"Als erstes fällt der Fußball aus"

Tom
Millionenforderung für Sicherheitsdienste: Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, fordert zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit 50 Millionen Euro von der Bundesliga. DFB und DFL reagieren gelassen.

Die Abschaffung der sogenannten 50+1-Regel im deutschen Profifußball könnte den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die Clubs teuer zu stehen kommen. Rainer Wendt, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), erhebt in der "Sport Bild" Millionenforderungen für Sicherheitsdienste, sollten private Investoren die Mehrheit an Proficlubs übernehmen dürfen, und droht mit Spielverboten.

"Die Privilegien der Bundesliga sind schon jetzt unverdient, denn die Vereine sind kommerzielle Unternehmen. Ihre Übernahme durch Investoren würde unsere Forderung an den DFB noch verschärfen: eine Pauschalgebühr von 50 Millionen Euro pro Jahr", sagte Wendt. Die für Fußballspiele jährlich anfallenden Personalkosten der Polizei bezifferte er auf insgesamt 100 Millionen Euro (975.000 Arbeitsstunden). Wendt setzt den DFB, der eine mögliche Finanzierung über den Grundlagenvertrag mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) regeln müsste, unter Druck: "Wenn die Polizei wegen Personalmangels die Sicherheit nicht mehr gewährleisten kann, wird es zu einem Verbot von Bundesligaspielen kommen. Einen G8-Gipfel können wir nicht ausfallen lassen, als erstes fällt der Fußball aus." Die Vereine direkt zur Kasse zu bitten, lehnt Wendt ab. Es sei nicht wünschenswert, dass sich der FC Bayern zwei Hundertschaften leisten kann und kleinere Vereine nur eine: "Die Polizei ist keine Söldnertruppe."

DFB und DFL sehen den Forderungen gelassen entgegen. DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach verwies darauf, dass der Verband und die Clubs Steuern zahlten und eine Bezahlung der Polizeieinsätze einer "Doppel- und Dreifachbesteuerung" gleichkäme. "Das gibt die Rechtslage nicht her. Sicherheit ist keine Frage des Geldbeutels. Das wird es in diesem Land nie geben, dass man für Sicherheit bezahlen muss", sagte Niersbach. Auch Liga-Chef Reinhard Rauball erklärte, dass es für Wendts "populistische Forderung" keine rechtliche Grundlage gebe. Die "50+1-Regel" besagt, dass ein Club bei einem Einstieg eines Investors weiter die Anteilsmehrheit halten muss.

Vor allem Martin Kind, Clubchef von Bundesligist Hannover 96, läuft seit Monaten Sturm gegen die Regelung und will sie notfalls gerichtlich prüfen lassen. Im November hatte die Liga-Mitgliederversammlung über das Thema beraten und war ergebnislos auseinander gegangen.


http://www.manager-magazin.de/sport/fuss...,599924,00.html
SirBernd
Naja, lässt sich doch alles regeln.
Die Vereine schieben ihren Jungmillionaros nicht noch mehr Geld in den Allerwertesten. stattdessen beteiligen sie sich mit ihrer überschüssigen Knete ein bißchen mehr an der Sicherheit für Zuschauer und letztendlich auch ihrer Spieler ....
So hört der ganze Irrsinn vielleicht auch mal wieder auf, dass jeder, auch noch so durchschnittliche Bundesligaspieler, nach spätestens 2 Jahren mit Goldkettchen und Luxuskarre durch die Gegend düst ....
Tom
Zitat:
SirBernd hat am 08. Januar 2009 um 22:07 Uhr folgendes geschrieben:
stattdessen beteiligen sie sich mit ihrer überschüssigen Knete ein bißchen mehr an der Sicherheit für Zuschauer und letztendlich auch ihrer Spieler ....


Wo sollen denn kleinere Vereine, die nicht viel Knete haben das Geld für die Sicherheit her nehmen ?

Zitat:
Die Vereine direkt zur Kasse zu bitten, lehnt Wendt ab. Es sei nicht wünschenswert, dass sich der FC Bayern zwei Hundertschaften leisten kann und kleinere Vereine nur eine: "Die Polizei ist keine Söldnertruppe."


Der DFB und die DFL nehmen genug Geld ein, da wird wohl für die Sicherheit was übrig bleiben. Schon allein durch die Fernseheinnahmen müßte ja was ran kommen.
SirBernd
Zitat:
Tom hat am 08. Januar 2009 um 22:53 Uhr folgendes geschrieben:


Wo sollen denn kleinere Vereine, die nicht viel Knete haben das Geld für die Sicherheit her nehmen ?

Der DFB und die DFL nehmen genug Geld ein, da wird wohl für die Sicherheit was übrig bleiben. Schon allein durch die Fernseheinnahmen müßte ja was ran kommen.


Vielleicht könnte man dieses "Sicherheitsgeld" je nach Einnahme des Vereins prozentual berechnen.

Und zum DfB und DFlL kann ich nur sagen, auch sie sollten langsam mal wieder aus ihren überirdischen Gefilden wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren ....