16 Tote bei Amoklauf in Baden-Württemberg

Bernhard P.
Zitat:
Digedag hat am 15. März 2009 um 18:03 Uhr folgendes geschrieben:

Ok, machen wir es uns einfach, das böse, böse System ist schuld.


Ja ganz recht. Zumindest ist mir kein einziger Amoklauf an einer Schule in der ehemaligen DDR bekannt.
Digedag
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 15. März 2009 um 18:25 Uhr folgendes geschrieben:
Zumindest ist mir kein einziger Amoklauf an einer Schule in der ehemaligen DDR bekannt.


Das wundert mich nicht.
Selbst wenn, dann währe auf jeden Fall der Einfluss der Feindsender daran Schuld gewesen. großes Grinsen
Es ist also völlig sinnlos sich mit dir darüber zu unterhalten.

Mir tut es nur leid um die Opfer, welche nun wieder herhalten müssen um die Systemfrage zu klären.
orca
Zitat:
Digedag hat am 15. März 2009 um 18:36 Uhr folgendes geschrieben:
Selbst wenn, dann währe auf jeden Fall der Einfluss der Feindsender daran Schuld gewesen.


Ich wußte gar nicht, daß die Kapitalistenmedien gezielt einzelne DDR-Schüler benachteiligt, gedemütigt und drangsaliert haben - was nunmal die psychosoziale Grundlage von Amokläufen ist.

Amokläufe sind - wie Krisen, Kriege und die ganzen anderen Verbrechen und deren Folgen - nunmal Erscheinungen des Kapitalismus und können sich höchstens als rudimentäre und verschwindende Erscheinung als "Muttermale der alten Gesellschaft" noch eine Weile in viel geringerem Umfang halten.
grenzer
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 13. März 2009 um 18:46 Uhr folgendes geschrieben: Es werden weiter Jugendclubs abgerissen anstatt neue gebaut.


Das ist einfach nicht wahr. Bennene mir ein Jugendtreff, der seit 2002 in Erfurt ersatzlos abgerissen wurde.Du schreibst irgendwas daher, ohne es zu belegen.

Komm mir jetzt bicht mit dem besetzten Haus. Die Aktion ist und war illegal.
Markenhai
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 15. März 2009 um 18:25 Uhr folgendes geschrieben:
Ja ganz recht. Zumindest ist mir kein einziger Amoklauf an einer Schule in der ehemaligen DDR bekannt.


Das lag auch bloß daran, daß die Waffen besser unter Verschluß waren ... Honecker hatte tierisch Angst, daß ihn einer umballert. Versuche gab es ja genug .... großes Grinsen

Es gab auch damals genug unzufriedene Menschen, die am liebsten auch Amok gelaufen wären.
Ohne die Sache gut heißen zu wollen!
Bernhard P.
Zitat:
grenzer hat am 15. März 2009 um 18:59 Uhr folgendes geschrieben:


Das ist einfach nicht wahr. Bennene mir ein Jugendtreff, der seit 2002 in Erfurt ersatzlos abgerissen wurde.Du schreibst irgendwas daher, ohne es zu belegen.



Dann sieh dich mal in Erfurts Plattenbausiedlungen um. Wenn die Clubs noch nicht abgerissen sind stehen sie zumindest leer. Es wird einfach nicht genügend für Jugendliche getan. Warum davor die Augen verschließen?
Digedag
Zitat:
felixed hat am 15. März 2009 um 18:56 Uhr folgendes geschrieben:
Amokläufe sind - wie Krisen, Kriege und die ganzen anderen Verbrechen und deren Folgen - nunmal Erscheinungen des Kapitalismus


Ich wusste, dass ich mich auf deine fachmännische Erklärung verlassen kann.

Meiner Meinung nach hat es aber nichts mit einem System zu tun wie Menschen reagieren. Verbrecher gab es auch in den Reihen deiner Genossen zur Genüge.

Heuchelei, Neid, Missgunst, Habgier und Unzufriedenheit sind keine Kinder der Neuzeit. Die gibt es schon seit dem es die Menschen gibt. Deshalb wirst auch du die Menschen nicht ändern können. Mit keinem System der Welt.
Pfiffikus
Zitat:
felixed hat am 15. März 2009 um 18:56 Uhr folgendes geschrieben:

Ich wußte gar nicht, daß die Kapitalistenmedien gezielt einzelne DDR-Schüler benachteiligt, gedemütigt und drangsaliert haben - was nunmal die psychosoziale Grundlage von Amokläufen ist.

Du hast Recht. Haben sie auch nicht.

Aber gedemütigt und drangsaliert wurde auch in der DDR, auch ich war als Kind zeitweise davon betroffen. Das hatte allerdings keinerlei Ursachen, die ich in der Gesellschaftsordnung suchen würde.
Vielmehr war es eine Verhaltensweise unter Menschen, die man mit heutigen Worten als Mobbing bezeichnen würde.

Auch heute, auch hier im Forum ist es zu beobachten, dass Einzelne auf den Nerven und auf der Seele von Schwächeren herum trampeln. Nicht, weil wir Kapitalismus haben, sondern einfach nur, weil es Spaß macht. Und wenn es einen Vorreiter gibt, so finden sich gewiss auch noch ein paar Mitläufer. Schaut einfach nur mal richtig hin! Aber das ist doch keine Frage der Gesellschaftsordnung!

Ja und damals: Ich hätte garantiert keine Möglichkeit gehabt, an eine Waffe heranzukommen. Und das trifft wahrscheinlich für einen großen Teil der Mobbingopfer heute ebenso zu.



Pfiffikus,
dem auch niemals die Idee gekommen wäre, an der Schule ein Massaker zu veranstalten
Bernhard P.
Menschliche Verhaltenweisen werden aber durch eine Gesellschaft geformt. Wenn es darauf ankommt brutale Methoden anzuwenden, um selbst vorwärts zu kommen, schrecken einige davor leider nicht zurück. So bleiben im Kapitalismus eben diejenigen auf der Strecke die schwächer sind oder Skrupel haben brutale Methoden zum eigenen Fortkommen anzuwenden.

Wenn man es ehrlich betrachtet kann man also menschliche Verhaltensweisen nicht losgelöst und völlig neutral von einer Gesellschaft betrachten.
Pfiffikus
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 15. März 2009 um 20:04 Uhr folgendes geschrieben:
Wenn man es ehrlich betrachtet kann man also menschliche Verhaltensweisen nicht losgelöst und völlig neutral von einer Gesellschaft betrachten.

Anders herum!
Eben diese Ehrlichkeit gebietet uns, anzuerkennen, dass es gewisse Verhaltensmuster und Instinkte der Menschen gibt, die noch keine Gesellschaftsordnung dieser Erde zu ändern vermochte.

Wegen mangelndem Themenbezug werde ich aber nicht an dieser Stelle drauf eingehen.


Pfiffikus,
der jemanden kennt, der es mit Umerziehung versuchen will
Adeodatus
Jedes Lebewesen kommt “moralfrei” auf die Welt (die Evolution will das so). Auch der Mensch wird anfangs seines Lebens von Instinkten und Trieben gelenkt die bei unseren Vorfahren nur dem Überlebenskampf dienten, aber in der heutigen Zeit auch zum Morden, Totschlagen ohne ein “schlechtes Gewissen” zu haben, geeignet sind erst durch die richtige Erziehung macht man aus potenziellen Killermaschinen, sozial-verträgliche “Wesen”. Also zu einem Menschen dem auch Respekt vor dem Leben anderer nicht fremd ist. Ständig wird von Antiautoritärer Erziehung fabuliert, aber in vielen Fällen ist Antiautoritär mit Wertfrei gleichzusetzen unsere Gesellschaft hat Individuen geschaffen denen soziale Werte fremd geworden sind, weil sie in einer Umgebung der sozialen Kälte aufwachsen müssen.
Bernhard P.
Zitat:
spidy hat am 16. März 2009 um 07:43 Uhr folgendes geschrieben:
Ständig wird von Antiautoritärer Erziehung fabuliert, aber in vielen Fällen ist Antiautoritär mit Wertfrei gleichzusetzen unsere Gesellschaft hat Individuen geschaffen denen soziale Werte fremd geworden sind, weil sie in einer Umgebung der sozialen Kälte aufwachsen müssen.


Genauso ist das. Es ist z.B. in der Bundeskriminalstatistik nachzulesen das seit Einführung von Hartz 4 die Kriminalitätsrate erschreckend angestiegen ist. Die Folge ist das es, auch dadurch, jedoch nicht nur bedingt, zu sogenannten Frustexplosionen in Form von Amokläufen kommt.

Statt soziale Spannungen zu entschärfen tut die derzeitige Bundesregierung das ganze Gegenteil und trägt die Hauptverantwortung für den Zusatand des Staates
grenzer
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 15. März 2009 um 19:05 Uhr folgendes geschrieben:
Dann sieh dich mal in Erfurts Plattenbausiedlungen um. Wenn die Clubs noch nicht abgerissen sind stehen sie zumindest leer. Es wird einfach nicht genügend für Jugendliche getan. Warum davor die Augen verschließen?


Ich habe dich um konkrete Beispiele gebeten. Statt dessen wieder nur allgemeine, nicht belegte Behauptungen.
Erfurter
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 16. März 2009 um 08:45 Uhr folgendes geschrieben:
Genauso ist das. Es ist z.B. in der Bundeskriminalstatistik nachzulesen das seit Einführung von Hartz 4 die Kriminalitätsrate erschreckend angestiegen ist. Die Folge ist das es, zu sogenannten Frustexplosionen in Form von Amokläufen kommt.


Aha, jeder Hartz IV Empfänger somit ein potentieller Amokläufer. Du schreibst mal wieder ein Unsinn ohne nachzudenken. Das kennt man von dir auch nicht anders. War der Täter Hartz IV Empfänger?

Der Mensch wird vonn allen geprägt nicht vom Staat allein. Es ist einfach alles nur dem Staat in die Schuhe zu schieben. Einige haben es verlernt mal selbst vor der eigenen Haustür zu kehren.
Bernhard P.
Zitat:
Pfiffikus hat am 15. März 2009 um 19:48 Uhr folgendes geschrieben:

Auch heute, auch hier im Forum ist es zu beobachten, dass Einzelne auf den Nerven und auf der Seele von Schwächeren herum trampeln. Nicht, weil wir Kapitalismus haben, sondern einfach nur, weil es Spaß macht. Und wenn es einen Vorreiter gibt, so finden sich gewiss auch noch ein paar Mitläufer. Schaut einfach nur mal richtig hin! Aber das ist doch keine Frage der Gesellschaftsordnung!



Da ist schon einiges dran. Durch Mobbing wird wohl in jedem Menschen ein gewisses Frustpotential aufgebaut. Aber, was psychologisch wohl das Entscheidende ist, jeder kann darauf anders reagieren. Während es Menschen gibt die gar nichts anzuheben scheint, gibt es auch welche die alles in sich reinfressen ohne sich Hilfe suchen. Wiederum andere reagieren aggressiv. Da kommt es eben auch zu Amokläufen.
faultier
Was willst du mit dem Satz "Da kommt es eben auch zu Amokläufen." sagen?
Nichts rechtfertigt einen Amoklauf.

"Auch heute, auch hier im Forum ist es zu beobachten, dass Einzelne auf den Nerven und auf der Seele von Schwächeren herum trampeln."

Interessant. Das gleiche könnte man von dir schreiben @Birni, der auf den Nerven von Andersdenkenden herumtrampelt.
Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.

Kritik und Mobbing kannst du nicht auseinanderhallten. Du kritisierst und nörgelst den ganzen Tag, aber wehe jemand anderes kritisiert etwas an dir.

Dann ist es Mobbing.
Adeodatus
Mann sollte unterscheiden zwischen Staat und Gesellschaft, der Staat vertreten durch die Regierung schafft Rahmenbedingungen, die Gesellschaft sehr gern von Politikern als Wertegemeinschaft bezeichnet, nutzt die Rahmenbedingungen aus. So ist in dieser Gesellschaft Geld zum Maß aller Dinge geworden, wer zu wenig davon hat steht sowieso am Rande dieser Gesellschaft. Der Mensch spielt in der Gesellschaft nur noch eine untergeordnete Rolle.

Aber davon abgesehen wenn man die Amokläufer der letzten Jahrzehnte betrachtet muss man nicht nur mit Erstaunen feststellen das diese eigentlich aus der Mitte der Gesellschaft stammen, sie oder besser gesagt ihre Eltern haben genügend finanzielle Mittel um dem Filou jeden Wunsch zu erfüllen, diese Eltern können sich auch den Luxus des Schießsports leisten. Die unteren Schichten brauchen das Geld zur Ernährung und geben es nicht für Schusswaffen aus. Die Reaktion der Politiker läuft aber in genau die andere Richtung, man will Familien stärker überwachen, was natürlich in erster Linie die unteren Gesellschaftsschichten treffen würde.
Bernhard P.
Zitat:
spidy hat am 16. März 2009 um 11:06 Uhr folgendes geschrieben:

Aber davon abgesehen wenn man die Amokläufer der letzten Jahrzehnte betrachtet muss man nicht nur mit Erstaunen feststellen das diese eigentlich aus der Mitte der Gesellschaft stammen, sie oder besser gesagt ihre Eltern haben genügend finanzielle Mittel um dem Filou jeden Wunsch zu erfüllen, diese Eltern können sich auch den Luxus des Schießsports leisten.


Das stimmt. Man soll sich davor hüten anzunehmen das Amokläufer nur aus den Reihen der ärmeren Schichten stammen. Aber da das soziale Gefälle eben so groß ist entstehen natürlich auch die schärfrsten sozialen Spannungen. Obwohl Geld rein materiell alles in diesem System scheint ist eben für Heranwachsende nicht alles.

Robert Steinhäuser, der Amok-Läufer vom Erfurter Gutenberg Gymnasium, z.B. hatte mit Vater Ing. bei Siemens und Mutter Krankenschwester im Schichtdienst durchaus gut verdienende Eltern. Aber irgendwie, so klang es am Rande an, fühlte auch er sich vom System und auch seiner Schule im Stich gelassen.

Fehlende Anerkennung und mangelde Beachtung kann man eben nicht mit Geld kaufen.
sunshine
Amoklauf - Phänomen unserer Zeit
Winfried Noé über astrologische Koinzidenzen zum Amoklauf

Winfried NoéEin 17-Jähriger tötet 16 Menschen, verletzt 4 und sich selbst. Seit gestern wird pausenlos berichtet in den Nachrichten. Trauer, Wut, Betroffenheit, Ratlosigkeit und Resignation machen sich breit. Die Menschen fragen sich: „Was können wir tun, damit sich solche grauenhaften Verbrechen nicht wiederholen?“

Einige Menschen fragten mich, ob es für die Tat eine astrologische Erklärung gibt.

Das auf den Beginn der Schießerei erstellte Horoskop (11.03.09, 09:30 Uhr, Winnenden) zeigt, dass der Vollmond, d.h. die Opposition von der Sonne in den Fischen zum Mond in der Jungfrau genau Auf der Uranus- Saturn- Opposition stattfindet. Beide Planeten repräsentieren Energien, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Und der Vollmond lässt sie noch vehementer aufeinanderprallen.

Doch damit nicht genug. Der Aszendent in den Zwillingen bildet zur Tatzeit ein Quadrat zu der in der klassischen Astrologielehre für Gewalttätigkeit, plötzliche Gewaltanwendung und Explosion stehenden ‚Saturn- Uranus- Opposition, und der Mars für Aggression stehende Mars im Wassermann bildete ein Konjunktion zur Himmelsmitte, ein Aspekt, der für aggressives Handeln aus dem Affekt heraus steht.

Die extrem langsam laufenden Planeten Saturn und Uranus bilden eine Opposition seit Herbst 2008 bis zum Herbst 2010.Saturn steht für Recht und Ordnung, Verpflichtung, Verantwortungsgefühl, Gewissen und damit verbunden das soziale Gewissen. Uranus steht für Freiheit, Individualität, plötzliche Umbrüche. Unerlöst macht zu starker Uranus-Einfluss eigenwillig, rücksichtslos, man will Freiheit um jeden Preis und will sich von allen Bindungen und Fesseln befreien.

Zu einer Zeit, in der diese beiden Planeten sich feindlich ansehen und die Zeitqualität bestimmen, kommt es bei labilen Persönlichkeiten zu ganz extremen inneren Spannungen, die, wenn schnell laufende Planeten diese Opposition zusätzlich aktivieren, schrecklichste Ereignisse auslösen können. So im November 1999, als unter Saturn- Uranus Quadrat und Mars- Spannung in einer Woche ein 16- jähriger Amokläufer in Bad Reichenhall 5 Menschen tötete, ein wütender Arbeiter in Den ‚Haag drei Kollegen in Brand steckte und sich anschließend tötete und zwei Amokläufer in den USA mehre Menschen und sich selbst ums Leben brachten. Der so entstehende bzw. entstandene Druck sucht dann einen Kanal nach außen und führt zu unfasslichen, für Normalsterbliche kaum nachvollziehbaren Handlungen.

Schauen wir uns ein wenig das Leben der Menschen an. Als selbständige Persönlichkeit sind sie verwurzelt in ihrer Familie, in ihrer Firma, ihren Clubs und Parteien und finden zu sich selber im Miteinander mit anderen Menschen, zu denen ein Bezug besteht. Nehmen Sie dem Menschen die Beziehung zu anderen Menschen, wäre sein Leben reduziert auf die bloße Existenz. Ein solches Leben wird dann sehr schnell sinnlos. Natürlich stellen diese Verpflichtungen auch eine Belastung dar. Dann kommt irgendwann die Zeit, wenn man glaubt, reif für die Insel zu sein.

Man wird rastlos, steht unter Strom, ist unruhig, sucht nach etwas Neuen, will Freiheit um jeden Preis.

Das geschieht aus astrologischer Sicht immer zu Zeiten, in denen Uranus sensible Punkte im individuellen Horoskop berührt und damit die bisherigen Lebensstrukturen (Saturn) in Frage stellt.

Wer aber schon einmal in festen Lebensstrukturen verwurzelt war, wird sich nach einem uranischen Aufbruch über kurz oder lang neue Lebensstrukturen schaffen, die seiner veränderten, befreiten Persönlichkeit mehr entsprechen.

Das ist dann das ewige Spiel zwischen Alt und Neu, zwischen fester Lebensstruktur und absoluter Freiheit.

Wenn solche Veränderungen gemäß dem Uranus-Prinzip nicht immer wieder in unserem Leben stattfinden, wird es starr, monoton und eintönig. Ein Leben in totaler Freiheit macht uns für andere völlig unberechenbar, rücksichtslos bis destruktiv. Man wird vertragsbrüchig, so dass sich andere verraten fühlen und sich distanzieren. Und schließlich ist man ganz allein und völlig frei.

Damit ein gesunder Ausgleich von Lebensstrukturen und individueller Freiheitsliebe stattfinden kann, ist zunächst einmal Eigenliebe und Selbstakzeptanz notwendig. Nur wer sich selber annehmen kann, ist überhaupt beziehungsfähig. Wer sich selbst nicht genießen kann, hat nichts zu genießen. Nur wer Freude an sich selbst hat, kann sich auch an und über andere freuen.

Amokläufer haben keinen natürlichen Bezug zu sich selber. Sie lieben sich nicht selber, hassen und verachten sich, weil sie vielleicht nicht so sind, wie die Revolverhelden und Schwerstverbrecher, deren Treiben sie immer im Fernsehen in den unzähligen Krimis anschauen können. Ihr Fühlen und Empfinden ist nach außen verlagert in eine z.T. virtuelle Welt. Sie haben kein eigenes Empfinden aus sich selbst heraus. Gefühle werden durch andere Phantasiegestalten, Leitbilder erzeugt, die unmenschlich sind, weil sie den Superhelden oder Bösewicht darstellen, wie es ihn im wirklichen Leben gar nicht gibt.

Amokläufer machen uns bewusst, dass wir in einer mehr und mehr anonymen Welt leben, in der die wirklichen Bezugspersonen mit ihren Stärken und Schwächen fehlen.

Wer von frühester Kindheit an keine Bezugsperson hatte, die Verantwortung übernahm, wird mit der Zeit beziehungs-unfähig. Es fehlt ihm aber nicht nur die Beziehung zu Menschen, sondern auch in der Regel die Beziehung zur Schöpfung, zur Natur, zur Heimat.

Schließlich fehlt ihm auch die religiöse Beziehung. Damit meine ich das Wissen, dass das Leben empfangen wurde. Das ist eine Beziehung, die man universell oder esoterisch bzw. spirituell nennen könnte, bei der es um das Erkennen größerer Zusammenhänge geht.

Wer Freude an sich, an der Natur, an anderen Menschen und an spirituellen Weisheiten hat, empfindet sein Leben sinnvoll und achtet die Schöpfung als ganze.

Amokläufer sind die traurige Entsprechung für eine Welt, wo Fernseher und Computer die Rolle der Eltern und Freunde übernommen haben. Es ist eine Welt, in der man sich nur noch fragt, was machbar ist. Es ist eine Welt, in der man die Fähigkeit verloren hat, in sich hineinzuhören und so zu erkennen, was wünschenswert ist.

Tiere töten nie ein anderes Tier der eigenen Art. Sie töten nur, wenn Sie sich instinktiv in ihrer Existenz bedroht fühlen.

Was bei Tieren der Instinkt, ist bei Menschen das Gewissen, das durch das Zusammenleben mit nahen Bezugspersonen wesentlich mit geprägt wird.

Sehen wir alle in dieser schrecklichen Tat die Aufforderung, bezogener zu werden, mehr Zeit mit unseren Kindern, Verwandten und Freunden zu verbringen.

Es ist die Bezogenheit, die Menschlichkeit, die das Menschsein auszeichnet. Nur die Bezogenheit gibt unserem Leben einen Sinn.

Quelle
nameless
Gibt es ein ""Strickmuster"?

Parallelen, Fragen und Antworten gesucht.

Na denn, wer hat nur dieses Video gefälscht?
Man achte auf den Gang – auf die Bewegungen – auf die Sekunden vor dem Sturz.