern des Hauses zu einem "Tag der offenen Tür" und gemeinsamen Frühstück ein, zahlreiche Jenaer Gruppen & Initiativen riefen zur Teilnahme auf.
Die Naziveranstaltung musste sich einen anderen Platz suchen, den sie aber auch nur mit Unterstützung der Polizei erreichen konnten. Dort sah sich die "Mahnwache" umringt von Gegendemonstranten, die lautstark kundtaten, was sie von Schwerdt, Wieschke & Co hielten. Diese wollten bald das Weite suchen, sahen sich dabei jedoch einigen Schwierigkeiten ausgesetzt.
Die Nazigegner solidarisierten sich mit den Städten, denen der Nazispuk heute noch bevorstehen sollte. Als sich die Hungertruppe der NPD (23 Teilnehmer) in Bewegung setzte, bildete sich eine erste Sitzblockade, um die Weiterfahrt nach Erfurt zu verzögern. Die Polizei prügelte den Nazis den Weg frei, aber die kamen nicht weit. Die Tiefgarage der "Neuen Mitte", in der sie geparkt hatten, wurde mit gewaltfreien Sitzblockaden abgeriegelt. Die Faschos mussten über eine Stunde warten, bis die Polizei erneut mit unverhältnismäßigem Einsatz von Gewalt den Weg freimachte.

In Jena wurde heute gezeigt, dass man mit friedlichen aber trotzdem entschlossenen Aktionen zivilen Ungehorsams, den Nazis den öffentlichen Raum erfolgreich streitig machen kann.



siehe auch:
Aktionsnetzwerk Jena

RudiRatlos
Das ganze Hin und Her kann man sich doch eigentlich sparen indem man es macht wie die Hooligans verfeindeter Fußballvereine, einfach auf einer Wiese irgendwo weit draußen treffen und dann richtig was auf die Fresse. Das entspannt ungemein den öffentlichen Raum, in dem Parkhaus waren sicher auch unbeteiligte Bürger die wahrscheinlich Beifall zollten als die Blockierer rüde beseitigt wurden und dann die ebenfalls unerwünschten Braunen endlich weg waren. ich würde beide Seiten kräftig blechen lassen für die Kosten des Polizeieinsatzes, aber es trifft mal wieder den Steuerzahler. Hätten die Braunen wirklich Bedeutung im Politgemenge könnte ich solche Aktionen eventuell noch befürworten, so aber störe ich mich eher an den "friedlichen" Gegendemonstranten.
Käptn Blaubär
Das du wie viele hier wieder alles in einen Topf wirfst und dann nicht in der Lage bist die Gegensätze zu erkennen wundert mich ehrlich gesagt nicht. Deine Aussage verdeutlicht eines. Unterschwellig tolerierst du eher den Faschismus, als irgend eine Alternative links davon. Warum?
"Lasst mal die paar Hanseln von der NPD machen, die tun doch keinen was."
Genau so haben sich die Deutschen schon einmal verhalten, mit den bekannten Folgen.
Ihr seid schlechte Demokraten, aber gute (mitlaufende) Faschisten.
co2schleuder
Vielleicht wollen aber auch viele das andere Extrem nicht, da ist eine gesunde Ballance sicher besser.
herrenlos
@rr und die schleuder
da ihr in anderen beiträgen gezeigt habt, dass ihr nicht zu den ganz dummen hier im ft zählt, muss man also konstatieren, dass ihr bewusst den braunen spuk tolerieren wollt, um den linken kräften "was auf die fresse" zu geben - ich hoffe, ihr seid euch bewusst, dass ihr damit verantwortung übernehmt, wenn die faschistischen horden wieder einmal zur macht kommen sollten; und seid euch bewusst, dass ihr nicht schon wieder sagen könnt, ihr hättet das nicht gewusst; ein "balanceakt" dieser art wird in (bekannte) tiefen führen, etwas "gesundes" kann ich daran nicht entdecken

eure einstellung war dafür verantwortlich, dass die nazis 33 an die macht kamen, mit allen folgen ....

neben verachtung für eure verblendung überkommt mich wut und enttäuschung - und @rr: du machst dich als erklärter christ doppelt unglaubwürdig oder stehst auch hier in der tradition zahlreicher kirchlicher kräfte, die den nazis sehr nahe standen .....
co2schleuder
Ich möchte den braunen Spuk keines falls tollerieren genauso wenig wie den roten! Ich bin strikt gegen extremistische Einstellungen, egal aus welcher Richtung. Aber es gibt eben viele Gründe warum eine menge Bürger auch mal der NPD eine Stimme geben um anderen Strömungen entgegenzuwirken. Es ist leicht mit Antinaziaufrufen Stimmen zu holen und dann zu denken die Leute stehen auch hinter dem Rest der linken Einstellung.

Nochmal ganz klar und unmissverständlich: ich bin gegen Rechts- und Linksradikalismus!
Pfiffikus
Zitat:
herrenlos hat am 02. Juli 2009 um 08:15 Uhr folgendes geschrieben:

ich hoffe, ihr seid euch bewusst, dass ihr damit verantwortung übernehmt, wenn die faschistischen horden wieder einmal zur macht kommen sollten;

OK, die Schuldfrage hätten wir damit geklärt.





Zitat:
herrenlos hat am 02. Juli 2009 um 08:15 Uhr folgendes geschrieben:

neben verachtung für eure verblendung überkommt mich wut und enttäuschung...

Neben diesen Gefühlen überkommt mich natürlich noch eine ganz konkrete Frage. Möglicherweise können herrenlos, die Fee oder der Blaubär mir auf diese Frage antworten:

Wie stellt ihr euch die Regulierung der Schäden vor, die Unbeteiligten durch Demonstrationsteilnehmer entstehen?

Nehmen wir mal an, mein Auto hätte in diesem Parkhaus gestanden und wäre von einem Demonstranten beschädigt worden. Spiegel ab, Kratzer oder sowas. Angezündet wurde ja diesmal in Jena offensichtlich kein Auto.

Schlage ich mal im Kleingedruckten meiner Versicherungspolice nach, lese ich Folgendes:
Zitat:
Kein Versicherungsschutz besteht,
a) in der Fahrzeug-, Kraftfahrt-Unfallversicherung und beim Autoschutzbrief für Schäden, die durch Aufruhr, innere Unruhen, Kriegsereignisse... unmittelbar oder mittelbar verursacht werden.
b) ...

Ich gehe davon aus, dass dies sinngemäß bei allen Gesellschaften drin steht.
Hat der Geschädigte dann die A-Karte?

Nehmen wir mal an, Demonstranten zünden die Mülltonne vor meinem Hause an. Wer bezahlt mir eine neue Tonne? Wer bezahlt die Beseitigung der Ruß-Verschmutzung am Hause?
Wer bezahlt eingeschlagene Fensterscheiben und andere Kollateralschäden?

Auch meine Wohngebäudeversicherung hat eine Ausschlussklausel, die sinngemäß der KFZ-Versicherung entspricht.
Hat der Geschädigte dann die A-Karte?


Über die Erfolgsaussichten, eine Anzeige gegen Unbekannt zu stellen und dadurch den vermummten Verursacher haftbar machen zu können, darf an dieser Stelle spekuliert werden.


@herrenlos
Möglicherweise kannst du jetzt verstehen, weshalb solche Radauveranstaltungen bei manchen Leuten total unbeliebt sind und weshalb manche Leute sich nicht dazu hergeben, durch eigene Anwesenheit die Konfrontationen weiter eskalieren zu lassen.


Pfiffikus,
der nur wenig Sympathie für solche angeblich friedlichen Demonstranten hat
RudiRatlos
Den finanziellen Aspekt dieser Sache habe ich bereits erwähnt und @Pfiffikus hat es dann nochmal näher beschrieben wofür ich ihm danke und folglich zustimme.

Da ist dann aber noch etwas das mir unangenehm aufgefallen ist:

Zitat:
...eure einstellung war dafür verantwortlich, dass die nazis 33 an die macht kamen, mit allen folgen ...

neben verachtung für eure verblendung überkommt mich wut und enttäuschung - und @rr: du machst dich als erklärter christ doppelt unglaubwürdig oder stehst auch hier in der tradition zahlreicher kirchlicher kräfte, die den nazis sehr nahe standen ...


Ich gehöre der "unschuldigen" Generation an sodaß ich kaum für die Ereignisse um 1933 herum zur Verantwortung gezogen werden könnte, noch mich dafür schämen zu müssen. Gleiches gilt für die Mittäterschaft der Institution Kirche, vor allem der Evangelischen (bevor einer meint das käme vom Katholiken, ich bin evangelisch). Man beachte auch die Institution Kirche nicht repräsentativ für alle Gemeindemitglieder anzusehen. Das "Maul" haben auch die gehalten welche nicht religiös eingestellt waren. Und wenn hier nun schon von Verantwortung geschrieben wird darf nicht vergessen werden das sowohl KPD als auch SPD nicht fähig waren dem Treiben paroli zu bieten. Die Chance dazu wurde bereits ab Kriegsende (1.WK) kläglich vertan, sodaß bereits Mitte der 20-er Jahre diese linken Parteien kaum noch eine Rolle bei der Arbeiterschaft spielten.
Da @Herrenlos nun meine politisch motivierten Beiträge zu kennen scheint müsste aufgefallen sein das ich sowohl "Links" als auch "Rechts", damit meine ich Politik, entschieden widerspreche. Und nur religiös ist das was ich schreibe nun auch nicht immer.

Ich gebe gern zu das ich gegen keine der beiden genannten Denkweisen auf die Straße gehe, dazu sehe ich derzeit keine Veranlassung. Aber ich bin regelmäßiger Wähler und kann somit durch mein Votum für Parteien dazwischen meinen kleinen Beitrag leisten das auf demokratischem Wege keine Extreme an die Regierung kommen.

Dem wäre nun nur noch hinzu zu fügen das ich mir erlaubte in der DDR das "wählen" zu verweigern und innerhalb der evangelischen Kirche viele Freunde habe welche sich offen gegen das SED-Regime betätigten und meine aktive Unterstützung hatten.
die_gute_fee
Zitat:
Pfiffikus hat am 02. Juli 2009 um 20:31 Uhr folgendes geschrieben:
Pfiffikus,
der nur wenig Sympathie für solche angeblich friedlichen Demonstranten hat


Worauf bezieht sich denn "solche"??? "Solche" wie in Jena? Waren die denn unfriedlich? Wurden Mülltonnen angezündet oder Autos beschädigt? Welchen Bezug haben denn deine Ausführungen mit den Ereignissen am 1. Juli in Jena?
RudiRatlos
Will dir antworten auch wenn du mich nicht darum bebeten hast:

Die Antwort auf die Frage nach dem Bezug ergibt sich aus der Benutzung öffentlichen Raumes (ohne extra Genehmigung im Gegensatz zu den NPD-lern). Der Schutz der Muslime gegen die sich ja eigentlich diese rechte Ansammlung richtete gegen eventuelle Bedrohungen oder gar Übergriffe hingegen wären gerade noch zu tolerieren gewesen, obwohl dafür genug Blaue vor Ort waren.
Käptn Blaubär
@herrenlos
Danke.

Zitat:
Möglicherweise kannst du jetzt verstehen, weshalb solche Radauveranstaltungen bei manchen Leuten total unbeliebt sind und weshalb manche Leute sich nicht dazu hergeben, durch eigene Anwesenheit die Konfrontationen weiter eskalieren zu lassen.


Ich kann dich sehr gut verstehen. Nur sind die Demonstranten die falsche Adresse.

Eine Politik und Gesetzgebung der anstatt der Erhaltung und Pflege faschistoider Züge, diesen den rigerosen Kampf ansagt ist nicht - wie gerne glauben gemacht wird - demokratisch sondern schadet dieser

Eine Politik und Gesetzgebung die Versicherern diese Auswege - sicher gesteuert durch deren Lobby - durch windige Klauseln lässt ist vollkommen ungenügend beim Schutz der Bürger. Sie schützt nur das Kapital.

Da heir immer wieder deutlich wird, dass es wohl besser ist die armen Jungs der braunen Truppe werkeln zu lassen statt sich ihnen entgegen zu stellen, habt ihr euch somit die A-Karten redlich verdient.

Zitat:
@rr und die schleuder
da ihr in anderen beiträgen gezeigt habt, dass ihr nicht zu den ganz dummen hier im ft zählt,


Hier hege ich sehr starke Zweifel.
die_gute_fee
Zitat:
RudiRatlos hat am 03. Juli 2009 um 02:24 Uhr folgendes geschrieben:
Die Antwort auf die Frage nach dem Bezug ergibt sich aus der Benutzung öffentlichen Raumes (ohne extra Genehmigung im Gegensatz zu den NPD-lern).


Dafür braucht man keine Genehmigung. Deswegen heisst es ja öffentlicher Raum. Du fragst doch auch nicht um Erlaubnis, ob du durch die Stadt laufen darfst, oder nicht. Die Nazis hatten auch keine Genehmigung, sie haben ihre "Mahnwache" allerdings angemeldet. Versammlungen unter freiem Himmel müssen nach dem Versammlungsgesetz angemeldet werden, sie bedürfen aber keiner Genehmigung.
herrenlos
@pfiffikus
mag die welt auch zugrunde gehen - hauptsache mein auto bleibt heil ..... ??????


Zitat:
Pfiffikus hat am 02. Juli 2009 um 20:31 Uhr folgendes geschrieben:
@herrenlos
Möglicherweise kannst du jetzt verstehen, weshalb solche Radauveranstaltungen bei manchen Leuten total unbeliebt sind und weshalb manche Leute sich nicht dazu hergeben, durch eigene Anwesenheit die Konfrontationen weiter eskalieren zu lassen.


deine sichtweise, verbunden mit einer ausrede (um nicht selbst zivilen ungehorsam und widerstand gegen rechts praktizieren zu müssen) und einer böswilligen unterstellung ("radauveranstaltung") zeigen mir, dass trotz deines intellekts der kleinbürger in dir ganz groß ist; radauveranstaltungen mögen spiele der ligen des fußballs sein, aber nicht, wenn bürger ihren widerstand gegen wiedererstarkende rechte kundtun;

vandalismus ist keine gute sache und oft genug waren es provokateure oder chaoten, die so etwas machen, oft genug auch das überzogene handeln der staatsmacht, aber deswegen eine grundlegende abwertung der menschen, die zivilen ungehorsam und courage zeigen?

ach ja:
und wenn es einmal erforderlich sein sollte, barrikaden zu errichten, wird man sicher nicht warten können und wollen, bis der baustoffhandel die materialien anliefert ....
co2schleuder
Zitat:
Käptn Blaubär hat am 03. Juli 2009 um 07:29 Uhr folgendes geschrieben:

Zitat:
@rr und die schleuder
da ihr in anderen beiträgen gezeigt habt, dass ihr nicht zu den ganz dummen hier im ft zählt,


Hier hege ich sehr starke Zweifel.


Wenn du glaubst das beurteilen zu können, meinetwegen. Selbstüberscjhätzung scheint hier eine Tugend zu sein in diesem Forum.
Pfiffikus
Zitat:
Käptn Blaubär hat am 03. Juli 2009 um 07:29 Uhr folgendes geschrieben:

Ich kann dich sehr gut verstehen. Nur sind die Demonstranten die falsche Adresse.

Hä? Was ist denn falsch daran, sich bei Schäden zuerst an den Verursacher zu wenden? Natürlich auch, wenn es diesem nicht passt!


Zitat:
Käptn Blaubär hat am 03. Juli 2009 um 07:29 Uhr folgendes geschrieben:

...habt ihr euch somit die A-Karten redlich verdient.

Herzlichen Dank für dieses Statement! Endlich mal deutliche Worte.


Zitat:
herrenlos hat am 03. Juli 2009 um 10:10 Uhr folgendes geschrieben:
@pfiffikus
mag die welt auch zugrunde gehen - hauptsache mein auto bleibt heil ..... ??????

Im hier vorliegenden Falle hätte das wohl besser heißen sollen: Hauptsache das Islamische Gemeindezentrum bleibt heil. Dieses zu schützen wäre sicher legitim.


Zitat:
herrenlos hat am 03. Juli 2009 um 10:10 Uhr folgendes geschrieben:
@pfiffikus

aber deswegen eine grundlegende abwertung der menschen, die zivilen ungehorsam und courage zeigen?

Abgewertet habe ich diese Menschen ganz gewiss nicht.

Wohl aber stelle ich die Frage, weshalb man diese "Veranstaltungen" nicht ins Leere laufen lassen kann. Wer hätte denn etwas mitbekommen, wenn da 23 Neonazis sich in Jena unter einem Schirmchen versammeln. Erst durch die Aktionen der Gegendemonstranten macht dieser Aktion Schlagzeilen!

Unabhängig von dieser Veranstaltung in Jena. Ich stelle immer wieder fest, dass die Publicity um diese Naziveranstaltungen vor allen Dingen durch antifaschistische Kräfte gemacht wird.
Ich wohne ca. 1km von dem Veranstaltungsort in Gera entfernt. Aber ohne die Aufrufe der Nazigegner würde ich von diesem Zeug nur den über uns kreisenden Polizeihubschrauber mitbekommen.
Nein, Publicity für Nazis will ich keinesfalls mit forcieren!




Zitat:
die_gute_fee hat am 03. Juli 2009 um 02:05 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat:
Pfiffikus hat am 02. Juli 2009 um 20:31 Uhr folgendes geschrieben:
Pfiffikus,
der nur wenig Sympathie für solche angeblich friedlichen Demonstranten hat


Worauf bezieht sich denn "solche"???

Auf Demonstrationen, bei denen durch teilweise vermummte Demonstranten das Eigentum von Unbeteiligten zu Schaden kommt.



Zitat:
die_gute_fee hat am 03. Juli 2009 um 02:05 Uhr folgendes geschrieben:
"Solche" wie in Jena? Waren die denn unfriedlich? Wurden Mülltonnen angezündet oder Autos beschädigt? Welchen Bezug haben denn deine Ausführungen mit den Ereignissen am 1. Juli in Jena?

Ich bezog die Frage ausdrücklich nicht nur auf Jena und hatte bereits erwähnt, dass mir bei dieser Demo keine solche Vorfälle zu Ohren kamen.

Das von dir gezeigte Videomaterial ist hübsch zurecht geschnitten. Es zeigt zwar, wie die Polizei gegen Gegendemonstranten vorgegangen ist. Wie es dazu kam, ist allerdings ausgeblendet worden.
Gastli hat uns aber kürzlich eine aufschlussreiche Video-Dokumentation gezeigt. Die gewaltsame Konfrontation begann damit, dass ein ankommendes Fahrzeug von einem Dach aus beworfen wurde. Gleichzeitig plärrte es aus einem Megaphon "Dies ist eine friedliche Sitzblockade". So ein Video nenne ich aussagekräftig. Was du hier gezeigt hast, da sollte man sich lieber die Taschen fest zubinden und gut sortieren.


Gerade und vor allem an dich, der sich bereits hier im Forum dazu bekannt hat, dass der Widerstand gegen Rechts angeblich auch das Brechen von geltenden Gesetzen legitimiert, ist diese Frage gerichtet.



Pfiffikus,
der von dir bisher nur eine bereits beantwortete Gegenfrage, jedoch keine Antwort lesen konnte
die_gute_fee
Zitat:
Pfiffikus hat am 03. Juli 2009 um 11:14 Uhr folgendes geschrieben:
Wohl aber stelle ich die Frage, weshalb man diese "Veranstaltungen" nicht ins Leere laufen lassen kann. Wer hätte denn etwas mitbekommen, wenn da 23 Neonazis sich in Jena unter einem Schirmchen versammeln. Erst durch die Aktionen der Gegendemonstranten macht dieser Aktion Schlagzeilen!


Diese Frage wurde bereits beantwortet: weil Ignoranz hier völlig fehl am Platze ist. Die werden schon viel zu oft ignoriert, z.B. in Gera. Der werden beinahe wöchentlich Menschen von Nazis bedroht und zusammengeschlagen. Das interessiert dich aber scheinbar nicht, soll sich die Polizei darum kümmern. Immer schön die Verantwortung abschieben, die liebe Feierabendruhe könne ja sonst gestört werden. Und schließlich hattest du ja noch keine Probleme mit Nazis, da müssen die anderen wohl was falsch machen.

Zitat:
Nein, Publicity für Nazis will ich keinesfalls mit forcieren!

Als ob diese "Publicity" den Nazis nützen würde...das kannst du nicht als Ausrede benutzen. Die "Publicity" ist dir vielleicht deswegen ein Dorn im Auge, weil sie an die unangenehme Tatsache erinnert, dass Gera ein Naziproblem hat. Da legen Leute die Finger in die Wunde, DAS ist es doch, was stört.
In Jena haben allenfalls antifaschistisch gesinnte Menschen die "Mahnwache" aus nächster Nähe gesehen. Die Nazis konnten nicht ein Flugblatt verteilen. Sie waren eine winzige Minderheit. Nazis sehen in Jena höchstens noch einen Stich, wenn sie nachts wehrlose Menschen verprügeln oder ihre Parolen an die Wände sprühen. DAS wurde am Mittwoch nochmal unterstrichen.


Zitat:
Das von dir gezeigte Videomaterial ist hübsch zurecht geschnitten. Es zeigt zwar, wie die Polizei gegen Gegendemonstranten vorgegangen ist. Wie es dazu kam, ist allerdings ausgeblendet worden.


Ach, du kennst wohl das gesamte Material? Wohl eher nicht. Aber immer schön die Opfer verhöhnen (das tust du nämlich, indem du unterstellst, dass sie Anlass gegeben hätten, dass die Polizei so brutal vorgeht).
Der Polizeieinsatz bei der Veranstaltung in Erfurt zieht übrigens eine Anzeige gegen einen Polizisten nach sich, die die Einsatzleiterin selbst gestellt hat, weil der "Ordnungshüter" so brutal war. Deiner Meinung nach sicher zu unrecht, wer weiss, was die am boden sitzende Demonstrantin böses gemacht hat...


Zitat:
Gerade und vor allem an dich, der sich bereits hier im Forum dazu bekannt hat, dass der Widerstand gegen Rechts angeblich auch das Brechen von geltenden Gesetzen legitimiert, ist diese Frage gerichtet.

Ja, bei dir stehen Gesetze über der Moral, dass wussten wir schon. Aber zu Deiner Frage:
Zunächst einmal irrst du, was die Auslegung deiner Versicherungspolice angeht. Das Ganze fällt unter Vandalismus, dafür tritt die Vollkaskoversicherung ein. Natürlich steigen dann evtl. deine Beiträge - das Leben ist eben (leider) kein Ponyhof. Wenn du ein Auto erwirbst, dann kommt eben das Risiko zum tragen, dass dein Eigentum schaden nimmt, ob durch Unfall, Vandalismus, Diebstahl... Und klar gilt da das Verursacherprinzip. Wenn jemand ermittelt werden kann, der dein Auto beschädigt hat, dann ist es legitim, ihn dafür in Haftung zu nehmen. Wenn dein Auto mal gegen deinen Willen Bestandteil der Blockade eines Naziaufmarsches wird und der Verantwortliche dafür ermittelt wird, dann sag Bescheid. Ich unterstütze den dann gerne...

Interessant finde ich, dass du (wie du selber zugibst) eine Aktion, die friedlich und (von Seiten der Demonstranten) gewaltfrei abgelaufen ist, mit Vandalismus in Verbindung bringst. Das ist NATÜRLICH eine Abwertung der Aktion und der beteiligten Menschen. Die Frage ist, warum du das tust...
nameless
Mutiger Landwirt gesucht!!

Landwirte aufgepasst.
Wer ist in der Lage möglichst in der Nacht vom 10.07.2009 zum 11.07.2009 auf der Spielwiese in Gera eine Ladung Gülle auszubringen?

Die Anwohner ertragen lieber drei Tage Landluft als vier Stunden Nazigestank.

Bitte weiter sagen!
birke
die gute fee:
Zitat:
Die Frage ist, warum du das tust...

Ganz einfach: weil er Recht hat und der viele Unsinn, den du schreibst, ändert nichts an den Realitäten
die_gute_fee
Zitat:
birke hat am 03. Juli 2009 um 20:19 Uhr folgendes geschrieben:
die gute fee:
Ganz einfach: weil er Recht hat und der viele Unsinn, den du schreibst, ändert nichts an den Realitäten


Huch? Mal wieder die Argumente ausgegangen?
Was sind denn deine "Realitäten"?
Und was konkret von dem, was ich schrieb, ist denn "Unsinn"?
birke
Zitat:
Huch? Mal wieder die Argumente ausgegangen? Was sind denn deine "Realitäten"? Und was konkret von dem, was ich schrieb, ist denn "Unsinn"?
Mir gehen an sich selten die Argumente aus, aber auf deinen neunmalschlauen Käse zu antworten, ist mir die Zeit zu schade. Da du den Sinn des Anlegens von Pfiffikus nicht verstanden hast (vielleicht hilft dir eine 2. Lesung), wäre das eine Endlosdiskussion, wie sie einige User mi FB oder felixed führen. Da spiele ich doch lieber Mühle. übrigens kannst du meine Einstellung zu Nazis in dem Thema Altenburg - Fest der Völker nachlesen!
Da du anscheinend studierst - belege doch mal ein Semester Logik.