Sich wieder auf den Glauben besinnen

as65
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Breitenbach. (tlz/ot) Aus Worbis kommend, traf gestern Abend die Elisabethstatue in Breitenbach ein. Mitglieder der Kolpingsfamilie brachten die Figur zum Altar, wo sie von Pfarrer Klaus Röhrig begrüßt wurde. Röhrig zeigte sich von den Vielzahl der Gläubigen, die die Figur aus Worbis begleitet hatten, freudig überrascht. Mit so vielen habe er nicht gerechnet. Die Statue könne helfen, sich auf den eigenen Glauben zu besinnen. "Wir gehören zusammen, egal, wo wir als Christen leben", so Röhrig. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Günther Fiedler verlas die von 1235 stammende Heiligsprechungsurkunde, in der es heißt: "Sie hörte niemals auf, ihre Nächsten zu umsorgen..., Sie war Freund und Beschützer der Armen...".
Nach der feierlichen Vesper eröffnete Pfarrer Röhrig eine Ausstellung über Heilige und Namenspatrone. Heilige seien Fürsprecher im Himmel, Patrone erinnerten an den eigenen Namen. Deshalb habe man überlegt, sich einmal mit den Namenspatronen zu beschäftigen, die nun in einer Ausstellung zusammengefasst seien. Die Austellung, die auch in Hundeshagen zu sehen sein wird, sei ein Querschnitt aller Heiligen, sie reiche vom Apostel Thomas bis zu Jutta von Sangerhausen, die heute kaum noch jemand kenne, erklärte Fiedler. Auch die Heiligen unseres Landes habe man nicht vergessen, zu der auch Elisabeth gehöre. Heute ist die Elisabethfigur in Hundeshagen zu Gast, morgen wird sie wieder in Breitenbach sein. In Worbis war sie gestern Morgen in der Stadtkirche und im Krankenhaus, wo jeder Patient eine Rose geschenkt bekam.

quelle: tlz
orca
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Original von as65
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Mitglieder der Kolpingsfamilie brachten die Figur zum Altar, wo sie von Pfarrer Klaus Röhrig begrüßt wurde.


Na, ob die Aufstellung von Kultfiguren unbedingt was mit dem tatsächlichen christlichen Glauben zu tun hat?

Zitat:
2 Mose 20:3

3Du sollst keine andern Götter neben mir haben! 4Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder dessen, das oben im Himmel, noch dessen, das unten auf Erden, noch dessen, das in den Wassern, unterhalb der Erde ist. 5Bete sie nicht an und diene ihnen nicht; denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen, 6und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.


Natürlich verwenden Menschen Bildnisse anderer Menschen, um (sich) an sie als Vorbilder zu erinnern. Ich trage auch manchmal meine Ulbricht- oder die Stalinplakette.

Aber die seltsame Angewohnheit, tote Menschen stellvertretende Bildnisse um etwas (z.B. Beistand) zu bitten, ist schon etwas befremdlich. Oder sie nicht etwa in Empfang zu nehmen, sondern zu begrüßen.

Irgendwie ist solcher Götzendienst doch schon mindestens seit Moses tabu. Aber in besonders reaktionären Gesellschaften halten sich natürlicherweise auch besonders reaktionäre Denkmuster, was ja schon an der römisch-katholischen Kirche über viele Jahrhunderte hinweg sichtbar wurde.

In unsicheren Zeiten treibt's eben Viele in die seltsamsten mystischen Vorstellungen. Esoterik, Naturreligionen und natürlich auch das altbewährte kirchliche Opium des Volkes erfreuen sich dann wachsender Beliebtheit. Und auch Kriegsminister Jung entsandte seine Libanontruppen mit dem Wunsch, Gott möge sie beschützen. Allerdings sind für Krieger eher Mars, Ares oder Odin zuständig. Vielleicht meinte er ja auch Letzteren und die Bundeskanzlerin meinte mit dem Gottesbezug des Amteides auch nicht den der Christen. "So wahr mir Gott helfe." läßt da Interpretationsspielraum.