Der Nahostkonflikt - Israels zionistische Terrorbande richtet Blutbad in Gaza an

die_gute_fee
Zitat:
Meister hat am 22. Januar 2009 um 09:43 Uhr folgendes geschrieben:
Ist es eine Begründung weil es einen Holocaust gab, dürfen sie nicht kritisiert werden?


Die Behauptung, Israel dürfe nicht kritisiert werden, wird durch ständige Wiederholung auch nicht wahr. Die Realität zeigt doch, das Israel ständig und mitunter sehr heftig kritisiert wird. Gerade in Deutschland! Dabei muss man trennen zwischen Kritik und als Kritik getarnten Antisemitismus. Eine solche Trennung müssen vor allem die Kritiker Israels machen, sie müssen sich selbst distanzieren vor denen, die ihren Judenhass in politisch korrekte Kritik verpacken, die Hamas-Fahnen auf "Friedensdemonstrationen" schwenken und Israelische Fahnen verbrennen.
Und: man kann nicht glaubwürdig für Frieden eintreten und gleichzeitig den "Befreiungskampf" der Palästinenser unterstützen (der findet nämlich reichlich unfriedlich statt).

Was nun die Journalisten im Krisengebiet angeht, gehört es auch zur Wahrheit dazu, dass die Hamas Journalisten vor Ort nicht frei arbeiten lässt. Die dürfen z.B. i.d.R. Hamasstellungen in Moscheen oder anderen zivilen Einrichtungen nicht filmen.
Beide Seiten versuchen, Informationen zu filtern, zu beeinflussen. Wenn man sich darüber aufregt, dann konsequenterweise über beide Seiten.
Bernhard P.
Zitat:
die_gute_fee hat am 22. Januar 2009 um 10:26 Uhr folgendes geschrieben:

Die Behauptung, Israel dürfe nicht kritisiert werden, wird durch ständige Wiederholung auch nicht wahr. Die Realität zeigt doch, das Israel ständig und mitunter sehr heftig kritisiert wird. Gerade in Deutschland! Dabei muss man trennen zwischen Kritik und als Kritik getarnten Antisemitismus. ....


Ehrliche Kritik kann niemals Antisemitismus sein. Selbst erlittenes Leid während der Zeit des Faschismus kann aber auch ebensowenig Freibrief sein alle Untaten des Staates Israel zu rechtfertigen.

Warum dürfen denn dann Journalisten aus dem Gaza-Streifen nicht berichten? Doch wohl nur damit die Wahrheit nicht ans Licht kommt.

Die Nachrichten die wir über die Ereignisse bekommen sind meiner Meinung nach manipuliert damit sie möglichst wenig den Interessen der USA und Israel schaden.
die_gute_fee
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 22. Januar 2009 um 10:55 Uhr folgendes geschrieben:

Warum dürfen denn dann Journalisten aus dem Gaza-Streifen nicht berichten? Doch wohl nur damit die Wahrheit nicht ans Licht kommt.


Also erstens durften dort Journalisten rein. Spät und nicht viele, aber immerhin. Damit hatte Israel auf den internationalen Druck reagiert.

Zweitens ist es so, dass die Hamas Einfluss auf die Berichterstattung nimmt. Die lassen eben auch keinen freien Journalismus zu.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,600567,00.html


Zitat:
Die Nachrichten die wir über die Ereignisse bekommen sind meiner Meinung nach manipuliert damit sie möglichst wenig den Interessen der USA und Israel schaden.

Das halte ich für völlig absurd. Gerade hier im Forum wurde doch reichlich emotional über "Massaker" und ähnliche Schrecklichkeiten berichtet. Die deutschen Medien waren voll davon. Da ist Israel nicht sonderlich gut bei weggekommen. Wenn die "jüdische Weltverschwörung" also die Nachrichten manipuliert hat, dann ziemlich schlecht oder zumindest ohne Erfolg Augenzwinkern
Adeodatus
@ die_gute_fee

Bloß gut das wir Dich hier haben keiner biegt sich besser die Realität zurecht wie Du, egal was man gegen @ Fuchs Bernie haben kann, aber er hat recht mit dem Aggressor Israel und den nicht ins Krisengebiet gelassenen Journalisten.

Du kommst hier immer wieder mit dem abgedroschenen Argument das alle Muslime die Juden ermorden wollen, und somit sind alle die gegen einen Aggressor wie Israel demonstrieren oder sich gar erdreisten die Stimme zu erheben und den Finger in die Wunde legen, das Israel nicht mehr und nicht weniger einen Völkermord begeht, gleichzusetzen mit Antisemiten, und Nazis de facto nicht besser sind als jene die 5 Mio. Europäische Juden auf dem Gewissen haben. So einfach ist es aber nicht, wenn Deine These nur ansatzweise stimmen würde dann müssten Muslime in ihrer Heimat einen solchen Antisemitismus an den Tag legen das diesem täglich Juden zum Opfer fallen müssten, dem ist aber nicht so. Noch nicht einmal beim allgemein bekannten „Erzfeind“ des Staates Israel dem Iran, dort lebt die größte jüdische Gemeinde außerhalb Israels, nur werden die Juden nicht verachtet, nicht verfolgt, und schon gar nicht ermordet, sie genießen im Staat Iran Anerkennung, und können ohne Gefahr ihren religiösen Regeln folgen. Die größte Gefahr für die dort lebenden Juden geht vom Staat Israel oder besser gesagt dessen Regierung aus, die eine militärische Lösung in dem angeblichen Atomwaffenprogamm des Iran vorsieht, und selbst vom Einsatz von Atomwaffen nicht zurückschrecken will.

Zitat:
die_gute_fee hat am 22. Januar 2009 um 11:39 Uhr folgendes geschrieben:


Zitat:
Die Nachrichten die wir über die Ereignisse bekommen sind meiner Meinung nach manipuliert damit sie möglichst wenig den Interessen der USA und Israel schaden.

Das halte ich für völlig absurd. Gerade hier im Forum wurde doch reichlich emotional über "Massaker" und ähnliche Schrecklichkeiten berichtet. Die deutschen Medien waren voll davon. Da ist Israel nicht sonderlich gut bei weggekommen. Wenn die "jüdische Weltverschwörung" also die Nachrichten manipuliert hat, dann ziemlich schlecht oder zumindest ohne Erfolg Augenzwinkern


Wie hoch muss für Dich der Blutzoll sein da Du ja den Begriff Massaker wieder einmal in Anführungszeichen setzt, reichen 100 oder 1000 oder dürfen es mehr al 10 000 Opfer sein, nach oben scheint es ja für Dich keine Grenzen zu geben sind ja bloss Palästinenser, wenn ich mir Deine Beiträge zu diesem Thema durchlese habe ich das Gefühl bei den Palästinensern handelt es sich nach Deiner Denkweise um "Untermenschen" deren Menschenrechte man nach Belieben außer Kraft setzen kann, die man Töten und drangsalieren kann wie es einen in den Kram passt. Denn anders geht für mich die Rechnung nicht auf das dem Agressor Rechte eingeräumt werden die dem Überfallenen versagt werden.

Zum Nachdenken einmal ein Zitat von Carsten Kühntopp, ARD-Hörfunkstudio Amman.

Zitat:
In der Weltgeschichte gab es das zuvor noch nie: Nicht etwa der Besatzer, Israel, wird mit Sanktionen belegt, sondern der Besetzte, die Palästinenser. In Brüssel, in den europäischen Hauptstädten, glaubte man allen Ernstes, dass es Frieden und Sicherheit für Israel bringt, wenn man anderthalb Millionen Menschen an seiner Südwestflanke die Chance nimmt, ein Leben in Würde zu führen, wenn man ihre Wirtschaft zerstört und sie gezielt zu Wohlfahrtsempfängern macht.
die_gute_fee
och spidy, jetzt mach dir doch erstmal ein bier auf.
weder habe ich hier geschrieben, dass "alle muslime die juden ermorden" wollen, noch das menschen die sich kritisch zu israels handeln äußern, generell nazis oder antisemiten sind. du redest hier eine nicht vorhandene antisemitismuskeule herbei...

es ist entweder dumm- oder boshaftigkeit, israel einseitig als aggressor darzustellen. was sind denn die selbstmordattentate anderes, als aggression? was sollen denn die raketen der hamas anderes bezwecken, als angst und terror zu verbreiten, zu verletzen und zu töten? die fortwährenden angriffe auf israel (seit seiner gründung) sind numal ein fakt.

es ist einfach zu viel einseitigkeit in der debatte. die diskussion hier wurde übrigens so ähnlich auch bei plasberg geführt. die ähnlichkeit bestand im inhalt und in der fruchtlosigkeit.
Adeodatus
Im Gegensatz zu Dir trinke ich kein Bier, daher sieht die Welt für mich wahrscheinlich nicht so rosarot aus wie für Dich.

Wenn Du einen Beweis willst für Deine Argumentation lese Dir einfach Deine Beiträge durch und vergleiche sie mit meinen dann wird Dir mit etwas Objektivität auffallen das ich im Gegensatz zu Dir nicht einseitig argumentiere und auch einem Klischeedenken wie Du es an den Tag legst eine Absage erteile.
die_gute_fee
Zitat:
spidy hat am 23. Januar 2009 um 00:25 Uhr folgendes geschrieben:
dann wird Dir mit etwas Objektivität auffallen das ich im Gegensatz zu Dir nicht einseitig argumentiere und auch einem Klischeedenken wie Du es an den Tag legst eine Absage erteile.


nö.
gastli
Zitat:
Die Behauptung, Israel dürfe nicht kritisiert werden, wird durch ständige Wiederholung auch nicht wahr. Die Realität zeigt doch, das Israel ständig und mitunter sehr heftig kritisiert wird. Gerade in Deutschland!


Ja, weil sich die deutschen Medien dem zunehmenden Druck der macht der Wahrheit nicht mehr verschließen können, wenn sie nicht alle Glaubwürdigkeit verlieren wollen.
Sie können nicht ewig diesem Unsinn den Merkel und Steinmeier von sich geben hinterher dackeln.

Israel hat während seiner sechzig Jahre Existenz unter dem Vorwand „sich zu verteidigen" nie aufgehört, seinen Nachbarn Tod und Verwüstung zu bringen.

Beispiele:
– Massaker von Sabra und Chatila
- die Zerstörung des Flüchtlingslagers von Jenine
- die Zerstörung palästinensischer Infrastrukturen im Westjordanland
- Massaker im Flüchtlingslager von Janaliah
- massive Bombardierungen vom Libanon
- bis hin zu den Blutbädern, die sich heute in Gaza abspielen

Damit muss Schluss sein!

[jungewelt]
Kriegsverbrecher verurteilen - Kampagnen gegen die Verantwortlichen der israelischen Massaker in Gaza
Bereits über 120 französische Organisationen unterstützen den Antrag an Präsident Nicolas Sarkozy, der vor dem Internationalen Strafgerichtshof die Einleitung eines Strafverfahrens wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Gaza gegen führende israelische Politiker fordert. Namentlich genannt werden dabei der israelische Präsident Schimon Peres, Ministerpräsident Ehud Olmert, Außenministerin Zipi Livni und Verteidigungsminister Ehud Barak. Inzwischen melden sich täglich mehr Organisationen bei Rechtsanwalt Maître Gilles Devers in Lyon, der die Initiative koordiniert und juristisch betreut.

[tagesschau]
"Meine Familie ist buchstäblich geschmolzen"
Augenzeugenbericht über den Einsatz von Phosphorbomben als Geschosse in Gaza-Wohngebieten: "Sabah wurde gegen die Wand geworfen, ihre einjährige Tochter Schahd fiel aus den Armen der Mutter in die Flammen. "Sie schrie `Mama`, dreimal. Dann habe ich sie nicht mehr gehört. Ich bin gefallen, meine Kleider fingen Feuer, alles ist verbrannt, mein Körper, meine Haare und mein Hals. Meine Schwiegertochter und meine Enkelin waren hinten im Zimmer, sie sind völlig verbrannt, buchstäblich geschmolzen."
gastli
Das Ergebnis "chirurgischer" Schläge im Rahmen des Rechtes auf Selbstverteidigung des Staates Israel.

Achtung, das Abgebildete ist hart, aber es soll der Welt gezeigt werden.
die_gute_fee
Zitat:
gastli hat am 23. Januar 2009 um 09:12 Uhr folgendes geschrieben:
Damit muss Schluss sein!


Klar muss damit Schluss sein. Genau wie mit den Angriffen auf Israel.
gastli
Damit muss Schluss sein!

[Anna Kühne]
Deutsche Technik und Logistik für israelische Verbrechen
Transportiert die "Wehr Elbe" Nachschub an Phosphorbomben nach Israel? Wie weit geht die Mitschuld Deutschlands an den Verbrechen, die Israel im Gaza-Streifen begehen konnte?

[Radio Utopie]
Bundesregierung dementiert Wissen über Waffentransport nach Israel: Chronologie der "Wehr Elbe"-Affäre
Am 10.Januar berichtete Radio Utopie über eine Meldung der Nachrichtenagentur "Reuters", welche eine bevorstehende massive US-Waffenlieferung an Israel über Griechenland meldete. Ausführender Transporteur: eine deutsche Firma. Die Meldungen über den bevorstehenden Waffentransport schlugen hohe Wellen, in Griechenland rechtfertigte sich der Premierminister vor dem Parlament, das Pentagon zog Aufträge für Waffentransporte nach Israel "aus Sicherheitsgründen" zurück, die britische Amnesty-Chefin Kate Allen schrieb einen in der Presse dokumentierten Brief an den Londoner Aussenminster, in welchem sie diesen bat ausdrücklich auch die deutsche Regierung aufzufordern den ominösen Waffentransport zu stoppen. Nur in Berlin bekam man natürlich von all dem nichts mit. Das behauptete jedenfalls die Bundesregierung als Antwort auf eine kleine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Inge Höger, die auch im Verteidigungsausschuss sitzt. Besonders brisant: laut Amnesty International hat das deutsche Schiff "MS Wehr Elbe" Phosphorwaffen an Bord.
Rotaktivist
Und: man kann nicht glaubwürdig für Frieden eintreten und gleichzeitig den "Befreiungskampf" der Palästinenser unterstützen (der findet nämlich reichlich unfriedlich statt).
@fee
Doch Kann man und muss Menschen sich für den Befreiungskampf der Palästiner unterstützen! Der Befreinugskampf ist mehr als berechtigt! Denn wer waren denn die Angreifer? Wohl die reaktionäre Regierung mit ihren Militär.Und was heisst unfriedlich? sollen sie sich nach deiner Meinung nach sich den Kriegstreibern beugen und sich ergeben? Der Angriff der Israeli ist auch nicht gerade unfriedlich von statten gegangen und ist in meinen Augen Völkerechtswidrig wie alle Imperialistische Kriege auf dieser Welt. Sei es der Krieg gegen die Kurden sei es der Krieg gegen Irak oder sei es der Krieg gegen Afghanistan.
die_gute_fee
Spiegel-Online:
Zitat:

Linke streitet über ihr Verhältnis zu Israel
Das eindeutige Bekenntnis zum Existenzrecht Israels gehört zum Selbstverständnis von Union, SPD, Grünen und FDP - nur die Linke tut sich schwer damit. Der Gaza-Krieg hat die innere Zerrissenheit der Genossen erneut offen zutage gefördert.


http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,603204,00.html
Olja
,,Israel hat das Recht, sich selbst zu verteidigen.''l


Dieser Satz wird gebetsmühlenartig von hilflos klingenden Politikern wiederholt, wenn sie
sich zu den massiven Menschenrechtsverletzungen im Nahen Osten äußern sollen - geschehen durch unsere Kanzlerin.
Hat Israel das Recht, seit 32 Jahren ein Land - die Westbank - besetzt zu halten und der Bevölkerung dieses Landes die fundamentalsten Bürgerrechte vorzuenthalten ?

Hat Israel das Recht, 16000 Hektar parlestinensisches Landes zu enteignen ?

Hat Israel das Recht, 416 Kilometer Umgehungsstraßen oder Militärstraßen auf fremden Land zu bauen ?

Hat Israel das Recht, mehr als 30 Siedlungen in der Westbank anzulegen und somit die jüdische Bevölkerung dort um fast 100 000 Menschen zu erhöhen ?

Hat Israel das Recht, ein rigides System von Kontrollstellen in diesem Land einzurichten, dass die Bewegungsfreiheit der Palästinenser erheblich einschränkt ?

Hat Israel das Recht, einen 9 m hohen Sperrzaun überwiegend auf palistensischem Land zu errichten ?

Hat Israel das Recht, die Menschen im Gazastreifen wie in einem Gefängnis zu halten,
wo man das Licht abdrehen, den Vorrat an Lebensmitteln drosseln und jeglichen
freien Personen und Warenverkehr unterbinden kann ?

Hat Israel das Recht, Menschen gezielt zu töten, ohne ihnen den Pozess gemacht zu haben ?

Israel hat das Recht sich selbst zu verteidigen.
Die Frage, warum es angegriffen wird, stellt sich nicht mehr.
StaGe
Zitat:
Michel hat am 15. Januar 2009 um 20:27 Uhr folgendes geschrieben:

Zitat:
Staatsgegner hat am 15. Januar 2009 um 18:39 Uhr folgendes geschrieben:

Existenzrechte der Palästinenser und Israelis.

Eines ist wohl ganz klar und unbestritten
Palästina gibt es schon immer,Israel seit 1947 wer hat da wohl mehr Rechte ?

Ja Ja Ja


Wo hast du denn Geschichtsunterricht gehabt, wohl in der DDR? Einen Staat "Palästina" gab es noch nie, wohl aber das Königreich Israel.



Wo erwähnte ich STAAT PALÄSTINA ?
Königreich Israel war kein rein ein jüdisches Staatsgefüge hier geht es um den STAAT ISRAEL und diesen gibt es erst seit 1947 Existenz rechtlich meiner Meinung nach umstritten als rein jüdisches Staatsgefüge.

Noch eine Frage wer war der König von Israel ?

Möchte gern noch was lernen, war ja nur auf einer DDR Schule da möchte man mir doch meine schlechte Bildung nachsehen unglücklich unglücklich
Olja
Von der Idee zum Staat

Die Briten im Heiligen Land


Michael Wolffsohn

Schritt für Schritt hatte sich die britische Weltmacht dem Heiligen Land genähert: 1704 war im Spanischen Erbfolgekrieg Gibraltar erobert worden. Ab 1757 herrschte Großbritannien
Der britische General Allenby zieht 1917 mit seinen Truppen in Jerusalem ein.
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Der britische General Allenby zieht 1917 mit seinen Truppen in Jerusalem ein. Quelle: National Photo Collection Israel

über Indien. Eine dauerhafte und zuverlässige Verbindung zwischen dem Mutterland und Indien musste nun hergestellt werden. So jedenfalls wollten es die politischen Entscheidungsträger in London. Und so geschah es im Laufe der nächsten zwei Jahrhunderte. In der Mitte zwischen London und Neu-Delhi lag das Heilige Land. Das war seine strategische Bedeutung für die Briten. Von verschiedenen Himmelsrichtungen pirschte sich der britische Löwe an das Heilige Land heran, um den Kreis immer enger zu schließen: 1800 wurde Malta erobert, 1839 Aden besetzt, 1875 wurden die Aktien des 1869 eröffneten Suez-Kanals erworben. Die Briten beherrschten Ägypten seit ihrer Besetzung des Landes im Jahr 1882. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren mit fast allen Kleinfürstentümern am Persischen Golf "Verteidigungsabkommen" geschlossen worden (1899 zum Beispiel mit Kuwait). 1907 teilten sich die Briten mit den Russen Macht und Einfluss im Iran. Anderen Staaten, zum Beispiel Deutschland, versuchte England den Einstieg und das Eindringen in die Region zu verwehren. So stieß der Bau der Bahnlinie von Berlin nach Bagdad auf erbitterten britischen Widerstand.

Zur Person
Michael Wolffsohn
Michael Wolffsohn ist Historiker und Politologe und lehrt an der Universität der Bundeswehr in München Neuere Geschichte. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen und der israelischen und deutsch-jüdischen Geschichte. Er ist Autor zahlreicher Bücher und schreibt regelmäßig für Zeitungen.



Endlich, so hofften die Briten, schien die Stunde des Osmanischen Reiches auch im Heiligen Land und in Arabien zu schlagen. Der Erste Weitkrieg brach aus. Großbritannien wollte im Nahen Osten noch mehr "Sicherheit" für den Weg nach Indien erreichen. Doch der Vorstoß in das Heilige Land gelang keineswegs schnell. Ganz im Gegenteil. Das angeblich so schwache Osmanische Reich präsentierte sich zunächst dank deutscher Hilfe militärisch recht erfolgreich. Damit hatte London nicht gerechnet. Nun suchte es Verbündete in der nahöstlichen Welt - und fand sie: die Araber.

Die Araber waren zwar, wie die Türken, Muslime, aber die osmanische Herrschaft empfanden sie zu Recht als
Militärische Zeremonie britischer Soldaten zur Eroberung des Osmanischen Reiches.
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Militärische Zeremonie britischer Soldaten zur Eroberung des Osmani-
schen Reiches. Quelle: National Photo Collection Israel

Fremdherrschaft. Selbstbestimmung verlangten auch sie. Die Anfänge des arabischen Nationalismus reichen in das 19. Jahrhundert zurück. Ihr Anliegen schien Unterstützung zu finden, denn Großbritannien suchte ihre Gunst.

Vor allem dem Wächter der heiligen islamischen Stätten in den Städten Mekka und Medina, dem Scherifen Hussein von der Familie der Haschemiten, versprachen sie ein unabhängiges arabisches Königreich. "Eine feste und dauerhafte Allianz" wollte London mit den Arabern angesichts des Weltkrieges begründen. Ihr angestrebtes Ergebnis formulierte der britische Hochkommissar in Ägypten. Sir Henry McMahon (am 24. Oktober 1915), im Auftrag seiner Regierung: "Die Vertreibung der Türken aus arabischen Ländern und die Befreiung der arabischen Völker vom türkischen Joch, das so lange auf ihnen lastete." Auch das versprochene Gebiet wurde in diesem berühmt-berüchtigten McMahon-Brief festgelegt. Bis heute streiten sich Araber, Briten und Juden sowie Historiker und Politiker darüber, ob auch Palästina den Arabern dargeboten werden sollte. Dieser Streit ist in doppelter Hinsicht müßig. Erstens sind für den, der den Brief liest und auf eine Karte schaut, die Grenzen eindeutig. Er erkennt, dass auch das Heilige Land zum versprochenen arabischen Gebiet gehörte. Müßig ist der Streit aber aus einem noch viel wichtigeren Grund: Die britische Regierung dachte nicht im Traum daran, das gegebene Versprechen auch zu halten.

Der militärische Beitrag des "Arabischen Aufstands" gegen die Türken, der am 5, Juni 1916 auf der Arabischen Halbinsel (nicht im Heiligen Land) begann, war für die Briten eigentlich bedeutungslos. Das rechtfertigt jedoch nicht ihre Irreführung. Wie betrügerisch und schamlos das den Arabern gegebene Versprechen der britischen Regierung war, können wir leicht beweisen. Fast gleichzeitig (1915/16) planten die Briten gemeinsam mit Russland, Frankreich, Italien und Griechenland eine ganz andere Aufteilung der erhofften osmanischen Beute. Wozu jedoch mit so vielen Rivalen teilen? fragten sich englische Politiker. Sie hatten auch eine Antwort bereit. Das britisch-französische Sykes-Picot-Abkommen vom 16. Mai 1916. Darin wurden das Heilige Land sowie Mesopotamien Großbritannien als Einflussgebiet weitgehend zugesprochen, Frankreich sollte den Libanon und Syrien erhalten. Alles gehörte damals freilich noch zum Osmanischen Reich. Damit nicht genug. Mehrfach hält besser, das war wohl die Devise der britischen Regierung. Denn am 2. November 1917 versprach sie auch den Zionisten das bereits vorher auch den Arabern angebotene und eigentlich stets sich selbst zugedachte Heilige Land. Dieses Versprechen ging als Balfour-Erklärung in die Weltgeschichte ein. Der damalige britische Außenminister Balfour fixierte es in einem Brief an Lord Rothschild: "Lieber Lord Rothschild, ich freue mich, Ihnen im Namen der Regierung Seiner Majestät die folgende Sympathieerklärung für die jüdisch-zionistischen Bestrebungen mitteilen zu können, die dem Kabinett vorgelegt und von diesem gebilligt wurde. "Die Errichtung einer nationalen Heimstätte in Palästina für das jüdische Volk wird von der Regierung Seiner Majestät mit Wohlwollen betrachtet. Sie wird ihr Bestes tun, um das Erreichen dieses Zieles zu erleichtern, wobei unmissverständlich zu betonen ist, dass nichts getan werden darf, was die Bürgerrechte und religiösen Rechte der in Palästina lebenden nichtjüdischen Bevölkerung oder die Rechte und den politischen Status der Juden irgendeines anderen Landes nachteilig betrifft (...) Ich bitte Sie diese Erklärung der Zionistischen Föderation zur Kenntnis zu bringen."

Bevor London das Osmanische Reich oder einige Reichsteile auch nur in Besitz nahm, handelte es wie der Eigentümer. Auf
Der Vordere Orient nach der Konferenz in San Remo (1920)
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Der Vordere Orient nach der Konferenz in San Remo (1920) Quelle: Beck Verlag

dreiste Weise versprach es allen alles und behielt es schließlich selbst. Widerrechtlich Angeeignetes wurde willkürlich, das heißt machtpolitisch verteilt. Getan wurde aber so, als verfüge man über sein Eigentum. Das verbündete Frankreich wurde mit einem kleinen Teil abgespeist, den es sich zudem ab 1920 den Arabern gegenüber militärisch, den Briten gegenüber mit harten politisch-diplomatischen Bandagen erkämpfen musste. Nach dem politischen Schurkenstück seiner Regierung und nach der siegreichen Schlacht um Jerusalem spielte der britische Eroberer Theater: Am 9. Dezember 1917 zog der englische General Allenby mit seinen Truppen in Jerusalem ein. Als er das Jaffa-Tor erreichte, stieg er von seinem Pferd ab, denn er wollte die Heilige Stadt als Pilger, nicht als Eroberer betreten. Ausgerechnet! Vor ihm lag die Heilige Stadt, hinter ihm seine bewaffnete Streitmacht, Den Anspruch, Pilger gewesen zu sein, machten dem General Juden und Palästinenser allerdings kaum streitig. Die jüdischen Einwohner begrüßten General Allenby begeistert, die Palästinenser freundlich. Aber erst im Herbst 1918 hatte der neue Besitzer das gesamte Heilige Land sowie Syrien und den Libanon militärisch im Griff. Der Todeskampf des "kranken Mannes vom Bosporus" war zäh und lang. Unter Zionisten und palästinensischen Nationalisten herrschte erwartungsvolle Spannung. Jeder hoffte, dass Großbritannien sie "befreien", ihnen Unabhängigkeit gewähren, ihnen das Land, ihr Land, das Heilige Land, ihr vermeintliches Eigentum überreichen würde.

Wieder hatten sich die Besitzverhältnisse im Heiligen Land geändert. Jetzt verfügte Großbritannien tatsächlich über das Land, als dessen Eigentümer es sich aufspielte. Ihren Coup ließen sich die Briten in bezug auf das mesopotamische Zweistromland sowie das Heilige Land (seit den Römern "Palästina" genannt) und die Franzosen in bezug auf Syrien und den Libanon vom Völkerbund am 24. Juli 1922 auf internationaler Ebene legitimieren. Diese Augenwischerei galt dann sogar als Völkerrecht. Es war ein Skandal, sowohl den Arabern als auch den Zionisten gegenüber. Siegerrecht war es. Als Völkerrecht wurde es verkauft. Der "völkerrechtliche"Begriff hieß "Mandat". Das Mandat war demzufolge eine Treuhandschaft. Treuhandschaften übernimmt man zum Beispiel über unmündige Menschen. Und genau als solche betrachtete die Völkergemeinschaft die Einwohner des Nahen Ostens, auch die Bewohner des Heiligen Landes. Erst wenn diese für die Unabhängigkeit "reif" wären, könnte man sie ihnen gewähren. Damit wurde ausgesagt, dass weder Großbritannien noch Frankreich gewillt waren, die Treuhandschaft eines Tages freiwillig aufzugeben. Vielmehr wollten sie ihre Mandatsgebiete in Kolonien umwandeln, mit Hilfe des Völkerrechts.

Im Grunde genommen gaben sich hierüber weder die politisch wacheren Zionisten noch die Palästinenser Illusionen hin. Über die Methoden, die Mandatsmacht wieder loszuwerden, stritten sie, sogar heftig. Man begehe nicht den Fehler, entweder alle zionistischen oder alle palästinensischen Gruppen und Parteien über einen Kamm zu scheren und ihre durchaus grundlegenden Meinungsverschiedenheiten zu übersehen. Aber (abgesehen von Kollaborateuren) wartete jeder auf seine Chance - gegen die Briten. Die Zionisten wollten im Prinzip ihren Staat auf Kosten der Palästinenser, die Palästinenser ihren Staat auf Kosten der Zionisten verwirklichen. Natürlich wurden auch die Ziele nicht so ausgesprochen, und natürlich gab es in jedem der beiden Lager zwei Gruppen: die militanten "Falken" und die sanften "Tauben". Über das Ziel waren sich die jeweiligen "Falken" und "Tauben" einig. Über die Mittel gerieten sie in durchaus heftige Auseinandersetzungen.

Politischer als die Palästinenser dachten und handelten ganz gewiss die Zionisten. Das bedeutet, sie verloren ihr strategisches Ziel nicht aus den Augen, aber sie schlossen dabei taktische Kompromisse. Sie waren bereit und fähig, einen Schritt zurückzugehen, um dann zwei nach vorne preschen zu können. Die verantwortlichen zionistischen Politiker hatten erkannt, dass gegen die Großmächte oder gegen den jeweiligen Besitzer des Heiligen Landes (zunächst) nichts erreicht werden konnte. Die Mehrheit der zionistischen Politiker meinte nach dem Ersten Weltkrieg, dass sie mit England zunächst mehr erreichen könnten als gegen England. Erst allmählich wurde diese Politik auch innerzionistisch immer umstrittener. Viele Historiker sind sich uneinig, ob die Briten eine "prozionistische" oder "proarabische" Politik betrieben hätten. Auch dieser "Historikerstreit" ist (wie viele andere) müßig, denn die Antwort ist einfach: Die Briten betrieben britische Politik. Sie spielten dabei Zionisten gegen Palästinenser aus und umgekehrt. Sie wollten Palästina weder den Palästinensern noch den Juden geben. Sie wollten es behalten. "Teile und herrsche" heißt das grausame Spiel seit den Zeiten der Römer.

Das vom Völkerbund im Juli 1922 verabschiedete britische Mandat über Palästina bestand, grob gesprochen, aus folgenden Gebieten: dem heutigen israelischen Kernstaat in seinen Grenzen vor den Eroberungen des Sechstagekrieges, dem Ostjordanland, dem Westjordanland und dem Gaza-Streifen. Das Mandat wurde in diesen Grenzen Großbritannien im Juli 1922 zugesprochen. Aber bereits 1921 hatte die britische Regierung vier Fünftel des Mandatsgebietes abgezweigt; nicht für die Zionisten, nicht für die Palästinenser, sondern für die Familie der Haschemiten. Es war ein Akt der Wiedergutmachung -auf Kosten der Juden und Palästinenser. Oberhaupt der Haschemiten war im Jahre 1915 der Scherif Hussein. Ihm hatten die Briten einst Unabhängigkeit und auch die Herrschaft über das Heilige Land versprochen. Sie hatten es sich bekanntlich 1917/18 selbst genommen und behalten. Abfinden wollten sie die Familie des Haschemiten mit Syrien und dem Libanon. Das passte wiederum Frankreich nicht, und es vertrieb mit militärischer Macht im Juli 1920 den Emir Faisal, einen Sohn des Scherifen Hussein, aus Damaskus. Nun war London gefordert. Allzu offensichtlich hatte es die Haschemiten hintergangen. Emir Abdallahs ein anderer Sohn des Scherifen, stürmte mit seinen Truppen nach Norden, um Syrien für seine Familie von den Franzosen zu "befreien", was London verhindern mußte, um nicht auch noch mit Paris Ärger zu bekommen oder gar in einen militärischen Konflikt hineingezogen zu werden.

Was tun? Mesopotamien behalten, es zum Königreich umwandeln und Faisal 1921 zum König des Irak küren. Das war die eine britische Antwort, die vor allem Kolonialminister Winston Churchill im März 1921 durchboxte. Als zweite Antwort bekam Emir Abdallah das Gebiet östlich des Jordan (Transjordanien) als Trostpflaster. Damit konnten die verständlicherweise aufbegehrenden Haschemiten zwar nicht befriedigt, wohl aber befriedet werden, zumal sie in ihrer Heimat (dem "Hedschas", also dem Westen der Arabischen Halbinsel) in einen Konflikt mit dem Hause lbn Saud stolperten. Sie verloren den Streit und damit 1925 ihre Herrschaft über den Hedschas. Neuer Herrscher war dort nun Ibn Saud, der dann sein Königreich "Saudi-Arabien" nannte.

Zurück zu den Haschemiten in Transjordanien, das sich 1921 in ein "Emirat" verwandelte, obwohl es immer noch zum britischen Mandatsgebiet Palästina gehörte. Von den Briten importiert wurde also die Herrscherfamilie dieses Emirats, das 1946 Königreich wurde (Königreich Jordanien). Die Zionisten bezeichneten diese Maßnahme als "erste Teilung Palästinas". Und auch die Palästinenser waren zu Recht empört. Ihnen hatte Winston Churchill einfach eine fremde Herrscherfamilie aufgepfropft. Sie war zwar islamisch, sie war auch arabisch, aber fremd blieb sie trotzdem - bis auf den heutigen Tag.

Der jordanische König Hussein (ein braver, sympathischer, tapferer und taktisch höchst geschickter Mann) ist der Enkel des ersten Emirs (später Königs) von Transjordanien. Wie klug er auch regiert, die Palästinenser bleiben ablehnend, weil sie keine Fremdherrschaft mehr wollen, auch keine arabische. Die Palästinenser stellten damals, und sind erst recht heute, die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung (Trans-)Jordaniens. Heute sind sechzig bis fünfundsiebzig Prozent der jordanischen Bürger Palästinenser. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, wann sie sich dieser Fremdherrschaft entledigen. Es wird zwar bestritten, dass sie es planen, aber es wurde mehrfach versucht (zum Beispiel 1958 oder 1968 bis 1970). Die Haschemiten (und König Hussein) repräsentieren also seit 1921 eigentlich nur sich selbst und einige ihrer Günstlinge, nicht jedoch "ihr Volk". Sie haben keines, abgesehen von der traditionellen Unterstützung der ostjordanischen Beduinen und ihrer Nachfahren. Diese waren und sind nämlich sehr froh über jeden Partner gegen ihren palästinensisch-städtischen Rivalen. Die Entscheidung der Briten war schon im Jahr 1921 "reaktionär", denn sie sollte das Rad der Geschichte zurückdrehen. Und wer etwas zurückdrehen oder "zurückmachen" (lateinisch: reagere) will, ist "reaktionär". Churchill wollte im 20. Jahrhundert die alte Kabinettspolitik früherer Zeiten am grünen Tisch fortsetzen, ohne Rücksicht auf den Willen der Bevölkerungsmehrheit. Die Politik der Briten war nicht nur unmoralisch. Sie war bei näherer Betrachtung auch eine Verletzung des ohnehin brüchigen Völkerrechts, das in bezug auf das Heilige Land die politische Wirklichkeit zwar nicht immer verdreht, aber doch erheblich geschönt hatte.

Der Text des Mandats aus dem Jahre 1922, der sich mit dem Gebiet Transjordanien befasst (Artikel 25), besagt zum Beispiel: "In den Gebieten zwischen dem Jordan und der östlichen Grenze Palästinas ist die Mandatsmacht berechtigt, mit Zustimmung des Völkerbundrates, die Anwendung solcher Bestimmungen aufzuschieben oder aufzuheben, die sie in diesem Gebiet für nicht anwendbar hält." Die Briten konnten also in dem Gebiet tun und lassen, was sie wollten. Und sie wollten den Haschemiten gegenüber etwas Wiedergutmachung leisten: auf Kosten der Palästinenser und Zionisten. Dabei hatten sie sich doch im Vorspann (Präambel) der Mandatsurkunde verpflichtet, das den Juden gegebene Versprechen zu halten: "Die Mandatsmacht ist für die Verwirklichung der ursprünglich am 2. November 1917 gegebenen Erklärung verantwortlich." Damit ist die Balfour-Erklärung gemeint, also die "Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina".

Sollte dieses Versprechen nun gewichtiger sein als die übrigen, auch wichtiger als der politische Selbstbedienungsladen der Briten und Franzosen? Weit gefehlt, denn Artikel 25 entriss den Juden vier Fünftel des Geschenks, über das der Schenkende eigentlich nur Kraft seiner Macht verfügte, nicht Kraft seines Eigentumsrechtes. Wie wenig ernst es die Briten mit der "Errichtung der nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina" meinten, bewiesen sie dann schon drei Monate nach Verabschiedung des Palästina-Mandates. Im Juni 1922 veröffentlichte Winston Churchill ein Weißbuch, darin heißt es: "Nicht Palästina als Ganzes sollte eine jüdische National-Heimstätte werden." Und außerdem: "Die jüdische Einwanderung kann nicht über der wirtschaftlichen Aufnahmefähigkeit des Landes liegen." Und schließlich: "Ein Gesetzgebungsrat soll gegründet und durch möglichst allgemeine Wahlen bestimmt werden."

Das bedeutete, dass statt einer jüdischen Heimstätte (nicht Staat!) nun pro forma eine jüdisch-arabische entstehen sollte, keine nationale, sondern eine binationale, also eine Heimstätte für beide Völker. Herr im Haus wollte selbstverständlich Großbritannien bleiben. London verfügte und bestimmte im Namen des Völkerrechts, denn noch waren die Einheimischen für die Unabhängigkeit angeblich nicht "reif" genug, eine zynische Farce.

28. März 2008
Olja
Insbesondere die dominante sozialdemokratische Fraktion im Zionismus vertrat die Auffassung, das jüdische Volk müsse sich durch körperliche Arbeit und Urbarmachung des Bodens ein Recht auf Palästina erwerben. Dementsprechend gründeten die Einwanderer landwirtschaftliche Kollektivsiedlungen (Kibbuzim und Moschavim), organisierten sie jüdische Arbeitskräfte in der Gewerkschaft Histadrut und riefen sie militärische Organisationen zum Schutz der neu angelegten Siedlungen ins Leben. Ende 1946 betrug der jüdische Landbesitz in Palästina 11 Prozent der kultivierbaren und 20 Prozent der kultivierten Fläche. Bei der Staatsgründung 1948 zählte der Jischuv 649.600 Menschen - ein Drittel der Gesamtbevölkerung Palästinas. Bereits früh gerieten die zionistisch motivierten Einwanderer in Konflikt mit der arabisch-palästinensischen Nationalbewegung. Deren Vertreter hatten zunächst die Befreiung vom osmanischen Joch gefordert. Nach 1920 klagten sie die ihnen von den Briten versprochene nationale Selbstbestimmung und Eigenstaatlichkeit ein. Arabische Unruhen bzw. Aufstände in den Jahren 1920, 1921, 1929 und 1936 bis 1939 richteten sich zunächst gegen die zionistischen Siedler, zunehmend jedoch auch gegen die britischen Mandatsbehörden. Aus Furcht vor der weiteren Eskalation der nationalen Widersprüche beschränkte Großbritannien ab 1939 - trotz Kenntnis der antisemitischen Verfolgungen in Deutschland - die Einwanderung von Juden nach Palästina auf ein Minimum. Nach Kriegseintritt der USA unterstützten im Mai 1942 Delegierte zionistischer Organisationen aus den Vereinigten Staaten, Europa und Palästina sowie Exekutivmitglieder der Jewish Agency die Ziele der Anti-Hitler-Koalition. Das von ihnen verabschiedete "Biltmore-Programm", das die "Öffnung der Tore Palästinas" und die Errichtung eines jüdischen Staates nach Kriegsende forderte, gilt als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Eigenstaatlichkeit.

UN-Teilungsplan und Staatsgründung

Die weltpolitische Konstellation nach dem Zweiten Weltkrieg und insbesondere das Trauma der Schoah hatten weitgehende Auswirkungen auf Palästina. Angesichts der Ermordung eines Drittels der jüdischen Weltbevölkerung in deutschen Vernichtungslagern und der Zerstörung Hunderter jüdischer Gemeinden verloren Bedenken gegen das zionistische Experiment an Bedeutung.

In Palästina spitzten sich die Widersprüche zu. Sowohl die zionistische als auch die arabische Nationalbewegung forderten vehement die Beendigung der britischen Herrschaft. Zugleich suchten sie, die einander diametral entgegen gesetzten nationalen Ziele durchzusetzen. Militante Auseinandersetzungen zwischen Juden und Arabern, aber auch Überfälle auf Einrichtungen der Mandatsbehörden waren an der Tagesordnung. Die britische Regierung sah sich nicht mehr in der Lage, das Mandat aufrechtzuerhalten und bat die Vereinten Nationen um Vermittlung.

Vom 28. April bis 15. Mai 1947 befasste sich eine außerordentliche UN-Vollversammlung mit dem Palästinaproblem. Der von ihr eingesetzte Sonderausschuss (UNSCOP) schlug nach eingehender Prüfung einstimmig vor, das britische Mandat zu beenden. Während sieben Vertreter für die Teilung Palästinas stimmten, sprachen sich die restlichen vier für einen arabisch-jüdischen Föderativstaat aus.

Am 29. November 1947 votierte die II. UN-Vollversammlung mit 33 Für- und 13 Gegenstimmen bei zehn Enthaltungen für die Resolution 181 (II). Diese forderte, das Mandat Großbritanniens zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu beenden und Palästina zu teilen. In dem circa 25.000 Quadratkilometer umfassenden Territorium mit einer Bevölkerung von 1,3 Millionen Arabern und 608.000 Juden sollten ein arabisch-palästinensischer und ein jüdischer Staat entstehen. Jerusalem - von zentraler Bedeutung für Juden, Christen und Muslime - war als neutrale Enklave gedacht. Das dreigeteilte Palästina sollte zu einer Wirtschaftsunion zusammengefasst werden. Von Bedeutung für die Weichenstellung im Nahen Osten war die Positionierung der UdSSR. Außenminister Gromyko hatte sich auf der Vollversammlung im Mai 1947 zunächst für einen binationalen arabisch-jüdischen Bundesstaat eingesetzt; sollte diese Option nicht realisierbar sei, betrachte er die Teilung Palästinas als unumgänglich. Angesichts des millionenfachen Judenmords, so Gromyko vor der UNO, sei eine Verweigerung des Rechts des jüdischen Volkes auf einen eigenen Staat nicht zu rechtfertigen.

Die 1945 gegründete Arabische Liga bzw. ihre sechs UN-Mitgliedsstaaten lehnten den Teilungsbeschluss vehement ab. Für den Fall seiner Verwirklichung kündigten sie an, militärische Maßnahmen zu ergreifen und eine "Arabische Befreiungsarmee" aufzustellen. Bereits unmittelbar nach dem UN-Beschluss kam es zu erbitterten Gefechten zwischen arabischen und jüdischen Militäreinheiten. Im Frühjahr 1948 konzentrierten sich die Kämpfe zunehmend auf die von den Briten aufgegebenen Armeelager, Polizeiposten und Regierungsgebäude.

Am 1. April 1948 begann mit der "Operation Dalet" eine militärische Offensive der Haganah. Sie verfolgte das Ziel, alle dem jüdischen Staat zugedachten Gebiete, jedoch auch jüdische Siedlungen jenseits der UN-Grenzziehungslinie sowie die Verbindungswege zwischen den jüdischen Siedlungsgebieten und den freien Zugang nach Jerusalem zu sichern. Insbesondere an der Straße von Tel Aviv nach Jerusalem kam es zu heftigen Kämpfen, in deren Verlauf am 9. April 1948 Einheiten der Militärorganisation Ezel im arabischen Dorf Deir Jassin ein Massaker anrichteten, dem über 250 Männer, Frauen und Kinder zum Opfer fielen. Vergeltungsaktionen palästinensischer Freischärler trugen zu weiterer Eskalation bei.

Angesichts der zunehmenden militärischen Auseinandersetzungen zogen die USA im März 1948 ihre Zustimmung zum Teilungsbeschluss vorübergehend zurück. Sie schlugen vor, Palästina unter UN-Treuhandschaft zu stellen. Nachdem die Offerte sowohl von jüdischer als auch arabischer Seite sowie von zahlreichen UN-Mitgliedern abgelehnt worden war, unterstützte die US-Administration erneut die Gründung des jüdischen Staates.

Das britische Mandat über Palästina endete am 14. Mai 1948. Am Nachmittag desselben Tages proklamierte David Ben Gurion im Stadtmuseum von Tel Aviv den Staat Israel. Dieser wurde nur wenige Stunden später von den USA und der Sowjetunion diplomatisch anerkannt. Wie bereits den UN-Beschluss vom 29. November 1947 begrüßte die jüdische Bevölkerung Palästinas auch die Ausrufung des jüdischen Staates enthusiastisch, beinhalteten beide Geschehnisse doch die völkerrechtliche Absicherung eines lang erstrebten Ziels. In mehreren arabischen Hauptstädten dagegen fanden Protestdemonstrationen statt, bei denen Einrichtungen der USA, Großbritanniens, Frankreichs und der Sowjetunion demoliert wurden.

Erster Nahostkrieg

Die Aussichten auf eine friedliche Entwicklung waren gering. Die arabischen Staaten und das Hohe Arabische Komitee, die oberste Repräsentanz der palästinensischen Nationalbewegung, betrachteten den Teilungsplan als Kriegsgrund. Auch die britische Regierung, die sich 1947 bei der Abstimmung über die Zukunft Palästinas in der UNO der Stimme enthalten hatte, zeigte sich an der Umsetzung der Resolution 181 (II) wenig interessiert. Zwei Monate vor Beendigung des Mandats schloss sie einen Bündnisvertrag mit König Abdallah von Transjordanien, mit dem der arabischen Intervention in Palästina Rückendeckung gegeben wurde.

In der Nacht vom 14. zum 15. Mai 1948 marschierten die Armeen Ägyptens, Transjordaniens, Syriens, des Irak und des Libanon in Palästina ein, um die Proklamation des jüdischen Staates rückgängig zu machen. Nicht zuletzt dank umfangreicher Waffenlieferungen aus der Tschechoslowakei sowie finanzieller Unterstützung aus den USA und anderen Ländern endete der erste Nahostkrieg im Januar 1949 mit dem militärischen Sieg Israels. Unter Vermittlung der Vereinten Nationen kamen Waffenstillstandsverträge mit Ägypten (24. Februar 1949), Libanon (23. März 1949), Transjordanien (3. April 1949) und Syrien (20. Juli 1949) zustande.

Die Chancen für die durch den UN-Beschluss vom November 1947 legitimierte Ausrufung eines arabisch-palästinensischen Staates waren durch die Besetzung von Teilen der dafür vorgesehenen Gebiete durch Israel, die Eingliederung des Westjordanlandes und Ost-Jerusalems in das 1950 von König Abdallah ausgerufene Haschemitische Königreich Jordanien sowie die Unterstellung des Gaza-Streifens unter ägyptische Verwaltung für einen langen Zeitraum hinfällig geworden. In das kollektive Gedächtnis der Palästinenser gingen die Geschehnisse von 1948/49 als Nakba (Katastrophe) ein.

Eine schwere Friedenshypothek bildete das Problem der arabischen Palästina-Flüchtlinge. Bis Oktober 1948 registrierte das UNO-Hilfswerk für Palästina bereits über 650.000 Flüchtlinge. Nur wenigen wurde erlaubt, nach dem Waffenstillstand in ihre Heimat zurückzukehren.

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Meister
@Olja. Kurz und knapp, Hut ab für deinen bzw. deine Beiträge. Huhu



Meister
gastli
[tagesspigel.de]
Gazakrieg: Gegen Israel werden weitere Vorwürfe erhoben
Die Liste der Vorwürfe gegen Israel wird immer länger. Es gab Verletzungen, die den Ärzten völlig unbekannt waren. Die Zahl der Phosphorgranaten überstieg scheinbar bei weitem die Angaben der israelischen Armee. Außerdem sollen Frauen und Kinder ohne Grund erschossen worden sein, berichtet Human Rights Watch.
gastli
Gute Nachrichten auch für israelische Soldaten: Israels Regierung sagt ihren Soldaten Rechtsbeistand zu, sollten sie wegen Kriegsverbrechen angeklagt werden bei einem EU-Besuch.

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