Sechs Meter Linie 4

Meta
Was Sie schreiben beantwortet meine Fragen nicht:
Zitat:
Wie hoch ist denn der Kostenunterschied zwischen einem Betrieb auf Normalspurgleisen und einem Betrieb auf Schmalspurgleisen (bezogen auf 100.000 gefahrene Km), abgesehen davon das höhere Geschwindigkeiten auf Normalspurgleisen gefahren werden können.

Wieviel Km fährt eine Straßenbahn pro Jahr in Gera?
Ist das auf allen Strecken gleich, wenn nicht wie sieht es pro Strecke aus?

Wie hoch ist denn der Kostenunterschied zwischen einem Betrieb auf Normalspurgleisen und einem Betrieb auf Schmalspurgleisen (bezogen auf 100.000 gefahrene Km), abgesehen davon das höhere Geschwindigkeiten auf Normalspurgleisen gefahren werden können.

Wieviel Km fährt eine Straßenbahn pro Jahr in Gera?
Ist das auf allen Strecken gleich, wenn nicht wie sieht es pro Strecke aus?


Weiterhin ist hinsichtlich der Spurbreite keine Aussage zu den Baugrundverhältnissen in Gera und den Unterhaltskosten vorhanden.
Die Straßenbahnlinie in der Wiesestraße befindet sich auf miserablen Baugrund der schon viele Instansetzungen erforderte.
Auf der neu geplanten Strecke nach Langenberg sieht es noch schlechter aus.

Was hier zu den Kosten (Unterhaltskosten) für Aussagen gemacht werden zeugt von Ignoranz oder ist einfach inkompetent. Das kann man ganz einfach nachuntersuchen indem man bereits seit bestehen der Straßenbahn die Kosten pro Gleisabschnitt zusammenträgt. Das sollte zumindest für die Zeit nach 1945 zu schaffen sein.
as65
Zitat:
Meta hat am 03. August 2012 um 05:47 Uhr folgendes geschrieben:
Das kann man ganz einfach nachuntersuchen indem man bereits seit bestehen der Straßenbahn die Kosten pro Gleisabschnitt zusammenträgt. Das sollte zumindest für die Zeit nach 1945 zu schaffen sein.


dann mach es doch mal bitte, falls du ein fachmann aus der branche sind. wir sind es jedenfalls nicht.
Meta
Wer ist wir?


Als die Straßenbahn in der Wiesestraße bis nach Zwötzen gebaut wurde war die Verkehrsbelastung der Strecke minimal.
Mit dem Baubeginn von Lusan begannen eklatante Fehlentscheidungen in der Geraer Straßenbahnentwicklung.
2x wurde ein Straßenbahngleis zum Bahnhof verlegt welches dann nie genutzt wurde und ähnliches.
Von Zwötzen her hätte man schon damals nach Lusan ein Normalspurgleis bauen sollen. Eine Umsteigestelle am Ende der Wiesestraße zur Normalspur wäre möglich gewesen. Die Wiesestraße wurde in den 80zigern schon mal saniert, da hätte man bis zur Heinrichstraße Normalspur verlegen können. Das gleiche Modell gilt für Bieblach-Ost.
Damit hätte Gera heute eine vernünftige Straßenbahn. Mich würde es nicht wundern wenn heute sich hier die großtun die damals den Murks verzapft haben.

Ich könnte mir vorstellen das man mit dem geplanten Geld die gesamten Bauvorhaben nicht bestreiten kann; was ist wenn man statt 50 Mio. € 60 oder gar 70 und mehr braucht weil der Untergrund nach Langenberg so miserabel ist?

Wenn ich überlege wie bisher gehandelt wurde ist das sehr wahrscheinlich, denn in den Neunzigern gab es ebenfalls die Möglichkeit nach Lusan von Zwötzen und in die Innenstadt Normalspur zu verlegen.
Somit könnte das Kapitel Schmalspur längst abgeschlossen sein, wenn nicht geistig immer nur Schmalspur gefahren würde.
Adeodatus
1956 als die Strecke vom Südfriedhof bis nach Lusan in die Zoitzbergstraße erweitert wurde war die Verkehrsbelastung in den meisten deutschen Städten „minimal“ der Individualverkehr stand damals noch in den Kinderschuhen. Aber was das Straßenbahngleis am Hauptbahnhof mit dem Bau von Lusan zu tun hat kann ich nicht nachvollziehen zumal beim Umbau des Bahnhofsvorplatzes in den 80er Jahren nur eine Wendeschleife und ca. 50 m Gleis verlegt worden um die Straßenbahn später zum Bahnhof fahren lassen zu können, das ganze war m. E. damals noch in Planung und wurde ja wie bekannt mit dem Bau der Stadtbahnlinie 1 auf viel bessere Art gelöst.

Von Zwötzen her hätte man damals keine Regelspurgleise verlegen können, weil damit ein größerer Mehraufwand mit höheren Kosten verbunden gewesen wäre, die sich aus dem Betrieb von Straßenbahnen mit unterschiedlicher Spurweite unweigerlich ergeben hätten. Als erstes sind für die Unterhaltung der Triebfahrzeuge Werkstätten mit zwei unterschiedlichen Spurweiten nötig, hinzukommen die Kosten für die Beschaffung bzw. dem Umbau von Straßenbahnen auf unterschiedliche Spurweiten. Schon aus Betriebswirtschaftlicher Sicht sollte man erkennen dass dies nicht möglich gewesen wäre. Wenn man das ganze dann noch aus dem Blickwinkel betrachtet das man in der DDR nicht das erforderliche Geld hätte aufbringen können, man erinnere sich eine Einzelfahrt mit dem städtischen ÖPNV kostete bis 1989 horrende 20 Pfennige, die sich noch ein übergroßer Teil der Fahrgäste einfach sparten.

Zitat:
Ich könnte mir vorstellen das man mit dem geplanten Geld die gesamten Bauvorhaben nicht bestreiten kann; was ist wenn man statt 50 Mio. € 60 oder gar 70 und mehr braucht weil der Untergrund nach Langenberg so miserabel ist?


Ist das bei der Linie 1 auch passiert? nein! Woher wissen sie denn wie der Baugrund in Langenberg unter der geplanten Trasse beschaffen ist? Haben Sie eine Baugrunduntersuchung durchgeführt.?

Zitat:
Wenn ich überlege wie bisher gehandelt wurde ist das sehr wahrscheinlich, denn in den Neunzigern gab es ebenfalls die Möglichkeit nach Lusan von Zwötzen und in die Innenstadt Normalspur zu verlegen.


Das Problem wäre das gleiche gewesen wie vor 1989 nur mit einer anderen Währung.
Meta
Wenn Gleise total erneuert werden wie hoch ist da der Preisunterschied zwischen einem Schmalspur- und einem Normalspurgleis?

Haben wir in Gera extra Schmalspurbahnen,welche oben auch schmaler sind oder sind diese oberhalb des Fahrgestells genau so breit wie die Normalspurbahnen?

Neuanschaffungen von Straßenbahnen hat manm auch immer da braucht es nicht extra neue.
Warum können sie nicht einfach mal sachlich die Fragen beantworten? Ihre Polemik ist einfach nur Kontra, aber kein bischen kreativ.
do4rd
eh, was die fahrzeuge betrifft, zumintest die neueren (tatras und alstroms) währe es mit einem austausch der drehgestelle schon getan. die alten 2achser, welche noch bis 1990 die schienen der gvb bevölkerten, da muß das ganze fahrgestell gewechselt werden.

das chemnitz von 920mm auf normalspur umgestellt hat, lag einfach an den fahrzeugbeschaffungsproblem, sie konnten nich einmal die motoren neu wickeln lassen. meterspurfahrzeugen und auch normalspurfahrzeuge konnten im rgw relativ (bilanzierungsfrage) schnell und neuwertig beschafft werden. in der dadaer fuhren aus sozialistischer großproduktion die tatra-typen t3d, t4d, kt4d und t6a2 nebst passenten beiwagen. die gothaer produktion wurden auf geheiß der genossen ende der 1960 jahre eingestellt. deren umfang waren 2achser, 4achs-großraumwagen und auf basis der 2achser 4achs-gelenkwagen.

das die betriebe zumeist auf verschleiß fuhren und nur das nötigste gemacht wurde sieht man am deutlichsten in naumburg
Meta
Wenn man ein bischen in die Materie schaut denkt man am Ende nur noch na hoffentlich geht das alles gut. Das Korsett in das alles so gezwengt wird fühlt sich für meine Erwartungen nicht gerade gut an.
Der Subventionsbedarf wird steigen, aber Niemand sagt woher das Geld kommen soll; schließlich werden die Einwohner in Gera ja auch immer weniger.
FelixKaiser
ÖPNV funktioniert nur mit Subvention, man kann als Zielvorgabe nur die Kostendeckung nehmen und da ist Gera mit 82% (es waren jedenfalls über 80%) schon mit Spitzenreiter! Der hohe Stand muss gehalten werden, das funktioniert nur durch ein gutes Angebot und wie jetzt auch zu lesen war, keine weitere Preissteigerung! Es stand zwar nicht im Artikel welche Verkehrsbetriebe im Verbund nach einer weiteren Tariferhöhung gefragt hatten, aber erfahrungsgemäß dürften das die Betreiber von Regionalverkehrslinien gewesen sein, denn da ist mangels Nachfrage die Kostendeckung miserabel. In den drei Oberzentren Thüringens ist die Kostendeckung gut bis sehr gut, zumal weder in Jena noch in Erfurt größere Investitionen anstehen. Nur Gera muss noch *irgendwie* durch.
FelixKaiser
Da ein Baubeginn in Bieblach/Ost mangels Fördermittelfreigabe nun nicht für September in Aussicht steht haben wir nun die nächste ungeplante Bautätigkeit, auf deren Kosten allein der GVB sitzen bleibt. In der Nacht vom 20. auf den 21. August wird die Strecke Heinrichstraße - Bieblach/Ost gesperrt, SEV eingerichtet und unaufschiebbare Arbeiten am sanierungsbedürftigen Gleis durchgeführt. Kosten dürfte das ganze einen niederen fünfstelligen Betrag.

Die Sanierung der 2.4km Trasse nach Bieblach/Ost war bereits zum zweiten Mal ausgeschrieben und musste wieder zurückgezogen werden. Auch dabei entstehen Kosten, die nicht sein müssen. Sofern nicht absehbar ist, dass aus dem Gesamtpaket die Teilprojekte mit voller Förderung herausgelöst werden können wird die ganze Geschichte womöglich noch sehr teuer für die Stadtwerke. Die EGG kann nun die nächsten 5 Jahre Rücklagen von insgesamt 5 Mio Euro für eigene Investitionen bilden. Die fehlen dann beim Verlustausgleich der anderen Stadtwerketöchter. Im schlimmsten Fall würde dass mittelfristig bedeuten, dass die Gesellschafter die Verluste ausgleichen müssen, im Fall der Stadt Gera über den Haushalt. Was das bedeutet sieht man beim Theater und die Kosten die der Tarifstreit dort mit sich bringt.
FelixKaiser
Dass der GVB gut wirtschaftet hat übrigens das Ministerium des Herrn Carius bereits vor 4 Jahren festgestellt:
http://gera.de/sixcms/detail.php?id=1108...=10227&_lang=en
Dass mit den aktuellen Blockaden dem ganzen womöglich ein Riegel vorgeschoben wird scheint nicht so ganz klar zu sein.

Eigentlich hab ich was ganz anderes gesucht, aber interessant dürfte folgendes für den ein oder anderen sicherlich auch sein: Der Landkreis Greiz hatte für 2001-2006 einen Nahverkehrsplan erarbeitet und sich auferlegt (am 8.3.2002 verabschiedet), 2007 erfolgte die Fortführung gemeinsam mit der Stadt Gera, es entstand der gemeinsame Nahverkehrsplan für die Stadt Gera und den Landkreis Greiz der von beiden Seiten so bestätigt wurde. Sämtliche Vorhaben des Stadtbahnprogramms Stufe 2 waren darin enthalten und wurden so bestätigt. Es finden sich zahlreiche Ziele die man sich auf beiden Seiten gesetzt hat in den Dokumenten, seitens der Stadt hat man versucht zu realisieren was zu realisieren geht, seitens des Landkreises passierte nichts. Ich sehe großen Handlungsbedarf darin dass sich beide Seiten hinsetzen und an einer Fortführung arbeiten und auch auf eine Realisierung von gemeinsam definierten Zielen hinarbeiten. Nicht realisierte Ziele sind u.a. die Abschaffung von unnötigem Parallelverkehr oder ein gemeinsamer Verkehrstarif. Es ist dabei nicht einmal festgelegt, dass der Landkreis dem VMT beitreten soll, sondern dass der Tarif zwischen Stadt und Landkreis abgestimmt werden soll und zur Gestaltung des VMT passen sollte, hauptsächlich wohl was das Ticketsortiment betrifft. Es wurde sogar schon ausgearbeitet wie die Finanzierung realisiert werden könnte. Nur passiert ist eben nichts.

Es ist sehr mühsam selber alles zusammen zu suchen, nur weil man es versäumt hat vollständig und nachvollziehbar zu informieren. Da braucht man sich auch nicht wundern wenn viele Stadtratsmitglieder nur schlecht oder unzureichend informiert sind geschweigedenn unsere Frau OB. Gesucht hatte ich eigentlich Zahlen wie hoch der Anteil der Beförderungsfälle durch die Straßenbahn ist, durch den Stadtbus und was Fahrplankilometer kosten, war mal ein OTZ Artikel vor über 4 Jahren. Ein Fplkm Straßenbahn kostet ca. 9 Euro, gut drei mal soviel wie ein Fplkm Stadtbus mit knapp 3 Euro. Da die Zahlen 5 Jahre alt sind dürften Busse deutlich teurer geworden sein, die Straßenbahn weniger stark. Der Regionalbus ist knapp ein Drittel preiswerter als der Stadtbus, weshalb ein Teil des Stadtbusverkehrs durch den RVG im Auftrag des GVB gefahren wird, was ursprünglich als Ausgleich für die Eingemeindungen '94 eingeführt wurde. Wie teuer der Bus insgesamt ist und wie teuer die Straßenbahn lässt sich anhand der aktuellen Wirtschaftszahlen ermitteln, da deutlich mehr Fplkm Bus gefahren werden als Straßenbahn. Die Straßenbahn ist damit etwa doppelt so teuer wie der Bus insgesamt, allerdings entfallen über 75% der Beförderungsfälle auf die Straßenbahn. Mit der Linie 4 würde die Wirtschaftlichkeit noch weiter erhöht, da ohne Mehrkosten die Auslastung der Straßenbahn weiter verbessert wird und das Einsparpotenzial von 130.000Fplkm beim Bus ergibt eine jährliche Kostenersparnis von 350-400 Tausend Euro. Damit wäre eigentlich belegt, dass sich die 4,1 Mio Euro Kredite für den Neubau der Linie 4 nach 11 bis 12 Jahren amortisiert haben.

Am Rande: Die Wiesestraße stand am Dienstag auch schon wieder unter Wasser.
Meta
In der Praxis sieht ÖPNV nicht gerade rosig aus.
Meine Erfahrungen betreffen zwar nicht Gera, aber die Anfälligkeit der Straßenbahn gegenüber Unfällen ist so enorm, so daß man sie total aus dem Straßenverkehrsnetz herausnehmen sollte.
Ist zB. ein Unfall mit der Straßenbahn auf der Linie Lusan - Bieblach dann würde nach meiner Erfahrung die Bahn ca. 4 Stunden auf dieser Strecke nicht verkehren.
Wie hoch sind eigentlich die Ausfallquoten der Straßenbahn durch Unfälle mit dem Individualverkehr?
Bei einem Unfall mit einem Bus fährt der Nahverkehr an der Unfallstelle vorbei und nichts stört die Personenbeförderung, wäre das nicht viel besser?
Eine weitere Möglichkeit wäre die Nutzung des Bahnnetzes als S-Bahn in Gera, auch so wäre ein schneller Personentransport möglich.
In Großstädten wie Berlin, Dresden, Halle und Leipzig verkehren die Straßenbahnen zB. oft nur alle 20 Minuten und sind wesentlich besser gefüllt.
Meta
Zitat:
FelixKaiser hat am 14. August 2012 um 17:30 Uhr folgendes geschrieben:
1.) Da ein Baubeginn in Bieblach/Ost mangels Fördermittelfreigabe nun nicht für September in Aussicht steht haben wir nun die nächste ungeplante Bautätigkeit, auf deren Kosten allein der GVB sitzen bleibt. In der Nacht vom 20. auf den 21. August wird die Strecke Heinrichstraße - Bieblach/Ost gesperrt, SEV eingerichtet und unaufschiebbare Arbeiten am sanierungsbedürftigen Gleis durchgeführt. Kosten dürfte das ganze einen niederen fünfstelligen Betrag.

2.) Die Sanierung der 2.4km Trasse nach Bieblach/Ost war bereits zum zweiten Mal ausgeschrieben und musste wieder zurückgezogen werden. Auch dabei entstehen Kosten, die nicht sein müssen. Sofern nicht absehbar ist, dass aus dem Gesamtpaket die Teilprojekte mit voller Förderung herausgelöst werden können wird die ganze Geschichte womöglich noch sehr teuer für die Stadtwerke. Die EGG kann nun die nächsten 5 Jahre Rücklagen von insgesamt 5 Mio Euro für eigene Investitionen bilden. Die fehlen dann beim Verlustausgleich der anderen Stadtwerketöchter. Im schlimmsten Fall würde dass mittelfristig bedeuten, dass die Gesellschafter die Verluste ausgleichen müssen, im Fall der Stadt Gera über den Haushalt. Was das bedeutet sieht man beim Theater und die Kosten die der Tarifstreit dort mit sich bringt.


Zu 1.) Seit wann ist denn der September am 20. und 21. August? Irgendwie scheint da in der Planung etwas nicht zu stimmen.
Was Sie berichten erscheint etwas sehr ungereimt.
Wann sind denn die unaufschiebbaren Arbeiten plötzlich eingetreten?

Zu 2.) Warum hat man es denn dann schon ausgeschrieben wenn alles so ungereimt ist?
Seit wann gab es für welche konkreten Maßnahmen einen Zeitplan und wie sehen diese Zeitpläne aus, fragt man sich da?
Adeodatus
Zitat:
Meine Erfahrungen betreffen zwar nicht Gera, aber die Anfälligkeit der Straßenbahn gegenüber Unfällen ist so enorm, so daß man sie total aus dem Straßenverkehrsnetz herausnehmen sollte.


In der Regel werden Unfälle mit Straßenbahnen von Verkehrsteilnehmern verursacht die Vorfahrtsregeln ignorieren, oder die Geschwindigkeiten und Bremswege der Bahnen unterschätzen. Daraus einen Schluss zu ziehen das Straßenbahnen Unfälle fast magisch anziehen halte ich schon für sehr gewagt.

Zitat:
Bei einem Unfall mit einem Bus fährt der Nahverkehr an der Unfallstelle vorbei und nichts stört die Personenbeförderung, wäre das nicht viel besser?


Ob es nach einem Verkehrsunfall mit Fahrzeugen des ÖPNV zu Sperrungen und damit zum Ausfall von Linien kommt richtet sich stets nach der schwere des Unfalls, bei Blechschäden kann sowohl eine Straba, als auch ein Bus seine Fahrt fortsetzen. Kommt es aber zu einem schweren Unfall fährt auch kein Verkehr mehr an einem verunfallten Bus vorbei.

Zitat:
Eine weitere Möglichkeit wäre die Nutzung des Bahnnetzes als S-Bahn in Gera, auch so wäre ein schneller Personentransport möglich.


Das scheitert wohl schon allein daran das die Gleisanlagen in der Regel weit von den eigentlichen Wohngebieten liegen, hier wären Investitionen nötig mit denen man die Stadtbahn in Gera komplett mit neuen Gleisen und Fahrzeugen versorgen könnte.

Zitat:
In Großstädten wie Berlin, Dresden, Halle und Leipzig verkehren die Straßenbahnen zB. oft nur alle 20 Minuten und sind wesentlich besser gefüllt.


Ist schon so Städte wie Gera, Berlin, Dresden, Halle und Leipzig lassen sich auch wunderbar miteinander vergleichen. Wenn man die Bahnen aller Stunde fahren lassen würde wären sie wahrscheinlich noch voller, aber ist dann das Fahrgastaufkommen das gleiche wie bei einem 7 min. Takt? Das wage ich zu bezweifeln.
Meta
Zitat:
Adeodatus hat am 17. August 2012 um 18:07 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat:
Meine Erfahrungen betreffen zwar nicht Gera, aber die Anfälligkeit der Straßenbahn gegenüber Unfällen ist so enorm, so daß man sie total aus dem Straßenverkehrsnetz herausnehmen sollte.


In der Regel werden Unfälle mit Straßenbahnen von Verkehrsteilnehmern verursacht die Vorfahrtsregeln ignorieren, oder die Geschwindigkeiten und Bremswege der Bahnen unterschätzen. Daraus einen Schluss zu ziehen das Straßenbahnen Unfälle fast magisch anziehen halte ich schon für sehr gewagt.


Um das was Sie schreiben geht es gar nicht; sondern darum das eine schienengebundene Beförderung bei Unfällen lange Verkehrsstörungen verursacht. Im Fall hier 4 Stunden.
Siehe:
http://www.bild.de/regional/dresden/unfa...68902.bild.html

Zitat:
Adeodatus hat am 17. August 2012 um 18:07 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat:
Bei einem Unfall mit einem Bus fährt der Nahverkehr an der Unfallstelle vorbei und nichts stört die Personenbeförderung, wäre das nicht viel besser?


Ob es nach einem Verkehrsunfall mit Fahrzeugen des ÖPNV zu Sperrungen und damit zum Ausfall von Linien kommt richtet sich stets nach der schwere des Unfalls, bei Blechschäden kann sowohl eine Straba, als auch ein Bus seine Fahrt fortsetzen. Kommt es aber zu einem schweren Unfall fährt auch kein Verkehr mehr an einem verunfallten Bus vorbei.


Ein umfahren der Unfallstelle ist für einen Bus durch geringfügige Abweichung von der üblichen Fahrstrecke jederzeit möglich und wird auch so praktiziert.

Zitat:
Adeodatus hat am 17. August 2012 um 18:07 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat:
In Großstädten wie Berlin, Dresden, Halle und Leipzig verkehren die Straßenbahnen zB. oft nur alle 20 Minuten und sind wesentlich besser gefüllt.


Ist schon so Städte wie Gera, Berlin, Dresden, Halle und Leipzig lassen sich auch wunderbar miteinander vergleichen. Wenn man die Bahnen aller Stunde fahren lassen würde wären sie wahrscheinlich noch voller, aber ist dann das Fahrgastaufkommen das gleiche wie bei einem 7 min. Takt? Das wage ich zu bezweifeln.

Leider ist dann die Auslastung der Fahrplätze geringer als bei einem PKW mit einem Fahrgast, da ist die Auslastung wenigstens noch 25%. In der Straßenbahnen sah ich zwischen 9:00 und 15:00 keine Hand voll Menschen. Die könnte man in verkehrsschwachen Zeiten auch anders transportieren, zB. mit Großtaxifahrzeugen, mittels Busrufsystem etc. pp..
Adeodatus
Zitat:
Um das was Sie schreiben geht es gar nicht; sondern darum das eine schienengebundene Beförderung bei Unfällen lange Verkehrsstörungen verursacht. Im Fall hier 4 Stunden.


Das kann auf jeder Straße passieren, bestes Beispiel in Gera die Bahnunterführung in Zwötzen wenn sich dort ein LKW Fahrer wieder einmal mit der Durchfahrtshöhe verschätzt, ist jeglicher Verkehr für Stunden eingeschränkt. In Gera gab es in den letzten Jahren schätzungsweise 8 Unfälle mit Straßenbahnen, bei denen wahrscheinlich bei der Hälfte zu längere Störungen im Verkehrsablauf zu verzeichnen war. Also nichts was die Verlagerung von Straßenbahnverkehr zum Busverkehr rechtfertigen würde.

Zitat:
Ein umfahren der Unfallstelle ist für einen Bus durch geringfügige Abweichung von der üblichen Fahrstrecke jederzeit möglich und wird auch so praktiziert.


Das macht zwar bei dauerhaften Störungen Sinn, wie jetzt bei den Bauarbeiten auf der Trasse nach Bieblach-Ost, aber das muss langfristig geplant werden und ein Bus kann auf Grund seiner Bauart nicht jede Straße befahren. Also würde man bei einem größeren Unfall mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben wie bei Schienenfahrzeugen. Denn es würde an Ersatzhaltestellen mangeln, die Fahrgäste wären nicht informiert etc. Ein Bus ist eben kein Individuales Verkehrsmittel wie das private Kfz. mit dem man schnell mal noch eine Biege fahren kann.
do4rd
Naja, wenn Frau ihre Bildung aus der Bild bezieht, kann es in Deutschland nicht besser werden. großes Grinsen
Meta
Zitat:
Adeodatus hat am 18. August 2012 um 08:22 Uhr folgendes geschrieben:
1.) Das kann auf jeder Straße passieren, bestes Beispiel in Gera die Bahnunterführung in Zwötzen wenn sich dort ein LKW Fahrer wieder einmal mit der Durchfahrtshöhe verschätzt, ist jeglicher Verkehr für Stunden eingeschränkt. In Gera gab es in den letzten Jahren schätzungsweise 8 Unfälle mit Straßenbahnen, bei denen wahrscheinlich bei der Hälfte zu längere Störungen im Verkehrsablauf zu verzeichnen war. Also nichts was die Verlagerung von Straßenbahnverkehr zum Busverkehr rechtfertigen würde.

2.) Das macht zwar bei dauerhaften Störungen Sinn, wie jetzt bei den Bauarbeiten auf der Trasse nach Bieblach-Ost, aber das muss langfristig geplant werden und ein Bus kann auf Grund seiner Bauart nicht jede Straße befahren. Also würde man bei einem größeren Unfall mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben wie bei Schienenfahrzeugen. Denn es würde an Ersatzhaltestellen mangeln, die Fahrgäste wären nicht informiert etc. Ein Bus ist eben kein Individuales Verkehrsmittel wie das private Kfz. mit dem man schnell mal noch eine Biege fahren kann.


Zu 1.) Sollten Fahrwege mit einspuriger Bahnunterquerung überhaupt noch als Straße bezeichnet werden?
Das was Sie schreiben passiert auch öfter unter der 4spurigen Bahnbrücke aus Stahl in der Tollerstraße. Bei manchem LKW hat da das Luft ablassen aus den Reifen geholfen um doch noch hindurchzuschlüpfen etc. pp.. Die Statistik der schweren Straßenbahnunfälle in Gera kenne ich nicht, das kann aber besser werden, wenn die Gigaleiner kommen?

Zu 2.) Was stört es den ÖPNV wenn die Geraer Bürger bei dessen Ausfall stundenlang nach Hause laufen müssen.
Wer da in Bieblach ist der braucht für die 18Km nach Lusan mindestens 3 Stunden wenn er keine Ruhepause macht.
FelixKaiser
Dass die Bauleistungen für die Sanierung der Trasse nach Bieblach/Ost schon ausgeschrieben war liegt daran, dass alle Bedingungen erfüllt sind und die Fördermittel seit dem Frühjahr sofort ausgezahlt werden könnten, wenn denn Herr Carius wöllte. Damit hätte man sofort bauen können wenn das Geld da ist und nicht erst dann die Ausschreibung starten. Man wollte die Zeit bis zum Winter nutzen, das geht nun nicht mehr. Baustart dieses Jahr ist da wohl leider unwahrscheinlich so dass man nur hoffen kann, dass sich keine gravierenden neuen technischen Mängel über den nächsten Winter ergeben.
Adeodatus
Zitat:
Zu 2.) Was stört es den ÖPNV wenn die Geraer Bürger bei dessen Ausfall stundenlang nach Hause laufen müssen. Wer da in Bieblach ist der braucht für die 18Km nach Lusan mindestens 3 Stunden wenn er keine Ruhepause macht.


Ja das ist schon schlimm die endlosen Karawanen von unglücklichen Fahrgästen der Gerschen Straßenbahnen, die sich von Bieblach nach Lusan bewegen und umgekehrt. Einige geschäftstüchtige Gastronomen haben schon aller 2 km Imbissbuden aufgebaut um das Potential an hungrigen und durstigen Bürgern nutzen zu können, laut unbestätigten Berichten der Bildzeitung leben in Gera die gesündesten Fahrgäste des ÖPNV wie die Bild weiter berichtet werden in Gera inzwischen Fahrscheine die nicht genutzt werden können von den Krankenkassen als Beitrag zur Gesundheitsfürsorge erstattet. großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen
FelixKaiser
Als im Winter 2010/2011 in Jena ein Gelenkbus am Beutenberg liegen blieb ging auch nichts mehr. Häufigste Störungsursache in Gera sind bei den Straßenbahnen Falschparker in der Leipziger Straße und der Wiesestraße. Letzteres soll mit dem Stadtbahnprogramm entschärft werden. Bei einer Störung kann ein Ast der Linie 3 aber auch derzeit über die Wendeschleife im Zentrum weiter bedient werden. Löst sich die Störung auf können durch gezieltes Wenden einzelner Züge im Zentrum und durch die Wendezeiten an den Endstellen der normale Takt wieder hergestellt werden. In der Leitstelle wird das ganze koordiniert. Möglicherweise kann hier aber noch nachgebessert werden. Laufen muss niemand. Als letztes Jahr die Wiesestraße wegen Demonstranten dicht war konnten weil samstags mehr Busse und Bahnen Reserve auf dem Betriebshof stehen die Fahrgäste über Zwötzen umgeleitet werden. Es fuhren zusätzliche Gelenkbusse zwischen den Endstellen der Linie 1 und der Linie 2. Die Linie 3 verkehrte gesplittet: Zentrum - Bieblach/Ost und Bahnhof Zwötzen - Lusan/Zeulsdorf. Auch nach Bieblach käme man über die Linie 1, da die 24 die Berufsakademie mit Untermhaus und dem Bieblacher Hang verbindet.

Sowohl Bus als auch Bahn sind in Gera schon recht flexibel. Noch flexibler wäre das ganze wenn in Zwötzen die Strecken eine Verbindung hätten, wie es der Flächennutzungsplan empfiehlt, aber eine Steigerung der Flexibilität und Betriebssicherheit ist so leider nicht förderfähig. Ob es beim Bus einfach möglich ist, dass wenn eine Straße dicht ist der Verkehrsbetrieb eigenmächtig seine Busse über andere Straßen schicken kann weiß ich nicht, möglich dass es da wieder irgendwelche bürokratischen Hürden gibt. Aber selbst wenn nicht: An Haltestellen wartende Fahrgäste könnte man nicht informieren, das geht nur bei den Straßenbahnhaltestellen weil diese über von der Leitstelle ansteuerbare Lautsprecher verfügen.

Am Rande: Von Endstelle zu Endstelle sind es rund 12km, nicht 18. Von Tinz bis Zeulsdorf laufe ich übrigens etwa anderthalb Stunden.