Kassiererin darf wegen 1,30 Euro gefeuert werden

Bernhard P.
Zitat:
meilenstein hat am 25. Februar 2009 um 21:10 Uhr folgendes geschrieben:

dennoch wäre 1.30 Euro, selbst wenn man es nachgewiesen hätte, eine Verfehlung, die nicht unbedingt mit Kündigung geahndet werden muss; und in Zeiten - auch diesen Vergleich halte ich für gerechtfertigt - wo andere Millionen und Abermillionen veruntreut haben, den Staat um Millionen Steuern betrogen haben, aber monatlich nun einen fünfstelligen Betrag Pension erhalten, ist es m.E. nicht verwunderlich, wenn man diese Entscheidung mit Klassenjustiz brandmarkt


Sehe ich ja auch so. Wenn einem schon wahrlich für eine Mücke buchstäblich der Kopf abgerissen wird welche Strafen bleiben da eigentlich noch für die wirklichen Schwerverbrecher übrig?
So wie ich bei meinen Recherchen herausfand sollte hier wirklich ein Exempel statuiert werden was gewerkschaftlich aktiven Arbeitern blühen kann. Mann will sie einschüchtern im Job "die Fresse zu halten" und dem Unternehmer möglichst noch anhimmeln. Hier ist der Mensch kein Mensch mehr sondern lediglich noch eine Ware mit der man beliebig umspringen kann.

Ich sage immer:
Gib dem Menschen ein kleines bischen Macht über andere und er wird nicht zögern diese auch zu missbrauchen.

Erwiesen ist übrigens tatsächlich nichts ob die Diebstahlvorwürfe berechtigt sind. Da frage ich mich was das für eine Rechtssprechung ist wenn bereits eine Verdachtsvermutung zur Bestätigung für eine Kündigung ausreicht?
gastli
unkommentierter Link
gastli
Der Vizepräsident des Bundestags, Wolfgang Thierse (SPD), nannte das Urteil gegen Emmely sogar barbarisch und a.sozial [*ich finde es unmöglich dass ich dieses mehr als treffende Wort hier nur per Trick darstellen kann ]. Er sprach im Interview mit der „Berliner Zeitung“ von einer Nichtigkeit, deretwegen die Kassiererin aus ihrem Job gestoßen worden sei.

* Für seine Justizkritik fing sich Thierse vom Berliner Anwaltsverein und Richtern Kritik ein. Bananenrepublik.
Herasun
Zitat:
gastli hat am 26. Februar 2009 um 20:30 Uhr folgendes geschrieben:

Der Vizepräsident des Bundestags, Wolfgang Thierse (SPD), nannte das Urteil gegen Emmely sogar barbarisch und a.sozial


Ach weißte, wenn der Thierse sich nach 20 Jahren auf irgendwelche sozialdemokratischen Werte besonnen haben sollte, so kann ich nur sagen:
Zu spät!!

Zitat:
gastli hat am 26. Februar 2009 um 20:30 Uhr folgendes geschrieben:
Er sprach im Interview mit der „Berliner Zeitung“ von einer Nichtigkeit, deretwegen die Kassiererin aus ihrem Job gestoßen worden sei.


Dal fällt mir nur das ein:
Wir versuchen es mal wieder mit dem Fähnlein nach dem Wind!
Nein, Herr Thierse , so simpel geht`s nicht immer und jederzeit!
(Manche Menschen wachsen mit ihren Erfahrungen, wenn das auch für kleine und große A****kriecher nicht nachvollziehbar ist.)

Zitat:
gastli hat am 26. Februar 2009 um 20:30 Uhr folgendes geschrieben:
...... Bananenrepublik.


Klatschen Klatschen Klatschen
Rotaktivist
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 25. Februar 2009 um 11:19 Uhr folgendes geschrieben:

Die Kassiererin hat beim europäischen Geichtshof Klage eingelegt. Die Sache hat nämlich nach ihren Aussagen einen politischen Hintergrund. Die Kassiererin organisierte eine Streik bei Kaisers


Bingo! Berni! genauso ist es. Wer aufmuckt wird halt gefeuert. Wer sich wehrt gegen sien Unternehmer hat mit folgen zu rechnen, wie in diesen fall. Das Urteil kann somit auch als Warnung angesehen werden, wenn die Mitarbeiter einen Streik organiesieren wollen.Es gibt ja inzwischen ein Solidaritätskreis wie ich m RF-News gelesen habe, den man unterstützen kann.
Bernhard P.
Da gibt es ein sehr einfaches Mittel dagegen. Es müssten einfach viele viele Streiks organisiert werden. Der Unternehmer kann schließlich nicht jeden feuern. Irgendwer muss ja noch arbeiten. Solange aber genügend Arbeitslose als Ersatz bereit stehen machen die Unternehmer was sie wollen. Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden.

Deshalb wünsche ich der Frau das sie mit ihrer Klage vor dem europäischen Gerichtshof Erfolg haben möge.
Erfurter
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 26. Februar 2009 um 04:39 Uhr folgendes geschrieben:
Wenn einem schon wahrlich für eine Mücke buchstäblich der Kopf abgerissen wird welche Strafen bleiben da eigentlich noch für die wirklichen Schwerverbrecher übrig?

Wem wird denn hier der Kopf abgerissen
Sie wurde gekündigt. Hätte ich genauso gemacht.
Wenn jemand für das Geld nicht arbeiten will kann er ja wo anders hingehen. Wer zwingt die Frau dort zu arbeiten?
Bernhard P.
Dein unkommentierter Link gibt mir einigen Aufschluss. Danke gastli. Da ist ersichtlich das offenbar einige Juristen und einige Unternehmer Hand in Hand arbeiten. Es ist unglaublich wenn man hört das einige darüber noch Vorträge halten wie man unbequeme Arbeiter los wird. Sicherlich kriegen die das auch noch sehr gut bezahlt.
W353
Ist schon ein starkes Stück.
Rotaktivist
Und ich nenne es Klassenjustiz!
Adeodatus
Zitat:
Erfurter hat am 27. Februar 2009 um 08:32 Uhr folgendes geschrieben:

Zitat:
Fuchs Bernie hat am 26. Februar 2009 um 04:39 Uhr folgendes geschrieben:
Wenn einem schon wahrlich für eine Mücke buchstäblich der Kopf abgerissen wird welche Strafen bleiben da eigentlich noch für die wirklichen Schwerverbrecher übrig?

Wem wird denn hier der Kopf abgerissen
Sie wurde gekündigt. Hätte ich genauso gemacht.
Wenn jemand für das Geld nicht arbeiten will kann er ja wo anders hingehen. Wer zwingt die Frau dort zu arbeiten?


Wer angeblich 1,30 € Kundengelder in Form eines Pfandbons veruntreut wird und muss gefeuert werden, ob die Straftat bewiesen ist oder nicht soweit der Tenor deines Beitrages. Aber damit lehnst Du Dich sehr weit aus dem Fenster, denn so richtig bewiesen ist die Unterschlagung nicht. Wenn man das Ganze einmal ein Stück weiter denkt, ist das eine Gefahr für den Kündigungsschutz, denn wenn Gerichte Halbwahrheiten in Wahrheiten umdeuten, wird es nicht nur für diese Kassiererin eng sondern selbst für Dich, denn Dein Chef könnte ja mal auf das schmale Brett kommen Dich kündigen zu wollen, und Deine Kündigungsfrist ist ihm zu lang also schmeißt er Dich raus weil Du z. B ein Paket mit 500 Blatt Druckerpapier eingesteckt hast, Wert 2,99 € und das tolle ist es dürfte dann die Aussage eines Kollegen reichen der bestätigt das er Dich mit genau so einem Paket Papier gesehen hat, Du hast es zwar in den Kopierer gepackt aber das interessiert ja dann nicht mehr. Du bist raus. Mit der Richterin wird das Kündigen jetzt selbst für den blödesten Chef zu einem Kinderspiel.



Apropos was hälst Du eigentlich davon.

Zitat:
Ex-Vorstandschef Georg Funke hat demnach eine Klage eingereicht, mit der er Ansprüche auf die Nachzahlung von 150.172,03 Euro geltend mache. Offen ließ der Sprecher, ob Funke auch gegen seinen Rauswurf klagt. Das frühere Vorstandsmitglied Markus Fell klagt nach Angaben des Gerichts gegen seine Entlassung. Fell erhielt früher 450.000 Euro im Jahr als Festgehalt und weitere 450.000 Euro Erfolgsbonus. Ex-Vorstand Frank Lamby fordert den Angaben zufolge in seiner Klage die Zahlung von 37.500 Euro "Versorgungsansprüchen".

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,druck-610059,00.html


Mit diesen beiden muss man aber nun wirklich Mitleid haben? Um den Unterschied der beiden Fälle zu verdeutlichen die Kassiererin ist definitiv raus, und wird sollte nicht noch ein Wunder geschehen auch in dieser Branche keinen Job mehr bekommen. Bei den Bänkern sieht es natürlich besser aus hier bleibt zu befürchten das sie vor einem deutschen Gericht recht bekommen, und dann noch aus dem Steuersäckel entschädigt werden.

Aber wie sagte schon Bert Brecht so treffend. „Unsichtbar macht sich das Verbrechen, indem es große Ausmaße annimmt.“
gastli
Unbescholtene User die sich hier durch ihren mit Ihrem harten Kurs gegen diese Art von Kapitalverbrechen auszeichnen haben natürlich recht.

Jetzt hört bitte mal auf so kleinkariert zu denken, mit diesem Urteil wäre etwas nicht in Ordnung, oder es wäre Klassenjustiz. Allein die Vermutung, dass hier mutigen Arbeitnehmern gezeigt werden soll, wohin es führt wenn man sich zu Wehr setzt und für alle Kollegen bessere Arbeitsbedingungen erstreiken will, ist doch völlig absurd. Das verhindern doch besagte Kollegen durch erpresste Angstaussagen später selbst.
Nein hier geht es um mehr, um wirklich Großes.
Diese Vertreterin des Prekariat, eine sogenannte „ungeschützte Arbeitende und (jetzt von widerlichen Menschen mit widerlichen Motiven bejubelte) Arbeitslose“ hat auf skrupellose Art und Weise Millionen Anleger verunsichert. Inmitten der Finanzkrise sorgt sie mit ihrer Tat für eine neue Horrormeldung und verunsichert die Anleger. Sie gefährdet die Existenz einer ganzen Berufsgruppe.

Millionen Bundesbürger fragen sich: Sind meine Pfandbons noch sicher?

Das Vertrauen der Bundesbürger in die bis zu diesem unglaublichen Vorfall als sicher geltende Anlageform Pfandflaschen ist empfindlich gestört. Obdachlose, Stadtstreicher, Bettler,, Rentner sowie Kinder von Hartz IV-Empfängern befürchten durch die so genannten faule Pfandbons künftig drastische Umsatzeinbußen. Notleidende Discountern droht der Zusammenbruch.

Die Merkel stemmt sich gegen das Konjunktur-Paket III das mit sofortiger Wirkung eine Abwrackprämie für pfandfreie Umverpackungen bereitstellen soll.

Die Gegenlobby ist einfach zu stark wenn sie argumentiert, dass im Vergleich zu Aktien, Call- und Put-Optionen Pfandbons derzeit eine relativ sichere Anlageform sind.
Es sein denn man ist so blöd und geht nach wie vor damit zu Kaiser’s
birke
Erfurter:
Zitat:
Wem wird denn hier der Kopf abgerissen Bodenwelz Sie wurde gekündigt. Hätte ich genauso gemacht. Wenn jemand für das Geld nicht arbeiten will kann er ja wo anders hingehen. Wer zwingt die Frau dort zu arbeiten?


Was für ein Glück, dass dir niemand ausgeliefert ist. großes Grinsen
elfi *
Zitat:
Erfurter hat am 27. Februar 2009 um 08:32 Uhr folgendes geschrieben:
Wenn jemand für das Geld nicht arbeiten will kann er ja wo anders hingehen.


ganz großer spruch. hast du den schon öfter abgelassen ?
Rotaktivist
Zitat:
gastli hat am 27. Februar 2009 um 16:17 Uhr folgendes geschrieben:

Unbescholtene User die sich hier durch ihren mit Ihrem harten Kurs gegen diese Art von Kapitalverbrechen auszeichnen haben natürlich recht.

Jetzt hört bitte mal auf so kleinkariert zu denken, mit diesem Urteil wäre etwas nicht in Ordnung, oder es wäre Klassenjustiz. Allein die Vermutung, dass hier mutigen Arbeitnehmern gezeigt werden soll, wohin es führt wenn man sich zu Wehr setzt und für alle Kollegen bessere Arbeitsbedingungen erstreiken will, ist doch völlig absurd. Das verhindern doch besagte Kollegen durch erpresste Angstaussagen später selbst.
Nein hier geht es um mehr, um wirklich Großes.
Diese Vertreterin des Prekariat, eine sogenannte „ungeschützte Arbeitende und (jetzt von widerlichen Menschen mit widerlichen Motiven bejubelte) Arbeitslose“ hat auf skrupellose Art und Weise Millionen Anleger verunsichert. Inmitten der Finanzkrise sorgt sie mit ihrer Tat für eine neue Horrormeldung und verunsichert die Anleger. Sie gefährdet die Existenz einer ganzen Berufsgruppe.

Millionen Bundesbürger fragen sich: Sind meine Pfandbons noch sicher?

Das Vertrauen der Bundesbürger in die bis zu diesem unglaublichen Vorfall als sicher geltende Anlageform Pfandflaschen ist empfindlich gestört. Obdachlose, Stadtstreicher, Bettler,, Rentner sowie Kinder von Hartz IV-Empfängern befürchten durch die so genannten faule Pfandbons künftig drastische Umsatzeinbußen. Notleidende Discountern droht der Zusammenbruch.

Die Merkel stemmt sich gegen das Konjunktur-Paket III das mit sofortiger Wirkung eine Abwrackprämie für pfandfreie Umverpackungen bereitstellen soll.

Die Gegenlobby ist einfach zu stark wenn sie argumentiert, dass im Vergleich zu Aktien, Call- und Put-Optionen Pfandbons derzeit eine relativ sichere Anlageform sind.
Es sein denn man ist so blöd und geht nach wie vor damit zu Kaiser’s






Ein sehr gelungener Text War mein lieblingskabarettist (Volker Pispers) dein Lehre? Top
gastli
Danke.
Nein, aber Volker Pispers ist top.

Es muss nicht immer so "gerecht" zugehen, wie bei dem Gerichtsprozess in dessem Ergebnis die Entlassung einer Verkäuferin aufgrund eines unbewiesenen oder gar getürkten Vorwurfs eines Diebstahls von 1,30 satand.

Es geht auch anders im 357.104,07 km² großen neoliberalen Sumpfgebiet auch genannt Deutschland.

Der Tatbestand
Bei einer Operation wurde ein Bauchtuch zur Blutstillung im Brustkorb vergessen, ein andermal brach bei einer Schulteroperation die Bohrerspitze ab und wurde unter falschem Vorwand bei einem neuen Eingriff geborgen. Schienen zur Beinverlängerung wurden falsch montiert, lebensbedrohliche Infektionen nicht erkannt oder nicht ausreichend behandelt.

Die Strafe

Jetzt hat er bekommen, was er verdient: Ein wegen Körperverletzung verurteilter Chirurg erhält 1,98 Millionen Euro Abfindung - sein Grundgehalt bis 65 plus einem Zuschlag für die Pension.
[Süddeutsche]
gastli
Den Fall „Emmely“ betreffend kam aus dem Netz des Freidenkerverbandes folgende Mail zu mir, die ich hiermit gerne als Beitrag einstelle.

Zitat:
Das Gleichnis von der Schwere der Schuld!

(Zu finden in Matthäus 18; 24 – 34)

Zu Schandurteil gegen die Kassiererin und die staatliche Bereicherung der Reichen:

Was da abläuft in Deutschland und in der weiten Welt ist erschreckend und beschämend zugleich. Ich vermisse die Proteste aller sozial und menschlich gesinnten Bürger. Da wird einer Verkäuferin gekündigt, die über dreißig Jahre ehrlich und gewissenhaft für einen Supermarkt gearbeitet hat. Und das wegen 1,33 Euro. Das ganze ist total lächerlich.

Sehen denn alle Personen, die diese Frau blind und vorschnell verurteilen, nicht all die anderen Leute, die sie still und ständig nebenbei maßlos bereichert haben. Da werden von Bankherren Millionen und Milliarden an den Börsen verzockt, nur weil sie der Meinung sind, ihr Geldbeutel sei nicht voll genug! Als Rettung erhalten diese Personen vom Staat Millionen und Milliarden Euro an den Hals geworfen, damit sie weiter sinnlos und maßlos Geld verzocken können. Wer glaubt, das sich an dem Verhalten dieser Leute etwas ändert in Zukunft, der bildet sich dies nur ein.

Ich kann all den Beteiligten nur wärmstens empfehlen, die Bibel zu lesen. Besonders Matthäus Kapitel 18, Ansatz 24 bis 34! Sinngemäß steht dort zu lesen: Die großen Schuldner, die einem kleinen Schuldner, der ihnen Pinatz schuldet, in den Schuldturm werfen lassen wollen, sollen gezwungen werden, ihre eigenen Schulden bis auf den letzten Euro und Cent abzuzahlen. Damit sie ständig daran erinnert werden, sollte sie solange im Schuldturm bleiben, bis ihre Schuld restlos getilgt ist.

Matthäus Kapitel 18, Absatz 24 – 34, ist eine Stelle, die sogar mir als Atheisten gefällt. Ich bitte dringend darum, diese Methode schnellstens auf die Millionen- und Milliardenschweren Finanzverbrecher anzuwenden. Je schneller, um so besser.

Danke!

Kurt Wolfgang Ringel

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Der Richter sollte sich schämen

Zu „Kassiererin wegen 1,30 Euro gekündigt”, Ausgabe vom 25. Februar:

In unserem Rechtsstaat ist das unglaublich. Hier wird eine Verkäuferin nach 31 Jahren Tätigkeit bei einer Supermarktkette wegen eines geringfügigen Fehlers entlassen, ohne ihr eine zweite Chance, wie allgemein in unserem Rechtsstaat üblich, einzuräumen. Und die Entlassung wird vom Arbeitsgericht auch noch als rechtmäßig bestätigt. Der Arbeitsrichter sollte sich schämen. Hier wäre ein Deal, ähnlich wie bei Hartz, Zumwinkel und anderen, wo es um Millionen Euro ging, angebracht gewesen. So aber wird die Zukunft dieser Frau wegen einer Nichtigkeit zerstört.

/* Rüdiger Kammerhoff, Königslutter, Braunschweiger Zeitung vom 2602-2009 */


Das ist ungerecht

Die Kündigung wegen 1,30 Euro mag rechtlich richtig sein, aber sie ist ungerecht. Hier ist eine Kassiererin nach über dreißigjähriger Tätigkeit gekündigt worden, zufällig gerade, nachdem sie sich als Gewerkschaftsmitglied an einem Streik gegen Absetzung der Schichtzulage beteiligen wollte. Da die Frau schon über 30 Jahre in der Supermarktkette beschäftigt gewesen ist, hätte der Arbeitgeber auch einen anderen Weg finden können, zum Beispiel eine Abmahnung.

/* Bernward Wisiorek, Braunschweig, Braunschweiger Zeitung vom 2602-2009 */


Solidarität mit »Emmely«

Zu »Ein schwarzer Tag für Arbeitnehmer« (ND vom 25.2.)

Früher waren die Verbrecher bewaffnet. Heute verfügen sie über einen Gewerbeschein und eine Betriebserlaubnis. Das Urteil ist eine Schande und führt uns vor Augen, dass der Wert eines Menschen bei 1,30 Euro liegt. Wenn Verdachtskündigungen Einzug halten, so könnte man ja demnächst 10 000 Opel-MitarbeiterInnen auf Verdacht kündigen, ein Nachweis ist ja nicht erforderlich. Meine Solidarität gilt der Kassiererin und ihrer Familie.

/* Christian Szameit, 12587 Berlin, Neues Deutschland vom 2602-2009 */

Aus Prinzip einen weiten Bogen

Ich bin kein Berliner und daher komme ich nur selten zu Kaiser's. Aber es geht mir ums Prinzip, wenn ich erkläre, künftig einen weiten Bogen um diese Läden zu machen. Vielleicht machen es andere Gewerkschaftler ähnlich.

/* Eckhard Opitz, Cottbus, Neues Deutschland vom 2602-2009 */


Trotz 30 Jahren Arbeit kein Respekt

Das Urteil ist formaljuristisch vielleicht korrekt. Es zeigt aber auch, wie wenig die soziale Marktwirtschaft noch existiert. Denn wenn jemand drei Jahrzehnte in einem Betrieb arbeitet, verdient er dort zunächst einmal Respekt. Den scheint es aber bei Kaiser's nicht zu geben, was das Unternehmen sehr unsympathisch macht. Im Übrigen könnte man das Problem des Diebstahls durch Beschäftigte nach ganz einfach reduzieren: Man zahlt ihnen faire Gehälter!

/* Rasmus Ph. Helt, 20535 Hamburg, Neues Deutschland vom 2602-2009 */


In den Händen der falschen Klasse

Der Einsatz eines Pfandbons eines unbekannten Kunden - nicht dem Arbeitgeber gehörend! - wurde der Kollegin als Unterschlagung aus-gelegt. Der Arbeitgeber als Hehler nutzt das Gestohlene, um damit eine Falle zu stellen und es als Beweismittel einzusetzen. Und kommt damit durch. Ganze Volkswirtschaften gehen zugrunde, weil die Gerichte und Regierungen untätig gegen gierige Banker bleiben. Und dann diese Meldung. Tucholsky sagte, er habe nichts gegen Klassenjustiz, sie ist nur in den Händen der falschen Klasse.

/* Ulrich Sanden, Dortmund, Neues Deutschland vom 2702-2009 */


Gleichheit wird zur hohlen Phrase

Zu »>Ein schwarzer Tag für Arbeitnehmer<« (ND vom 25.2.)

Beim lesen des Urteils gegen Frau Barbara E. packt mich der Zorn. Da wird eine seit 31 Jahren unbescholtene Kassiererin entlassen, weil sie verdächtigt wird, sich um 1,30 Euro bereichert zu haben.

Natürlich müssen alle, die mit fremdem Geld umgehen, ganz besonders sorgfältig und vertrauenswürdig sein - gar keine Frage. Aber das Gericht käme nie auf den Gedanken und würde nie wagen, auch einem Unternehmer, einem Bankchef oder einem Finanzpolitiker wegen einer solchen Kleinigkeit die berufliche Existenz zu zerstören.

So ist die Gleichheit der Partner eines Arbeitsvertrages vor dem Gesetz durch dieses Gericht zur hohlen Phrase gemacht worden. Der abhängig Beschäftigte kann beliebig verdächtigt werden, der Chef aber ist über jeden Verdacht erhaben.

/* Dr. med. Dietrich Loeff, 03046 Cottbus, Neues Deutschland vom 2702-2009 */

kritiker
kritiker
wegen 60 Cent gefeuert – schadenersatz

Frankreichs Justiz tickt offenbar anders als die deutsche

bis dann
co2schleuder
Diebstahl gehöhrt bestraft, egal wie viel. Wer einmal klaut der klaut auch wieder. Es ist keinen AG zuzumuten so jemanden zu beschäftigen.