Deutsche in Konsumlaune: Kaufrausch trotz Wirtschaftskrise

oxxo
Das Weihnachtsgeschäft trotzt der Wirtschaftskrise: Auch am zweiten Adventswoche war die Kauflaune der Deutschen ungebrochen, der Einzelhandel vermeldet trotz Rezession ähnliche Umsätze wie im vergangenen Jahr. Die Kaufgewohnheiten hätten sich dagegen verändert.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/einzelhandel112.html

Wie schaut es bei euch aus? Wart ihr auch schon kräftig einkaufen und habt so etwas für unsere Wirtschaft getan?
Meister
Kaufrausch auf Pump?

Wie viele Haushalte sind in Deutschland schon überschuldet?

Der Kaufrausch endet spätestens dann, wenn sich durch die Wirtschaftskriese die Arbeitslosigkeit verstärkt und die Reserven aufgebraucht sind.


Meister
Leona
Ich war am Samstag bei REAL einkaufen. Der Laden gerappelt voll, die Leute haben gekauft wie die Irren, als ob demnächst eine Hungersnot ausbricht. Jede Menge Elektronik wurde rausgeschleppt. Das gleiche Bild hatte ich schon ein paar Tage zuvor in einem Media-Markt.
Adeodatus
Bei mir hat sich der Einkaufsboom erledigt mein Chef kann mir mit sehr viel guten Willen gerade mal ein viertel meines mir Zustehenden Monatslohn auszahlen, das heist nach der Miete bleibt nicht mehr allzuviel für den Konsum übrig.
Meister
Sieht man sich die Kaufhallen am Monatsanfang an und vergleicht es dann zum Monatsende.spricht das Bände.
Es reimt sich nicht aber es dichtet.


Meister
gastli
Ein bisschen später, aber lieber spät als nie, kommt die Wahrheit tropfenweise ans Licht.
Der Medienrummel um die Kauflaune der Deutschen war wohl ein Schuss in den Ofen.

[yahoo.com]
Einzelhändler: Knecht Ruprecht statt Nikolaus
Kerzenschein und gute Worte haben nicht geholfen: Die Deutschen waren gerade im Weihnachtsgeschäft nicht in Kauflaune. Folge: Das wichtigste Geschäft des Jahres war für den Einzelhandel eine Enttäuschung.

Lügen haben eben kurze Beine.
gastli
Alle Jahre wieder, also auch 2012:

[Querschüsse]
Dezember-Einzelhandelsumsätze um minus 1,4 Prozent eingebrochen
Zitat: "Laut den heute veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) für den Monat Dezember sanken die Einzelhandelsumsätze um nominal -1,7 Prozent und real um -1,4 Prozent zum Vormonat. Damit ging es nun bereits den dritten Monat in Folge zum Vormonat abwärts bei den realen Einzelhandelsumsätzen."

* Zur Erinnerung hier noch einmal die Schlagzeilen unserer stets kritisch hinterfragenden und recherchierenden Qualitätspresse vor den Weihnachtstagen:
Spiegel: Weihnachtskaufrausch: Deutsche ignorieren die Krise
Stern: Weihnachtsgeschäft brummt trotz Krise
Focus: Verbraucher sind trotz Krise zum Fest in Kauflaune
Die Zeit: Deutsche bei Kauflust nicht zu bremsen
Morgenpost: Zu Weihnachten sitzt das Geld bei Deutschen locker
Handelsblatt: Deutsche prassen im Weihnachtsgeschäft
Süddeutsche: Krise? Wir gehen shoppen
gastli
Es ist wieder so weit:
Der deutsche Einzelhandel ist aufgrund anhaltender Dumpinglöhne weiterhin im steilen Sinkflug, wie das Statistische Bundesamt einräumen muss. Vom gerne bejubelten "Jobboom" und "Kaufrausch" keine Spur.
Stattdessen: "Die bereinigten realen Einzelhandelsumsätze sanken im Oktober 2012 kräftig um minus 2,8 Prozent zum Vormonat. Der Langfristchart seit Datenerhebung im Januar 1994 zeigt: Auch im Oktober 2012, lange 19 Jahre nach dem Beginn der Datenreihe, liegen die realen saisonbereinigten Umsätze noch um minus 5,16 Prozent unter dem durchschnittlichen monatlichen Niveau von 1994!"


Es folgt bei SpOn ein Richtigstellung dieser Informationen:
Trotz sinkender Konsumlaune - Experten erwarten glänzendes Weihnachtsgeschäft
Die Euro-Krise drückt zwar auf die Kauflaune in Deutschland. Im Dezember wird sich der Konsumklimaindex dem Marktforschungsunternehmen GfK zufolge erstmals seit Monaten leicht eintrüben. Doch für das Weihnachtsgeschäft erwarten die Experten eine Steigerung um neun Prozent.

Da freue ich mich doch schon auf Mitte Januar wenn diese geistig umnachteten Klapser vom Marktforschungsunternehmen GfK ihren Blödsinn revidieren müssen. Ach nein das machen die nicht. von denen hört man erst wieder wenn im Dezember 2013 ihre Experten wieder ein glänzendes Weihnachtsgeschäft erwarten.
gastli
Und los geht es mit den Kaufrausch-Schlagzeilen in der der "Qualitätspresse" zum Weihnachtsgeschäft 2012:

Handelsblatt: Einzelhandel erwartet ein opulentes Weihnachtsgeschäft
Focus: Deutsche trösten sich mit teuren Weihnachtsgeschenken
Spiegel: Experten erwarten glänzendes Weihnachtsgeschäft
Die Welt: Weihnachten fällt in diesem Jahr besonders üppig aus
Stern: Konsumforscher erwarten glänzendes Weihnachtsgeschäft
Deutschlandradio: 285 Euro für Geschenke: Üppiges Weihnachtsgeschäft erwartet
Der Westen: Weihnachtsgeschäft: Einzelhandel erwartet Rekordumsätze
n-tv: Weihnachten fällt in diesem Jahr üppiger aus

[Zur Vermeidung von Linkansammlungen bitte selber googlen]
Meta
Die Menschen wollen nur noch rasch vor der zu erwartenden großen €-Inflation ihr Geld ins trockene bingen, danit sie nicht jahrelang umsonst gearbeitet und gespart haben.

Diese Umstände treiben natürlich die Preise in die Höhe. Vergleichsweise mußte der Goldpreis in € heute zwischen 900 und 1000 € pro Unce liegen, alles andere ist überteuert und somit ein Vorgriff auf die künftige Inflation.

Inzwischen dürfte die Krise seit 2008 €-Europa ~ 8 Billionen € gekostet haben.
melea
Ich staune jedes Jahr immerwieder, in welcher weihnachtlichen Kauflaune die Leute sind und vor allem, wie sie ohne Sinn Geschenke kaufen. Mir geht dieser Kommerzdruck ganz schön auf die Nerven. Ich habe so schon wenig Geld und muss mir die Geschenke für andere vom Munde absparen. Die Erwartungen vor allen bei den Kindern, auch wenn sie schon längst genung Spielzeug haben, wird immer größer.Ich hoffe, irgendwann kommt die tatsächliche Besinnung und Weihnachten wird wieder das Fest der Liebe und Nächstenliebe...wo man vor allen an diejenigen denkt, denen es nicht so gut geht.
Meta
Wie wäre es wenn Sie zu Weihnachten Ihren Kindern Zeit Liebe und Nähe schenken würden? Es gibt auch preiswerte gebrauchte Spielsachen, es muß nicht immer was neues sein.
Warum machen sie nicht etwas mit Ihrer Familie gemeinsam worüber alle glücklich sind?
gastli
UPDATE zu: Deutsche in Konsumlaune: Kaufrausch trotz Wirtschaftskrise

Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Dezember 2012 1,9 Prozent weniger umgesetzt als im Dezember des Vorjahres, so das Statistische Bundesamt (Destatis). Diesem nominalen Rückgang von 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht ein realer Einbruch um 4,7 Prozent.

Damit konnte doch NIEMAND rechnen.
gastli
Statistisches Bundesamt:
Deutsche Einzelhandelsumsätze mit -2,2 Prozent
"Die nominalen Einzelhandelsumsätze bei den unbereinigten Originaldaten sanken um -1,0 Prozent zum Vorjahresmonat und die unbereinigten realen Umsätze sanken um -2,2 Prozent zum Vorjahresmonat. Der Februar 2013 hatte allerdings mit 24 Verkaufstagen einen Verkaufstag weniger als der Februar 2012. Ein Blick auf den Langfristchart seit Datenerhebung im Januar 1994 zeigt allerdings: Auch im Januar 2013, lange 19 Jahre nach dem Beginn der Datenreihe, liegen die realen saisonbereinigten Umsätze noch um -0,8 Prozent unter dem durchschnittlichen monatlichen Niveau von 1994."
gastli
Die Jubelmeldungen der Massenmedien über den heroischen Kampf der Konsumenten an der Konjunkturfront überschlagen sich förmlich nachdem der Konsumklimaindex ganz dollens gestiegen ist.

Spiegel.de: „Deutsche sind im Kaufrausch“
Stern.de: „Sparen ist out, Shoppen ist in“
Zeit.de: „Kauflaune der Deutschen so groß wie zuletzt 2007“
Suedeutsche.de: „Deutsche in Kauflaune: Konsumklima steigt weiter“


Putzig. Die letztverfügbaren Daten des Statistischen Bundesamtes scheinen dann wohl von denen gefälscht zu sein. Kalender- und saisonbereinigt fiel der Einzelhandelsumsatz im April um 0,4% gegenüber dem Vormonat, nachdem er bereits im März um 0,1% zurückgegangen war. Die Pkw-Neuzulassungen im Mai weisen ein sattes Minus von 9,9% aus.
Bernhard P.
Darf man fragen wer in Kauflaune ist? Der Hartz 4 Empfänger der sich endlich mal ein richtiges Sonntagsessen gönnt oder der Millionär der sich seinen 50. Rolls Royce kauft?
gastli
Das Statistische Bundesamt [Destatis] berichtete heute Morgen die Daten zu den deutschen Einzelhandelsumsätzen für den Monat Mai 2013. Die nominalen Einzelhandelsumsätze bei den unbereinigten Originaldaten stiegen um +2,0% zum Vorjahresmonat und die unbereinigten realen Umsätze stiegen um +0,4% zum Vorjahresmonat. Der Mai 2013 hatte mit 24 Verkaufstagen genauso viel Verkaufstage wie der Mai 2012. Berücksichtigt man die Saison- und Kalendereffekte stiegen nominal die Einzelhandelsumsätze um +1,1%, im Vergleich zum Vormonat und real ging es ebenfalls aufwärts, um +0,8% zum Vormonat! Weiterhin dokumentieren diese Daten für Deutschland eine langanhaltende Konsumschwäche der privaten Haushalte, denn immer noch liegen die saisonbereinigten und realen Einzelhandelsumsätze um -0,6% unter dem durchschnittlichen monatlichen Niveau von 2000 und um -0.8% unter dem Niveau von 1994, dem Beginn der verfügbaren Datenreihe bei Destatis!

*
Völlig normal, wenn die Löhne, Renten und sozialen Absicherungen der Bevölkerung real immer weiter sinken, ist natürlich auch im Einzelhandel tote Hose. Und nun noch der kurze Abgleich, was unsere Qualitätspresse berichtete:

SPIEGEL: Deutsche Verbraucher im Kaufrausch
FOCUS: Deutsche Verbraucher in Kauflaune
DIE WELT: Konsumlaune auf höchsten Stand seit sechs Jahren
STERN: Sparen ist out, Shoppen ist in
REUTERS: Kauflaune der Deutschen so gut wie zuletzt 2007
Handelsblatt: Kauflaune der Deutschen auf Allzeithoch
[keine Verlinkung, Schlagzeilen bitte sebst recherchieren]

Das ist der deutsche Qualitätsjournalismus.
gastli
Gast­gewerbe­umsatz im Mai 2013 real um 3,8 % gesun­ken.

* Der Lohndumpingpolitik von CDUCSUSPDFDPGRÜNE-Einheitspartei verdanken wir nicht nur die katastrophalen Einzelhandelsümsätze, sondern auch sinkenden Umsatz im Gaststättengewerbe. Und obwohl diese ruinösen Zahlen Monat für Monat veröffentlicht werden, berichten unsere "Qualitätsjournalisten" über "Kaufrausch" und "die Krise einfach wegshoppen".
Bernhard P.
Das dient doch eigentlich nur dazu um von der Krise abzulenken.
gastli
[Spreezeitung]
Neues aus dem Ministerium für gestiegene Konsumlust
Millionen Menschen bessern in der BRD mittels Zweitjob das Einkommen auf. Laut Bundesagentur für Arbeit unter der Leitung von Ursula von der Leyen (CDU) auch, um die gestiegene Konsumlust zu befriedigen. Wirklich?

* Die Zwischenüberschiften reichen als Antwort völlig aus.
Aus purer Not und nicht freiwillig
Von der Leyen lächelt prekäre Beschäftigung weg
Keine Negativschlagzeilen vor der Bundestagswahl