Wer sich um Arbeit bemüht, findet auch welche.

gastli
Hallo ich habe gerade aktuell ein paar Daten in den Mailkasten bekommen.
Es verdeutlicht sehr gut die Situation am Arbeismarkt.


Arbeitslosengeld II-Empfänger/innen (revidiert nach Wartezeit von drei Monaten) Oktober 2005 und Oktober 2006 sortiert nach Länder- bzw. Kreisnummer.
Ich habe die Daten für Gera, Erfurt und Jena heraus gezogen. Die obere Zahl ist jeweils 2005, die untere 2006.

Arbeitslosengeld II-Empfänger/innen gesamt:
Gera
12.395
12.785

Erfurt
24.677
25.259

Jena
7.176
8.090

Bedarfsgemeinschaften (BG) insgesamt:

Gera
9.470
9.417

Erfurt
18.901
18.707

Jena
5.638
6.224

Anteil der Kinder in den Bedarfsgemeinschaften (BG) insgesamt:

Gera
3.109
3.346

Erfurt
7.428
7.826

Jena
2.015
2.369

Nicht erfasst sind hier ALG I Empfänger/innen. Dem gegenüber stehen für ganz Thüringen durchschnittlich 12.000 offene Stellen.

Die gesamte Übersicht hier (PDF)
Donna
die arbeitsstelle die ich heute habe war nie irgendwo als offene stelle registriert.
und das ist nicht so selten.
orca
Zitat:
Original von Donna
die arbeitsstelle die ich heute habe war nie irgendwo als offene stelle registriert.
und das ist nicht so selten.


Sicher. Nur macht das eben keine 8 Millionen Stellen.

Mal im Ernst: Will hier irgendwer behaupten, es gäbe in der BRD genügend Arbeitsplätze inclusive Nachfrage nach selbständiger Tätigkeit?
Donna
ich brauche keine 8 mio stellen. ich brauche nur eine. und das meine ich nicht egoistisch. aber man mus sich erst mal selber kümmern, dann kann man über das allgemeine elend klagen. ohne mich geht es jedenfalls nicht wenn es um mich geht.
orca
Zitat:
Original von Donna
und das meine ich nicht egoistisch. aber man mus sich erst mal selber kümmern, ...


So jedenfalls reden es Dir Deine Herren ein. Jeder für sich, dann ist für Alle gesorgt. Das ist genau die Entfremdung und Entsolidarisierung, welche ihnen ihre Macht und ihr Schmarotzertum sichern.

Es widerspricht aber der Natur des Menschen als soziales Wesen. Insbesondere in Notlagen zeigt sich immer wieder die natürliche Neigung zur Solidarisierung, man nehme nur die Flutkatastrophe oder den vereinigten irakischen Widerstand.

Zudem ist Jeder unterschiedlich fähig, sich selbst um seine Belange zu kümmern. Weshalb ja unter Anderem im Bundesmärchenbuch steht, die BRD sei ein sozialer Bundesstaat, trage also Verantwortung für alle Bürger.
carlos
Es widerspricht nicht der Natur des menschen als Individuum. Mit der Absicherungsmentalität ("Der Staat muss sich um mich kümmern") kommt man natürlich nicht weit.
orca
Zitat:
Original von carlos
Es widerspricht nicht der Natur des menschen als Individuum. Mit der Absicherungsmentalität ("Der Staat muss sich um mich kümmern") kommt man natürlich nicht weit.


Was ist der Staat? Welche Aufgaben hat er? Was steht im Artikel 20 GG?
Donna
Zitat:
Original von Verstoßener
Zitat:
Original von Donna
und das meine ich nicht egoistisch. aber man mus sich erst mal selber kümmern, ...


So jedenfalls reden es Dir Deine Herren ein. Jeder für sich, dann ist für Alle gesorgt. Das ist genau die Entfremdung und Entsolidarisierung, welche ihnen ihre Macht und ihr Schmarotzertum sichern.



meine bzw. unsere herren (du bist ja auch nicht so freischwebend wie du tun möchtest) brauchen mir nichts einzureden, jedenfalls nicht, das ich mich zunächst mal selber bemühen muss. das weis ich nämlich. und entfremdung ist zwar ein tolles wort, aber wenn ich mir und meinen fähigkeiten vertraue, dann bin ich ganz froh, das ich mich da nicht von möchtegernherren verfremden lasse. die grösten kritiker der elche wären nämlich selber gerne welche ... Augenzwinkern und so unsolidarisch ist das übrigens auch nicht. ich beteilige mich doch am sozialsystem. wollen wir das etwa abschaffen?
orca
Zitat:
Original von Donna
meine bzw. unsere herren (du bist ja auch nicht so freischwebend wie du tun möchtest) brauchen mir nichts einzureden, jedenfalls nicht, das ich mich zunächst mal selber bemühen muss.


So wie unsere schmarotzerischen Herren es in trauter Kumpanei mit ihren Lakaien in Lobby, Staat, Management und Medien auch tun. SIE handeln solidarisch - WIR sind so dumm, es nicht zu tun und uns nicht von den Schmarotzern zu befreien.

Haste - rein zufällig - schon mal was von der Behauptung über die BRD gehört, sozial zu sein? Daß das Grundgesetz die Herrschenden nicht interessiert, ist mir schon klar, aber auch, daß wir eins haben.

Oder willst Du es abschaffen?
carlos
Zitat:
Was ist der Staat? Welche Aufgaben hat er? Was steht im Artikel 20 GG?


Wenn du es nicht weißt dann lies nach. Was interessiert dich eigentlich das GG bzw. dein Klopapier?
Donna
Zitat:
Original von Verstoßener
Zitat:
Original von Donna
meine bzw. unsere herren (du bist ja auch nicht so freischwebend wie du tun möchtest) brauchen mir nichts einzureden, jedenfalls nicht, das ich mich zunächst mal selber bemühen muss.


So wie unsere schmarotzerischen Herren es in trauter Kumpanei mit ihren Lakaien in Lobby, Staat, Management und Medien auch tun. SIE handeln solidarisch - WIR sind so dumm, es nicht zu tun und uns nicht von den Schmarotzern zu befreien.

Haste - rein zufällig - schon mal was von der Behauptung über die BRD gehört, sozial zu sein? Daß das Grundgesetz die Herrschenden nicht interessiert, ist mir schon klar, aber auch, daß wir eins haben.

Oder willst Du es abschaffen?


nee will ich nicht abschaffen. ich fühle mich ganz wohl. das war nicht immer so.
trotz der grosen verschwörung der herren komme ich ganz gut klar. warum sollte ich auch einen verfolgungswahn entwickeln? es gibt keine mauer mit der sie mich vor unheil schützen wollen. also können die herren nun auch nicht sooooo schlecht sein.
orca
Zitat:
Original von Donna
trotz der grosen verschwörung der herren komme ich ganz gut klar.


Glückwunsch! Du hast's voll drauf, den vollen Durchblick in Sachen Solidarität, meine ich.

Wenn wir uns alle so prächtig um unsere Belange kümmern (ich um meine und Du um Deine), ist das sehr vorteilhaft. Für die Herrschenden.
carlos
Es haben viele Menschen den Durchblick, einige wenige, dich eingeschlossen, allerdings nicht.
Donna
@Torsten: auch wenn man "höhere" ziele in sachen solidarität verfolgt schadet es der menschlichen glaubwürdigkeit keinesfalls, wenn man sich zunächst mal um sich selbst kümmert. das sehe ich sogar als pflicht an, wenn man dann hilfe von andern erwarten will.
orca
Zitat:
Original von Donna
@Torsten: auch wenn man "höhere" ziele in sachen solidarität verfolgt schadet es der menschlichen glaubwürdigkeit keinesfalls, wenn man sich zunächst mal um sich selbst kümmert.


Es gibt wohl - außer schwer und schwerst Intelligenzgeminderten - Keinen, der das nicht tut. Was allerdings die Kapitalistenmedien als "Eigenverantwortung" verkaufen ist nichts Anderes als völlige Entsozialisierung und Entsolidarisierung.

Viel effektiver, als sich allein stiefelleckend mit allem Einsatz und unter allen Zugeständnissen ein neues Herrchen zu suchen und sich seinen Tritten zu unterwerfen, wäre, sich dieses *************** und seine Lakaien vom Hals zu schaffen und mit und unter Gleichen die notwendige Arbeit mit langzeiterträglicher Intensität und zum Nutzen Aller aufzuteilen.

Ich verstehe ehrlich gesagt den Hang zur individuellen Unterwerfung nicht, nur weil einem die Herren sagen das sei ehrenvoll und positiv weil eigenverantwortlich, wenn man die kollektive Freiheit haben kann. Sich in einem Schmarotzersystem als Angehöriger der unterdrückten Klassen "selbst zu kümmern" heißt, sich auch noch selbst für die Erhaltung und Gestaltung dieses Systems einzusetzen und seiner Umgebung ein "Beispiel" an Unterwürfigkeit zu geben.

Das Einzige, worum WIR SELBST uns kümmern sollten und müssen, ist, uns vom *************** zu befreien und uns dadurch tatsächlich um UNSERE Interessen selbst zu kümmern. DAS ist Eigenverantwortung UND kollektive Verantwortung.
gastli
Mal einen Blick über den Tellerrand wagen, um diesen unsinnigen Satz:
"Wer sich um Arbeit bemüht, findet auch welche",
zu entlarven.

Untersuchungen zufolge sind gegenwärtig mehr als 30 Mio EU-Bürger arbeitslos.
(Quelle: AWO Bundesverband e.V. - Pressestelle -)
Donna
Zitat:
Original von Verstoßener
Ich verstehe ehrlich gesagt den Hang zur individuellen Unterwerfung nicht, nur weil einem die Herren sagen das sei ehrenvoll und positiv weil eigenverantwortlich, wenn man die kollektive Freiheit haben kann. Sich in einem Schmarotzersystem als Angehöriger der unterdrückten Klassen "selbst zu kümmern" heißt, sich auch noch selbst für die Erhaltung und Gestaltung dieses Systems einzusetzen und seiner Umgebung ein "Beispiel" an Unterwürfigkeit zu geben.

Das Einzige, worum WIR SELBST uns kümmern sollten und müssen, ist, uns vom *************** zu befreien und uns dadurch tatsächlich um UNSERE Interessen selbst zu kümmern. DAS ist Eigenverantwortung UND kollektive Verantwortung.


ich habe nicht das gefühl mich zu unterwerfen. jedenfalls nicht mehr als die einsicht, mich in eine gesellschaft integrieren zu müssen, wenn sie denn funktionieren soll.
ja das tue ich. und ich fühle mich in diesem sinne nicht unterdrückt. natürlich würde ich gerne mehr haben. aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mehr bekommen, wenn andere weniger haben. das muss man mir erst mal beweisen. bisher gab es zu allen zeiten gleichere als gleiche.

und auch du mein freund torsten trägst nicht die reine selbstlose erkenntnis in dir. auch du eignest dir ansichten an, die einflus auf dich nehmen. sei mir deshalb nicht böse, das du mir genauso suspekt bleibst wie die verfechter des jetzigen systems. ob sich wirklich für mich und die in einer ähnlichen situation wie ich sind, etwas ändert, wenn andere das sagen haben, ist für mich noch lange nicht raus.
orca
Zitat:
Original von Donna
ich habe nicht das gefühl mich zu unterwerfen.


Unsere Herren wären auch schön blöd, wenn sie Dich die Unterwerfung spüren ließen. Was MEINST Du denn, warum sie Dir tagtäglich und ständig über alle Medien verkünden lassen, wie frei und selbstbestimmt Du bist? Tatsächlich ist es die "FREIHEIT", Dich durch eigenen Einsatz zu ihrem Nutzen in ihr System einzufügen.

Zitat:
Original von Donna
aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mehr bekommen, wenn andere weniger haben.


Du MEINST also, wenn vom Bruttoinlandsprodukt nicht mehr der größte Teil einer verschwindend kleinen Minderheit in den Hals gestopft würde, bliebe für die Anderen trotzdem nicht mehr übrig? Dann laß mich Dir das gaaaanz einfach erklären:

10 Kinder haben eine Torte. Nimmt sich ein Kind die halbe Torte, bleibt pro anderem Kind 1/18. Gibt man dem gierigen Kind nur 1/10, bleibt für jedes andere auch 1/10. Kommst Du soweit mit?
Donna
Zitat:
Original von Verstoßener
Kommst Du soweit mit?


aber immer. du auch?

bin nun gespannt, wie du mir die eineiigkeit der kinder erklärst. ich meine, den weg die kinder davon zu überzeugen, das sie tatsächlich gleich sind.
wir beide scheinen schon mal nicht gleich zu sein. Augenzwinkern
orca
Zitat:
Original von Donna
ich meine, den weg die kinder davon zu überzeugen, das sie tatsächlich gleich sind.


Wozu müssen Kinder gleich sein, um gleich große Stücken von der Torte zu bekommen? Was machte ein Kind so wertvoll, daß es die halbe Torte verdient?