Tom
Berlin (ddp). Der Frust sitzt bei Jana (Name geändert) tief. «Eigentlich hatte ich gehofft, wirklich einen Einblick in das Berufsbild Hotelfachfrau erhaschen zu können, stattdessen bin ich eigentlich nur als Putzfrau tätig und erledige Arbeiten, die nicht zur Ausbildung gehören», schrieb die Auszubildende im Februar an den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Dass das Mädchen kein Einzelfall ist, zeigt der Ausbildungsreport 2008, den der DGB am Mittwoch in Berlin vorstellte.
Rund drei Viertel der befragten Auszubildenden geben darin an, zumindest ab und zu ausbildungsfremde Tätigkeiten verrichten zu müssen. Jeder Sechste beschwert sich, dass er häufig oder sogar immer Dinge erledigen müsse, die eigentlich nicht zu seiner Ausbildung gehörten wie Putzen oder Privatwünsche des Chefs erfüllen. Auf der anderen Seite fehlt vielen Jugendlichen die fachliche Anleitung. So gibt knapp ein Drittel der Befragten an, dass ihnen nur manchmal, selten oder nie Aufgaben erklärt würden.
Nach einer qualifizierten Ausbildung klingt das kaum. Diese sei jedoch unbedingt notwendig, um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, moniert Christian Beck, Bundesjugendsekretär der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock will deshalb Ausbildungsbetriebe verstärkt überprüfen lassen. «Wir wollen, dass die Kammern mit deutlich mehr Personal ausgestattet werden, damit Ausbildungsberater auch unangemeldet im Betrieb auftauchen», sagt sie. Bislang würden die Kammern erst tätig, wenn es bereits Klagen gebe.
Und geklagt wird unter anderem über Überstunden. 40 Prozent der Befragten geben im Ausbildungsreport an, regelmäßig Mehrarbeit zu leisten. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl damit leicht um 2,3 Prozentpunkte zurückgegangen. Gegenüber 2006 gab es hingegen einen Anstieg von fünf Prozentpunkten.
Wer Überstunden mache, sei tendenziell unzufriedener mit seiner Ausbildung, sagt Sehrbrock und belegt ihre Einschätzung mit aktuellen Zahlen aus dem Ausbildungsreport. Demnach mussten fast 69 Prozent von den «sehr Zufriedenen» keine Überstunden machen. Von den «sehr Unzufriedenen» leisteten hingegen 64 Prozent regelmäßig Mehrarbeit.
Einfluss auf die Zufriedenheit hätten aber auch die Übernahmechancen nach der Ausbildung, ist Sehrbrock überzeugt. So seien 83,5 Prozent derjenigen, die sicher wüssten, dass sie übernommen werden, mit ihrer Ausbildung auch zufrieden. Bei denjenigen, die nicht übernommen würden, seien es nur gut 54 Prozent.
Doch nicht nur für die Zufriedenheit spiele die Übernahme eine wichtige Rolle, sagt Sehrbrock. Wer nicht übernommen werde, habe es auch bei Bewerbungen in anderen Betrieben schwerer. Selbst bei glänzenden Referenzen werde sich jeder potenzielle Arbeitgeber fragen, warum der Bewerber nicht von seinem Ausbildungsbetrieb festangestellt worden sei, ist sich die DGB-Vize sicher.
Deshalb sollten fertig ausgebildete Jugendliche ihrer Meinung nach auch deutlich häufiger als bislang von ihren Betrieben übernommen werden. «Wenn es gar nicht anders geht, wenigstens für ein halbes Jahr», fordert Sehrbrock. Denn sich aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis zu bewerben sei allemal leichter als aus der Arbeitslosigkeit.
Für seinen Report hatte der DGB 4725 Auszubildende in den laut Bundesinstitut für Berufsbildung 25 meist frequentierten Ausbildungsberufen befragt. Der jährliche Bericht wurde 2006 zum ersten Mal erstellt. Am zufriedensten mit ihrer Ausbildung waren in diesem Jahr Industriekaufleute, Kaufleute für Bürokommunikation und Bankkaufleute. Die meisten Unzufriedenen finden sich in der Gastronomie sowie bei den Bäckern und Malern.
Quelle
Rund drei Viertel der befragten Auszubildenden geben darin an, zumindest ab und zu ausbildungsfremde Tätigkeiten verrichten zu müssen. Jeder Sechste beschwert sich, dass er häufig oder sogar immer Dinge erledigen müsse, die eigentlich nicht zu seiner Ausbildung gehörten wie Putzen oder Privatwünsche des Chefs erfüllen. Auf der anderen Seite fehlt vielen Jugendlichen die fachliche Anleitung. So gibt knapp ein Drittel der Befragten an, dass ihnen nur manchmal, selten oder nie Aufgaben erklärt würden.
Nach einer qualifizierten Ausbildung klingt das kaum. Diese sei jedoch unbedingt notwendig, um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, moniert Christian Beck, Bundesjugendsekretär der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock will deshalb Ausbildungsbetriebe verstärkt überprüfen lassen. «Wir wollen, dass die Kammern mit deutlich mehr Personal ausgestattet werden, damit Ausbildungsberater auch unangemeldet im Betrieb auftauchen», sagt sie. Bislang würden die Kammern erst tätig, wenn es bereits Klagen gebe.
Und geklagt wird unter anderem über Überstunden. 40 Prozent der Befragten geben im Ausbildungsreport an, regelmäßig Mehrarbeit zu leisten. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl damit leicht um 2,3 Prozentpunkte zurückgegangen. Gegenüber 2006 gab es hingegen einen Anstieg von fünf Prozentpunkten.
Wer Überstunden mache, sei tendenziell unzufriedener mit seiner Ausbildung, sagt Sehrbrock und belegt ihre Einschätzung mit aktuellen Zahlen aus dem Ausbildungsreport. Demnach mussten fast 69 Prozent von den «sehr Zufriedenen» keine Überstunden machen. Von den «sehr Unzufriedenen» leisteten hingegen 64 Prozent regelmäßig Mehrarbeit.
Einfluss auf die Zufriedenheit hätten aber auch die Übernahmechancen nach der Ausbildung, ist Sehrbrock überzeugt. So seien 83,5 Prozent derjenigen, die sicher wüssten, dass sie übernommen werden, mit ihrer Ausbildung auch zufrieden. Bei denjenigen, die nicht übernommen würden, seien es nur gut 54 Prozent.
Doch nicht nur für die Zufriedenheit spiele die Übernahme eine wichtige Rolle, sagt Sehrbrock. Wer nicht übernommen werde, habe es auch bei Bewerbungen in anderen Betrieben schwerer. Selbst bei glänzenden Referenzen werde sich jeder potenzielle Arbeitgeber fragen, warum der Bewerber nicht von seinem Ausbildungsbetrieb festangestellt worden sei, ist sich die DGB-Vize sicher.
Deshalb sollten fertig ausgebildete Jugendliche ihrer Meinung nach auch deutlich häufiger als bislang von ihren Betrieben übernommen werden. «Wenn es gar nicht anders geht, wenigstens für ein halbes Jahr», fordert Sehrbrock. Denn sich aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis zu bewerben sei allemal leichter als aus der Arbeitslosigkeit.
Für seinen Report hatte der DGB 4725 Auszubildende in den laut Bundesinstitut für Berufsbildung 25 meist frequentierten Ausbildungsberufen befragt. Der jährliche Bericht wurde 2006 zum ersten Mal erstellt. Am zufriedensten mit ihrer Ausbildung waren in diesem Jahr Industriekaufleute, Kaufleute für Bürokommunikation und Bankkaufleute. Die meisten Unzufriedenen finden sich in der Gastronomie sowie bei den Bäckern und Malern.
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