gastli
Die neuesten Jubelmeldungen sind da:
Deutschland: anhaltend schlappe reale Einzelhandelsumsätze
Das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete heute die Einzelhandelsumsätze für den Monat September 2013. Unter der Berücksichtigung der Saison- und Kalendereffekte stiegen die nominalen Einzelhandelsumsätze um +0,3 Prozent, im Vergleich zum Vormonat und real ging es um -0,4 Prozent zum Vormonat abwärts!
* Wenn das der Konsumboom sein soll, wie sieht dann erst eine Flaute aus?
Wie Deutschland trotz Arbeit verarmt, während Wirtschaft und Politik jubeln
"Im Jahr 2000 lag der Umsatz im Einzelhandel noch bei 411 Milliarden Euro und 2013 wird er (Rekord!) bei 432 Milliarden Euro liegen - er ist also innerhalb von 13 Jahren um 21 Milliarden Euro gestiegen. Das ist ein Anstieg um 5,1 Prozent in 13 Jahren - also ein Anstieg von 0,39 Prozent pro Jahr.
Jetzt verliert aber Geld jedes Jahr (durch die Inflation) an Wert - mal mehr, mal weniger. Destasis erklärt das folgendermassen:
"Ein Haushalt, der zum Beispiel im Dezember 2001 Waren und Dienstleistungen im Wert von 2 000 Euro kaufte, musste ein Jahr später 23 Euro mehr ausgeben, um die gleichen Güter wie im Dezember 2001 kaufen zu können. Und die Zusatzbelastung steigt von Jahr zu Jahr. Im Dezember 2003 waren es schon monatlich 44 Euro zusätzlich und im November 2011 schliesslich musste der Haushalt 332 Euro mehr aufwenden, um die Güter des Warenkorbs von Dezember 2001 kaufen zu können."
Das sind satte 16,6 Prozent Preissteigerung bis 2011. Dem aber stehen nur 5,1 Prozent Gesamtwachstum gegenüber. Und das auch noch bis 2013 gerechnet.
Was heißt das fürs Volk? Das hat rund 15 Prozent weniger Ware im Haushalt.
Geht diese Entwicklung nochmal 26 Jahre so weiter, ist nur noch die Hälfte im Kühlschrank, ein Auto kann sich kaum noch einer leisten und auch die neuesten Produkte der Unterhaltungsindustrie werden unerschwinglich werden, dafür arbeiten aber alle Deutschen 60 Stunden die Woche bis zum 80. Lebensjahr (auch hier mal schon geäußerte Vorschläge der "Wirtschaft" in die Tat umgesetzt).
Wie blöd muss man sein, um das als Erfolgsgeschichte der deutschen Wirtschaft zu schlucken?"
Bernhard P.
Kann man mal sehen wozu Hartz4 alles gut ist.
gastli
Alle Jahre wieder, kommt das Lügenkind. Die Meldungen der der letzten Tage aus unserer Qualitätspresse:
SPIEGEL:
Deutsche stürzen sich ins Weihnachtsshopping
Handelsblatt:
Geld für Geschenke an Weihnachten sitzt lockerer
DIE WELT:
Deutsche zu Weihnachten in bester Kauflaune
FAZ:
Pünktlich zu Weihnachten steigt Kauflaune der Deutschen
SZ:
Weihnachtsgeschäft beginnt: Geschäfte sind brechend voll
MDR:
Weihnachtsgeschäft lässt Kassen klingeln
RP-Online:
Superstart in das Weihnachtsgeschäft
WAZ:
Weihnachtsgeschäft: "Nachfrage ist gigantisch"
Stuttgarter Nachrichten:
Gelungener Start ins Weihnachtsgeschäft
Der Westen:
Weihnachtsgeschäft: Lange Schlangen, dicke Tüten
So bitte wieder setzen. Warten bis der Puls wieder normal ist. Und nun:
Kurzer Abgleich mit den realen (!) Daten vom Einzelhandel in Deutschland.
Oder
hier mit Registrierung.
Moon
"Die deutschen Einzelhändler haben trotz der guten Kauflaune der Verbraucher im Oktober überraschend weniger eingenommen. Ihr Umsatz sank um 0,4 Prozent zum Vormonat ..."
@Gastli: Man sollte die Beiträge erstmal lesen, bevor man sie geifernd hier reinsetzt. Was hat der Umsatz vom September-Oktober mit dem Weihnachtsgeschäft zutun???
orca
Naja, seit September stehen die Pfefferkuchen und Weihnachtsmänner in den Märkten 'rum ...
Hat aber für vollverblödete B'R'D-Insassen sicher weder was mit Weihnachten noch mit Geschäft zu tun.
Bernhard P.
Das ganze ist wohl die blanke Mainstreampropaganda. Wie sollen Umsätze steigen wenn die meisten Deutschen immer weniger Geld zur Verfügung haben?
Moon
@orca (felixed): Das Hauptweihnachtsgeschäft beginnt später, oder gehörst du zu den "***************" die schon im September Schokoladenweihnachtsmänner kaufen?
gastli
@Moon, bevor du weiter geiferst. Wer den Trend nicht erkennt, ist der, der pennt.
Das Update zu meinem Beitrag wird zu angemessener Zeit folgen.
Moon
Zitat: |
gastli hat am 08. Dezember 2013 um 09:45 Uhr folgendes geschrieben: ... Wer den Trend nicht erkennt, ist der, der pennt. ... |
Ja natürlich, man MUSS ein Linker sein um die Welt richtig zuverstehn. Wie hiess es früher so schön? "Die Partei, die Partei die hat immer Recht ..."
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"Als Weihnachtsgeschäft bezeichnet man im Einzelhandel den Umsatz in den Wochen vor Weihnachten, meist in den Monaten November und Dezember. Der jährliche Umsatz im deutschen Einzelhandel in diesen beiden umsatzstärksten Monaten ... "
Bernhard P.
Mann, offenbar denkst du das hier alle anderen die Hose mit der Kneifzange zumachen!
Man muss kein Linker sein um zu begreifen das dieser Staat allmählich absäuft. Da gehen logischerweise auch die Umsätze im Handel zurück.
Empfehlenswerte Literatur:
Friedrich Engels
Die politische Ökonomie des Kapitalismus.
Lass dich nicht entmutigen, gastli. Deine Beiträge sind sehr gut!
Strubbi
Schreibt gerade wer hier das Kapital häuft. Auch wenn es nur symgolisch ist. Aktien und genug auf dem Sparbuch.Ein Forumskapitalist der vergnüglich genießt das die Schere immer größer wird zu neuen Mitgliedern.
So richtig verinnerlicht sind die Sprüche wohl doch nicht das sie im täglichen Leben (auch spielerisch) anwendung finden.
Ich sehe nicht das man da absäuft. Oder hast Du Angst das Dein Kontostand sinkt.
So viel Nächstenliebe ist beim Kapitalisten nicht zu finden das er sein Geld verschenkt. Bei Dir genauso nicht. Da bin ich ganz beruhigt.
Moon
Zitat: |
Bernhard P. hat am 08. Dezember 2013 um 12:05 Uhr folgendes geschrieben: ... Empfehlenswerte Literatur: Friedrich Engels ... |
Was weiss denn der vom Weihnachtsgeschäft im 21 Jahrhundert??? Nix, rein garnix ... also hör bitte auf mit den ollen Kamellen.
Aber lass dich nicht entmutigen, Bernhard P. . Deine Beiträge sind sehr gut!
Bernhard P.
So, so. Was hat das ganze denn mit dem Konsumrausch der Deutschen zu tun?
Moon
Mein Allerbester, ich habe nur auf das geantwortet was du hier eingeworfen hast.
Wenn man versucht den Engels zur Rate zuziehen um das Kaufverhalten der Deutschen zur Weihnachtszeit im 21. Jahrhundert zu ergründen, dann ist das so als ob man einen Blinden nach den Weg fragt, Beide können dir da nicht weiterhelfen.
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Handelsverband geht vom Umsatzplus aus
Der deutsche Handelsverband lag bereits in den letzten Jahren ganz richtig, wenn es um die Prognosen für das Weihnachtsgeschäft ging. In diesem Jahr wird demnach ein Umsatzplus von 1,2 Prozent in den Monaten November und Dezember erwartet. Zum Vergleich: Das letzte Weihnachtsfest im Jahre 2012 brachte dem Handel nur ein relativ maues Plus von 0,2 Prozent ein. Trotzdem sind die beiden Monate vor Weihnachten immer die wichtigsten des Jahres für den Handel, denn der Umsatz liegt zu dieser Zeit um die 15 Prozent über dem Durchschnitt. Gutscheine machen überraschenderweise ...
Quelle
Käptn Blaubär
Punkt 1:
@gastli schrieb von realen Daten zum Einzelhandel und verwies auf die Vormonate.
Das ist sehr korrekt und seriös.
Punkt2:
@gastli zitierte die Jubelmeldungen, die von der Presse schon im Vorfeld abgegeben werden.
@Moon verlinkt genau auf diese Glaskugelmeldungen. Nichts als Nebelkerzen..
Das ist sehr unkorrekt und unseriös.
Punkt3:
Wer dieses Thema von Beginn an liest wird feststellen das @gastli sehr gut auf den Missstand hinweist.
Punkt4:
@gastli wird uns sicherlich im Januar oder Februar an die Jubelmeldungen aus der Glaskugel erinnern und erneut reale Zahlen verlinken.
Punkt5:
Lietraturverweise auf Marx und Engels sind auch in diesem Fall sehr angebracht, korrekt und seriös.
Strubbi
Käptn Blaubär,
ich kenne die genauen Umsatzzahlen nicht. Aber einen sichtlichen Wiedespruch besteht schon darin das alles teurer wird. Zeigt es doch das man mit hohen Verkaufszahlen rechnet. Ansonsten müßte man mit dem Kaufpreis runtergehen.
Sicherlich nehmen nach den offeziellen Daten auch die Sparguthaben zu. Ich finde trotzdem das Weihnachten im wesentlichen erhöhten Konsum bedeutet und ein Kaufrausch schon merklich ist.
gastli
UPDATE zu:
Deutsche in Konsumlaune: Kaufrausch trotz Wirtschaftskrise
[
Deutsche Mittelstands Nachrichten]
Deutsche Einzelhändler machen 2013 kaum Gewinn
Der Einzelhandelsumsatz war zum Ende des vergangenen Jahres schwächer als erwartet.
* Erste Korrekturen der Jubelmeldungen treffen ein und holen die Phantasten auf den Boden der Realität zurück. Die guten Prognosen für das Konsumklima haben sich im Weihnachtsgeschäft nicht bestätigt. Der deutsche Einzelhandel erzielte 2013 das schwächste Umsatzplus seit vier Jahren. Umfragen hatten zuvor ein positives Konsumklima vorher
gesagtgelogen.
gastli
UPDATE 2:
[
Finanzmarktwelt]
Konjunkturdaten EuropaKatastrophale Zahlen zum Einzelhandel in der Eurozone..
Das war ein Schlag ins Kontor: die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone sind noch deutlich stärker zurück gegangen als ohnehin befürchtet. Der Rückgang betrug zum Vormonat 1,6% - das ist der stärkste Einbruch seit Januar 2002. Prognosen waren lediglich von -0,5% ausgegangen.
Die Hitliste der schwächsten Länder: Portugal (-5,8 Prozent%), Spanien (-3,6%) und an dritter Stelle, man höre und staune, Deutschland (-2,5%).
Auf Jahressicht liegt Deutschland sogar an der Spitze der Verlierer mit -2,4%, gefolgt von Belgien (-1,9%) und Finnland (-1,3%).
Hauptursache dafür ist, dass in Deutschland die Reallöhne deutlich hinter den Produktivitätszuwächsen bleiben.
* Die Bestätigung der Bestätigung.
Moon
Zitat: |
... Die Erlöse kletterten zwischen 1,6 und 1,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Nach Abzug von Preissteigerungen ging es real nur um bis zu 0,5 Prozent nach oben. In den Jahren 2010 bis 2012 gab es jeweils ein Umsatzwachstum von mehr als zwei Prozent. ... |
http://www.deutsche-mittelstands-nachric.../2014/01/58313/
Also doch ... ein (wenn auch ein etwas kleineres) Plus ... allen linken geifernden Prophezeiungen zum Trotz.
Adeodatus
Zitat: |
Trotz eines Endspurts im Weihnachtsgeschäft haben die deutschen Einzelhändler 2013 das schwächste Umsatzplus seit vier Jahren erzielt. Die Erlöse kletterten zwischen 1,6 und 1,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Nach Abzug von Preissteigerungen ging es real nur um bis zu 0,5 Prozent nach oben.
Quelle: Deutsche Mittelstandsnachrichten |
Mit den statistischen Zahlen ist das immer so eine Sache da werden ja gewöhnlich die schlechtesten und die besten Ergebnisse in einen Topf geworfen gut umgerührt und schon sieht es gar nicht mehr so schlecht aus. Nur die Realität ist eine andere es gibt genügend Händler bei denen stand als Endergebnis eher ein Minus. Aber davon abgesehen ist es eine Milchmädchenrechnung das man sein Geld eben nur einmal ausgeben kann steigende Kosten für Energie und Wohnen sorgen dafür das der Teil des Haushaltsbudgets der für solche Einkäufe wie Weihnachtsgeschenke eingeplant ist immer kleiner wird. Also kein Grund zum Jubeln. Im übrigen haben sich damit die Linken Prophezeiungen mehr als bestädigt.