do4rd
am mitwoch dem 15.10 wurde in der zeitung (otz) von der künftigen linie 4 berichtet. demnach ist der baubeginn erst ab 2010 geplant, ende 2012. 2009 ist noch die vorbereitung für dieses projekt. weiterhin wurde von einem gleisdreieck an der berufsakademie erzählt. die veranstaltung fand am montag dem 13.10 statt
am 13.11 ist eine anwohnerversammlung mit dem ortsbürgermeister und den planern von gvb.
scan dieses artikels vom 15.10 folgt noch.
do4rd
Quelle: otz.de lokalteil gera
Noch Steine auf dem "guten Weg"
Auch für zwei Linien des RVG Gera/Land, die jetzt noch in der Langenberger Straße halten, wäre mit der Stadtbahnlinie 4 Endstation an der neuen Wendeschleife. (Foto: OTZ/Kante)
Stadt und Landkreis interpretieren Stand bei Übereinkunft zu Stadtbahnlinie 4 konträr
Von Jürgen Kante Gera. Stadt und Landkreis seien auf gutem Wege, das Einvernehmen zum Projekt Stadtbahnlinie 4 nach Langenberg hinzukriegen. So war es am Rande der dortigen Ortschaftsratssitzung zu hören, die sich vorige Woche erstmals öffentlich mit dem Thema befasste (unsere Zeitung berichtete).
Anlass, bei beiden nachzufragen. Denn die letzte Verlautbarung zum Thema stammt von Ende Juni. Das war eine auf dringenden Antrag von Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) durch den Kreistag verabschiedete "klarstellende Erklärung" mit dem Inhalt: Von seiten des Landkreises besteht kein Einvernehmen zum Geraer Vorhaben "Linie 4".
Das zielte vor allem in Richtung des für die Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs zuständigen Thüringer Ministeriums für Bau, Landesentwicklung und Medien (TMBLM). Dort gehe man wegen des gemeinsamen Nahverkehrsplanes von Stadt und Landkreis auch von Einigkeit zur neuen Stadtbahnlinie aus. Doch sei es ebenfalls gemeinsamer Wille gewesen, bei der Entwicklung eines optimalen Angebotes keine Entscheidungen zum wirtschaftlichen Nachteil eines Beteiligten zu treffen. Genau das aber sah Frau Schweinsburg kommen: Zwei auf der Stadtbahnstrecke entfallende Buslininen der Regionalverkehr Gera/Land GmbH - die 203 und die 204 - würden dann zwischen Langenberg und Betriebshof bzw. Zentralem Busbahnhof jährlich 65 000 Leerkilometer verursachen. Ergo bezog der Kreis Position gegen die Stadtbahnlinie - die Nachfrage im Raum Langenberg lasse sich auch künftig mit dem vorhandenen Verkehrsangebot befriedigen.
Und so klingt die jetzige Antwort aus dem Landratsamt: Mit dem TMBLM sei abgestimmt worden, dass eine schriftliche Vereinbarung zwischen Landkreis und Stadt erforderlich ist, um die Erweiterung der Linie 4 nach Langenberg vorzunehmen und damit Buslinien der RVG Gera/Land GmbH einzustellen. "Eine derartige Vereinbarung liegt bis zum heutigen Tag nicht einmal im Entwurf vor und wurde demzufolge auch nicht abgeschlossen."
Die Antwort von Geras Baudezernent Ramon Miller (SPD) hat einen etwas anderen Tenor: "Der Landkreis, die Stadt und die Verkehrsbetriebe (GVB, RVG) verhandeln zu einer Einigung intensiv, Fortschritte sind bereits erzielt." In den nächsten Wochen solle eine Vereinbarung der Verkehrsbetriebe abgeschlossen werden. Die soll mit Start der Stadtbahnlinie 4 nach Langenberg die abgestimmte Verkehrsbedienung "zu beiderseitigem Vorteil" regeln.
Ähnlich optimistisch sieht es offenbar das Ministerium. Aus dessen Pressestelle kommt - nach einer Schilderung der Vorgeschichte - die Auskunft: "Inzwischen haben sich beide Aufgabenträger auf ein einvernehmliches Liniennetz ohne parallel geführte Buslinien geeinigt. Beide Aufgabenträger gehen nach unseren Informationen davon aus, dass bis Ende des Jahres 2008 die Zuordnung der einzelnen Busleistungen auf die beteiligten Verkehrsunternehmen von Stadt und Landkreis erfolgt sein wird." Damit wären laut Ministerium die Voraussetzungen gegeben, wie geplant im Jahr 2010 mit dem Neubau der Straßenbahntrasse zu beginnen.
Dennoch scheint es angesichts der anderen Lesart des Kreises noch genügend Debattenstoff zu geben. Zumal Gerüchte einen weiteren "Kriegsschauplatz" aufmachen: Vom Projekt betroffene Eigentümer würden zum Verkauf gedrängt, sonst drohe Enteignung. Zumindest für die Kleingartenanlage "Zu den Wiesen" will das Christine Blümm, Vorsitzende des Verbandes der Gartenfreunde Gera, nicht bestätigen: Sie und die betroffenen Kleingärtner hatten bereits einen Vor-Ort-Termin mit GVB und Planer. Natürlich sei das Thema schwierig. Aber man habe vernünftig gesprochen. Und auch die Zusage, sich nach Genehmigung des Vorhabens nochmal zu treffen und die anstehenden Entschädigungen exakt nach Richtlinie und auch mit eigenen Wertermittlern vorzunehmen. So sei man auch bei Linie 1 klar gekommen.
24.10.2008
passt besser in diesen tread rein...
FelixKaiser
Die Schweinsburg geht mir langsam auf den Senkel. Wieder einmal absolut kontraproduktiver Senf den die da verzapft.
Adeodatus
Wieso geht Dir die Schweinsburg auf den Senkel? Sie hat auch Sorge zu tragen das Arbeitsplätze im Landkreis Greiz erhalten werden das dies nicht mit den Interessen der Stadt Gera einhergeht kann man doch aus dem Text herauslesen ,der Bau der Stadtbahnlinie 4 ist mit der Einstellung von Buslinien des RVG verbunden was wiederum Arbeitsplätze überflüssig macht. Also habe ich Verständnis für die Schweinsburg.
FelixKaiser
Dir ist es lieber wenn Busse parallel geführt werden, die Betriebskosten und die Umweltbelastung dadurch höher sind, damit Arbeitsplätze erhalten bleiben oder geschaffen werden? Glückwunsch. Es ist zu begrüßen wenn Teile des ÖPNV wirtschaftlicher und umweltfreundlicher gestaltet werden können. Enden die Linien des RVG künftig in Langenberg so ist das doch erfreulich. Wenn die das mit dem gemeinsamen Nahverkehrstarif auf die Reihe bekommen gewinnt außerdem noch der Fahrgast, da er mit der Straßenbahn schneller befördert werden kann als der Bus oder auch gleich durchfahren kann. Von der Schweinsburg höre ich immer nur einseitige Forderungen die sie nutzt um sich aufzuspielen und sich wichtig zu machen.
do4rd
oha, hab ich doch den nerv getroffen...
do4rd
es geht weiter
Gera
Busanbieter berechnet Ausfälle durch Stadtbahn
Nahverkehrsunternehmen noch nicht einig
Von Katrin Wiesner Gera/Greiz. Die neue Stadtbahnlinie nach Langenberg könnte teurer werden als geplant. Denn der Regionalverkehr Gera-Land (RVG) fordert vom Geraer Verkehrsbetrieb (GVB), für absehbare Ausfälle aufzukommen.
Der Bau der Stadtbahnlinie nach Langenberg - größtes Vorhaben in einem 50-Millionen-Investitionspaket für den Nahverkehr auf Schienen - soll im nächsten Jahr beginnen. Doch mit der neuen Strecke stößt die Straßenbahn nicht nur drei Kilometer weiter in den Norden vor, sondern kreuzt auch den Grenzverkehr zwischen Stadt und Landkreis. Die Folgen: Die vom Regionalverkehr Gera/Land betriebenen Linien aus Richtung Bad Köstritz/Eisenberg müssen künftig an der neuen Bahn-Umsteigestelle Langenberg enden, um Parallelverkehr ins Stadtzentrum zu vermeiden. Hier beginnt eine Gratwanderung, um erwartete und bereits gezahlte Fördermittel nicht in Frage zu stellen. Parallelfahrten von Bus und Bahn würden die Zuschüsse der öffentlichen Hand ebenso konterkarieren wie kostspielige Leerfahrten zum Busbahnhof am Hauptbahnhof (mit Fördermitteln erbaut 2006) oder zum Betriebshof in der Leibnizstraße (mit Fördermitteln erbaut 1999).
Der RVG will das Dilemma der jährlich entstehenden 65 000 Leerkilometer mit einem Austausch an Leistungen lösen. So sollen die Kosten für jeden Kilometer, den der RVG für den GVB fährt, ab 1. Januar 2009 um 90 Cent auf 2,91 Euro steigen, was dem Kostensatz des GVB aus dem Jahre 2006 entspräche. Die Summe läppert sich; Fahrten im GVB-Auftrag machen derzeit etwa ein Fünftel der Leistungen des RVG aus. Und der Anteil soll wachsen: Mit dem neuen Fahrplan ab Juli 2009 von jährlich 450 000 auf 810 000 km. Wenn die Stadtbahnlinie in Betrieb geht, verlangt der Land-Zubringer eine Mindestabnahme von 677 000 Kilometern.
Das Thema ist spätestens bekannt, seit der Kreistag Greiz vor einem halben Jahr auf das Dilemma aufmerksam machte (wir berichteten). Trotzdem ist bislang nichts geregelt, hörbar zum Ärger des RVG. GVB-Chef Udo Gantzke will sich auf unsere Nachfrage nicht äußern, die Gespräche seien "auf gutem Weg". So aber hatte es in einer Presse-Auskunft auch schon einmal im Oktober geheißen.
na das wird doch noch interesand, quelle
www.otz.de -> lokales ->gera
do4rd
neues jahr alter streit
Pläne im Schubkasten
Geras Stadtbahn-Stufe 2 soll noch 2009 starten - GVB aber noch nicht einig mit RVG
Von Angelika Munteanu Gera. Noch in diesem Jahr will der Geraer Verkehrsbetrieb (GVB) mit der Verwirklichung der Stufe 2 des Stadtbahnprogramms beginnen.
Die Pläne liegen bereits weitgehend fertig im Schubkasten. Auf 32 Millionen Euro Förderung hofft GVB-Chef Udo Gantzke, die Sinn machen würden nicht nur für den Verkehrsbetrieb, sondern für die Stadt Gera. Der Abschnitt Hinter der Mauer im Stadtzentrum solle ab diesem Jahr gebaut werden. Die öffentliche Ausschreibung von Bauleistungen habe begonnen. Der Ausbau der bereits vorhandenen Linie 3 nach Bieblach/Ost in Stadtbahn-Qualität solle im Herbst starten.
Wesentlicher Part in der zweiten Stufe des Stadtbahnprogramms soll die neue Linie 4 von Tinz nach Langenberg werden. Auch dafür ist bislang der Baustart in diesem Jahr vorgesehen. Die aktuellen Pläne zur Trassenführung hat der GVB jetzt den Stadträten im Umwelt- und Verkehrsausschuss vorgestellt. Aber das Planfeststellungsverfahren für die neue Trasse ist erst am Anfang. Und hinter einem ersten Spatenstich für den geplanten Baustart zum Jahresende steht ein Fragezeichen.
Der Streitpunkt Stadtbahnlinie 4 nach Langenberg ist zwischen dem GVB und dem Regionalverkehr Gera/Land (RVG) nicht bereinigt. Der Freistaat Thüringen, der sechs der 32 Millionen Euro Fördermittel beisteuern soll, fordert, den absehbaren Parallelverkehr von GVB-Straßenbahn und RVG-Bussen zwischen Langenberg und Tinz zu beseitigen. Einen gemeinsamen Nahverkehrsplan hatten die Stadt Gera und der Landkreis Greiz zwar beschlossen. Aber der Streitpunkt ist weiterhin nicht gelöst. Denn letztlich geht es ums Geld. Der GVB will mit der Stadtbahnlinie 4 seine Bus-Kilometer reduzieren, der RVG, der seinen Betriebshof in Untermhaus hat, befürchtet kostenaufwändige Leerfahrten.
Die RVG GmbH habe mit Schreiben vom 7. 11. 2008 dem GVB ein Angebot unterbreitet, unter welchen Bedingungen man der Erweiterung der Stadtbahnlinie 4 zustimmen kann, hieß es gestern auf Nachfrage aus dem Landratsamt Greiz. Eine Antwort darauf sei erst mit Schreiben vom 27. Januar angekommen. Allerdings mit einer Offerte des GVB, die aus Sicht des Regionalverkehrs und des Landkreises nicht annehmbar und nicht verhandelbar sei. Dies habe man dem GVB am 29. Januar mitgeteilt.
Grundsätzlich sei man weiter gesprächsbereit und hoffe auf eine einvernehmliche Lösung des Problems, heißt es aus Greiz. Gantzke informierte die Stadträte, dass es noch im Februar einen Gesprächstermin geben solle.
11.02.2009
ChrisMcD
Ich Frage mich gerade was der Landkreis Greiz und der RVG mit der Stadt Gera am Hut hat, ist doch Langenberg ein Ortsteil von Gera und kein Dorf im Landkreis Greiz, außerdem fährt doch schon ein Bus der GVB nach Langeberg womit eigentlich die Stecke für den RVG eh nicht rentabel ist oder habe ich was übersehen. Wie ist eigentlich der letzte Stand?
FelixKaiser
Soweit ich weiß unverändert. Ich denke es ist auch einigermaßen irrelevant was der RVG da jetzt noch meint oder der Schweinsburg-Klan. Denn selbst der gemeinsam mit dem LK Greiz erarbeitete Nahverkehrsplan hat die Sache klar geregelt: Das Enden der RVG Buslinien an der WS Langenberg. Leerfahrten gibt es dann nur beim Einrücken und Ausrücken der Busse zwischen Betriebshof und WS und die Strecke ist nun auch nicht so lang. Abgesehen davon enthält der RVG Fahrplan soviel Leerfahrten, dass dieser Anteil fast vernachlässigbar gering ist. Es ist weder ein Problem der Stadt Gera noch des GVB für planerische Unfähigkeiten seitens des RVG oder auch des LK Greiz aufzukommen.
So hält der GVB auch weiterhin an seinen Plänen fest, Ende des Jahres ist Spatenstich für die neue Strecke!
do4rd
Zitat: |
FelixKaiser hat am 13. April 2009 um 16:57 Uhr folgendes geschrieben:
So hält der GVB auch weiterhin an seinen Plänen fest, Ende des Jahres ist Spatenstich für die neue Strecke! |
jedemfalls ist im kommunalen anzeiger die ausschreibung dafür bekanntgegeben wurden.
datum dafür ist der 9.04.09, daher kann man sich das auch noch diese woche bis freitag bei
www.otz.de runterladen oder einfach bei h35 hintippeln.
was die leerfahrten betrifft, die gvb hat für ihre 4 busse auf den nordlinien ja auch das problem.
FelixKaiser
Und die müssen noch wesentlich weiter fahren, nämlich bis Lusan...
Von der Ausschreibung weiß ich jetzt nichts, hab ich auch nicht gefunden, worum gings da?
do4rd
demnächst kann man sich wieder ein bild machen, von der linie 4. so etwa in 14 tagen in der gvb-info heinrichstrasse
FelixKaiser
Ich hatte die Infotafeln vor einigen Wochen in Zeulsdorf abgelichtet. Bin leider noch nicht dazu gekommen das mal zu überarbeiten und online zu stellen. Am interessantesten sind ja sowieso die Gespräche drumherum. Für die Zeit ab 2012 gibt es noch jede Menge offene Fragen (das Thema RVG gehört NICHT dazu!).:
Es gibt noch keinerlei Festlegungen wie die Bahnen außerhalb der 5 Minuten getakteten HVZ fahren sollen. Die Busse zwischen Tinz und Langenberg verkehren ab 5 Uhr bis nach 20.30 im Abstand von 10 Minuten. Mit dem bisherigen Straßenbahntakt würde die alternierende Lösung die Verbindung Tinz-Langenberg ausdünnen auf 20 Minuten bzw. Samstags von 15 auf ebenfalls 20 Minuten. Genau so der 7,5 Minuten Takt während der Ferien, würde die Verbindung Tinz - Bieblach/Ost bzw. Tinz - Langenberg auch auf 15 Minuten Takt ausdünnen.
Auch was die Änderungen am Busnetz betrifft gibt es jede Menge Ansätze, aber noch keine Festlegungen. Was es nicht geben wird sind fliegende Linienwechsel (so wie im Zentrum Zwischen den Linien 25, 26 und 19), da bei den gängigen Linienführungen die Anschlussbeziehungen zwischen Bus und Bahn nicht funktionieren würden, bei gleichen Umlenkzeiten und der verkürzten Fahrzeit zwischen den Endpunkten. Da die Linie 22 dann aber zu kurz werden würde sind einfach nur längere Umlenkzeiten nicht sinnvoll. Die aktuellen Ansätze gehen auf eine alternierende Linienführung nach Wernsdorf als Ersatz für die bisherigen Linien 22 und 27. Nachteil dieser Lösung wäre jedoch eine Ausdünnung werktags von stündlich auf eine zweistündliche Busanbindung für Hain, Wacholderbaum, Röpsen, Dorna und Negis.
Also noch jede Menge Denkstoff für die Herren und Damen bei der Verkehrsplanung. Ich hoffe auf eine betriebswirtschaftlich verträgliche und möglichst fahrgastfreundliche Lösung. Um eine Ausdünnung der geänderten busbedienten Linienteile zu Minimieren wäre die Verdichtung der Bahnen in den Rand- und Nebenzeiten die einzig mögliche Konsequenz. Ich sähe das zugleich als Chance den Leuten abends gerade an Wochenenden den Ausflug per ÖPNV in die schmackhaft zu machen. Das Espresso Ticket ist da ja meiner Meinung nach schon ein guter Ansatz.
do4rd
hm irgendwie kam das schonmal bei der linie 1. seit der buga fährt die auch am we in 10minutentakt. aber wie es halt so ist, da gibt es genug gutbezahlte nüschel zum denken...
dk7as
und es geht weiter heute morgen ein Artikel in der OTZ:
Quelle OTZ vom 28.05.09 Lokalteil Gera
Zitat: |
Landkreis lehnt Straßenbahn-Neubau ab
Damit droht dem Langenberg-Projekt das Aus
Von Uwe Müller Gera. Der Neubau der Straßenbahn nach Langenberg beschäftigt heute den Geraer Stadtrat. Auf einer Gesamtlänge von 2455 Metern soll eine zweigleisige Trasse entstehen. An der Haltestelle Berufsakademie werden demnach künftig die Linien getrennt - eine fährt weiter nach Bieblach-Ost, der Neubau-Ast führt bis in die Ortsmitte von Langenberg. Angeschlossen werden das Gewerbegebiet Siemensstraße, das Industriegebiet Langenberg, die Haltestelle Zu den Wiesen und der Ortskern von Langenberg. Die Neubau-Strecke ist Teil der Fortsetzung des Stadtbahnprogrammes, in dessen Zuge auch bereits vorhandene Straßenbahn-Streckenabschnitte saniert werden sollen. Von der Paketlösung verspricht sich der Geraer Verkehrsbetrieb (GVB) günstigere Finanzierungsbedingungen.
Allerdings regt sich auch Widerspruch. In der Wahlveranstaltung des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft mit Spitzenkandidaten zur Geraer Stadtratswahl kam es vorgestern Abend zu einem heftigen Diskurs zwischen den Kreisvorsitzenden von SPD und CDU, Ramon Miller und Norbert Hein. Miller, zugleich Baudezernent, nannte es einen Erfolg des Stadtbahnprogrammes Zwötzen - Untermhaus maßgeblich dazu beigetragen zu haben, dass der GVB nur noch jährlich 3,7 Millionen Euro Zuschuss brauche. "Vor zehn Jahren war es das Doppelte", so Miller. Hein, zugleich Finanzbürgermeister der Stadt, hielt entgegen, dass der damalige GVB-Geschäftsführer und heutige Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm (SPD) seinerzeit in den Berechnungen nur noch von 1,7 Millionen Euro Zuschussbedarf ausgegangen sei - mehr als das Doppelte ist die Realität.
"Wir müssen den Unfug, eine Straßenbahn nach Langenberg bauen zu wollen, beenden", fordert FDP-Kreisvorsitzender Thomas Seyfarth. Es gehe um Steuergelder. Erich Engel vom GVB verweist auf die Seriosität der standardisierten Berechnungen - ohne die der Verkehrsbetrieb keine Fördermittel bekommen hätte. "Es geht um ein Zukunftsprojekt im Dienstleistungsbereich, das bis ins Umland hineinreicht", warb er für den Straßenbahnbau.
Doch im Umland sieht man keineswegs den Straßenbahnbau nach Langenberg mit Freude entgegen. Für die Busreisenden bedeutet die Bahn einmal Umsteigen mehr - denn in Langenberg enden die Buslinien. Wirtschaftlich ist der Landkreis Greiz mit seinem Verkehrsbetrieb betroffen. Der Regionalverkehr Gera/Land hat einen - mit Steuergeldern finanzierten Betriebshof in der Leibnizstraße und einen - ebenfalls mit Steuergeldern finanzierten - Busbahnhof am Hauptbahnhof. Leerfahrten werden nicht finanziert. Das seien allein auf den Linien Gera - Crossen - Eisenberg und 204 Gera - Klosterlausnitz - Eisenberg jährlich 65 000 Leerkilometer. Letztlich müsse der Landkreis Greiz die Kreisumlage erhöhen, so dass alle Städte und Gemeinden von Auma bis Caaschwitz für die Geraer Straßenbahn zahlen müssten. Für den Betriebshof und den Busbahnhof in Gera bestehe eine Zweckbindung bis in die Jahre 2019 bzw. 2026 - und der RVG ist bis 2015 mit Zins- und Tilgungsleistungen belastet.
Versuche, dem Landkreis auf verschiedenen Wegen eine Zustimmung zum Straßenbahnbau abzuhandeln, blieben bisher ergebnislos. Eine einvernehmliche Lösung, die das Thüringer Bauministerium als Voraussetzung für die Bewilligung von Geldern für den Straßenbahn-Neubau fordert, ist nicht absehbar. "Aus Sicht des Landkreises Greiz bestehen durchaus Alternativen zum Neubau der Straßenbahntrasse. Die Bedienung mit Bussen ist weitaus flexibler gegenüber dem schienengebundenen und damit starren System der Straßenbahn", so die Greizer Landrätin Martina Schweinsburg (CDU). Sie bezweifelt auch die Wirtschaftlichkeitsprognosen für die Neubautrasse, die von 8000 potenziellen Fahrgästen ausgeht. In Langenberg und Stublach leben aber nur 4387 Einwohner. Neben 16 Millionen Euro Baukosten kämen noch hohe Folgekosten. Der Fahrplan-Kilometer Bus im Landkreis habe 2006 nur 2,01 Euro gekostet, in der Stadt 2,91 Euro - für die Straßenbahn liege er sogar bei 9,25 Euro.
Landrätin Schweinsburg bekräftigte Gesprächsbereitschaft und den Willen, zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen. "Diese Lösung kann aber nicht einseitig zu wirtschaftlichen Nachteilen für den Landkreis Greiz bzw. das Verkehrsunternehmen führen", stellte sie klar.
27.05.2009
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FelixKaiser
Wäre halt zu schön wenn die Schweinsburg mal eine für sie genehme Lösung mit Straßenbahn nach Langenberg vorbringen würde. Aber das ist natürlich zuviel verlangt. Hauptsache erstmal dagegen, alles öffentlichkeitswirksam dramatisieren und über die eigenen Unfähigkeiten im Regionalverkehrsmanagement hinwegtäuschen. An Gera liegts z.B. nicht, dass die Stadt und der Landkreis noch nicht im MDV sind. Aber als Mitglied im Tarifverbund wäre das Zuschieben des schwarzen Peters an die Stadt Gera nicht mehr so leicht...
Adeodatus
Aha @ FelixKaiser die Schweinsburg hat also nicht das Recht Kritik zu äußern wenn sich eine finanzielle Schieflage zu ungunsten ihres Landkreises anbahnt?
Zitat: |
Allerdings regt sich auch Widerspruch. In der Wahlveranstaltung des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft mit Spitzenkandidaten zur Geraer Stadtratswahl kam es vorgestern Abend zu einem heftigen Diskurs zwischen den Kreisvorsitzenden von SPD und CDU, Ramon Miller und Norbert Hein. Miller, zugleich Baudezernent, nannte es einen Erfolg des Stadtbahnprogrammes Zwötzen - Untermhaus maßgeblich dazu beigetragen zu haben, dass der GVB nur noch jährlich 3,7 Millionen Euro Zuschuss brauche. "Vor zehn Jahren war es das Doppelte", so Miller. Hein, zugleich Finanzbürgermeister der Stadt, hielt entgegen, dass der damalige GVB-Geschäftsführer und heutige Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm (SPD) seinerzeit in den Berechnungen nur noch von 1,7 Millionen Euro Zuschussbedarf ausgegangen sei - mehr als das Doppelte ist die Realität. |
Die Zahlen, die Herr Hein bei den bisherigen Straßenbahnneubauten kritisiert, sprechen doch für sich und zeigen das es zwischen Wunsch und Realität große Unterschiede gibt. Zumal Gera größere Probleme hat als eine Straßenbahn in einen Vorort zu bauen. Ich halte es nach wir vor für den größten Unsinn den es neben dem Kauf der Landesbank in Gera gibt.
Die Stadt unterhält schon jetzt mehr Infrastruktur (bezogen auf die derzeitigen Einwohnerzahlen) als sie eigentlich benötigt. Sinkende Einwohnerzahlen sind auch gleichzeitig sinkende Fahrgastzahlen. Aber davon abgesehen will man das Kontraproduktive Verkehrsmittel Straßenbahn ausbauen.
FelixKaiser
Trotzdem waren die Fahrgastzahlen in den letzten Jahren steigend. Warum? Der ÖPNV Anteil hat sich erhöht, nicht zuletzt weil das Angebot einfach attraktiver geworden ist. Nichts ungewöhnliches, hat man derartige Effekte auch in anderen Städten festgestellt, in denen "gut gefüllte" Buslinien durch Stadtbahnneubaustrecken ersetzt wurden.
Kritik kann sie natürlich äußern, wo auch immer du gelesen haben willst, dass sie das nicht dürfte. Aber sie gibt mal wieder keine konstruktiven Gegenargumente, ist ja auch das leichteste und in ihrem Kreis für ihre Bürger sehr öffentlichkeitswirksam, vorallem jetzt vor den Wahlen. Was soll die Stadt ihr denn vorschlagen, wenn sie sich nicht äußert, wie man ihr einen Kompromiss zuschneiden kann? Viele ihrer Argumente sind nichtig. Für all diese Planungen muss man von dem Ziel ausgehen Tarifzonen im MDV für den Landkreis und die Stadt Gera zu haben. Hätte man ja schon längst wenn es nach der Stadt Gera gegangen wäre... Wenn die wegfallenden Fahrplankilometer zwischen Langenberg und dem Hauptbahnhof ein Problem darstellen sähe ich absolut kein Problem darin die innerstädtischen Zubringerbuslinien im Norden durch den Regionalverkehr bedienen zu lassen. Das sollte das kilometertechnisch problemlos kompensieren. Einmal mehr umsteigen ist auch ein totes Argument. Wer 2006 von einer Umstellung auf Zubringerbusverkehr betroffen war musste sich auch daran gewöhnen und hat sich inzwischen daran gewöhnt. Die Fahrzeit ist mitunter auch noch kürzer geworden, trotz umsteigen, da die Bahn einfach schneller zum Ziel kommt als der Bus. Wie wenig kooperationsbereit Landkreis und Regionalverkehr sind zeigen auch die nach wie vor unwirtschaftilch parallelfahrenden Regionallinien oder das nicht zustandegekommene Vorhaben einer stündlichen Busverbindung nach Hermsdorf über Untermhaus.
Ich finds bedauerlich dass für die destruktive Blockadepolitik die Schweinsburg von ihren Wählern wohl nicht bestraft werden wird...
FelixKaiser
Abgesehen davon, was in den letzten Monaten immer wieder seitens des Landkreises gegen die Stadt Gera und den GVB gewettert wurde: Man hat zusammen mit der Stadt Gera einen Nahverkehrsplan erarbeitet, der so von BEIDEN Seiten beschlossen wurde, nachdem auf BEIDEN Seiten kluge Köpfe viel Arbeit hinein gesteckt haben. Bemühungen zur Umsetzungen sind nur auf Seiten der Stadt zu erkennen. Im Landkreis herrscht seit Jahren Stillstand bei der Entwicklung des Nahverkehrs bzw. geht die Entwicklung auf einzelnen Linien sogar rückwärts. In diesem Plan ist die Geschichte Langenberg übrigens auch genau festgehalten. Der Landkreis sollte unlängst seine Linien bereits neu geordnet haben und tut doch nichts. Wobei, nicht ganz, auf Gera schimpfen und Gera ärgern. Das geht. Ganz großes Kino. Das Thema Langenberg wurde damals von beiden Seiten so beschlossen, ist schwarz auf weiß auch für jeden nachzulesen. Verknüpfungspunkt Langenberg, Reduzierung von Fahrplankilometern im Bus und bessere Ausnutzung der ohnehin vorhandenen Fahrplankilometern der Straßenbahn, Abbau von Parallelverkehr. Unterm Strich lauter begrüßenswerte Punkte.