Langenberger in Fahrt gebracht
Stadtbahn-Pläne bringen Rekordbeteiligung bei Bürgergespräch
Von Uwe Müller Gera. Pläne für die Stadtbahnlinie 4 dominierten in Langenberg das Bürgergespräch gestern Abend. In die Pfarrscheune mussten zusätzlich Stühle getragen werden über 100 engagierte Leserinnen und Leser hatten sich eingefunden. Und die leidenschaftliche Debatte offenbarte: Die Mehrheit derer, die da waren, möchte die Straßenbahn.
Was kritische Detailfragen und Anregungen nicht aussparte: Ob denn eine Trassenführung nach Untermhaus nicht sinnvoller wäre, mit Anbindung an die Einkaufsmärkte in Tinz? Was aus den Schülern wird, die künftig wohl öfter umsteigen müssten, um in die Regelschule nach Bieblach zu kommen. Waltraut Münzberg vom Seniorenbeirat erklärte: Ich finde es sehr gut, wenn die Straßenbahn kommt. Aber für Reisende aus Landbussen verschlechtert sich die Situation. Sie müssen jetzt zehn, künftig 20 Minuten warten. Eine Frau aus der Steinbeckstraße lehnt die Bahn ab: "Sie fährt ganz nah am Wohnhaus vorbei. Und wo wollen Sie 4000 Fahrgäste hernehmen?" GVB-Chef Udo Gantzke verwies auf die Bewertung, die die Wirtschaftlichkeit der Stadtbahnlinie rechtfertige. Rita Schmidt, aus Lusan nach Langenberg gezogen, plädierte für die Tram: "Ich hatte in Lusan die Straßenbahn, und jetzt wollen wir das auch in Langenberg haben."
"Wenn mir jemand 16 Millionen Euro schenken will, dann würde ich sie nehmen. Wenn ich so viel habe, um vier Millionen davon selbst aufzubringen", wies Dr. Ulrich Porst auf finanzielle Auswirkungen hin. SPD-Fraktionschef Armin Allgäuer beteuerte hingegen: "Für die Stadt Gera wird es keine zusätzlichen Kosten geben."
CDU-Kreisvorsitzender Norbert Hein sagte, mit der Stadtbahnlinie 4 gibt es nicht den positiven Effekt, der mit der Neubaustrecke Zwötzen Untermhaus verbunden war: kilometerweise die Straßen zu sanieren. FDP-Kreisvorsitzender Frank-Thomas Seyfarth ist nach schlechten Erfahrungen bei Straßenbahnplänen für die Wiesestraße skeptisch. Dass das Industriegebiet Fahrgäste bringt, bezweifelt eine Frau. "Da steigen heute gerade mal zwei Leute in den Bus ein", so ihre Beobachtung. Und die Straßenbahn weiter in den Stadtteil hineinzuführen und damit ihre Attraktivität zu steigern, scheitert an verkehrstechnologischen Problemen: An der Berufsakademie würde sich künftig das Streckennetz gabeln. Für den Ast hinauf nach Bieblach-Ost stehen acht Minuten Fahrzeit zur Verfügung, nach Langenberg darf es nicht länger dauern, sonst gerät der ganze Takt aus den Fugen. Jeder Meter weiter als bis zur geplanten Wendeschleife bedeutet also Zeitverlust. Dass die sogenannte Polizeiwiese unter die Räder des Stadtbahnprojektes kommt, dem mochte gestern keiner nachtrauern. "Da haben sich die Asis getroffen", so ein Zwischenruf.
Kerstin Thiel, Vorsitzende von Arbeit für Gera, verbindet mit der Stadtbahn die Hoffnung auf Aufträge für die hiesige Bauwirtschaft und damit Arbeitsplätze. Mike Huster (Die Linke) sagte: "Langenberg sollte schon mal eine Straßenbahn bekommen. Jetzt besteht die Chance dafür." Und Grünen-Kreisvorsitzender Eugen Weber aus Untermhaus vertraut darauf, dass alles gut wird so wie in seinem Stadtteil. Kommentar
09.09.2009
Adeodatus
Zitat:
Kerstin Thiel, Vorsitzende von Arbeit für Gera, verbindet mit der Stadtbahn die Hoffnung auf Aufträge für die hiesige Bauwirtschaft und damit Arbeitsplätze.
Ich weiß ja nicht wo sich Frau Thiel Aufgehalten hat als die anderen Straßenbahnprojekte in Gera, oder andere Straßenbauprojekte wie die Südosttangende realisiert wurden, die Aufträge für hiesige Baufirmen waren mehr als gering und neue Arbeitsplätze sind auch nicht entstanden, wenn ich solche Aussagen höre oder lese kann ich langsam nur noch den Kopf schütteln.
do4rd
du weißt doch, vor der wahl ist nach der wahl. jedemfalls sind sie wiede am samstag zu erleben, auf dem lidl-parkplatz in langenberg. stand zumintestens in der kostenlosen zeitung...
Opus
Auf ungewöhnlichem Weg sucht der GVB Unterstützer für die Stadtbahnlinie 4 nach Langenberg. Unter dem Motto „Geben Sie der Stadtbahn Ihr Gesicht“ startet die Aktion am nächsten Sonnabend, den 17. Oktober in Langenberg. An diesem Tag ist der GVB von 9 bis 12 Uhr wieder mit einem Informationsstand zum Stadtbahnbau auf dem Lidl-Parkplatz in Langenberg präsent. Bauverantwortliche und Verkehrsplaner beantworten Fragen und erklären das Vorhaben. In den vergangenen Wochen waren diese Infostände stets dicht umringt, erfuhr das Unternehmen viel Zuspruch für das Projekt.
Deshalb will der GVB diesmal auch von noch mehr Langenbergern erfahren, warum sie sich auf die Linie 4 freuen: Gesucht werden witzige oder vernünftige, sachliche oder persönliche, einleuchtende oder absurde Argumente für den geplanten Straßenbahnbau. Kurz: Originelle Sichtweisen auf das Großprojekt.
Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, wird gleich vor Ort von dem freischaffenden Fotografen Klaus Creter professionell fotografiert und hat die Chance, Teil einer Anzeigenkampagne für den Bau der Stadtbahnlinie 4 zu werden. Mit etwas Glück könnte Ihr Foto in Zeitungen, im Internet oder im GVB-Straßenbahnfernsehen zu sehen sein.
Ähnliche Aktionen sind auch an den anderen Standorten für die zweite Stadtbahnprogrammstufe geplant.
Im Rahmen des Stadtbahnprogramms möchte der GVB in fünf Projekte rund 52 Millionen Euro investieren. Herzstück des Paketes ist der Neubau der Stadtbahnlinie 4 von Tinz nach Langenberg.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Geraer Verkehrsbetrieb GmbH
Öffentlichkeitsarbeit
Sandra Werner
do4rd
mal sehen wann es losgeht
FelixKaiser
Sobald die Fördergelder da sind und das sind sie noch nicht. Stand meines Wissens nach: Immer noch keine endgültige Einigkeit mit dem Landkreis und daran ist unmittelbar die Fördermittelfreigabe geknüpft. Baubeginn für Hinter der Mauer war für Mai geplant und sollte inzwischen fertig sein ...
do4rd
aso... wie mir zu ohren gekommen ist, soll der obere teil von lusan, also die letzten 2 stationen und einige strassen aufgegeben werden. haben mir lusaner bestätigt.
Pfiffikus
Das müssten wohl die Eigentümer der Häuser bzw. Eigentumswohnungen entscheiden, ob die Häuser aufgegeben werden.
Pfiffikus,
der meint, dass gerade in diesem Bereich ein hoher Anteil Eigentumswohnungen ist
do4rd
soviele eigentumswohnungen gibt es doch nicht zwischen zeulsdorf und brüte...
Adeodatus
Zitat:
Pfiffikus hat am 03. Januar 2010 um 14:35 Uhr folgendes geschrieben:
Das müssten wohl die Eigentümer der Häuser bzw. Eigentumswohnungen entscheiden, ob die Häuser aufgegeben werden.
Pfiffikus,
der meint, dass gerade in diesem Bereich ein hoher Anteil Eigentumswohnungen ist
Der größte Teil der Wohnungen in diesem Bereich gehören Geraer Wohnungsgenossenschaften, der Gewo, und einer Wohnungsgesellschaft aus Dresden der Anteil echter Eigentümergemeinschaften ist eher gering. Sollten die Abrisspläne stimmen wären wir in Gera an einem Punkt angekommen wo Wohnraum der mit Fördergeldern saniert wurde nunmehr mit Fördergeldern abgerissen würde. Die Gefahr solcher Auswüchse hatte ich schon mehrmals angesprochen weil ein konsequenter Abriss von der Peripherie zum Kern hin bisher keinen Konsens fand.
do4rd
mit bieblach ost sieht es auch net besser aus, deshalb wil die gvb per schiene nach langenberg. um vieleicht später jede 3. bahn nachg ost fahren zu lassen...
dk7as
Zitat:
GVB hofft auf Baurecht im März
Für Stadtbahn-Linie 4 noch Plandetails zu klären - Fördermittel noch nicht sicher
Von Angelika Munteanu Gera.
Ein Jahr hat das Stadtbahnprogramm in Gera Verzug. "Wir rechnen jetzt mit dem Baurecht für März", sagte gestern der Geschäftsführer des Geraer Verkehrsbetriebs, Udo Gantzke, auf Nachfrage. Einen Fördermittelbescheid gebe es bislang nicht, so der GVB-Chef. Insgesamt 50 Millionen Euro soll das Paket kosten, zu dem neben dem geplanten Neubau der Linie 4 zwischen Tinz und Langenberg auch die Sanierung von bereits bestehenden Straßenbahntrassen in der Stadt gehört. Mit 32 Millionen Euro Fördermitteln rechnet der Verkehrsbetrieb. Gantzke hofft, dass ab Frühsommer gebaut werden kann - zunächst auf den zu sanierenden Trassen "Hinter der Mauer" im Stadtzentrum und in Bieblach. Auch ist der GVB-Chef optimistisch, dass sich der Streit mit dem Regionalverkehr Gera/Land (RVG) um nicht geförderte Leerfahrten von RVG-Bussen parallel zur späteren Straßenbahnlinie lösen lässt. Einen nächsten Gesprächstermin mit dem benachbarten Verkehrsbetrieb gebe es noch Ende Januar. Unbenommen davon: Im Thüringer Landesverwaltungsamt werde derzeit intensiv am Planfeststellungsverfahren für die Stadtbahn Linie 4 gearbeitet, sagte gestern ein Sprecher des Amtes. Nach den Erörterungen der Pläne seien jetzt noch kleinere Plandetails zu klären. Eines davon wurde in der jüngsten Sitzung des Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschusses des Geraer Stadtrates gelöst. Der Ausschuss befürwortete den Naturschutz-Ausgleich auf einer Fläche bei Kauern für die Bahnlinie nach Langenberg. Ursprünglich war als Grünausgleich die Aufforstung einer mehrere Hektar große Fläche bei Naulitz geplant. Dagegen hatte das Landwirtschaftsamt Zeulenroda Einspruch erhoben und die Fläche nicht freigegeben. Als Ersatzfläche will die Stadt deshalb nun dem GVB eine nur wenig befahrene, von der Landwirtschaft genutzte Straße bei Kauern zur Verfügung stellen. Der GVB soll sie zur Grünfläche zurückbauen. Im Gegenzug will die Stadt eine parallel führende, ehemalige private Wismutstraße als Gemeindestraße einstufen und für den Landwirtschaftsverkehr zulassen. Notariell sei das alles abgesichert, so Rennert. Die bisherige Gemeindestraße dort sei baulich schlechter als die Wismutstraße, begründete Stefan Prüger, Fachdienstleiter Verkehr in der Stadtverwaltung, die Verfahrensweise. Auf der bisherigen Gemeindestraße will der GVB zum Grünausgleich Feldgehölz-Hecken anpflanzen, erläuterte der Bauprojektverantwortliche Roland Rennert. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Armin Allgäuer war von der Verfahrensweise nicht überzeugt. Er könne sich nicht vorstellen, dass es keine Alternativfläche am Ort des Geschehens, also in Langenberg gebe. "Es gibt keine Fläche in der Nähe", erklärte Rennert. Ortsteilbürgermeister Michel Lahn zählte die Straßen in Langenberg auf, in denen Bäume fehlen. "Gestaltungsbäume gelten nicht als Grün-Ausgleich", sagte Rennert. Zwei Private hätten Flächen am Rand des Ortsteils angeboten, wo acht beziehungsweise zwölf Bäume gepflanzt werden könnten. Das bringe aber nicht sehr weit, um eine fehlende Ausgleichsfläche von 2,4 Hektar zu ersetzen. Und am Schossbach wolle man nicht in die Tiefe bohren, um nicht eventuell abgelagerte Schadstoffe aufzuwühlen. Für das Stadtbahnprogramm bat Ausschussvorsitzende Bernd Leithold (Die Linke) zudem den GVB um eine Statistik von Fahrgastzahlen im Geraer Norden. Die sei nötig, um "alternative Bedienformen" im Nahverkehr zu prüfen für die Wochenenden, an denen der Nahverkehr nur selten fahre.Der GVB will im Mai anfangen zu bauen. Wir arbeiten intensiv am Planfeststellungs-Verfahren.
Landesverwaltungsamt Thüringen
Quelle OTZ vom 20.1.2010 Lokalteil Gera
do4rd
quelle otz:
Kein Bundesgeld in Sicht für Geras Stadtbahnbau
Für die Linienerneuerung sind 75 Prozent Förderung durch das Land zugesagt.
Fördermittel des Bundes für den Stadtbahn-Neubau in Gera sind bislang nicht in Sicht. Das Vorhaben Stadtbahn Gera Stufe II sei zwar vom Land Thüringen mit Investitionen von etwa 51 Millionen Euro für die Förderung im Bundesprogramm angemeldet worden, hieß es aus dem Bundesverkehrsministerium.
Gera. Dort werde das Vorhaben des Geraer Verkehrsbetriebs zurzeit aber lediglich in der Kategorie C bedingt aufgenommen geführt. Dies bedeutet, dass der Bund bereit wäre, das Vorhaben anteilig zu fördern, sofern die finanziellen Mittel im Bundeshalthaus verfügbar sind. Für eine Förderung müssten jedoch die Fördervoraussetzungen nachgewiesen werden. Dies sei in einem Antrag zu belegen. Doch sei dieser Antrag auf Fördermittel für den Stadtbahnbau in Gera bisher nicht vorgelegt worden.
Hauptvoraussetzung für die Förderfähigkeit des Geraer Stadtbahnprogramms ist eine Einigung zwischen dem Geraer Verkehrsbetrieb (GVB) und dem Regionalverkehr (RVG) Gera-Land zu absehbaren Mehrkosten für den öffentlichen Personennahverkehr, wenn künftig im Geraer Norden die Straßenbahn nach Langenberg und die Busse des RVG parallel fahren würden. Diese Einigung steht seit Jahren aus und "der Stand ist der vom vorigen Jahr", sagte gestern RVG-Geschäftsführer Andreas Rieß.
GVB-Geschäftsführer Udo Gantzke hatte versichert, dass beide Verkehrsunternehmen auf dem Weg des Aufeinander-Zugehens seien. Das bezieht sich offenbar aber nur auf das gemeinsame Bewerben um Konzessionen, wenn Buslinien nach den neuen EU-Rahmenbedingungen ab 2012 öffentlich ausgeschrieben werden. "Darin sind RVG und GVB sich einig", bestätigte das Landratsamt Greiz. Das habe aber nichts mit den etwaigen Parallelfahrten von Stadtbahn und Bussen in Langenberg zu tun, das ist ein anderes Thema, hieß es aus Greiz.
Unbenommen davon wird aber die Straßenbahntrasse Hinter der Mauer als Teil des Stadtbahprogramms Stufe II ab September als vorgezogene Maßnahme gebaut. "Die Dringlichkeit der Sanierung ist geben", sagte auf Nachfrage ein Sprecher des Thüringer Verkehrsministeriums. Auch die Finanzierung sei gesichert. Ein Viertel des 1,8 Millionen Euro teueren Vorhabens zahle der GVB als Eigenmittel. Drei Viertel der Summe seien Fördermittel. Da es sich vor allem um eine Sanierung handele, komme dafür in erster Linie das Land auf. Für die Förderung von Neuerungen, etwa die Umrüstung der Haltestellen auf Stadtbahnnieveau, verhandele das Land noch mit dem Bund. Das sei aber eine rein technische Angelegenheit zwischen den Ministerien. Was der Bund nicht zahlt, wird das Land hinlegen müssen.
Die abgeschlossene Stufe I der Stadtbahn in Gera trug die Kategorie A endgültig aufgenommen im Bundesprogramm zum Gemeindeverkehrsfinanzierunsgesetz. Die Gesamtkosten von 93 Millionen Euro wurden seit 2002 anteilig vom Bund finanziert.
Angelika Munteanu / 26.08.10 / OTZ
do4rd
in dem zusammenhang:
@as65: wenn du möchtest, darfst du.
FelixKaiser
Danke! ;-)
Ach hab ich mich geärgert dass ich meine Kamera im Moment nicht da habe. Aber das Bild wird man ja zum Glück noch mindestens zwei weitere Male in nächster Zeit haben. Aber schön dass du auch die Historische mit erwischt hast :-D Als ich mit dem SEV vorhin im Zentrum ankam, da kam sie gerade aus Zwötzen.
Nicht schlecht geschaut hab ich ja heute im Zentrum, beide Gleise am Museumsplatz durchtrennt und auf einigen Metern entfernt und mit schon frischem Betonfundament. So alt war das Zeug dort doch alles noch gar nicht. Müssen ja scheinbar schon ganz schön Schäden gewesen sein, dass man da jetzt so eilig das gleich mit eingeschoben hat.
Fast ein wenig überrascht war ich über den unterschiedlichen Andrang in den SEV Bussen. Manche überschaubar gefüllt, der nächste wiederum brechend voll. Interessant auch das Bild in den Bahnen, hatte aufgrund von Warten auf jemanden einige Minuten Zeit. Überschaubares Fahrgastaufkommen in Richtung Zwötzen, krachevolle Bahnen aus und nach Richtung Lusan. Merkt man deutlich dass mit den NGT8G kein universelles Fahrzeug gefunden ist. Würde doch ein 20 Meter Zug auf der SL 1 am Wochenende reichen (auf der SL 2 immer) und sind 30 Meter Züge auf dem Südzweig der SL 3 doch sehr knapp bemessen.
do4rd
also, es geht weiter mit der linie 4, ab nächstes jahr mit viel schotter
FelixKaiser
Weißt du jetzt was was wir noch nicht wissen? Da war doch noch jede Menge Klärungsbedarf mit dem RVG und dem Landkreis. Hieß ja erstmal nur, wenn die Fördermittel fließen wäre im 2. Quartal 2011 Baustart am Vorhaben Thüringer Straße.
PS: Kannst du mir evtl. ne Emailadresse von dir geben? PN hast du ja deaktiviert, wollte dich mal was fragen! :-)
do4rd
nur das aus der zeitung, mehr nicht. ich bin ja nicht ständig in gera
FelixKaiser
Achso, denn die Verhandlungen laufen ja noch, im Idealfall gibt es da anfang November positives zu vermelden.
Adeodatus
Positives sieht irgendwie anders aus! Oder irre ich mich?
Zitat:
Landrätin: Erpressungsversuch zu Straßenbahnlinie in Gera
Die Fronten im Streit um den Neubau der Straßenbahnlinie nach Langenberg haben sich zwischen der Stadt Gera und dem Landkreis Greiz verhärtet. Die Greizer Landrätin spricht sogar von einem Erpressungsversuch.
Gera. Mit der Post hatte die Stadt am Jahresanfang dem Landkreis einen Vertrag über die Bildung einer kommunalen Arbeitsgemeinschaft "Stadtbahnerweiterung Langenberg" zugeschickt.
Der Kern: Der Landkreis gibt seinen Widerstand gegen den Neubau der Straßenbahnlinie nach Langenberg auf. Danach wird geregelt, ob Stadt und Landkreis weiter gemeinsam die Konzessionen für Buslinien im Geraer Norden beantragen. Dort fährt der Regionalverkehr Gera/Land (RVG) seit Jahr und Tag - seit der Eingemeindung 1994 kann der Geraer Verkehrsbetrieb diese Buslinien beanspruchen.
Bisher sind beide kommunale Unternehmen gut gefahren - bis die Stadt Gera die Konzessionsfrage mit der Zustimmung zum Straßenbahnbau verknüpfte. Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) spricht von einem Erpressungsversuch und sieht ihre Ablehnung durch Kreistagsbeschlüsse untermauert.
Wenn zwischen Tinz und Langenberg eine neue Straßenbahnlinie betrieben wird, dürfen parallel keine Landbusse mehr fahren. Da der RVG seinen mit Steuergeldern finanzierten Betriebshof in der Leibnizstraße unterhält und den ebenfalls mit Steuergeldern erst vor drei Jahren gebauten Busbahnhof ansteuert, würden seine Busse künftig leer durch Gera fahren. Und die Fahrgäste aus dem Umland müssen umsteigen vom Bus in die Bahn.
Einen Freifahrtschein für die Stadt Gera wird es nicht geben, lehnt Schweinsburg den Vertrag ab. Dieser richte sich gegen Fahrgäste als auch gegen die wirtschaftlichen Interessen des Kreises. Denn dieser sei nicht einmal gefragt worden, büßt aber allein durch die Amputierung der Überlandlinie in den Saale-Holzland-Kreis ein.
Im November hatte Geras Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm (SPD) der Landrätin noch zugesichert, dass "wirtschaftliche und finanzielle Interessen des RVG beim Abbau des Parallelverkehrs durch die Stadtbahnlinie 4 angemessen auszugleichen sind". Dass vier Wochen später Udo Gantzke, Geschäftsführer der Geraer Verkehrsbetriebe (GVB), an seinen RVG-Kollegen Andreas Rieß klarstellte, er könne eine Erhöhung des Vergütungssatzes zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen, löste im Landkreis Irritationen aus.
Dabei subventioniert der Landkreis jährlich mit 450 000 Euro den Busverkehr im Geraer Norden - weil der RVG sparsamer wirtschaftet und den Fahrplankilometer um einen Euro günstiger bewältigt.
Sollten RVG und GVB sich nicht einigen können über die Konzession, müsste der Landkreis zehn Busse verkaufen und 20 Busfahrer entlassen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde zudem die Europäische Union Rückzahlungsforderungen zum RVG-Betriebshof und zum Busbahnhof stellen, da die Fördermittel auf 25 bzw. 20 Jahre zweckgebunden sind. Für den Fall kündigt Landrätin Schweinsburg schon mal eine Schadenersatzklage gegen die Stadt Gera an.