Erfurt: Bernd das Brot entführt? (Besetztes Haus Erfurt)

herrenlos
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 23. Januar 2009 um 03:28 Uhr folgendes geschrieben:
..... Man hätte den offiziellen Weg gehen müssen und vielleicht, obwohl ich es selbst nicht glaube, hätte die Stadt das Anliegen eines solchen Gebäudes unterstützt.
Habt ihr es denn offiziell versucht? Bestimmt nicht.

Ihr habt einfach, wie Fidel Castro damals in der Schweinebucht, eine kleine Revolution veranstaltet und das Haus unrechtmäßig besetzt. So sieht die offizielle Rechtslage aus.

Obwohl ich viel Verständnis für die Jugend habe aber bei solchen Piraten-Aktionen hört auch bei mir der Spaß auf.


hat da eben ein hund gebellt oder ein (freier, nationaler oder wie auch immer) "marxist" gesprochen? Respekt !!! da muss ich mich schon wundern ..... Daumendrücken wieder mal was gelernt: fidel hat also "unrechtmäßig" die insel "besetzt" ....

aber zum thema auch von mir ein paar denkbrocken:

wir sind mal wieder an der stelle, wo die hier diskutierenden nur pro (weiß) oder kontra (schwarz) sehen und dabei dem sowohl-als-auch nicht genügend gerecht werden; und ich gebe zu, dass es auch für mich nicht einfach ist, mich den einzelnen argumenten - pro und kontra - zu entziehen

da ist zunächst das konkrete ereignis: das besetzte haus (welches eine lange vorgeschichte und vorgänger hat), über jahre von der stadt argwöhnisch beobachtet und doch geduldet; oft anlass für aufregung, positiver wie negativer, letztlich aber doch wahrgenommen als alternative wohn-, lebens- und kulturform; eine lebendige szene, die jugendlichen in dieser trostlosen zeit freiräume eröffnete und ihnen auch inhalte gab; und diese szene hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die stadt mit ihrer eigenen vergangenheit auseinandersetzen MUSSTE, denn viel lieber hätte man weiter verdrängt, dass genau an diesem ort der normale faschistische wahnsinn, der kleinbürgerliche normale, angepasste, bereitwillig sich andienende und noch heute wieder mögliche faschismus nachvollzogen werden kann (wen es interessiert: mal nach topf & söhne googeln ...)

anderseits steht die "rechtmäßigkeit, insbesondere das eigentumsrecht; da haben natürlich pfiffikus und grenzer usw. recht, vor allem wenn man dann immer sein ganz persönliches eigentum ins feld führt (mein haus, meine wohnung, mein auto, mein pferd ....)

anererseits gibt es auch einen grundsatz, den diese gesellschaft aber stets vergisst, wenn es um "unterschicht", "prekariat", soziale verantwortung usw.usf. geht: eigentum verpflichtet

seit jahren verabschieden sich kommune, land und bund aus ihren verantwortungen für sozial benachteiligte; warum wird den "besetzern" denn nicht eines von den vielen leer stehenden häusern für einen symbolischen euro (wieviele "investoren" haben nicht schon ganze grundstücke dafür als eigentum übertragen bekommen!!!!) vermietet, statt sie für steuergelder platt zu machen?

andererseits können die besetzer natürlich auch nicht so tun, als würden gar keine spielregeln für sie gelten und nicht alles, was sie gut finden, muss der "rest" der gesellschaft auch gut finden; sie können von einem eigentümer nicht erwarten, dass der seine vorhaben mit den teilweise träumerischen vorstellungen der besetzer in übereinstimmung bringt; aber die stadt ist meines erachtens ihrer verantwortung nicht gerecht geworden, es gab reichlich zeit, schon unter ruge, aber erst recht unter bausewein, um die probleme zu lösen; nun läuft alles auf konfrontation und eskalation hinaus; wir sind im wahljahr - dir rechten wird es freuen, wenn ihre entschiedensten gegner was auf die nase bekommen, vielleicht sogar den gummiknüppel .....

@fuchs
einfach mal googeln, dann erfährt man auch, dass sich die besetzer sehr wohl um eine einigung/genehmigung mit der stadt bemüht haben, aber eine "friedliche revolution" gibt es nicht ..., oder anders ausgedrückt: wenn man eine fackel durch eine menschenmenge tragen will, bleibt es nicht aus, dass der eine oder andere bart versengt wird ....
Bernhard P.
Gerade solche Worte aus deinem Mund zu hören klingt für mich wie Hohn, @herrenlos. Wer dir nicht in den Kram passt den stellst du in die rechte Ecke. Dein Gerechtigkeitssinn reicht offenbar nur soweit wie es selbst einen Nutzen für dich hat.

Nirgendswo habe ich gesagt das Fidels Revolution unrechtmäßig war, nein im Gegenteil. Das unrechtmäßig hat sich aufs besetzte Haus bezogen.

Laut unseren Massenmedien wollten die meisten damals die Einheit Deutschlands ohne das man wohl eingeplant hat was das noch für Folgen haben könnte.

Obwohl, wie gesagt, ich für die Jugend vollstes Verständnis habe, kann es so nicht funktionieren sich ungefragt irgendwo einzunisten auch wenn ich selbst den Jugendlichen diese Behausung von Herzen gönnen würde.

Das Problem ist doch ein anderes. Es ist traurig genug das man so in dem Staat mit Jugendlichen umgeht, das man ihre Interessen zuwenig beachtet.
Deshalb kann man sich aber nicht einfach etwas nehmen.
Es sollte eher daran gearbeitet werden das in der Zukunft solche gesellschaftliche Vorraussetzungen geschaffen werden die auch den Jugendlichen mehr zugute kommen.

Nur, Kapitalismus, wie wir ihn derzeit haben, kann das wohl nicht sein.
gastli
Ich bin mir sicher das die"Besetzer" gewillt sind Spielregeln einzuhalten und Kompromisse einzugehen. das darf natürlich nicht zur Selbstaufgabe führen.
Kriecher, Duckmäuser und verBILDete Jugendliche haben wir genug im Land.

Genau diese Formenvielfalt , diese Kultur, dieser Aktionismus den die jungen Leute betreiben zeigt doch das viel Potential vorhanden ist. Nur kein gesellschaftlicher Rahmen der diese Potential erkennen und fördern will.

Da dreschen wir doch lieber drauf. Verbal, natürlich auch mit Hilfe und Duldung des braunen Gesindels und wenn die Öffentlichkeit in Erfurt lange genug gegen die Jugendlichen weichgeklopft wurde, dann darf auch richtig gedroschen werden.

@ alle Aktionisten im "Besetzten Haus Erfurt"
Lasst Euch nicht unterkriegen.

@die gute Fee
Auf Grund deiner Beiträge im Thema bist du jetzt rein symbolisch für mich die "Hamas" von Erfurt. Auf dieser Seite der Barrikade gefällst du mir wesentlich besser. Respekt !!!
grenzer
Zitat:
herrenlos hat am 23. Januar 2009 um 08:12 Uhr folgendes geschrieben:

anererseits gibt es auch einen grundsatz, den diese gesellschaft aber stets vergisst, wenn es um "unterschicht", "prekariat", soziale verantwortung usw.usf. geht: eigentum verpflichtet

seit jahren verabschieden sich kommune, land und bund aus ihren verantwortungen für sozial benachteiligte; warum wird den "besetzern" denn nicht eines von den vielen leer stehenden häusern für einen symbolischen euro (wieviele "investoren" haben nicht schon ganze grundstücke dafür als eigentum übertragen bekommen!!!!) vermietet, statt sie für steuergelder platt zu machen?...



Nun mal der Reihe nach. Im Besetzten Haus in EF wohnen ja nicht unbedingt sozial Benachteiligte. Gestern gab es in der TA einen langen Artikel, da wurde von einem jungen Mann berichtet, der nach Schule und Studium in EF Arbeit gefunden hat, dieser auch brav nach geht und trotzdem dort auf dem Gelände haust.

Außerdem hat die Stadt Erfurt den Besetztern eine Ausweichgelände mit Gebäude angeboten. Das war den Herrschaften zu popelig und nicht groß genug. Wenn sie dafür einen Verein gegründet hätten, dann wäre die Stadt rechtlich in der Lage gewesen, die Miete zu übernehmen. Auch das lehnte man dankend aber, da es ja dann auch einen Vereinsvorsitzenden hätte geben müssen. Das passte nicht ins Anarcho-konzept der Besetzter.
Statt dessen stellen sie ständig neue Forderungen - und das ist in meinen Augen (wie bereits erwähnt) eine Frechheit.
gastli
Ja klar, alle müssen immer brav sein, mit im Strom schwimmen. Da fällt es auch am wenigsten auf wenn jemand absäuft.

Weil im Strom schwimmen so schön ist ein Beispiel:
Da berichtet wohl eher aus Sensationsgier das ehemalige Nachrichtenmagazin über die Aktion. Da findet sich in der Fotostrecke ein Hinweis auf ein Video bei Youtube. Nach dem Video gesucht und was muss ich feststellen - der mdr schwimmt schon im Strom und hat das Video geext.
Aber was einmal im Internet war, das ist auch och da.

http://www.dailymotion.com/video/x84an6_...ot-entfhrt_news
herrenlos
Zitat:
grenzer hat am 23. Januar 2009 um 08:50 Uhr folgendes geschrieben:
Nun mal der Reihe nach. Im Besetzten Haus in EF wohnen ja nicht unbedingt sozial Benachteiligte. Gestern gab es in der TA einen langen Artikel, da wurde von einem jungen Mann berichtet, der nach Schule und Studium in EF Arbeit gefunden hat, dieser auch brav nach geht und trotzdem dort auf dem Gelände haust.


nun gut, der reihe nach: mag sein, dass es auch menschen gibt, die sich in das projekt dort einbringen und nicht oder weniger benachteiligt sind; interessant dürfte es aber sein, worauf sich deine behauptung stützt, dass "im Besetzten Haus in EF ja nicht unbedingt sozial Benachteiligte [wohnen]"; nur weil eine zeitung über einen menschen berichtete, auf den das evtl. nicht zutrifft? dann halte ich es aber für maßgeblicher darüber nachzudenken, warum über die vielen, auf die es zutrifft NICHT oder wenn, dann nur negativ berichtet wird; nach aussage der besetzer wohnen im besetzten haus 25 bis 30 menschen, denen bei einer räumung die obdachlosigkeit droht .....


Zitat:
grenzer hat am 23. Januar 2009 um 08:50 Uhr folgendes geschrieben:
Außerdem hat die Stadt Erfurt den Besetztern eine Ausweichgelände mit Gebäude angeboten. Das war den Herrschaften zu popelig und nicht groß genug. Wenn sie dafür einen Verein gegründet hätten, dann wäre die Stadt rechtlich in der Lage gewesen, die Miete zu übernehmen. Auch das lehnte man dankend aber, da es ja dann auch einen Vereinsvorsitzenden hätte geben müssen. Das passte nicht ins Anarcho-konzept der Besetzter.


auch hier lese ich eine große voreingenommenheit oder vielleicht auch nur eine einseitige informiertheit heraus; das in der auenstraße angebotene objekt war den besetzern zu klein, um die vielfachen (nicht nur wohn-) bedürfnisse und vorhaben zu ermöglichen; mal abgesehen davon, dass ich die lage nicht für geeignet halte, weil konflikte dort mit uns "stinos" vorprogrammiert sind; un soweit ich weiß, wäre eine vereinsgründung nicht das problem, es gab bereits mehrere, ohne dass de stadt auf die probleme und bedürfnisse der alternativ leben wollenden ausreichend eingegangen wäre


Zitat:
grenzer hat am 23. Januar 2009 um 08:50 Uhr folgendes geschrieben:
Statt dessen stellen sie ständig neue Forderungen - und das ist in meinen Augen (wie bereits erwähnt) eine Frechheit.

machen wir das in dieser oder jenen form, in dieser oder jenen hinsicht, in diesem oder jenen umfang nicht alle: forderungen an den staat stellen? und wir tun das berechtigt und unberechtigt, wir machen es maßvoll und überzogen, nachdrücklich und leise; ja, wir machen es oft viel zu wenig, denn es sollte unser staat sein ....



Zitat:
Fuchs Bernie hat am 23. Januar 2009 um 08:34 Uhr folgendes geschrieben:
Wer dir nicht in den Kram passt den stellst du in die rechte Ecke.

ich stelle gar niemanden in irgendeine ecke; und darum ging es in meinem diesbezüglichen artikel überhaupt nicht; aber betroffene hunde bellen, sagt das sprichwort; und wer mit den rechten vor nicht allzulanger zeit sympathisierte, hat grund zu bellen ....


Zitat:
Fuchs Bernie hat am 23. Januar 2009 um 08:34 Uhr folgendes geschrieben:
Nirgendswo habe ich gesagt das Fidels Revolution unrechtmäßig war, nein im Gegenteil. Das unrechtmäßig hat sich aufs besetzte Haus bezogen.


also dann muss ich noch einmal zitieren:
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 23. Januar 2009 um 03:28 Uhr folgendes geschrieben:
Ihr habt einfach, wie Fidel Castro damals in der Schweinebucht, eine kleine Revolution veranstaltet und das Haus unrechtmäßig besetzt.

also IHR (die besetzer) habt .... WIE FIDEL CASTRO ..... das Haus UNRECHTMÄSSIG besetzt ....
vielleicht sollte man, vor allem wenn man sich zuweilen journalist nennt, einfach besser überlegen (und dann auch merken), was man schreibt; noch besser, wenn man es sogar versteht .....


Zitat:
Fuchs Bernie hat am 23. Januar 2009 um 08:34 Uhr folgendes geschrieben:
Laut unseren Massenmedien wollten die meisten damals die Einheit Deutschlands ohne das man wohl eingeplant hat was das noch für Folgen haben könnte.

was das mit dieswem thema zu tun hat, erschließt sich mir nicht, mal abgesehen davon, dass ich auch nicht weiß, was "unsere" massenmedien sein sollen; mir gehören keine ....

Zitat:
Fuchs Bernie hat am 23. Januar 2009 um 08:34 Uhr folgendes geschrieben:
Obwohl, wie gesagt, ich für die Jugend vollstes Verständnis habe, kann es so nicht funktionieren sich ungefragt irgendwo einzunisten auch wenn ich selbst den Jugendlichen diese Behausung von Herzen gönnen würde.

diese worte sind für mich der reinste hohn, denn die äußerungen zu dem thema zeigen, das alles andere als "vollstes Verständnis" und "von Herzen gönnen" vorhanden sind

Zitat:
Fuchs Bernie hat am 23. Januar 2009 um 08:34 Uhr folgendes geschrieben:
Das Problem ist doch ein anderes. Es ist traurig genug das man so in dem Staat mit Jugendlichen umgeht, das man ihre Interessen zuwenig beachtet. Deshalb kann man sich aber nicht einfach etwas nehmen.

ja was denn nun? traurig, dass man so mit ihnen umgeht, oder richtig, dass man sie verjagd, weil es ja nicht geht, dass die sich einfach was nehmen?

Zitat:
Fuchs Bernie hat am 23. Januar 2009 um 08:34 Uhr folgendes geschrieben:
Es sollte eher daran gearbeitet werden das in der Zukunft solche gesellschaftliche Vorraussetzungen geschaffen werden die auch den Jugendlichen mehr zugute kommen.

das nenne ich phrasendrescher oder salonbolschewismus; WIE bitte soll denn etwas verändert werden? geht das denn, ohne sich mit dem etablierten strukturen, kräften etc pp. anzulegen? warten, dass dies freiwillig passiert? wier soll denn der gerade von ihnen immer wieder so vehement kritisierte kapitalismus beseitigt werden? bei schönem wetter und per dekret?

Zitat:
Fuchs Bernie hat am 23. Januar 2009 um 08:34 Uhr folgendes geschrieben:
Nur, Kapitalismus, wie wir ihn derzeit haben, kann das wohl nicht sein.

hier versagen meine möglichkeiten, einen sinn zu entdecken .....
Bernhard P.
@herrenlos, so richtig willst du mich nicht verstehen, oder? Bei dem erwähnten Zitat habe ich in keinster Weise was gegen Fidels Revolution. Ich habe auch nichts dagegen wenn die Jugend in diesem System ihre kleine Revolution macht. Im Gegenteil, es sind zu wenig Revolutionen. Soweit zur Rechtfertigung von Aktionen gegen den menschenfeindlichen Kapitalismus.

Jetzt direkt zum besetzten Haus:
Also nach der kleinen Revolution dort war die Besetzung des Hauses Unrecht oder juristisch ausgedrückt eine Aneignung fremden Eigentums. Bitte diesen zweiten Teil des Zitates nicht mit Kuba in Verbindung bringen. Die haben ihre Revolution nämlich damals gewonnen und dann selbst Gesetze aufgestellt.

Das ist etwas ganz anderes als bei ein paar Freizeitrevoluzern die das System nicht beseitigt haben. Sicher kann man jetzt darüber streiten das Gesetze in diesem Land ungerecht sind. Die Besetzer des Hauses befinden sich daher leider nicht auf der sicheren Seite des Gesetzes.

Folglich ist die Besetzung widerrechtlich und außerdem noch ein Schlag ins Gesicht für all diekenigen welche sich mit fairen Mitteln diesen System entgegenstellen.

Das Recht ist nicht auf Seiten der Besetzer und daher eine Räumung wohl sehr wahrscheinlich. Spätestens hier werdet ihr dann die demokratischen Härten eines verkackten kapitalistischen Systems kennenlernen.
die_gute_fee
@bernie
was konkret kritisierst du denn bei der sache? das es gegen ein gesetz verstößt? das tun revolutionen immer.
Bernhard P.
Zitat:
die_gute_fee hat am 23. Januar 2009 um 11:21 Uhr folgendes geschrieben:

@bernie
was konkret kritisierst du denn bei der sache? das es gegen ein gesetz verstößt? das tun revolutionen immer.


Ja, ok. Solange ihr aber nicht in der Lage seid eure Revolutionen bis zum entgültigen Sieg durchzuziehen kriegt ihr früher oder später immer Probleme mit dem kapitalistischen Unrechtssystem..
Wenn ihr wirklich Erfolg haben wollt müsst ihr das Ding schon bis zum bitteren Ende durchstehen. Vielleicht solidarisiert sich die Jugend des ganzen Landes?

Solange aber die Jugendlichen in verschiedene Richtungen rennen wie Rechte, Linke, Junge Unioner und was weiß ich noch, werden die Chancen für einen Erfolg wohl gering sein.

Wie gesagt in einem gebe ich dir jedenfalls recht: noch einen Supermarkt, der auf das Gelände kommen soll, braucht Erfurt wirklich nicht.
die_gute_fee
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 23. Januar 2009 um 12:08 Uhr folgendes geschrieben:
kriegt ihr früher oder später immer Probleme mit dem kapitalistischen Unrechtssystem..


Vielleicht ist dir das gerade nicht so klar: du stehst in diesem Fall voll auf der Seite des "kapitalistischen Unrechtssystems".


Zitat:
Solange aber die Jugendlichen in verschiedene Richtungen rennen wie Rechte, Linke, Junge Unioner und was weiß ich noch, werden die Chancen für einen Erfolg wohl gering sein.


Nicht schon wieder dieser Querfrontkram.
Bernhard P.
Zitat:
die_gute_fee hat am 23. Januar 2009 um 12:19 Uhr folgendes geschrieben:

Nicht schon wieder dieser Querfrontkram.


Dieser, wie du sagst "Querfrontkram" ist aber eine wichtige Ursache der die Chancen auf euren Erfolg auf ein Minimum schrumpfen lässt.

Ich stehe nicht auf Seiten des kapitalistischen Unrechtssystems, fee. Leider seid ihr nicht auf der Seite wo ihr recht bekommt. Das passt mir genausowenig wie dir.
grenzer
Zitat:
herrenlos hat am 23. Januar 2009 um 10:23 Uhr folgendes geschrieben:

nach aussage der besetzer wohnen im besetzten haus 25 bis 30 menschen, denen bei einer räumung die obdachlosigkeit droht .....


Das muss ihnen schon beim Einzug klar gewesen sein, dass sie dort irgendwann wieder raus müssen, da die Inbesitznahme des Objektes illegal war. Ich kann nicht irgendwo einziehen und dann jammern, dass ich obdachlos bin, wenn der Eigentümer seine Rechte durch setzt.

Meines Wissens nach wird Wohnraum bei Bedürftigkeit vom Staat bezahlt. Es muss in diesem Land keine ohne Odach leben.
die_gute_fee
@Bernie
Was soll das für ein Erfolg sein, den man durch die Zusammenarbeit mit Nazi- und Rassistenpack erzielt?

Zitat:
Leider seid ihr nicht auf der Seite wo ihr recht bekommt.

Recht bekommen, also Legalität, ist (wenn überhaupt) zweitrangig.
Bernhard P.
Zitat:
die_gute_fee hat am 23. Januar 2009 um 12:41 Uhr folgendes geschrieben:

@Bernie
Was soll das für ein Erfolg sein, den man durch die Zusammenarbeit mit Nazi- und Rassistenpack erzielt?



Stell doch die Frage mal anders:
Was veranlasst denn junge Leute in diese Szene abzugleiten? Wer bemüht sich denn darum die dort eventuell rauszuholen?
Welches Vorbild ist denn die AG 17 hierbei welche die Schüsse eines Angelo Luciferos bei der Demo rechtfertigt? Hätte ja auch einen völlig Unpolitischen treffen können.

Es gibt sowohl Rechts- wie Linksradikale und beide Strömungen lehne ich nun mal ab.
die_gute_fee
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 23. Januar 2009 um 12:50 Uhr folgendes geschrieben:
Stell doch die Frage mal anders:
Was veranlasst denn junge Leute in diese Szene abzugleiten?


Das ist nicht die Frage anders gestellt, sondern eine andere Frage. Prävention und Intervention sind zwei paar Schuhe. Du wirfst ja einem Unfallarzt auch nicht vor, er hätte nicht die richtigen verkehrspolitischen Maßnahmen getroffen. "Antifa" ist Intervention, ist die Antwort auf das Agieren der Nazis und staatliche Repression.
Pfiffikus
Zitat:
herrenlos hat am 23. Januar 2009 um 08:12 Uhr folgendes geschrieben:

anderseits steht die "rechtmäßigkeit, insbesondere das eigentumsrecht; da haben natürlich pfiffikus und grenzer usw. recht, vor allem wenn man dann immer sein ganz persönliches eigentum ins feld führt (mein haus, meine wohnung, mein auto, mein pferd ....)

anererseits gibt es auch einen grundsatz, den diese gesellschaft aber stets vergisst, wenn es um "unterschicht", "prekariat", soziale verantwortung usw.usf. geht: eigentum verpflichtet

Ja klar verpflichtet Eigentum. Vor allem wenn es sich um Grundeigentum handelt. Davon kann ich ein Lied singen.
Und der von dir erwähnten "Unterschicht", dem "Prekariat" hab ich in den letzten Jahren genug unfreiwillig gespendet und bin in dieser Beziehung meiner Verpflichtung mehr als gerecht geworden.

Zitat:
gastli hat am 23. Januar 2009 um 10:09 Uhr folgendes geschrieben:

Ja klar, alle müssen immer brav sein, mit im Strom schwimmen. ...

Mitschwimmen ist ja nicht unbedingt. Aber wenigstens ein Mindestmaß an Kompatibilität mit der Umwelt, mit den anderen Menschen in Erfurt kann ja nicht zu viel verlangt sein. Einen Aspekt möchte ich ansprechen:

Ich habe mich noch nicht intensiv mit dieser Wohngemeinschaft beschäftigt. Mein Einblick beschränkt sich auf die von Bernie und dir verlinkten Videos.
Einerseits sehe ich da herumliegenden Müll. Läge dieser vor meinem Haus, so wäre ich verpflichtet, mich als Anlieger auf meine Kosten um dessen Beseitigung zu kümmern, selbst auf dem öffentlichen Gehweg. Auf dem eingeschriebenen Brief mit einer Ordnungsgeldforderung, der Androhung der Ersatzvornahme steht dann nicht der Name irgendeines Hausbewohners, sondern meiner.

Und wie würde es denn ablaufen, wenn die Erfurter Besetzertruppe einen solchen Brief bekommen würde? Wessen Name müsste denn da drauf stehen? Im Video wurde erwähnt, dass sie keinen "Häuptling" aus ihren Reihen benennen wollen? Ich fürchte, sollte solche Post eintrudeln, die würde womöglich feixend verbrannt. Denn im Ernstfall gäb es dort wohl nicht viel zu pfänden. Was soll schon passieren?
Aber herrenlos schrieb doch: Eigentum verpflichtet!



Zitat:
herrenlos hat am 23. Januar 2009 um 10:23 Uhr folgendes geschrieben:

nach aussage der besetzer wohnen im besetzten haus 25 bis 30 menschen, denen bei einer räumung die obdachlosigkeit droht .....

Richtig! Nach Aussage der Besetzer. Die dramatisieren da ein büssl. Schlimmstenfalls droht ihnen, dass sie ihre bisherige Wohnform nicht mehr praktizieren können und mit solchen Wohnungen, wie die meisten Leute Vorlieb nehmen müssen. So ist zu mindestens die Gesetzeslage.


Zitat:
die_gute_fee hat am 23. Januar 2009 um 12:41 Uhr folgendes geschrieben:

@Bernie
Was soll das für ein Erfolg sein, den man durch die Zusammenarbeit mit Nazi- und Rassistenpack erzielt?

Nun hoffe ich, dass ich nicht zum Nazi- und Rassistenpack gezählt werde, weil ich nicht nur die israelischen Massenmorde, sondern auch diese Eigentumsdelikte in Erfurt kritisiere.



Pfiffikus,
dem es inzwischen wurscht wäre, wenn er ausgerechnet von dir in diese Ecke geschoben werden würde
Bernhard P.
Da sage mir noch mal einer der Mensch sei nicht wandlungsfähig und hat zwei verschiedene Meinungen. Eine wenn ihn die Sache selbst betrifft und eine wenn es andere betrifft.

Hier ein Beispiel für die die anderen Ansichten der guten fee:

Zitat:
die gute fee schrieb am 11.10.2007 um 19.16 Uhr folgendes:


Aber wo bleiben da die Rechte des Eigentümers? Die KOWO bietet Ersatzwohnungen (auch welche nach Hartz4-Regelsatz) an, eine sozialverträgliche Lösung ist also möglich.

Mag sein, dass der Bedarf an Sozialwohnungen oder einfach billigem Wohnraum steigt. Es kann aber doch nicht sein, dass sozial Schwächere in unsanierten Wohnungen leben sollen?!
Wenn die KOWO sagt, dass die Bausubstanz nicht zu erhalten ist, dann wird da zumindest ein Fünkchen Wahrheit dran sein. Und wenn eine Sanierung auch möglich wäre: die wird eben nicht gefördert. Wer soll die denn bezahlen?

Sollte es wirklich einen nicht zu deckenden Bedarf an Sozialwohnungen geben, dann müssen zur Not eben neue gebaut werden. Dann aber nicht auf dem Wiesenhügel, sondern vielleicht mal in "besseren Wohngegenden", z.B. auf dem Ringelberg.

Quelle:
Bürgerinitiative zur Rettung des Erfurter Wiesenhügels


Das Kurioseste gleich am Anfang kommentiert.
Ausgerechnet hier beruft sich die gute fee auf die Rechte der Eigentümer. In einer Sache wo es ihn selbst betrifft sind sie ihm jedoch offenbar schnuppe wie hier die Diskussion zeigt.

Man erinnere sich. Damals ging es um die Rettung von Wohnraum für ca. 1000 Familien am Erfurter Wiesenhügel. Die Menschen die da wohnen hatten ihren Wohnraum rechtmäßig erworben und regelmäßig und ordnungsgemäß Miete bezahlt. Da bezog die für mich "sehr glaubhaft" wirkende gute fee Positionen für die Stadt Erfurt. Da war nichts mit Solidarität für die Mieter am Wiesenhügel zu spüren.

Im aktuellen Thread geht es um die Röäumung eines widerrechtlich und illegal besetzten Gebäudes von etwa 30 Menschen die noch dazu dafür weder einen gültigen Mietvertrag haben geschweige denn Miete bezahlen.

Jetzt frage ich hier wie glaubwürdig jemand erscheinen will der mit derart unterschiedlichem Maß misst?
R300
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 23. Januar 2009 um 22:46 Uhr folgendes geschrieben:
"Die Menschen die da wohnen hatten ihren Wohnraum rechtmäßig erworben ..."



Das klingt aber ganz nach Wohneigentum, FuchsBernie. Handelt es sich nun um Eigentumswohnungen oder Mietwohnungen am Wiesenhügel?
Bernhard P.
@R300
Ich denke die Frage kannst du dir auch selbst beantworten. Wenn es um KOWO geht dann geht es auch um Mietwohnungen. Mit rechtmäßig erworben meine ich das alle Menschen die hier wohnen dies aufgrund eines gültigen Mietvertrages mit ordnungsgemäßer Wohnungszuweisung tun. Sie sind also nicht, anders wie die Hausbestzer, ungefragt eingezogen. Die Frage damit beantwortet?

Hier ging es ja eigentlich um das besetzte Haus in Erfurt und deshalb fange nicht bitte wieder an das Thema nach deinem Geschmack zu zerreißen.
R300
Moment, McBernie, vom Wiesenhügel hast Du begonnen zu erzählen. Und wenn Du unkonkret schreibst, musst Du ertragen, wenn ich hinterfrage.
Auch wenn Du pünktlich jeden Monat Deine Miete bezahlst: Du erwirbst dabei nichts.