Markenhai
Zitat: |
Pfiffikus hat am 11. März 2009 um 21:45 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat: |
reallocksley hat am 11. März 2009 um 21:27 Uhr folgendes geschrieben:
Ein deiner wurden Kinder bereits an vollautomatischen Waffen ausgebildet. Soviel dazu. |
Es entzieht sich meiner Kenntnis, in welchem Kindergarten du deine vormilitärische Ausbildung genießen durftest.
Bei dem, was ich erlebt habe, wurde hauptsächlich die Holzwaffe durch die Gegend geschleppt, um die Kondition zu stärken.
Pfiffikus,
der solche Waffen erst bei der NVA zu putzen hatte |
Pfiffikus, ich muß reallocksley recht geben.
GST Lager 9. Klasse Raila bei Schleiz, Wulkau bei Stendal ... da durften wir auch mit der "echten" schießen und nicht nur einmal.
Bernhard P.
Wohl in etwa vergleichbar mit dem Amoklauf bei uns am Erfurter Gutenberggynmasium.
Wieder wird wohl, wie damals bei uns in Erfurt, versucht das Ganze möglichst sainsationsbehaftet über die Medien zu verkaufen.
Genau wie damals in Erfurt werden die wahren Ursachen, das Heranwachsen der Kinder und Jugendlichen in einem menschenfeindlichem und menschenverachtendem System, zu kurz kommen.
Kaum jemand weiß, oder will es wissen, was in jungen Köpfen manchmal vorgeht, weil man sich viel zu wenig um sie kümmert und sie viel zu wenig ins gesellschaftliche Leben einzubinden weiß.
So habe ich leider die Befürchtung das dies nicht der letzte Amok-Lauf in Deutschland an irgendeiner Schule war.
Adeodatus
Zitat: |
birke hat am 11. März 2009 um 23:01 Uhr folgendes geschrieben:
felixed:
Zitat: |
Naja, man könnte einwenden, daß Kinder in der DDR im Umgang mit Messer und Gabel unterwiesen wurden ... |
Heute starben durch Erziehungsfehler, Computerspielsucht (verschlimmert durch fehlenden Schutz vor Brutalstspielen) und völlig verfehlte Waffengesetze 16 Menschen
und schon werden sie als Mittel zur Aufwertung eines miserablen Regimes missbraucht - dir war und ist nichts peinlich. Wenn du in den Spiegel schaust, spuckt der dann zurück? |
Bevor ich hier einen Kommentar verfasse möchte ich betonen dass die betroffenen Familien mein Tiefempfundenes Mitgefühl haben.
Nun erst einmal auf die unselige Diskussion zu Computerspielen, Computerspiele töten keine Menschen, Schusswaffen schon sie wurden zum Töten entwickelt und auch dafür produziert, daher frage ich wann endlich ein Verbot des privaten Besitzes von Schusswaffen kommt, hier wird immer wieder versucht solche Taten auf den Besitz von Computerspielen fest zu machen, nur sieht es doch so aus wäre der Amokläufer mit Computerspielen in die Schule gegangen hätte es keine Toten gegeben, dies wurde erst möglich weil der Haushalt dieser Familie über eine große Anzahl an Waffen und Munition im Haus verfügen konnte.
Und noch eine Frage wenn Computerspiele Vorbild solcher Straftaten sind welche Computerspiele nutzen dann Pädophilie, Vergewaltiger oder Familienväter die ihre kompletten Familien auslöschen (letztere benutzen in der Regel Schusswaffen).
co2schleuder
da ist logischer Weise nur Counter Strike dran schuld.
Adeodatus
Computerspielen die Schuld zuzuweisen ist ja auch einfacher als diesen Jungen als das zu erkennen was er war. Er war einer von uns. Wir haben ihn zudem gemacht was er war, einem Massenmörder. Er war Teil dieser Gesellschaft dies sollte sich jeder Politiker hinter die Ohren schreiben, bevor er beginnt dieses weitere Massaker als Wahlkampfthema zu benutzen.
Bernhard P.
Man sollte nicht von einem kriminellen Gesellschaftssystem erwarten das es nur brave Bürger hervorbringt. Ich denke das man diesbezüglich auf diesem Gebiet in der DDR weiter war. Oder ist jemanden ein ähnliches Massaker an einer DDR-Schule bekannt? Mir jedenfalls nicht.
Janusz Riese
Könnt ihr mal mit diesen Systemdebatten aufhören? Pro DDR - Contra DDR usw. Es sind gestern 16 Menschen gestorben, unschuldig, durch einen verzweifelten, verwirrten jungen Menschen. Das ist eine Tragödie sondersgleichen. Ich glaube kaum, dass da eine Diskussion á la "in der DDR häts sowas nicht gegeben" reingehört. Sorry.
co2schleuder
ein unterdrücktes Volk muckt nicht auf
Markenhai
Zitat: |
Janusz Riese hat am 12. März 2009 um 16:21 Uhr folgendes geschrieben:
Könnt ihr mal mit diesen Systemdebatten aufhören? Pro DDR - Contra DDR usw. Es sind gestern 16 Menschen gestorben, unschuldig, durch einen verzweifelten, verwirrten jungen Menschen. Das ist eine Tragödie sondersgleichen. Ich glaube kaum, dass da eine Diskussion á la "in der DDR häts sowas nicht gegeben" reingehört. Sorry. |
Adeodatus
Unter den unfassbaren Nachrichten des gestrigen Tages wurde nur nebenbei erwähnt, dass die Zahl von Amokläufern in Deutschland, bezogen auf die Bevölkerung, nach den USA die Zweithöchste ist. Darüber sollte jeder einmal tiefgehender nachdenken!
Bernhard P.
Zitat: |
co2schleuder hat am 12. März 2009 um 16:22 Uhr folgendes geschrieben:
ein unterdrücktes Volk muckt nicht auf
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Woher willst du das wissen?
Jede Tat hat irgendwo Ursachen. Will man nun den Leuten etwa einreden der Junge hätte nur aus lauter Übermut und Langeweile ein bischen rumgeballert? Das war wohl nix. Wenn man sieht was an manchen Schulen heutzutage so los ist so ist dies alles kein Wunder. Ein krankes System bringt nun einmal auch kranke Menschen (nicht alle) hervor. Das lasse ich mir auch von keinem ausreden. Auch nicht von denen die Systemdebatten am liebsten vergessen würden.
Jedes Ding hat seine Ursache und die liegt hier eindeutig am System.
Adeodatus
Ich habe auf der Seite
chefarztfraulicher:beobachter folgende Erklärung zu den Gründen gefunden, die etwas weitab vom Computerspiel oder Geltungsbedürfnis liegt.
Zitat: |
Schul-Amok als memetisches Phänomen
Chefarztfrau March 12, 2009 02:05 pm zur:kenntnisnahme
Es gibt Ereignisse, da verbietet sich (zumindest öffentlich) chefarztfraulicher Zynismus, doch der Amok-Ursachenforschungsfallout nervt. Die Warum-Frage ist nämlich erschreckend leicht zu beantworten:
Der Memplex Schule-Amok entstand nach dem Columbine-Massaker. Mittlerweile gehört er zum festen Gedanken-Inventar jedes Schülers. Je mehr Leute das Muster im Kopf haben, umso wahrscheinlicher wird es, dass die Idee einen psychisch labilen Wirt infiziert, der Motiv, Mittel und Gelegenheit zu ihrer Realisation hat. In der Folge kommt es zu hoch- emotionalisierter Berichterstattung. Die Reproduktionsrate des Memplex steigt exponential und damit auch die Wahrscheinlichkeit einer Nachahmungstat.
Wer also fragt, warum Massenmord an Schulkameraden zur eigenen Schulzeit unüblich war, der kriegt eine banale Antwort: Es gab die Idee noch nicht. So einfach ist das. Alles andere ist Geschwätz und damit das Problem.
Quelle: chefarztfraulicher:beobachter
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co2schleuder
Zitat: |
Woher willst du das wissen? |
Ich vemute das mal, hab ja auch in der DDR gelebt.
orca
Zitat: |
Fuchs Bernie hat am 12. März 2009 um 16:45 Uhr folgendes geschrieben:
Jedes Ding hat seine Ursache und die liegt hier eindeutig am System. |
Du bringst mich gerade auf eine Idee. Warum wurde innerhalb zwei Stunden nach dem Amoklauf eine bundesweite Medienkampagne gestartet, auch in Medien, welche normalerweise unrecherchierten Boulevardjournalismus vermeiden?
Dieser Amoklauf war der "Fall rot", welcher bei Bundesbürger, die ohnehin schon durch die Weltwirtschaftskrise verunsichert sind, weiteres Nachdenken über das Regime und seine Folgen hätte auslösen können. Programme wurden geändert, Familie und Waffen wurden in den Vordergrund gestellt, obwohl die bei Amokläufen höchstens von randständiger modifizierender Bedeutung sind.
Die Desinformationsdichte verhinderte, daß die Leute zum Denken kommen.
Ja, der Amoklauf hat seine Ursache im System (in der DDR gab's sowas nicht und mir ist auch aus anderen sozialistischen Staaten kein einziger Amoklauf bekannt - obwohl sie wohl auch da noch möglich wären) und die Schergen des Systems verhinderten diese Erkenntnis in einer geplanten, gut koordinierten Propagandaaktion.
Beim letzten großen Amoklauf (in Erfurt) lief das noch ganz anders. Die Vermutung, daß infolge dieses Ereignisses ein Mediennotfallplan erarbeitet wurde, liegt nahe.
Janusz Riese
@FB Systemdebatten können wir gern führen. Haben wir ja auch schon oft genug. Aber bei einer solchen Tragödie sind sie Imho fehl am Platze.
Janusz Riese
Zitat: |
felixed hat am 12. März 2009 um 17:05 Uhr folgendes geschrieben:
...eine Idee. Warum wurde innerhalb zwei Stunden nach dem Amoklauf eine bundesweite Medienkampagne gestartet, auch in Medien, welche normalerweise unrecherchierten Boulevardjournalismus vermeiden?
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felixed, da du weißt, dass ich mit dir nicht Diskutiere hier einfach nur die Antwort auf deine Frage. Weitere Diskussionen mit dir mach ich wie gesagt nicht: warum Medien ihr Programm deswegen ändern? Eine traurige, aber ganz einfache Wahrheit: "Tote bringen Quote"
Adeodatus
Aber wen wundert es eigentlich noch das die Menschen immer Gewalttätiger werden wenn ihnen der Fernsehabend mit Gewalt versüßt wird, von Montag bis Sonntag laufen bei den privaten Sendern Kriminalserien am laufenden Band, Tipps zu Mord und Totschlag inklusive.
Eine Woche Fernsehen bringt im Schnitt 20 Morde, angefangen bei den CSI Serien über Law and Order zu Numbers, egal wie die Serien heißen. Es gibt stetig Tode und für die die den Sinn des Killens immer noch nicht verstanden haben gibt es bis zur neuen Staffel die Wiederholungen in einer Art Endlosschleife. Sozusagen gehört der Tod schon zum täglichen Abendprogramm.
Auf RTL ist man sich selbst nicht zu schade auf ihrer Internetseite auf ein Handyvideo zu verlinken welches die letzten Sekunden im Leben des jungen Amokschützen zeigt.
Bernhard P.
Natürlich, sehe ich auch so spidy, dass das Fernsehprogramm auch einen gewissen Teil zur Verrohung der Jugend beiträgt. Man fragt nicht was gut ist für die Jugend sondern was Quoten bringt. Verbrechen werden eigentlich zu wenig als das bewertet was sie sind, nämlich Verbrechen. Dagegen werden wirkliche Bagatellen (Kassierein die 1,30 Bon unterschlug) zu Riesenproblemen aufgebauscht.
Das sowas ausgerechnet noch zu Krrisenzeiten passieren muss. Vielleicht hilft es den Leuten endlich die Augen zu öffnen?
EDGE-Henning
Zitat: |
Könnt ihr mal mit diesen Systemdebatten aufhören? Pro DDR - Contra DDR usw |
Gerade deshalb muss man darüber reden. Dabei ist auch erlaubt, zu fragen, ob es in einem anderen Gesellschaftssystem zu so etwas kommen kann. Amok gabs auch in der DDR. Aber in wesentlich kleineren Maßstab und meistens bei Beziehungsproblemen und nur bei dienstlichen Waffenträgern. Zumindest, was mir bekannt ist. Aber derartiges, was in Erfurt oder Winningen war, konnte nicht passieren.
EDGE-Henning
Zitat: |
Auf RTL ist man sich selbst nicht zu schade auf ihrer Internetseite auf ein Handyvideo zu verlinken welches die letzten Sekunden im Leben des jungen Amokschützen zeigt. |
Wir haben MARKTWIRTSCHAFT, schon vergessen?
RTL ist nicht böse, versaut oder sonstwas. Das ist ein Wirtschaftsunternehmen. Es muss Geld machen. Hierfür bedient RTL einen Markt. Dieser Markt=Bevölkerung will so etwas. Allerdings - Du hast es doch auch geschaut. Sonst wüsstest Du es nicht. "Gaffen" ist nämlich menschlich. Und okay, solange keiner bei der Arbeit behindert wird.