Adeodatus hat am 06. Februar 2014 um 06:39 Uhr folgendes geschrieben: ... Also kein Grund zum Jubeln. Im übrigen haben sich damit die Linken Prophezeiungen mehr als bestädigt.
@Adeodatus: Ich "jubele" ja garnicht.
Ich weiss das einiges besser laufen müsste, aber ich wehre mich gegen dieses ständige und alles betreffende, regelmässig vor Wahlen stattfindende, von den Linken organisierte Miesmachen.
Adeodatus
Schön reden ist aber auch keine Alternative, denn am Ende der Kette stehen immer Arbeitsplätze die dann im Einzelhandel verloren gehen oder aber in Minijobs umgewandelt werden. Im übrigen ist das jedes Jahr das gleiche das beginnend in der Bild die Einzelhändler mi dem gigantischsten Weihnachtsgeschäft aller Zeiten rechnen. Doch die Realität sieht anders aus denn immer mehr Menschen drücken sich nicht in den Geschäften rum sondern die Nasen an den Schaufenstern platt, weil ihnen einfach die Kröten fehlen die angebotenen Waren zu kaufen.
gastli
Zitat:
Moon hat am 06. Februar 2014 um 07:30 Uhr folgendes geschrieben:
aber ich wehre mich gegen dieses ständige und alles betreffende, regelmässig vor Wahlen stattfindende, von den Linken organisierte Miesmachen.
Wer macht denn irgendetwas mies?
ES IST MIES!
Man könnte bestenfalls das Miese noch mieser machen.
Doch wazu?
Die Zahlen belegen es.
ES IST MIES!
Also dann.
Bis zu den nächsten Jubelmeldungen in der "Qualitätspresse" und dem darauf folgenden Abgleich mit der Realität.
Moon
Zitat:
gastli hat am 06. Februar 2014 um 19:00 Uhr folgendes geschrieben:
...
ES IST MIES!
...
ES IST MIES!
...
Aller guten Dinge wäre 3 gewesen.
Schon gut gastli, wenn du es sagst, dann MUSS es einfach stimmen.
gastli
Es ist erst ein paar Tage her, da meldete das Statistische Bundesamt lauter Umsatzeinbrüche. Deutschland ging es im Dezember offenbar so gut, dass die Leute doch glatt das Einkaufen an Weihnachten vergessen hatten.
Gestern war wieder der Tag der guten Stimmung.
Und wie erwartet, hat es die Meldung der GfK zur "stabilen" Konsumlaune wieder in die Nachrichten geschafft.
Hier ein Screenshot zum Schlagwort "Kauflaune" bei Google News:
Also dann. Auf ein Neues.
Bis zum baldigen Abgleich mit der Realität.
gastli
[Destatis]
Pressemitteilung Nr. 051 vom 17.02.2014: Gastgewerbeumsatz im Dezember 2013 real um 3,4 % gesunken
WIESBADEN – Die Unternehmen des Gastgewerbes in Deutschland setzten im Dezember 2013 nominal 0,9 % und real 3,4 % weniger um als im Dezember 2012. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war im Vergleich zum Vormonat der Umsatz im Gastgewerbe im Dezember kalender- und saisonbereinigt nominal um 0,6 % und real um 1,1 % niedriger.
Der Umsatz im Beherbergungsgewerbe war im Dezember 2013 nominal um 0,5 % und real um 3,0 % niedriger als im Vorjahresmonat. Die Gastronomie setzte nominal 1,1 % und real 3,5 % weniger um als im Dezember des Vorjahres. Innerhalb der Gastronomie lag der Umsatz der Caterer nominal 5,7 % und real 3,0 % über dem Wert des Vorjahresmonats. Im gesamten Jahr 2013 setzten die Gastgewerbeunternehmen in Deutschland nominal 1,2 % mehr und real 1,1 % weniger um als im Jahr 2012.
* Wie war das noch gleich mit dem Weihnachtskaufrausch, dem Aufschwung ....?
"Die Einzelhandelsumsätze bei den unbereinigten nominalen Originaldaten sanken um -1,0% zum Vorjahresmonat und die unbereinigten realen (preisbereinigten) Umsätze sanken um -1,9% zum Vorjahresmonat. Der März 2014 hatte mit 26 Verkaufstagen einen Verkaufstag mehr als der Vorjahresmonat. Unter der Berücksichtigung der Saison- und Kalendereffekte sanken die nominalen Einzelhandelsumsätze um -0,6%, im Vergleich zum Vormonat und real ging es um -0,7% zum Vormonat abwärts! Der März unterbricht die gute Entwicklung aus den beiden Vormonaten, nun liegt der saisonbereinigte und reale Einzelhandelsumsatz sogar wieder unter dem durchschnittlichen Niveau von 1994, dem Beginn der bei Destatis verfügbaren monatlichen Datenreihe!"
Soll ich an dieser Stelle nochmal die qualitätsjournalistischen Jubelmeldungen über das gigantische Ostergeschäft verlinken?
Oder reicht auch diese Meldung:
Prognosedauer des Ifo-Index liegt bei 4 Tagen
Damit ist das Institut von Prof. [Un] Sinn endlich auf dem Niveau der Wettervorhersagen angekommen. "Am 24.04.2014 schreibt die FAZ "Ifo-Geschäftsklima steigt - Deutsche Wirtschaft trotzt Ukraine-Krise". 4 Tage später "Ukraine-Krise: Deutsche Exporte" brechen ein".
gastli
Zitat:
Deutschland: Umsatz im Gastgewerbe im Monat Juli 2014
Das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete heute die Daten zum Umsatz im Gastgewerbe für den Monat Juli 2014. Das Gastgewerbe ist breit gefasst und umfasst zwei Segmente, die Gastronomie, diese umfasst Restaurants, Gaststätten, Imbissbuden, Cafés und Caterer usw. und das Segment Beherbergungsgewerbe, dieses umfasst die Hotels, Gasthöfe, Pensionen, Campingplätze und anderes. Im Juli 2014 stieg der reale Umsatz im Gastgewebe um +0,2% zum Vorjahresmonat und saisonbereinigt ging es real um -0,4% zum Vormonat abwärts. In den ersten 7 Monaten 2014 stieg der reale Umsatz um +1,4% zum Vorjahreszeitraum. Im Kontext der langen Datenreihe ist das reale Umsatzniveau aber ausgesprochen schwach.
Seht ihr: Deutschland geht es gut.
So gut, dass die Bevölkerung - trotz WM-Spektakel, trotz Sommerwetter und trotz suggerierter Shoppinglaune - noch weniger Geld ausgeben kann als im Monat zuvor.
Das ist doch sooooo logisch.
Ich kaufen auch nur ein, wenn Weltfrieden herrscht.
Wieso einen neuen Computer kaufen, wenn die IS im Irak kämpft.
Das macht einfach keinen Sinn.
Auch wenn in der Ukraine gekämpft wird und wir gegen Russland Sanktionen verhängen.
Da braucht dann plötzlich keiner mehr weder Kleidung, noch einen Fernseher, oder ein Auto.
Es wäre richtig absurd solche Dinge zu kaufen, wenn irgendwo Krisen stattfinden.
Noch absurder ist es, den geringen Konsum mit schlechten Löhnen in Zusammenhang zu bringen.
Danke liebe Konsumklima-Forscher, dass ihr euch keine Gedanken über kausale Zusammenhänge macht. So hat man wenigstens jeden Monat bei der Veröffentlichung des Konsumklimaindex etwas zu lachen.
massl
Hahaha, der ist echt gut. Sehr sehr gewagte Theorie. Ist nicht dauernd irgendwo Krise auf der Welt? Ob Arabischer Frühling, Flüchtlingswelle, ISIS, Ebola... Irgendwas ist doch immer. Dann dürfte man ja nie was kaufen?!?!
gastli
Jetzt war es gerade wieder so weit.
Mindestens einmal im Monat müssen die Qualitätsmedien über den irren Kaufrausch von uns Verbrauchern berichten.
Da reibt man sich schon verwundert die Augen.
Wenn man plötzlich lesen muss, dass sich der Konsumklimaindex nach zwei Rückgängen in Folge wieder gefangen hat.
Wie kann er sich fangen, wenn es doch stets und ständig aufwärts geht?
Deshalb:
Meister
Zitat:
gastli hat am 26. Oktober 2014 um 09:01 Uhr folgendes geschrieben:
Jetzt war es gerade wieder so weit.
Mindestens einmal im Monat müssen die Qualitätsmedien über den irren Kaufrausch von uns Verbrauchern berichten.
Deshalb:
tauschen, WC gegen Badewanne.
Meister
gastli
Zitat:
Deutschland: reale Einzelhandelsumsätze September 2014
Das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete heute die Einzelhandelsumsätze für den Monat September 2014. Die Einzelhandelsumsätze bei den unbereinigten nominalen Originaldaten stiegen um +2,3% zum Vorjahresmonat und die unbereinigten realen (preisbereinigten) Umsätze um +2,9% zum Vorjahresmonat. Der September 2014 hatte allerdings mit 26 Verkaufstagen einen Verkaufstag mehr als der Vorjahresmonat. Unter der Berücksichtigung der Saison- und Kalendereffekte sanken die nominalen Einzelhandelsumsätze um -2,9% zum Vormonat und real ging es sogar um -3,2% zum Vormonat abwärts, der stärkste saisonbereinigte und reale Einbruch zum Vormonat seit sieben Jahren! Der Langfristchart zu den realen Einzelhandelsumsätzen zeichnet weiter ein absolutes Dilemma, über zwei Jahrzehnte reale Stagnation!
Seht ihr:
Den Deutschen geht es so gut, dass sie sich immer weniger zum Einkaufen leisten können.
Darf ich auch nochmal die Schlagzeilen unserer stets kritischen Kaufpresse von letzter Woche erinnern? Okay, weil es so belustigend ist: [keine Verlinkung wegen Forum-Regel möglich. Bitte selbst googlen]
Stern: Deutsche lassen sich die Kauflaune nicht vermiesen
Focus: Doch keine Krise: Deutschen wollen plötzlich wieder mehr kaufen
Die Welt: Die Kauflaune der Deutschen steigt
Bayerischer Rundfunk: Mit guter Kauflaune in den Herbst
Tagesschau: Trotz Krisen: Kauflaune der deutschen Verbraucher wieder aufgehellt
Qualitätsjournalismus.
gastli
Zitat:
Das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete heute die Einzelhandelsumsätze für den Monat Dezember 2014. Der Dezember 2014 hatte mit 25 Verkaufstagen aber einen Verkaufstag mehr als der Vorjahresmonat. Unter der Berücksichtigung der Saison- und Kalendereffekte stiegen die nominalen Einzelhandelsumsätze um +0,1 Prozent zum Vormonat und real um +0,2 Prozent zum Vormonat. Auch im deutschen Einzelhandel zeichnen sich leicht deflationäre Tendenzen, denn die realen Umsätze stiegen stärker, als die nominalen.
Unbedingt die Seite aufrufen. Die Statistiken gehen weiter ins Detail.
Soll ich die Qualitätsnachrichten vom Dezember nochmal hochholen?
Okay Leute.
Stern: Deutsche sind in Geschenklaune
Manager-Magazin: Deutsche zu Weihnachten spendabel
SPIEGEL: Kauflaune der Deutschen steigt
Focus: Deutschlands Verbraucher kommen pünktlich zu Weihnachten in Konsumlaune
Handelsblatt: Deutsche haben so viel Lust auf Geldausgeben wie seit acht Jahren nicht mehr
Tagesspiegel: Verbraucher stürzen sich in den Weihnachtskonsum
Die Welt: Kauflaune der Deutschen auf Acht-Jahres-Hoch
n-tv: Brummendes Weihnachtsgeschäft: Deutsche in Spendierlaune
Bild: Weihnachts-Kaufrausch: Über 100 000 stürmen die Bremer City
tz: Advents-Ansturm! Ganz München im Kaufrausch
Qualitätsjournalismus eben.
Adeodatus
Seit Beginn der Bankenkrise sind solche Meldungen genauso regelmäßig in den "Qualitätsmedien" präsent wie seit 2001 die Quartalsweise Warnung vor Terroranschlägen auf deutschen Boden. Nur der deutsche versteht es nicht, dass er eigentlich laut solchen Meldungen das Kunststück fertig gebracht haben muss den Euro 2-mal auszugeben.
gastli
Deutschland: Einzelhandelsumsätze Februar 2015 real um 0,5 Prozent gesunken
Leider gibt es die komplette Auswertung inklusive Grafiken nur im Login-Bereich.
Von daher verzichte ich diesmal auch auf den stets lustigen Vergleich mit den "Konsumklima-Shoppinglaune" Berichten, den unsere Qualitätsjournalisten jeden Monat wieder herbeischreiben wollen und/oder müssen, obwohl die realen Daten beständig bergab gehen.
Fürs Archiv aber kurz die Faktenlage:
Zitat:
Unter der Berücksichtigung der Saison- und Kalendereffekte sanken die nominalen Einzelhandelsumsätze um -0,2 Prozent zum Vormonat und real um -0,5 Prozent zum Vormonat.
[Quelle: wie oben]
gastli
Zitat:
Trübe Stimmung bei Verbrauchern. Sorgen um die Konjunktur in Deutschland drücken den Verbrauchern auf die Stimmung. Zum dritten Mal in Folge ging der Konsumklimaindex GfK zurück. Ein Grund ist die anhaltend hohe Zahl an Flüchtlingen.
Die materielle Versorgung und organisatorische Integration von so vielen Flüchtlingen ist ein Konjunkturbelebungsprogramm par excellence.
Nur ausländerfeindlichen Schwachköpfen, die von volkswirtschaftlichen Zusammenhängen keine Ahnung haben, bereitet das Sorgen.
Adeodatus
Zitat:
Die materielle Versorgung und organisatorische Integration von so vielen Flüchtlingen ist ein Konjunkturbelebungsprogramm par excellence.
Wie kommst Du auf das schmale Brett? Frage mal in einschlägigen Supermärkten ob sie durch die Flüchtlinge mehr Umsatz haben als vorher.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete heute die Einzelhandelsumsätze für den Monat Oktober 2016. Die Einzelhandelsumsätze sanken unbereinigt und real um -1,0 Prozent zum Vorjahresmonat und bei den nominalen Originaldaten um -0,4 Prozent zum Vorjahresmonat. Der Monat Oktober 2016 hatte 25 Verkaufstage und damit einen Verkaufstag weniger als der Oktober 2015.
[Quelle: siehe Link]
Und wie sieht das langfristig aus?
Zitat:
In den ersten 10 Monaten 2016 stiegen die unbereinigten Originaldaten um +1,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum, rechnet man dann allerdings den Bevölkerungsanstieg raus, welcher primär aus Zuwanderung besteht, bleibt leider nichts erwähnenswertes an Steigerung bei den realen Einzelhandelsumsätzen übrig. So betrachtet, offenbart sich dann regelrechtes „Wachstumselend“.
[Quelle: siehe Link]
Seht ihr:
Deutschland geht es gut.
gastli
Wie jedes mal nach den euphorischen Kaufrauschmeldungen kommt die Ernüchterung.
Die neoliberalen Reichenlobby-Klitsche "IW Köln" versucht es mit Erklärungen.
Zitat:
Kaufkraftarmut ballt sich in westdeutschen Städten
Ökonomen haben die Armut in Deutschland neu vermessen. Mangelnde Kaufkraft ist in erster Linie ein Problem der Einwohner westdeutscher Städte. Öffentliches Geld fließt in die völlig falsche Richtung.
Und weil diese Auswertung von Klitsche, werden die tatsächlichen Zahlen noch höher liegen.
Oder wie es sogar DIE WELT schreibt:
Zitat:
Die Forscher des IW Köln lehnen eine Skandalisierung des Armutsbegriffs zwar ab, lassen aber keinen Zweifel daran, dass relativ hohe Armutsquoten Zeichen von sozialen, aber auch wirtschaftlichen Fehlentwicklungen sind. Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2014, weil sich nur bis dahin umfassende Preisdaten ermitteln ließen. Seither dürfte sich die Situation weiter verschlimmert haben.