Sechs Meter Linie 4

Simson
Wenn man sich nicht einigen kann, dann könnte es wohl zu folgendem Gerichtstermin kommen:

Fördermittel ./. Fördermittel

nachdenklich
FelixKaiser
Ich weiß immer noch nicht was diese Person da in Greiz als annehmbaren Ausgleich anerkennen würde, darauf war sie noch nie eingegangen, man liest immer nur von Blockade, wie auch hier erneut. Dass Gera leere Dienstfahrten zum Betriebshof, bei denen ohnehin keine Fahrgäste befördert werden, bezahlen soll, das kann ja wohl nicht ihr Ernst sein? Was haben die sich ihren Betriebshof auch so weit in die Stadt gebaut, hätten ja genau so gut am Stadtrand z.B. in Bieblach/Ost bauen können. Ich finds langsam einfach nur unverschämt.
Adeodatus
evtl. ist die Vorgehensweise der Stadt Gera einfach nur unverschämt, man könnte ja vielleicht einmal darüber nachdenken. Wir wissen doch dass für Gera dieser Zipfel Stra0enbahn überlebenswichtig ist. Mal ehrlich wenn man sich die Versprechen zum Verbundsbeitritt betrachtet und wie die Realität aussieht, kann ich mir ähnliches Vorgehen der Stadt Gera und des GVB gegenüber dem Landkreis sehr gut vorstellen.

Gera braucht übrigens ein neues Wappentier hier mal ein Vorschlag.



Dieses Wappentier würde jedem gleich zeigen das man hier auch mit leerem Beutel große Sprünge machen will.. Ja
strubbel
spidy, lass dir das sofort schützen! großes Grinsen

ich hatte bislang immer einen schlafenden löwen vor augen: viel kraft und potenzial...aber... Augenzwinkern
FelixKaiser
Laut OTZ redet man jetzt wieder miteinander, immerhin. Aber alles hinter geschlossenen Türen, alles strengstens geheim. Dabei geht es hier um öffentliche Gelder für den öffentlichen Personennahverkehr. Unverständlich. Hat man Angst sich zu blamieren, dass öffentlich wird, dass doch Gera nicht so böse ist wie man es gern darzustellen vermag? Wieder ist die Rede von dramatisch vielen Leerkilometern, dabei geht es lediglich um die Ein- und Ausrückfahrten auf ein paar Buslinien, statt Betriebshof - Busbahnhof (1,4km) dann Betriebshof - Langenberg (4km), was zwei Linien betrifft, und für die drei im Auftrag des GVB gefahrenen Linien im Norden, die müssten dann eben 2km weiter fahren zum Ein- bzw. Ausrücken. Naja die Verpackung machts wohl, wie man solche Lapalien eintütet?

Wenn die beim RVG clever sind sparen die Geld in dem sie sich vom GVB für die Linien im Geraer Norden Busse zur Verfügung stellen lassen. Während der GVB in seinen Fuhrpark durch Ersatzbeschaffungen auf einem hohen wirtschaftlichen Niveau hält, fahren beim RVG immer noch zahlreiche alte Hochflurgurken aus den frühen 90ern. Gerade ältere Leute mit Rollis schreckt das ab! Bei zur Verfügung gestellten modernen GVB Bussen könnte der RVG einfach die bisher dort vertraglich gebundenen Niederflurbusse eben für sein übriges Liniennetz sinnvoll einsetzen.
baumann
Nun, FelixKaiser, die mit Rollator ausgestatteten Mitbürger fahren in der Regel als Behinderte in den Verkehrsmitteln des ÖPNV kostenlos mit. Ich habe am Rande einer Plauscherei zwischen Busfahrern des RVG gehört, dass wohl ein Bruchteil des vorhandenen Fuhrparks (oder eben kleinere Fahrzeuge) ausreichen würde, den Rest der Bildungs- und Einkaufswütigen zwischen den Gemeinden (Gera, Weida, Greiz) und den Dörfern hin- und her zu transportieren.
Vielleicht sind ja die anderen, vom Udo G. (Ist er überhaupt noch an Bord der GVB-Flotte?) bereits entdeckten (Neu-)Kunden noch mit dem Fahrrad oder per pedes zwischen den Siedlungen unterwegs verwirrt
FelixKaiser
Ist immer eine Frage der Bequemlichkeit. Die normalen Rentner mit ihren Rollis zählen nicht als Behinderte, quälen sich in den Hochflurteilen aber mitunter ganz schön ab ihre Rollis hinein und wieder hinaus zu bekommen. Dies einerseits, der stark ausgedünnte Fahrplan andererseits führt dazu, dass im Bekanntenkreis eben die mit Auto gefragt werden, ob sie mal fahren könnten. Da gibts eben etwas Spritgeld, also ma 5 Euro oder so. Rein vom Preis her wäre da der ÖPNV schon konkurrenzfähig. Aber vom Angebot auf dem Land eben nicht. In der Stadt ist eh alles etwas anders. Wenn ich eine Strecke in 15 Minuten mit dem Auto schaffe und mir Alternativen geboten werden, welche würde mich dazu bringen das Auto stehen zu lassen? 20 Minuten mit der Straßenbahn einschließlich 3 Minuten Fußweg zur Haltestelle? Oder fast das gleiche, nur eben mit zwischendrin Umsteigen nach Teilstrecke mit dem Bus zzgl. ein paar weitere Minuten Wartezeit beim Umsteigen? Ich finde die Frage blöd, denn genau so könnte man Fragen, wo kamen denn die ganzen zusätzlichen Fahrgäste auf der Linie 1 her? Man hatte auf den Buslinien vorher etwa 6000-7000 Fahrgäste am Tag, man hatte mit 8000 Fahrgästen am Tag dann in der Bahn gerechnet, über 10000 Fahrgäste warens dann am Tag. Soviele Einwohner haben nicht einmal Zwötzen und Untermhaus zusammen. Ist ja letzten Endes auch nicht so wichtig, Ziel ist und bleibt das Sparen, durch Umverteilung des vorhandenen Angebots und Einsparen an Stellen die dann nicht mehr benötigt werden, in dem Falle Busse und Buskilometer.

Gab ja auch in ähnlichen Ecken Bemühungen um Einsparen durch Kooperation, es gab die Idee, dass Jena aufgrund der Nähe zu Gera teilweise Aufgaben nach Gera auslagert, ging glaube um die Lackierstraße im Betriebshof, weiß nich was da noch alles Potenzial bieten würde. Im Prinzip lässt sich aller Streit auch unter einem Begriff einordnen: Kleinstaaterei. Die dünne Besiedlung und die mittelmäßige Wirtschaftskraft in Thüringen kann sich das immer weniger leisten. Fällt mir auch gerade eine Radiomeldung von neulich ein, irgendwas, das die Bundesregierung schon wieder einsparen oder vergünstigen will, hauptsächlich finanziert durch Länder und Kommunen. Find ich geil...
baumann
Hallo FelixKaiser, Deinen Argumenten stimme ich vorbehaltslos zu. Es bleibt immer wieder die Frage, was sich eine Kommune letztendlich leisten kann. Dies ergibt sich in erster Linie eben nicht aus Fördermittelgaben übergeordneter "Stellen", sondern aus der puren Leistungskraft des Standortes.
In diesem Thema stehst Du ja wirklich drin und hast hier schon viele fundierte Infos gegeben.
Ein "Danke" an dieser Stelle von mir für Deine Recherche. großes Grinsen
Ich habe vor wenigen Tagen (auch mal) nachgefragt und erfuhr, das der ÖPNV in Jena (Jenah GmbH) pro Tag bis zu 60.000 Fahrgäste transportiert....und das sind nicht nur Studenten. Kannst Du diese Zahl aus Deiner Kenntnis bestätigen?
FelixKaiser
An einem Werktag sollten es noch einige mehr sein, denn die 60 Tausend kommen für einen Werktag in Gera hin. Studenten brauchen wenn sie mit der Bahn nach Jena fahren keinen ÖPNV vor Ort, die Wege sind einfach zu kurz. Die Nutzung der Linien durchs Gewerbegebiet Göschwitz ist sehr rege, aber auch die Buslinien zum Beutenberg/Zeiss/FH. In Gera ist das aus meiner Sicht nicht ganz so glücklich. In Bieblach-Ost endet die Bahn kurz vorm Gerwerbegebiet, da nutzen viele die weiter hinten arbeiten dann doch eher das Auto. In Untermhaus ähnlich, wobei die Linie 1 ursprünglich noch eine Station mehr bekommen sollte, etwa Höhe Batteriedienst. Wenigstens im Gebiet Siemensstraße/Langenberg kann man hier etwas gegen Umsteigemuffel tun. In Jena hats in Göschwitz geklappt, sind sehr viele dann von Auto auf Bahn umgestiegen, sehe in vielen Büros auch selbst ausgedruckte Fahrpläne hängen. Die Busse durchs Gewerbegebiet waren für viele eben nicht so attraktiv und bequem. Wobei es bei den teils überfüllten Bahnen auch fraglich ist wie viel Bequemlichkeit da noch übrig ist. Gefühlt tut Jena zu wenig aus meiner Sicht für seinen Nahverkehr, da die Bude zu laufen scheint fehlt hier wohl auch einfach die Notwendigkeit. Da ist man in Gera aktiver, in Erfurt ist man schon fertig, da gings früher los und gab mehr Geld (als noch Geld da war).
baumann
Hallo FelixKaiser, meinst Du wirklich, dass in Gera pro Tag 60.000 Fahrgäste befördert werden? Das hätte ich nicht vermutet, würde dies doch bedeuten, dass jeder 3. Bewohner des Stadtgebietes (inkl. vollzogener Eingemeindungen) pro Tag im ÖPNV einmal hin- und zurückfährt. Na, Du musst es ja wissen; bist hier im Thema ja der Fachmann.
FelixKaiser
Ich denke du weißt wie Fahrgäste gezählt werden, die modernen Bahnen (und glaube auch die Busse) verfügen über Fahrgastzählsysteme. Du zählst auf der Hin- und auf der Rückfahrt als Fahrgast. Neben den Geraern kommen ja noch die mit Regionalbus und Bahn nach Gera pendeln hinzu und dann Umsteigen. Also das kommt schon hin und ist steigerbar. Eine Tarifeinheit zwischen Gera und dem Landkreis wäre auch sehr förderlich die Fahrgastzahlen noch etwas zu steigern, auf beiden Seiten. Gemessen an Wohnbevölkerung und Einpendlern durch Nahverkehr ist der Anteil in Gera schon sehr hoch.
Kerstin
Zitat:
FelixKaiser hat am 21. Juni 2011 um 19:08 Uhr folgendes geschrieben:
Du zählst auf der Hin- und auf der Rückfahrt als Fahrgast.

Das war mir auch nicht bekannt, klingt aber irgendwie logisch, denn nicht jeder bucht Hin und Rückfahrt.
Ist übrigens immer interessant hier im GVB Forum zu lesen. Frau lernt nie aus.
RudiRatlos
Wie ist das mit den Regionalbussen; nehmen die auch ÖPNV-Beförderungen im Geraer Stadtgebiet vor? In EF gibt es die Regelung dass an den innerstädtischen Haltestellen der RVGen nur zugestiegen werden darf, also als ÖPNV-Zusatz nicht erlaubt ist. Fahrgäste zahlen also bis zum ausgeschilderten Zielort ausserhalb Erfurts, ÖPNV-Fahrscheine haben keine Gültigkeit in diesen Bussen.

Bei einer ebensolchen Regelung in Gera verstehe ich die Aufregung um die Bahnlinie nach Langenberg nun eben gar nicht.
do4rd
nur teilweise, also innerhalb des stadtgebietes. gab es das mal. es geht hier allerdings um höhere politik, weil ja angeblich viel verlust sonst eingefahren wird. du brauchst dir nur mal die vmt-sache anschauen.

macht haben ist das eine, macht bekommen das andere...
RudiRatlos
Den Verlust können die RVGen sich doch sparen indem sie keine innerstädtischen Haltestellen mehr anfahren und sich aus dem ÖPNV der Stadt Gera raushalten. Im Gegenzug stärkt dies auch die Geraer Verkehrsbetriebe weil sie als Zubringer auf ein paar Fahrgäste mehr hoffen dürfen.

Mit dem VMT hat das alles nichts zu tun.
FelixKaiser
Der Regionalverkehr fährt fast nur den Busbahnhof an, daneben gibt es ein paar Haltestellen im Stadtgebiet, vorzugsweise Umsteigestellen zu Straßenbahn, an denen auch gehalten wird (Ein-/Ausstieg), wie Heinrichstraße (Zentrale Umsteigestelle Stadtverkehr), Berufsakademie, Zwötzen und auf Ausfallstraßen wie in Langenberg, Westvororte oder in Richtung Weida. So etwas wie Tageskarten gibt es nicht, alles wird nach Kilometern abgerechnet und die Fahrscheine des Stadtverkehrs werden mit zwei Ausnahmen, da aber auch nur innerhalb Geras, nicht anerkannt.

Ja als Zubringer würde es den Stadtverkehr stärken und aufgrund der kürzeren Distanz (da die innerstädtische Strecke wegfällt) wäre sogar ein fahrgastfreundlicher vertakteter Verkehr auf den Relationen Hermsdorf/Eisenberg-Bad Köstritz-Gera Langenberg möglich, worauf man seitens des Stadtverkehrs sogar baut!
strubbel
Zitat:
FelixKaiser hat am 21. Juni 2011 um 19:08 Uhr folgendes geschrieben:
Ich denke du weißt wie Fahrgäste gezählt werden, die modernen Bahnen (und glaube auch die Busse) verfügen über Fahrgastzählsysteme.
so weit so gut

dann passt das aber nicht ganz mit dem zusammen, oder?
Zitat:
Du zählst auf der Hin- und auf der Rückfahrt als Fahrgast
wäre ja eine schönigung der fahrgastzahlen in der statistik (oder sind die touren separat gemeint?)

Zitat:
Neben den Geraern kommen ja noch die mit Regionalbus und Bahn nach Gera pendeln hinzu und dann Umsteigen. Also das kommt schon hin und ist steigerbar
durch was? Lachen

Zitat:
Eine Tarifeinheit zwischen Gera und dem Landkreis wäre auch sehr förderlich die Fahrgastzahlen noch etwas zu steigern, auf beiden Seiten. Gemessen an Wohnbevölkerung und Einpendlern durch Nahverkehr ist der Anteil in Gera schon sehr hoch.
nachdenklich die fahrgastzahlen in der statistik ja

weitere tarifeinheit: es wäre vielleicht in der übersicht besser (entweder die ganze gegend ist mit verbund oder man lässts bleiben,da es kauderwelsch bedeutet und die leute mehr verunsichert und sie noch mehr draufzahlen) und das wird die attraktivität noch mehr senken als ohnehinschon (übrig bleiben dann die, die mangels alternative auf öffentl. verkehrsmittel angewiesen sind)

wenn schon teuer,dann wenigstens übersichtlich großes Grinsen

der blick auf andere verkehrsverbunde, die schon länger bestehen, würde den verantwortlichen vielleicht helfen , da ist die orientierung für die fahrgäste wesentlich mehr gegeben und die preise... Augenzwinkern passen sogar zum umfang
do4rd
@rudirastlos: im gewissen sinne ja, cdu vs spd. also höhere politik, die keiner begreift. der rvg übernimt sogar am wochenende die nordlinien der gvb...
do4rd
Scheinbar ist das projekt wegen den fehlenden mäusen schon abgeschrieben...
FelixKaiser
Wie kommst du darauf?