132 Euro Hartz IV zur Existenzsicherung - soll das reichen ?

holgersheim
Zitat:
An die Herren Professoren
Friedrich Thießen und Christian Fischer
TU Chemnitz,
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften,
E-Mail: finance@wirtschaft.tu-chemnitz.de


Sehr geehrte Herren,

Für Ihre Studie "Die Höhe der Sozialen Mindestsicherung" möchte ich recht herzlich danken. Ich finde die Studie genial und bin davon überzeugt, dass, im Falle man folgt Ihren Ratschlägen, das Arbeitslosen- und Sozialhilfeproblem schnell behoben sein wird.

Betrachte ich mir ihren Warenkorb, haben Sie wirklich an alles gedacht. Na ja, nicht wirklich, also sagen wir an fast alles. Natürlich werden die ewigen Nörgler einzuwenden haben, dass schon die Grundlage der Regelsatzberechnung des Bundes aus zwei Gründen keinen Bezug zu den echten Lebenshaltungskosten haben kann, denn

1. sie ist bereits veraltet, bevor sie an die Regierung verteilt wird, denn die erhobenen Daten (Erhebungsjahr 2002) werden erst im Folgejahr verarbeitet bzw. berechnet/hochgerechnet. In der Erfassung sind auch all die Dinge, die sich das untere Quintal ohnehin nicht leisten kann. Erst Ende 2003 wurden die Daten präsentiert und erst im 2. Halbjahr 2005 hat Herr Müntefering das aufgrund der Bearbeitung seines Ministeriums erkannt, dass die Berechnung der Regelsätze genau dem Zahlbetrag entspräche. Real gesehen waren also die Daten von 2002 die Grundlage für die Regelsatzberechnung 2005, gültig bis 2010.
2. die im unteren Quintal der aus der EVS für die Ermittlung der Regelsätze ausgesuchte statistische Bevölkerungsgruppe ist überproportional mit Kleinstrentern besetzt, deren Einkommen zu einem erheblichen Teil unterhalb der Sozialgrenze liegt, die aber aus Unwissenheit oder Scham keinen Antrag auf Aufstockung stellen. Das Besondere an dieser Gruppe ist, dass sie nur noch wenig isst, Kleider und Schuhe aus der Vergangenheit aufträgt, keine kulturellen Veranstaltungen mehr besucht und auch in anderen Bereichen keine Interessen mehr hat.

Aber mit solchen Kleinigkeiten wollen wir uns ja nicht lange aufhalten. Was macht schon das bisschen Inflation? Wird sie nicht immer vom Stat. Bundesamt so schöngerechnet, dass sie kaum ins Gewicht fällt?

Auch könnten solche Querulanten auf die Idee kommen, Ihr Warenkorb und ihre Regelsatzberechnung wären divergent, weil Sie z. B. einen Zuschuss zur Krankenkasse in Ihrer Aufstellung berücksichtigt haben (A2) , bei der Berechnung der Regelsätze diesen aber nicht berücksichtigt haben. Aber Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger sollten auch nicht krank werden. Schließlich tun sie ja nichts. Außerdem kommen Krankheiten ja von selbst, dann sollen sie gefälligst von selbst auch wieder gehen. Also streichen wir einfach den Arztbesuch (10 € im Quartal), lassen auch den Zahnarzt und den Optiker links liegen und Medikamente sind ohnehin zu teuer.

Kritisch anmerken würden diese Stänkerer dann vielleicht auch, dass Arbeitslose in der Regel eine Eingliederungsvereinbarung abschließen müssen, in der sie sich verpflichten, mindestens 10 Bewerbungen im Monat nachzuweisen. Das können Vorstellungsgespräche oder schriftliche Bewerbungen sein. Dazu muss jeweils eine saubere Bewerbungsmappe erstellt werden und man muss sich auch persönlich vorstellen. Sie haben in Ihrer Studie von einem Ticket der CVAG gesprochen. Dabei geben sie den günstigsten Preis mit 23,- € an, den Durchschnittspreis mit 37,- €, nur konnte ich keine Erklärung finden, was den Unterschied ausmacht. Sie würden hier im Raum Frankfurt (RMV) dafür vielleicht eine Wochenkarte für zwei Tarifgebiete bekommen (im ungünstigsten Fall 2 Haltestationen), keinesfalls aber ein Monatsticket. Ob ein Arbeitsloser damit seinen Verpflichtungen nachkommen könnte, ist recht zweifelhaft, denn er muss ja teilweise auch in Nachbarorte für eine Vorstellung fahren. Aber wir wissen ja aus der Zeitung für Intellektuelle (BILD), dass sich die Arbeitslosen ohnehin drücken, ist doch ihr Leben völlig ausgefüllt mit Glotze, Schwarzarbeit und Sex mit der oder dem Partner(in), wobei die eheähnliche Gemeinschaft im Fragebogen der BA verschwiegen wird.
Wie das mit der Schwarzarbeit funktioniert, das habe ich mich schon oft gefragt (350 Mrd. im Jahr, sagt Prof. Schneider aus Linz). 360 Mrd. im Jahr, das sind im Monat 30 Mrd., verteilt auf 6 Millionen ALG-Empfänger, das mach 5.000 € jeden Monat auf die Kralle. Da würde ich auch gerne arbeitslos sein. Und was erst die Unternehmer an Steuern und Sozialabgaben sparen, die diese 6 Millionen schwarz arbeiten lassen. Böse Zungen meinen ja, das wäre Betrug am Staat, mit Schwarzarbeitern Steuerhinterziehung zu begehen. Was für ein Unsinn. Leute mit Geld betrügen den Staat nicht, sie probieren lediglich ein steuerbegünstigtes Finanzkonzept aus und finanzieren mit den Einsparungen evtl. die aufreibende Arbeit unserer Politiker oder auch Studien wie diese. Vielleicht könnten Sie und Herr Schneider sich zusammentun, diese Schwarz-Arbeitsplätze suchen und finden, in 400.- € Jobs oder EEJ umwandeln und schon wären alle Probleme gelöst. Aber Schwarzarbeit ist ja ein anderes Thema.

Nörgler finden ja immer was. Sie haben doch extra betont, dass die Wohnkosten nicht eingerechnet wurden, dabei die Strom- und Wasserkosten zu den Wohnkosten gerechnet. Das ist auch richtig, denn diese Kosten fallen ja durch das wohnen an. Wenn man die Wohnkosten nicht einrechnet, interessieren die Rechnungen für Strom und Wasser auch nicht.
Theoretisch könnten sich die Arbeitslosen ja am Morgen waschen, denn Seife bekommen sie ja, nur praktisch nicht, denn Wasser gibt es nicht. Theoretisch könnten Sie auch die ihnen zugestandenen 2,4 KG Reis oder Nudeln kochen, aber praktisch nicht, denn sie haben kein Wasser und keinen Strom. Der Genuss roher Kartoffeln ist zwar gewöhungsbedürftig, aber ein wenig Eigenverantwortung müssen die Arbeitslosen schon beweisen. Der Wassergehalt roher Kartoffeln ersetzt dann sicher auch die nicht vorgesehene Tasse Kaffee oder Tee. Auch der zugestandene Fernseher wird auf die Dauer langweilig, weil die Auswahl der Programme mangels Strom sehr stark eingeschränkt ist. Da kann es dann schon mal passieren, dass jemand den Fernseher in die Ecke oder aus dem Fenster wirft. Vielleicht sollten sie deshalb die Leistungen für einen Fernseher ein wenig erhöhen, denn da erscheinen mit 1,37 € (in der Maxiversion) ein wenig zu kurz bemessen.

Getränke zu den Mahlzeiten, außer vielleicht einem Viertel Liter Milch am Tag stehen einem Arbeitslosen nicht zu (das Wasser in der Maxiversion (1,5 ltr. am Tag) geht wohl für Waschen und Zähneputzen drauf). Betrachte ich mir die angegebenen Preise, steigen Tränen in meine Augen. Warum wohne ich nicht in Chemnitz, wo ich 100 g Brot für 5 Cent bekomme, das Pfund (500 g) für 25 Cent. Ich zahle hier glatt 99 Cent im billigsten Discounter. Auch die Milch für 49 Cent ist hier 30 Cent teurer. Von den anderen Preisen gar nicht zu reden.

Fassen wir zusammen: Arbeitslose haben keinen Anspruch darauf, sich zu waschen, ihre Nahrungsmittel zu kochen (aber züchten wir da nicht Kannibalen heran, wenn die mangels Strom ihr Fleisch roh verzehren müssen?), Ihre Wäsche zu reinigen, ihre Lampen auch zu nutzen und müssen in Läden kaufen, die, betrachte ich mir die Preise, irgendwo im Schlaraffenland liegen müssen. Fährt die CVAG da hin?

Ich finde das genial. Da wird so viel gemeckert, weil ein paar der Leute verhungert sind. Das schließen Sie aus. Sie lassen sie in einem Berg von Brot, Gemüse und Fleisch verhungern und verdursten. Genial finde ich auch die Frage an ihre Studenten, ob man die Arbeitslosen als Gegenleistung für die 132,- € arbeiten lassen sollte. Möglicherweise haben einige Ihrer Studenten schon gemerkt, dass man in den Semesterferien keinen Job mehr bekommt, aber im Großen und Ganzen haben die vom Arbeitsmarkt Null Ahnung und somit auch keine Vorstellung davon, wo der Gegenwert in Form von Arbeit herkommen soll, in den sie Arbeitslose drängen wollen. Dieses Nichtwissen war dann natürlich behilflich, dem vorbestellten Ergebnis der Studie zu dienen und dabei noch Umfragewerte anzuführen. Ich hätte da ein paar Vorschläge. Vielleicht jedem Professor ein Butler, ein Dienstmädchen und eine zusätzlich Haushaltskraft, für jeden Studenten eine(n) Arbeitslose(n), der ihnen ihre Arbeiten und Dissertationen schreibt (es gibt schließlich genug arbeitslose Akademiker).

Aber, meine Herren, Sie wissen, dass es in der Wissenschaft nicht reicht, eine mit einem defekten Taschenrechner errechnete Theorie aufzustellen. Eine seriöse Studie muss mit einem Feldversuch die Stimmigkeit der Theorie beweisen. Ich halte für einen korrekten Beweis eine EVS-Periode für angebracht. Ich würde mich gerne an dem Versuch beteiligen und schlage Ihnen deshalb vor, Sie leben fünf Jahre von den 132,- € aus dem errechneten Ergebnis Ihrer Studie. Ihre fortlaufenden Bezüge aus Steuergeldern werden in dieser Zeit an mich überwiesen und ich teste in dieser Zeit, welche obskuren und irrelevanten Schnapsideen ich produziere, wenn ich monatlich die hohen Bezüge eines Hochschulprofessors verprassen muss. Nach 5 Jahren veröffentlichen wir dann unsere Ergebnisse und die Welt erfährt dann endlich genau, dass 132,- € im Monat reichen, wenn man arbeitslos ist, denn Sie habe es ja 5 Jahre lang im Selbstversuch bewiesen. Ich kann dann beweisen, welchen Irrwitz man produziert, wenn man aus dem Vollen schöpfen kann.

Zum Schluss noch einmal, die Studie ist echt scharf. Wäre ich Obelix, würde ich Sie als Römer einstufen und Sie wissen sicherlich, welchen Lieblingsausspruch Obelix über die Römer äußert. Aber natürlich bin ich nicht Obelix, ich kann mir nur seine Überlegungen zu Eigen machen. Eine Frage habe ich noch, wer hat Sie für diese Studie bezahlt? Ich meine, neben dem Steuerzahler. (BDI? BDA? INSM? Der Bürgerkonvent?). Es ist schön, zu wissen, dass Hetzpropaganda Einzug in die wissenschaftliche Arbeit gefunden hat. Es wird schließlich Zeit, dass man sich von der irrigen Ansicht trennt, dass Wissenschaft Wissen schafft.

Mit freundlichen Grüßen
Gert Flegelskamp


(Quelle)
Bernhard P.
Zitat Erfurter
Zitat:
Ich bin mir sicher, dass er nicht lange H4 Empfänger ist.


Wie viele Langzeitarbeitslose mögen das denken?

Zitat Erfurter:
Zitat:
Ich werde auch nie kranke verurteilen die wirklich nicht arbeiten können


Musst du ja auch nicht. Bist schließlich kein Richter.

Zitat Erfurter:
Zitat:
Man sollte hier viel mehr differenzieren.


So wie denn? Vielleicht in Leute die man persönlich leiden kann und solche die man nicht leiden kann und fleißig mobben darf?

Zitat Erfurter:
Zitat:
Es gibt aber viel zu viele (z.b. Landsleute die einen ständig mit PNs belästigen) die sich in der sozialen Hängematte ausruhen, nichts tun und nur nörgeln. Für solche sind dann 100 € noch zu viel.


Die meisten Hartz IV Empfänger können sich wohl noch nicht mal eine Hängematte zum ausruhen leisten. Irgendwie erinnert mich sowas an die Sprüche von Sarazin und Müntefering (beide SPD).

Arbeitslose sind genausolche Menschen wie andere auch. Wenn der Staat nicht in der Lage ist diese zu beschäftigen muss man sie nicht noch zusätzlich demütigen.
maverick
Warum soll der Staat Arbeitslose beschäftigen?
Bernhard P.
Zitat:
maverick hat am 07. September 2008 um 15:56 Uhr folgendes geschrieben:

Warum soll der Staat Arbeitslose beschäftigen?


Weil es auch irgendwo Menschen sind.
maverick
Wie so sind das nur irgendwo Menschen? Sind das nicht Menschen wie du und ich?

Aber wieso soll ein Staat diese Menschen alle beschäftigen, was sollen die beim Staat denn machen?
Bernhard P.
Zitat:
maverick hat am 07. September 2008 um 16:03 Uhr folgendes geschrieben:

Wie so sind das nur irgendwo Menschen? Sind das nicht Menschen wie du und ich?

Aber wieso soll ein Staat diese Menschen alle beschäftigen, was sollen die beim Staat denn machen?


Die Regierung könnte z.B. entsprechende Gesetze erlassen welche Unternehmen besser stellt die verstärkt Arbeitskräfte einstellen. Nur ist das leider im Kapitalismus nicht so umsetzbar weil bereits Karl Marx feststellte das im Kapitalismus die Wirtschaft der Politik vorschreibt was diese zu machen habe. Genau das können alle live in der BRD erleben.

Wohl gemerkt, Marx stellte das vor über hundert Jahren fest und es ist heute noch immer so im (Manchester)Kapitalismus.
maverick
Wir arbeiten in unserem Unternehmen fleissig und wachsen dadurch und schaffen uns so die Möglichkeiten neue Mitarbeiter einzustellen und Arbeitsplätze zu schaffen. Auf den Staat warten wir da nicht. Wenn man natürlich wartet das sich der Staat meldet und irgendwas beschliesst, kann das natürlich lange dauern. Manchmal sollte man vorher überlegen was kann ich tun um an meiner Situation was zu ändern. Ist natürlich kein Patentrezept großes Grinsen
Bernhard P.
Zitat:
maverick hat am 07. September 2008 um 16:13 Uhr folgendes geschrieben:

Wir arbeiten in unserem Unternehmen fleissig und wachsen dadurch und schaffen uns so die Möglichkeiten neue Mitarbeiter einzustellen und Arbeitsplätze zu schaffen. Auf den Staat warten wir da nicht. Wenn man natürlich wartet das sich der Staat meldet und irgendwas beschliesst, kann das natürlich lange dauern. Manchmal sollte man vorher überlegen was kann ich tun um an meiner Situation was zu ändern. Ist natürlich kein Patentrezept großes Grinsen


Was meinst du was ich alles versucht habe? Ohne Erfolg. Wenn man dann noch von einigen hier als Arbeitsloser kriminalisiert wird kann es wirklich mal reichen. Lässt man seine Luft ab wird man noch mit Verwarnung bestraft. Also, was soll ich persönmlich tun? Meine Bewerbungen schlagen fehl und zusätzlich werde ich noch buchstäblich in den Arsch getreten und das bloß weil ich das "verdammte Glück" habe arbeitslos zu sein. Dann kommen von einem gewissen Herrn noch Vorschläge das für manche Arbeitslose im Monat 100 Euro noch zu viel sind. Das sagen Leute die einen glatt auf der Straße verbluten lassen würden.

Wie gesagt für mindestens 3 Mio. gibt es kaum Möglichkeiten. Man sollte es endlich mal in der Regierung begreifen das dies anders werden muss. Da nutzt es auch nichts vom Aufschwung zu faseln.
nameless
Schon gewusst Hartz IV Empfänger sind auch Terroristen. In Schwarzarbeit natürlich.

Der mutmaßliche Rädelsführer der islamischen Terroristen der «Sauerland-Zelle» hat laut «Focus» die Vorbereitung der geplanten Bombenanschläge in Deutschland auch mit Hartz-IV- Bezügen finanziert. Das Bundeskriminalamt schätze, dass der mit zwei Komplizen angeklagte Fritz Gelowicz 650 Euro pro Monat für die Attentate beisteuern konnte. Im Oktober 2006 soll sich der 29-Jährige demnach bei der Agentur für Arbeit in Ulm und bei der Stadtverwaltung Wohn- und Arbeitslosengeld erschlichen haben.
(Focus)

Ich denke mal das sich das erweitern lässt.

********************

Der Tagessatz, die Wohnsituation und die beruflichen Chancen sind im Knast deutlich besser als mit 132,- Euro Regelsatz.


###############
*** Verstoß gegen unsere Forum-Regeln im Punkt 1
* Die Aufforderung zu Straftaten oder sich daran zu beteiligen.
2 Verwarnungen wurden vergeben.
nameless
Zitat:
nameless hat am 07. September 2008 um 16:57 Uhr folgendes geschrieben:

********************

Der Tagessatz, die Wohnsituation und die beruflichen Chancen sind im Knast deutlich besser als mit 132,- Euro Regelsatz.


###############
*** Verstoß gegen unsere Forum-Regeln im Punkt 1
* Die Aufforderung zu Straftaten oder sich daran zu beteiligen.
2 Verwarnungen wurden vergeben.


Es wäre denkbar, dass Betroffener auf den Gedanke kommt, für mindestens 15 Jahre bessere Lebensbedingungen als mit einem Regelsatz von 132,- Euro zu erreichen, in dem sehr intensiver Kontakt zu Hetzern gegen Arbeitslose aufnimmt.
Herasun
spidy hat am 07. September 2008 um 08:51 Uhr folgendes geschrieben:

Einen Lesenwerten Artikel habe ich auf ad sinistram gefunden.........

Ein wirklich guter und treffender Artikel!

Wenn wir aber ehrlich sind, müssen wir zugeben, daß leider sehr viele Menschen gar nicht daran interessiert sind, etwas zu hinterfragen bzw. zu beleuchten. Ihnen reicht aus, was sie ohne "Denke" täglich frei Haus geliefert bekommen.
Ergo sind solche Artikel nur für jene geschrieben, die sich ohnehin nicht im Bann der gleichgeschalteten Medien befinden.
maverick
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 07. September 2008 um 16:22 Uhr folgendes geschrieben:

Was meinst du was ich alles versucht habe? Ohne Erfolg. Wenn man dann noch von einigen hier als Arbeitsloser kriminalisiert wird kann es wirklich mal reichen. Lässt man seine Luft ab wird man noch mit Verwarnung bestraft. Also, was soll ich persönmlich tun? Meine Bewerbungen schlagen fehl und zusätzlich werde ich noch buchstäblich in den Arsch getreten und das bloß weil ich das "verdammte Glück" habe arbeitslos zu sein. Dann kommen von einem gewissen Herrn noch Vorschläge das für manche Arbeitslose im Monat 100 Euro noch zu viel sind. Das sagen Leute die einen glatt auf der Straße verbluten lassen würden.

Wie gesagt für mindestens 3 Mio. gibt es kaum Möglichkeiten. Man sollte es endlich mal in der Regierung begreifen das dies anders werden muss. Da nutzt es auch nichts vom Aufschwung zu faseln.


ich weiß nicht was du alles probiert hast, ich weiß auch nicht ob du deine Bewerbungen richtig schreibst, denn hier kommt es nicht auf die Menge an und ich weiß nicht was du gelernt hast. Es gibt ne Menge Firmen die Leute suchen, das weiß ich weil einige Kunden von uns dabei sind. Vielleicht machst du ja doch was falsch. Das hier alle Arbeitslosen kriminalisiert werden kann ich hier nicht erkennen, aber es gibt wohl geschätzte 20% auf die zumindest zutreffen könnte, das sie Leistungen erschleichen wollen die Ihnen nicht zu stehen.
SirBernd
20 % ist ja wohl etwas sehr übertrieben ...
maverick
Sind Schätzungen von Leuten die täglich damit zu tun haben, ich kann das natürlich nicht genau sagen, habe aber während meiner Arbeitslosigkeit in einer Weiterbildungsmaßnahme gleich mehrere solcher Experten kennengelernt.
SirBernd
Wahrscheinlich "Sachbearbeiter" von irgendwelchen Argen, die natürlich drauf geimpft sind, erst mal jeden "Kunden", der ihr Reich betritt, als Drückeberger einzustufen ....
Oder sind die Leute vielleicht "Wirtschaftswissenschaftler" ?
maverick
Mitarbeiter in der Arbeitsagentur die ich kenne und die mit solchen Leuten arbeiten. Aber ich weiß natürlich nicht ob die Zahlen stimmen, wird hier auch sicher niemand glauben, selbst wenn sie stimmen würden.
SirBernd
Dann hab ich ja richtig vermutet, aber danke, dass Du ehrlich geantwortet hast ...:-)
Blixus
Zitat:
SirBernd hat am 08. September 2008 um 22:39 Uhr folgendes geschrieben:
Oder sind die Leute vielleicht "Wirtschaftswissenschaftler" ?


Nein, dann wären es doch wohl 120 %.
maverick
Zitat:
SirBernd hat am 08. September 2008 um 22:44 Uhr folgendes geschrieben:

Dann hab ich ja richtig vermutet, aber danke, dass Du ehrlich geantwortet hast ...:-)


Klar, die Leute kenne ich ganz gut, die hätten wenig Grund mir da was auf zu schwatzen, aber ist ok lassen wir das sowas liest man hier nicht so gern.
Adeodatus
Zitat:
maverick hat am 08. September 2008 um 22:52 Uhr folgendes geschrieben:

Zitat:
SirBernd hat am 08. September 2008 um 22:44 Uhr folgendes geschrieben:

Dann hab ich ja richtig vermutet, aber danke, dass Du ehrlich geantwortet hast ...:-)


Klar, die Leute kenne ich ganz gut, die hätten wenig Grund mir da was auf zu schwatzen, aber ist ok lassen wir das sowas liest man hier nicht so gern.


Bisher galten immer Zahlen um die 4 % die auch als sogenannte Bodensatzarbeitslose bezeichnet werden das sind diejenigen die weder mit Geld noch mit Guten Worten zu einer Arbeitsaufnahme bewegt werden können. Diese Zahlen waren auch Anfang diesen Jahres auf Destatis nachzulesen. Wenn Du mal so die Zahl 10 000 nimmst das sind so ungefähr die Arbeitslosen in Gera sind das ca. 400 +/- Personen die dazu zählen. Bei den von Dir angeführten 20% wären das 2 000 und das ist mehr als übertrieben. Klar kommen immer mehr Leute in die Phase wo sie resignieren und beginnen sich mit ihrer Situation abzufinden. Das führt aber nicht zu solche hohen Zahlen. Die Menschen müssen gefördert werden damit sie wieder ein Gefühl für Arbeit bekommen und merken das sie noch zu etwas Nütze sind aber dafür haben wir genauso wenig Geld wie für Lehrmittel etc für sozialbenachteiligte Kinder. Aber dafür haben wir Milliarden für Kriege (ach halt ist ja kein Krieg sondern ein robuster Friedenseinsatz)