Funkwerk Erfurt -Wer erinnert sich?

osslowsky
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 30. Juni 2009 um 20:07 Uhr folgendes geschrieben:
Im Frühjahr 1981 wurde der im VEB Kombinat Mikroelöektronik"Karl Marx" gefertigte Schachcompiter SC2 auf der Leipziger Frühjahrsmess mit Messegold ausgezeichnet:

siehe:
http://www.heimcomputer.de/kurios/vebschachcomp2.html


großes Grinsen großes Grinsen
Markenhai
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 30. Juni 2009 um 20:07 Uhr folgendes geschrieben:
Im Frühjahr 1981 wurde der im VEB Kombinat Mikroelöektronik"Karl Marx" gefertigte Schachcompiter SC2 auf der Leipziger Frühjahrsmess mit Messegold ausgezeichnet:
...


... und im Herbst 81 war er schon wieder total veraltert. Weil im bösen kap. Wirtschaftsraum die Entwicklung weiter ging und nicht wie in der "Zone" stehen blieb.
Wäre die Wende nicht gekommen, würden die heute noch diese Kiste bauen, genau so wie 81!
Nagut vielleicht nicht ganz, es gäbe mittlerweile schon den "SC3" mit einer Röhre mehr drinn! Lachen
Meister
Zitat:
grenzer hat am 29. Juni 2009 um 15:27 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 29. Juni 2009 um 08:49 Uhr folgendes geschrieben:
Zur gleichen Zeit war man auch im damaligen Westen nicht wesentlich weiter mit der Technik. Später wurden dort in ESO III z.B. mit die modernsten Schaltkreise der Welt gefertigt.


Ja, um die mordenen Schaltkreise hat man in der DDR noch Häuser gebaut, während dafür im westen Europas kleine Tischgehäuse genügten.

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In den 70er Jahren habe ich als wie man heute sagen würde, Vorarbeiter in der Außenstelle für Robotron Sömmerda gearbeitet. Wir haben dort Eingabetastaturen für den Rechner, nun ratet mal für wen? für die BRD hergestellt.
Und nun ratet mal wer die boykottiert hat, obwohl Vertragsbeziehungen bestanden, so das wir nach Frankreich fahren mussten und dort die Transistoren ein zu kaufen, und um die Termine einzuhalten.
Etwas unbequem, das hört man nicht so gern gelle?



Meister
herrenlos
Zitat:
Meister hat am 02. Juli 2009 um 12:16 Uhr folgendes geschrieben:
Etwas unbequem, das hört man nicht so gern gelle?
Meister


die gesamte diskussion im ft ist in letzter zeit sehr in eine schwarz-weiß-sichtweisen-austausch abgerutscht, nur sehr, sehr selten trifft man noch auf user, die sich halbwegs um eine ausgewogene sicht bemühen, die fakten aufgeschlossen gegenüberstehen und an einem gedankenaustausch wirklich interessiert sind;

häufig reicht ein blick, wer einen beitrag verfasst hat und man weiß, was er/sie geschrieben hat, spannend ist das nicht mehr, interessant erst recht nicht; das beste am ft ist noch der spielebereich und am wertvollsten, die hand voll mods und user, auf die meine schilderung nicht zutrifft ....

der vorliegende thread ist beispielhaft: der eingangsbeitrag ist eine tatsächlich nostalgisch-einseitige lobhudelei, die darauf folgenden erwiderungen treffen auch nicht im ansatz das, was das funkwerk wirklich war, was es konnte und was nicht, ganz und gar nicht davon zu sprechen, was weshalb so war; wie auch - wenn alle mit ihren scheuklappen durch die welt laufen, nur ihre vorurteile pflegen und nur ihre eigenen wunden lecken .....

manchmal denke ich: schade um die zeit .....
Bernhard P.
Zitat:
Meister hat am 02. Juli 2009 um 12:16 Uhr folgendes geschrieben:

Und nun ratet mal wer die boykottiert hat, obwohl Vertragsbeziehungen bestanden, so das wir nach Frankreich fahren mussten und dort die Transistoren ein zu kaufen, und um die Termine einzuhalten.
Etwas unbequem, das hört man nicht so gern gelle?



Ja das mit dem Boykott hört man nicht so gerne, Meister.

Eine Außenstelle von Erfurt in Mühlhausen produzierte z.B. für den Westen Taschenrechner die dort wenige DM kosteteten. Im Osten konnte man MR 610 und Folgetypen auch kaufen nur kosteten die um die 400 Ost-Mark und später etwa immer noch knapp die Hälfte.

Kurzum, da ich in der Firma gearbeitet habe konnten die Sachen aus dem Funkwerk durchaus mit Westprodukten konkurieren. Es stimmt nicht, wie einige hier behaupten die DDR- Schaltkreise wären überdurchschnittlich groß gewesen.
Meister
Mir ging es ja auch darum zu zeigen, das nicht alle und alles in der DDR schlecht war wie man zwischen den Zeilen manchmal lesen kann.
Ob im Maschinenbau oder anderen Bereichen gab es schon einiges was wir vorzeigen konnten.
Ausessendem ist es eine Respektlosigkeit vor seinen Bekannten, Verwandten und sich selbst, wenn man Lebenswerke, sich selber, und andere diffamiert.





Meister
co2schleuder
Zitat:
Meister hat am 02. Juli 2009 um 16:07 Uhr folgendes geschrieben:

Ob im Maschinenbau oder anderen Bereichen gab es schon einiges was wir vorzeigen konnten.

Meister


ja und in der Überwachung der Bürger Ja
Meister
Das streitet auch keiner ab.
Ob nun Milke oder Schäuble oder IM bzw. Verdeckte Ermittler oder Zahnpasta Schnüffler für Hartz IV Empfänger ist in diesem Zusammenhang, mir Schnurz Piepe.
Es ging mir nur um die Arbeit, Leistung und Würdigung eines Volkes.
Ich könnte natürlich auch die Frage umdrehen und Nachfragen was habt ihr in dieser Zeit eigentlich für eine Arbeit geleistet, das alles den Bach runter gegangen ist.
War Leistung in der DDR durch Milke verboten?


Meister
Adeodatus
@ Meister mir persönlich ging es in meinen Antworten nicht darum das Lebenswerk oder die Leistungen der einzelnen schlecht zu reden. Aber es ist ja jedem bekannt das bessere Produkte hätten hergestellt werden können wenn die damaligen Machthaber erkannt hätten das man nicht überholen kann ohne einzuholen. Bis in die 70er Jahre war ja auch noch ein Wachstum zu erkennen, die Menschen waren stolz, auf ihre Werke. Dass man mit dem Westen mithalten konnte das haben in den 50er und 60er Jahren z. B. die Autobauer bewiesen. Der Wartburg 311, der Trabant 500, waren zu dieser Zeit Produkte die sich hätten am Markt behaupten können.

Die Probleme die es in den meisten Industrien gab waren zu einem großen Teil Hausgemacht, zum einen erkannte man nicht das es manchmal nicht ganz so schlecht ist wenn man die Produktionskapazitäten ausweitet aber nicht wie es in der DDR üblich war, das Unternehmen völlig Artfremde Produkte (Nischenproduktion) herstellen mussten. Ich habe z. B. noch heute eine Fliegenklatsche aus dem "VEB Sprengstoffwerk Gnaschwitz".
Oder mein Rema Cornet läuft heute noch immer es ist inzwischen 27 Jahre alt und hatte noch nie einen Defekt. Was ja eigentlich besagt das dieses Gerät das Gütezeichen "Q" wirklich zu recht trägt und die Leute die dieses Gerät gebaut haben, dürfen sogar ihre Hände behalten. ("Meine Hand für mein Produkt")

Nur ist aber so das viele die damalige Realität vergessen haben oder sich selbst schön Reden, egal wie gut die Produkte waren, auf dem Weltmarkt konnten die meisten nur durch ihren günstigen Preis konkurrieren. Der VEB Textima hier in Gera hatte sehr gute Textilmaschinen hergestellt die zwar ein hohes technisches Niveau hatten, doch waren die Steuerungseinheiten ich glaube damals hieß das noch BMSR Technik veraltet, ein Freund der dort beschäftigt war erzählte mal das die exportierten Maschinen nach dem Aufbau mit Computersteuerungen aus der BRD nachgerüstet wurden. War zwar eine Alternative aber doch sehr zum Nachteil der hiesigen Volkswirtschaft.

Ein weiteren Aspekt den sehr viele vergessen ist das die Infrastruktur der meisten Städte hier im Osten in einem völlig desolaten Zustand war. Man konzentrierte sich z.B. auf den Neubau von Wohngebieten, und vernachlässigte aufs sträflichste die Bausubstanz der Innenstädte. Und so kann man Beispiel für Beispiel aufzählen, klar ist das es auch schöne Seiten in der DDR gab.
co2schleuder
so ist es, sehe ich genauso
Meister
Ich habe es auch nicht persönlich sondern allgemein gemeint.
Ich lese immer was Mist war aber nichts über die Verursacher.
Es war eben keiner weiter Schuld außer Honecker und Milke.
Wir müssen uns hier alle mal fragen, was haben wir dazu beigetragen, das
die ganze Wirtschaft den Bach runter gegangen ist.
Ich denke jeder hat bewusst oder unbewusst einen Sargnagel mit rein geschlagen.


Meister
herrenlos
ja, eine differenzierte betrachtung tut not, und das problem ist vielschichtiger, als manche glauben und es spaltet sich - wie immer - in objektives und subjektives

spidy nennt einiges, erweckt dabei aber m.e. zu sehr den eindruck, als wären die probleme alle daraus abzuleiten, dass "die da oben" mist gebaut hätten; das haben die zwar auch und im endstadium immer mehr, aber das allein war es nicht

ich erinnere daran, dass der westen (unsere lieben schwestern und brüder auf der ach so freiheitlichen seite des eisernen vorhangs) eine recht umfangreiche embargoliste führte; auf dieser war u.a. auch der 32-bit-speicher, den honecker noch kurz vor der wende hier in erfurt mit großem pomp der weltöffentlichkeit zelebrierte; für die entwicklung dieses chips hatte die ddr einen recht erheblichen teil ihres nationaleinkommens verwenden müssen (und wohl auch ein wenig die hilfe des koko-konglomerates ...), mit dem ergebnis, dass der chip noch am gleichen tag von der embargoliste gestrichen wurde und nun für ´nen appel und ein (west)ei zu haben war - selbstredend war die ddr unter diesen umständen nicht konkurrenzfähig

auch bestimmte rohstoffe - und die ddr hatte außer braunkohle, kali, kies und uran kaum etwas zu bieten - waren entweder nicht oder nur zu horrenden preisen zu haben, auch da hat der westen schön dran gedreht .....

die in den 60er und 70er jahren angedachte und zunächst auch erfolgreich umgesetzte arbeitsteilung innerhalb der "zweiten welt", also des soz. weltsystems innerhalb des rgw ging immer mehr den bach runter und funktionierte nicht (u.a. wegen disproportionen, wegen mangelnder qualität, wegen streit über die verrechnung u.v.a.m.); die folge war, dass die ddr zum einen bestimmte notwendige betriebe nicht (wieder)gründen durfte, diese produkte dann aber in betrieben anderer strukturen dennoch bauen ließ - natürlich mit einer wesentlich geringeren effizenz

hinzu kam tatsächlich eine große portion hausgemachten blödsinns und bürokratischer schildbürgereien; hier sei u.a. der so genannte ratiomittelbau und die konsumgüterproduktion genannt, die in alle betriebe, die nicht eh der konsumgüterindustrie angehörten, aufoktruiert; hätte marx das sehen können, er hätte sich an den kopf gefasst .....

überhaupt waren die bürokratischen zahlenspielereien bei der planaufstellung und bei der planerfüllung (wer erinnert sich nicht an die entsprechenden zahlreichen witze) allein schon zum davonlaufen

marx hätte sich sicher auch im grabe umgedreht, hätte er mit ansehen müssen, wie in der ddr die wertgesetze missbraucht, verdreht oder schlichtweg missachtet wurden; die "politik der stabilen preise des grundbedarfs" mag ja in guter absicht entstanden sein, aber sie hat einen nicht unwesentlichen anteil daran, dass der ddr-wirtschaft das genick gebrochen wurde; und das hat auch seinen anteil daran, dass wir, die ddr-bürger, oftmals nicht mehr spürten, was welchen wert hat - in des wortes doppelter bedeutung

auch ist es tatsache, dass wir zu wenig investierten, dafür aber zu viel konsumierten sei noch kurz erwähnt; zahlreiche grundmittel waren überaltert und/oder verschlissen, die reparaturquote war in vielen bereichen der industrie und des bauwesens astronomisch hoch

abger es waren eben nicht nur "die da oben", nicht nur honecker & co., wir /da unten) waren es eben auch; missachtung der eigentumsrechte ("aus unseren betrieben ist noch wesentlich mehr herauszuholen"), war arbeitszeit tatsächlich immer leistungszeit?, war jede krankschreibung tatsächlich nur der gesundheit geschuldet oder war grade saisonaler bedarf auf der eigenen datsche?, viele könnten heute eigentlich ihre widerstandsbiografie damit schmücken, wie sie die ddr-wirtschaft sabotiert haben - wieso tun sie das wohl nicht?

es gäbe weiteres, was zu beleuchten wäre; dennoch bleibt, dass in der ddr die menschen hervorragendes leisteten, dass sie trotzt embargo, trotz mangelwirtschaft, trotz der durch den krieg ererbten disproportionen der volkswirtschaft, trotz der reparatiosnleistungen nach dem krieg das land zu einem der leistungsfähigsten der welt machten (die länder mit dem u eben: usa, udssr und unsere ddr großes Grinsen ); und mag auch vieles marode gewesen sein - es gab schon manches sahnestück, dass sich clevere wessis unter den nagel gerissen haben und wenn das nicht ging, ließ man es eben durch die untreuhand "abwickeln"; mögen unsere "die da oben" auch gemisswirtschaftet haben - das war ungewollt, die misswirtschaft, die die treuhand an den tag gelegt hat - die haben unsere heutigen "die da oben" gewollt und ganz gezielt betrieben - aber das ist schon wieder ein thema für nach der nächsten wende ..... Augenzwinkern
Meister
Genauso war und ist es.


Meister
Adeodatus
Zitat:
herrenlos hat am 02. Juli 2009 um 18:06 Uhr folgendes geschrieben:
ja, eine differenzierte betrachtung tut not, und das problem ist vielschichtiger, als manche glauben und es spaltet sich - wie immer - in objektives und subjektives

spidy nennt einiges, erweckt dabei aber m.e. zu sehr den eindruck, als wären die probleme alle daraus abzuleiten, dass "die da oben" mist gebaut hätten; das haben die zwar auch und im endstadium immer mehr, aber das allein war es nicht

)


Ja das was Du angeführt hast hatte ich schon an anderen stellen mal beschrieben, und wollte hier nicht noch damit langweilen, auch die Einstellung zum Volkseigentum (die viele an den Tag legten) hatte ich schon mal beschrieben unter anderem mit Anonymisierten Beispielen in denen ich deutlich gemacht habe das man sich hüten muss bei so manchem Einfamilienhaus laut zu rufen VEB XY heraustreten, da man Gefahr läuft das das Obdach der bedauernswerten plötzlich auf Paletten liegt. Mir ist demzufolge keine Schweinerei in der DDR entgangen, war ja schließlich mein Vaterland.

Ich bin nach wie vor der Meinung das es wichtig ist ein genaues Bild der DDR in den Geschichtsbüchern zu gestallten. Dabei ist eine verklärende Nostalgie ebenso falsch wie die von offizieller Seite geförderte Verteufelung.
Ich wehre mich z. B. ebenso gegen die Verunglimpfung der DDR als Unrechtsstaat wie auch dagegen das sie als Paradies auf Erden gesehen wird. Aber damit wären wir schon wieder weit ab vom Thema.

Alle Facetten, der DDR zu beleuchten würde ganze Bücher füllen Hier im Forum fällt es dann schon nicht ganz so leicht die Geschichte in all seinen Entwicklungsstufen (von der Gründung bis zum Mauerfall von Heuschrecken und auch Menschen aus Ost und West die hier wirklich etwas bewegen wollten und von einem neuen besserem System träumten,) zu beleuchten . Aber es ist gut zu erkennen @ herrenlos das ich mit meiner Meinung nicht so alleine auf weiter Flur dastehe.
RudiRatlos
Ich danke @herrenlos und @spidy für ihre dem Sinn nach gleichlautenden Beschreibungen der DDR von "unten". Ich vermisse aber ihre eigene Aussage zur "Mittäterschaft", denn es wird nur allgemein angekratzt. So nehme ich mir heraus mein Zutun auch nicht weiter zu erwähnen.

Meine volle Zustimmung gibt es bei der Erwähnung der Absurdität von Festpreisen für solche Dinge wie Nahrung, Energie, Wasser, Mieten ...

Letztendlich aber waren die Zustände welche die "Selbstbedienung" erst ermöglichten einzig und allein denen da "oben" anzulasten. Die Anspielung auf den Westen kann ich nicht in vollem Umfang mittragen, wohl aber das im RGW so einiges daneben ging. Das ist bei "Brüdern" gut nach zu vollziehen. Freunde haben oftmals das bessere Verhältnis zueinander. Die UdSSR hatte genug Rohstoffe um den ganzen Ostblock damit zu versorgen, wollten offenbar aber nicht, und in Sachen Technologie war man wohl hinter dem Westen zurück aber doch nicht wirklich entscheidend in Bezug auf die Befriedigung der Bedürfnisse der eigenen Bevölkerung.
Das obendrein kaum jemand gegen das SED-Regime aufmuckte ist eher in der Zeit vor dem Kriegsende zu suchen, auch da konnte ein "Mucks" tödlich enden.
EDGE-Henning
Heute ja! Die Frage bezieht sich aber auf die Zeit vor 21 Jahren. Da hat man als Weltmarktführer bei Röhren auch die Bundeswehr versorgt. Und auch andere militärischen Abnehmer. Es war ein Konnkurent.

Einige Firmen der DDR waren tatsächlich "fertig". Einige wenige überlebten, eine Menge durfte nicht überleben, wurde zum Teil auch schhlechtgerechnet.
EDGE-Henning
Zitat:
Adeodatus hat am 29. Juni 2009 um 12:05 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat:
Zur gleichen Zeit war man auch im damaligen Westen nicht wesentlich weiter mit der Technik.


In der DDR ist man aber auf dem Stand der Technik stehen geblieben, das war in der Elektrotechnik nicht anders als im Automobilbau, innovative Neuerungen wurden nicht gebaut, man schlug sich selbst die Tür zu durch die man hätte auf internationalen Märkten agieren können. Solchen Entscheidungen ist es zu verdanken das der Trabant auch 1989 noch mit solchen bewährten Extras wie Bremsen, Motor und Lenkrad ausgeliefert wurde.

Mit der Wende stand das Unternehmen dann vor seiner größten Herausforderung nämlich es musste am Markt außerhalb des RGW mit seinen Produkten bestehen, was in einem abgeschotteten künstlichen Markt funktionierte, und auf Anweisung gebraucht wurde, war nicht mehr gefragt.


Zitat:
Wars nötig so einen tollen Betrieb abzureißen?


Die Frage sollte eher lauten war es nötig die Betriebe weitestgehend vergammeln zu lassen und mit falschen Produktionszahlen den Bürgern zu sugerieren das wir die Bedürfnisse der Bevölkerung stillen können?

Wenn die DDR Bevölkerung mit dem zufrieden gewesen wäre, dann würde dieses Werk noch heute produzieren. Genauso wie tausende andere hier im Osten die das gleiche Schicksal erlitten haben.


Nun, in der DDR war dsie Regierung der Aufsichtsrat bzw. die Eigner. Und die haben eben falsch entschieden. Das war nicht Schuld der betriebe. Das Know-How war da, durfte aber nicht umgesetzt werden.
do4rd
Alles zur Geschichte der Mikroelektronik in der DDR kann man am besten bei www.robotrontechnik.de erlesen.

Fakt ist, die DDR mußte, um in das NSW exportiern zu können, aus dem NSW importieren. Meist mit unlauteren Mitteln...

http://www.robotrontechnik.de/html/standorte/erfurt.htm
EDGE-Henning
Unlautere Mittel? Ist heute und damals usus. Ausserdem gabs ja CoCom.

Seltsamerweise übrigens, war ddie Importware recht schlecht, vor allem beo kondensatoren. Bei Geräten der Heilelektronik, beispeislweise SKR-700, reicht der Austausch der Westtypen meist aus, um das Gerät zum laufen zu bringen!
do4rd
Das einzige Problem, was ich mit der Mikroelektronik made in GDR habe, die Nachbau-Z80 sind zu klein, gegen über dem orginal. Und das will was heissen Augenzwinkern . Fakt ist, es wurden keine Zölligen Maße genohmen, im Gegenteil, es wurden Metrische Maße genohmen. Statt 2,54mm wurden die Pins im 2,5mm Raster gesetzt.

In Erfurt wurden mit primitiven Mitteln zum damaligen Zeitpunkt schon Hightech-Chips produziert. Nur eben kleiner als das Orginal.

Unlautere Mittel: Chip-Fab in Japan gekauft und in Taiwan aufgebaut, COCOM gegugg ob auch steht, dann weg. Fab in Taiwan abgebaut und in DDR aufgebaut. COCOM läutet. Fab abgebaut und wieder aufgebaut, COCOM gegugg...