Der Wert der Wertlosen!!

Herasun
Zitat:
Pfiffikus hat am 27. September 2008 um 10:40 Uhr folgendes geschrieben:

Schauen wir doch einmal genauer hin:


Das genauere Hinschauen hat mich einmal mehr davon überzeugt, daß du ein Bürgergeld vor dem Mindestlohn favorisierst. Nicht mehr und nicht weniger.

Zitat:
Pfiffikus hat am 27. September 2008 um 10:40 Uhr folgendes geschrieben:
Als Krücke bezeichne ich den Mindestlohn deshalb, weil er sich durch geschickte Gestaltung von Arbeitsverträgen und Arbeitsumfeld seitens der Arbeitgeber recht gut unterlaufen lässt. Selbst in der bereits jetzt vom Mindestlohn erfassten Baubranche hat es Stundenlöhne von unter 3 Euro gegeben.


Ja, und mit der Einführung eines Grundeinkommens werden Löhne gezahlt, die dem Betreffenden seine Existenz sichern werden?
Sorry, daß ich dich erinnern muß, daß wir nicht im Haus der Nächstenliebe, sondern im Kapitalismus leben.
Die Einzigen, die tatsächlich von einem Grundeinkommen profitieren werden, sind jene, die bereits jetzt davon profitieren, daß sie keinen angemessenen Lohn (oder eben Mindestlohn) zahlen.

Zitat:
Pfiffikus hat am 27. September 2008 um 10:40 Uhr folgendes geschrieben:
Weiterhin hat ein Mindestlohn den Nachteil, dass er den Personenkreis vom Erwerbsleben ausschließen würde, der geistig oder körperlich nicht in der Lage ist, in einer Stunde so viel Wert zu schöpfen, dass es dem Mindestlohn entspricht.


Ich sehe genau diesen Personenkreis bei einem Grundeinkommen, welches nicht existenzsichernd ist, als besonders gefährdet an.
Gerade diejenigen , die weder schnell noch wendig (Ich habe hier ganz bewußt auf übliche Vokabeln wie flexibel, anpassungsfähig, teamfähig, dynamisch ..... verzichtet) genug sind, sich gegen Mitbewerber zu behaupten, werden einmal mehr auf der Strecke bleiben als heute.
Pfiffikus
Zitat:
Herasun hat am 28. September 2008 um 21:27 Uhr folgendes geschrieben:

Das genauere Hinschauen hat mich einmal mehr davon überzeugt, daß du ein Bürgergeld vor dem Mindestlohn favorisierst. Nicht mehr und nicht weniger.

Rischtisch. Wie das nun heißen soll, ist erstmal zweitens.


Zitat:
Herasun hat am 28. September 2008 um 21:27 Uhr folgendes geschrieben:

Ja, und mit der Einführung eines Grundeinkommens werden Löhne gezahlt, die dem Betreffenden seine Existenz sichern werden?

Das bedingungslose Grundeinkommen sollte bedingungslos gezahlt werden, also auch nicht unter der Bedingung von Arbeitsaufnahme.
Löhne, die sind davon unabhängig. Es wäre ja gerade meine Absicht, dass zuhauf Jobs im Niedriglohnbereich entstehen. So, wie du es formulierst, muss und wird es nicht kommen. Von den niedrigsten Löhnen wird man wohl überhaupt nicht existieren können. Doch von der Summe aus bedingungslosem Grundeinkommen und diesem Niedriglohn wird man gewiss mehr als nur die blanke Existenz sichern können.


Zitat:
Herasun hat am 28. September 2008 um 21:27 Uhr folgendes geschrieben:

Sorry, daß ich dich erinnern muß, daß wir nicht im Haus der Nächstenliebe, sondern im Kapitalismus leben.
Die Einzigen, die tatsächlich von einem Grundeinkommen profitieren werden, sind jene, die bereits jetzt davon profitieren, daß sie keinen angemessenen Lohn (oder eben Mindestlohn) zahlen.

Mir ist sehr wohl bekannt, in welchen Bedingungen wir leben. Aber Unternehmer, die unzumutbare Jobs zu unfairen Niedriglöhnen anbieten, werden auf diesen Jobs sitzen bleiben und die Arbeit selber machen müssen.



Zitat:
Herasun hat am 28. September 2008 um 21:27 Uhr folgendes geschrieben:

Ich sehe genau diesen Personenkreis bei einem Grundeinkommen, welches nicht existenzsichernd ist, als besonders gefährdet an.

Warum? Die Existenz (im Sinne eines Verhindern des Verhungerns) wird das bedingungslose Grundeinkommen schon sichern können. Aber auch dieser Personenkreis wird sich Tätigkeiten zurück erobern können, die sich heute Computer, Roboter und andere Maschinen unter den Nagel gerissen haben. Indem ihre Dienste zu sehr niedrigem Preis angeboten werden.

Du erinnerst dich an den Wedel-Job? Wenn ich lange und geduldig genug einweise, sollte jeder in der Lage sein, diesen Job zu erledigen. Von dem Lohn, den ich bereit bin, zu zahlen, wird das Grundeinkommen eben aufgebessert, so dass sich mindestens so leben lässt, wie es diesen Leuten heute schon geht.

Und ich erwähnte bereits, wenn mir der Preis zu teuer ist, für den ich einen Wedler einstellen kann, so muss ich eben in den sauren Apfel beißen und mir einen Ventilator kaufen.

Nachdem ich zum wiederholten Male geschildert habe, wie es diesen Leuten bei einem bedingungslosen Grundeinkommen gehen kann, bitte ich dich an dieser Stelle mal, zu schildern, plausible Szenarien zu schildern, wie es ihnen bei einem zu zahlenden Mindestlohn ergehen wird!


Zitat:
Herasun hat am 28. September 2008 um 21:27 Uhr folgendes geschrieben:

Gerade diejenigen , die weder schnell noch wendig (Ich habe hier ganz bewußt auf übliche Vokabeln wie flexibel, anpassungsfähig, teamfähig, dynamisch ..... verzichtet) genug sind, ...

Schnelligkeit und Wendigkeit, das ist wahrscheinlich eine Gabe, die in einem Job ganz nützlich ist und aus diesem Grunde höher honoriert wird.

Und eine ganze Reihe (natürlich nicht alle) dieser Menschen, um die wir uns sorgen, haben eine ganz andere Gabe, die durchaus auch honorabel wär: Sie machen ihre Arbeit, für die sie einmal angelernt worden sind, recht zuverlässig und ohne zu murren.
(Soll ich mich an meinem Teich wohl fühlen, wenn ich den Kerl hinter mir laufend antreiben muss, dass er schneller wedelt? Soll ich laufend mit ihm diskutieren, dass die Windbö gerade vorbei ist und er weiter wedeln möge?)


Pfiffikus,
der natürlich weiß, dass diese Leute nie reich mit ihrer Arbeit werden
Bernhard P.
Zitat:
Pfiffikus hat am 28. September 2008 um 23:00 Uhr folgendes geschrieben:

Das bedingungslose Grundeinkommen sollte bedingungslos gezahlt werden, also auch nicht unter der Bedingung von Arbeitsaufnahme.

Pfiffikus,
der natürlich weiß, dass diese Leute nie reich mit ihrer Arbeit werden


Das ist meines Erachtens nach eine sehr gute Erkenntnis. Beim gegenwärtigem Zustand sind Arbeitnehmer immer erpressbar. Man zwingt sie Billiglöhne anzunehmen um einem möglichen Hartz IV zu entgehen. Man zwingt Beschäftigte zum "Maulhalten" weil diese sonst den Job verlieren könnten. Man öffnet Lohndumping Tür und Tor. Dies alles haben wir den Bundesregierungen unter Schröder und später Merkel zu "verdanken."

Das bedingungslose Grundeinkommen ohne Bedürftigkeit nimmt aber allen Menschen diese Zwänge und Ängste und könnte durchaus nach Lafontaines Analysen finanziert werden wenn man es denn wollte. Viele caritative Einrichtungen, wie auch die Tafeln wären dann überflüssig. Ebenfalls könnte ein Arbeitnehmer dann auch im Job so ohne weiteres kündigen wenn er den Kanal voll hätte.

Was also spricht wirklich noch gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle?
Pfiffikus
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 29. September 2008 um 08:31 Uhr folgendes geschrieben:

Das bedingungslose Grundeinkommen ohne Bedürftigkeit nimmt aber allen Menschen diese Zwänge und Ängste ...

Da solltest du dir nicht zu viel versprechen. Denn wenn das System funktionieren soll, braucht es einen gewissen Zwang dazu, eine ausreichende Anzahl von Personen in Erwerbsarbeit zu bringen. Andernfalls werden die Läden leer. Und aus diesem Grunde kann es nicht so hoch sein, wie heute HartzIV. Alles andere wäre Wunschdenken. Ginge es nach mir, so würden sich einige ganz schön umsehen.

Das Gesamteinkommen setzt sich dann aus bedingungslosem Grundeinkommen und Erwerbseinkunft zusammensetzen. Das darf gerne auch ein Billiglohn sein.
Gestern vergaß ich zu erwähnen, dass die Personen, die aus gesundheitlichen Gründen teilweise oder voll berufsunfähig sind, natürlich eine dementsprechende Invalidenrente bekommen müssen, um diesen Nachteil zu kompensieren. Das könnte in etwa in Anlehnung an den Grad der Schwerbehinderung oder so geschehen.
Grundeinkommen + Lohn + ggf. Invalidenrente sollte aber doch über HartzIV hinaus reichen.


Zitat:
Viele caritative Einrichtungen, wie auch die Tafeln wären dann überflüssig.

In der Tat. Denn jeder, der dann dort Einlass begehrt, muss sich dann fragen lassen: Hast du keinen Billigjob gefunden? Warum nimmst du nicht den und den... Job an? Das müsstest du doch können?
Am Ende könnte dort ein Schwarzes Brett mit Jobangeboten angebracht werden.


Zitat:
Ebenfalls könnte ein Arbeitnehmer dann auch im Job so ohne weiteres kündigen wenn er den Kanal voll hätte.

Das wäre auch meine pure Absicht. Diejenigen, die die miesesten Ausbeuterjobs anbieten, sollen ruhig auf ihrer Arbeit sitzen bleiben. Ich bin mir sicher, da wird so mancher um Arbeitskräfte buhlen oder besser bezahlen müssen.


Zitat:
Was also spricht wirklich noch gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle

Dass es gegen die Interessen der derzeit Herrschenden und deren Profitgier wäre und aus diesem Grunde keine Chance auf Realisierung hat.


Pfiffikus,
der sehr bedauert, dass die Herrschenden aus diesem Grunde einen Mindestlohn als Ventil der Emotionen ins Spiel bringen, der sich leichter umgehen lässt
Herasun
Zitat:
Pfiffikus hat am 29. September 2008 um 16:01 Uhr folgendes geschrieben:

Pfiffikus,
der sehr bedauert, dass die Herrschenden aus diesem Grunde einen Mindestlohn als Ventil der Emotionen ins Spiel bringen, der sich leichter umgehen lässt


Huuuhh!
Diesen Mindestlohn bringen doch nicht die Herrschenden ins Spiel!!!
Das sind wohl immer noch die Geknechteten, oder?
Die Herrschenden machen günstigstenfalls Zugeständnisse.
Und diese werden auch bei einem Bürgergeld nicht viel besser aussehen.
Ich stelle mir das in etwa so vor:
Ich hätte nun die Wahl zwischen 0,25 Cent/Stunde und 0,30Cent/Stunde zu arbeiten.
(Wobei ich mir noch nicht einmal sicher bin, daß ich die Wahl hätte.)
Denn nur so funktioniert Kapitalismus.
Euer Bürgergeld ist unter derzeitigen Bedingungen einfach nur ein schöner Traum!

Das meint Herasun
ohne wenn und aber
kritiker
die arbeitslosen sind eigentlich garnicht wertlos, denn sie verwerten noch den abfall der "überflußgesellschaft" (leider volltext wegen abo) quelle

Zitat:
Hartz-IV-Genuß des Tages:
Spanische Gurken

Tafeln und Suppenküchen haben nicht nur die Funktion, den Staat der Verpflichtung zu entheben, durch bedarfsdeckende Grundsicherungsleistungen die Ernährung aller Bedürftigen sicherzustellen. Sie sind mittlerweile auch fester Bestandteil der Logistikkette vieler Lebensmittelhändler. Denn wer am kommenden Tag nicht mehr verkäufliche Lebensmittel von ehrenamtlichen Helfern der Tafeln abholen läßt, spart sich nicht nur Arbeit, sondern auch Entsorgungskosten. Zudem läßt sich diese Form der Resteverwertung auch hervorragend als »soziales Engagement« vermarkten. Als wahre Glücksfälle für die Armenversorgung erweisen sich natürlich Lebensmittelskandale. Dank einer besonders aggressiven Variante des EHEC-Erregers ist vielen deutschen Konsumenten schlagartig die Lust auf frisches Gemüse im allgemeinen und Salatgurken im besonderen vergangen. Spanische Ware ist derzeit praktisch unverkäuflich. Und so können sich die Tafeln in mehreren Bundesländern kaum noch vor entsprechenden Angeboten retten. In Potsdam seien die Essensabholer bereits angewiesen worden, »nicht zu viele« spanische Gurken anzunehmen, hieß es am Freitag. Da werden offensichtlich von kleingeistigen Bedenkenträgern große Chancen vertan. Wer, wenn nicht auf Lebensmittelspenden angewiesene Menschen eignen sich optimal zu einem großangelegten Feldversuch über die Ausbreitung des Erregers. Durch die bundesweite Streuung der Testesser ließen sich die befallenen Chargen viel schneller identifizieren. Zudem sind mögliche Erkrankungen von Erwerbslosen und armen Rentnern volkswirtschaftlich wesentlich besser zu verkraften, als Ausfälle von Lohnabhängigen. Statt die Empfänger wie derzeit mit speziellen Unterweisungen zum gründlichen Waschen von Obst und Gemüse zu nerven, sollte daher bei allen Tafeln und Suppenküchen der unbeschwerte Gurkenkonsum propagiert werden. (balc)


wenn man jetzt sehr viel glück hat dezimieren sich die arbeitslosen in kürzester zeit selbst!
etwas geduld bitte!
bis dann
Graziella
der erwerbslose, die einen vergleichen ihn mit einem grauenhaften unkraut, was nicht kaputt zu kriegen ist, für die anderen ist der “Unkrautmensch” ein gutes Beispiel, wie man nicht zu sein hat und für viele andere, siehe tafeln usw. ist er wieder der günstigste altlastverwerter.
ein unkrautfreies deutschland wird es also auch in absehbarer zeit so schnell nicht geben!
RudiRatlos
Man kann den Spendern, auch Anderweitigen wohl immer unlauteres Tun nachsagen. Auch die Umstände welche zur Schaffung von Suppenküchen und Tafeln führten sind es wert bedacht zu werden.

Den Helfern vor Ort allerdings zu unterstellen sie würden Gammelzeugs abgeben oder wie im Zitat angemerkt verseuchtes Gemüse ist hingegen mehr als eine Unterstellung.

Wer mag kann gern versuchen mich vom Gegenteil zu überzeugen, der JW-Artikel war schon mal ein Fehlversuch.
gastli
Mit den Tafeln, die abgelaufenen Dreckmist aus den Supermärkten an Bedürftige verteilen, stiehlt sich die Politk gezielt aus ihrer sozialen Verantwortung. Die soziale Daseinsfürsorge ist damit in die Privatwirtschaft abgeglitten.
Was viele als erstrebenswerte Arbeit ansehen, ist bei den Tafeln weder erstrebenswert noch sozial. Supermärkte werden so kostenlos ihren abgelaufenen Scheißdreck los, den sie sonst kostenpflichtig entsorgen müssten und zum andern können sie den Schrott auch noch als “Spende” steuerlich geltend machen.
Mit Hartz-IV und der damit verbundenen Armut läßt sich somit verdammt gutes Geschäft machen.

gastli
Warum ich mehr verdienen sollte!
Ein Manager hat im Handelsblatt versucht, sein schamlos hohes Gehalt zu rechtfertigen.
Nun antwortet ihm jemand, der drastisch weniger verdient: Ein Rettungsassistent.
"Ihre Fehler kosten Geld; wenn wir Fehler machen, kostet das Menschenleben."
Die Fehler der Manager kosten in manchen Fällen auch Menschenleben, indirekt, wenn durch sie wegen Profitmaximierung und Wachstumswahn Existenzen der arbeitenden Klasse zerstört werden.
gastli
UPDATE zu: Die soziale Daseinsfürsorge ist damit in die Privatwirtschaft abgeglitten.

Zitat:
Essener Tafel sperrt unzuverlässige Nutzer für ein Jahr
1800 Einzelpersonen oder Familien erhalten bei der Essener Tafel Woche für Woche Lebensmittel. Wer dreimal bei der Lebensmittel-Ausgabe der Tafel fehlt, verliert seine Karte für ein Jahr. Angesichts des großen Andrangs müsse man streng sein, sagt der Tafel-Verein. Ein Betroffener sagt: „Ein Jahr Sperre ist zu hart.“
Die Essener Tafel hat längst das Format eines mittelständischen Unternehmens: 1800 Einzelpersonen oder Familien erhalten hier Woche für Woche an einer der 14 Ausgabestellen Lebensmittel, die von Supermärkten, Großhändlern oder Bäckereien gespendet werden. Regelmäßig müssen neue Bewerber abgewiesen werden, weil kein Platz mehr frei ist. Umso härter traf es Günther Schmittmann (Name geändert), als man ihn von der Ausgabe wieder ausschloss.

[Quelle: http://www.derwesten.de/staedte/essen/es...id10045812.html]

Das nur mal so am Rande, falls jemand immer noch daran glauben sollte, dass es sich bei den sogenannten "Tafeln" um eine tolle Erfindung handelt.

Genau das Gegenteil ist der Fall!

Erstens ist es ein Armutszeugnis, wenn ein reiches Land wie Deutschland es nicht schafft, seine Bevölkerung vor Armut zu beschützen. Ganz im Gegenteil ist die Zahl der Tafeln (und der Menschen, die darauf angewiesen sind) in der BRD seit Einführung der Agenda 2010 geradezu explodiert. Und genau diese Tafeln sind es, die dafür sorgen, dass sich Armut weiter ausbreitet und die soziale Umverteilung immer asozialer wird. Denn: "Wer arm ist, kann ja zur Tafel gehen."

Und Zweitens:
Zitat:
Die gesellschaftlichen Verhältnisse wiederholen sich an der Tafel: Es gibt die Reichen, die geben und es gibt die Armen, die nehmen. Das ist wie im 19. Jahrhundert. Dafür werden sie von der Politik sogar gelobt und unterstützt, was einer Bankrotterklärung gleichkommt. Für die Tafeln braucht man einen Berechtigungsausweis, den muss man sich dann um den Hals hängen. Man muss zuerst seine Bedürftigkeit nachweisen, dann entscheiden die Tafeln, wen sie aufnehmen wollen. Außerdem muss man sich abmelden, wenn man einmal nicht kommen kann. Sonst kann man seine Zugangsberechtigung verlieren. Das Ganze ist von vorn bis hinten demütigend.
Überdies wird an den Tafeln die Armut moralisiert und individualisiert: Denn auch dort werden sie in "gute und "unschuldige Arme" und die "schlechten Armen" aufgeteilt. Hoch in der Gunst der ehrenamtlichen Tafel-Mitarbeiter stehen meistens die Alleinerziehenden und Rentner, also die, welche scheinbar am wenigsten für ihre Armut verantwortlich zu machen sind.

[Quelle: http://www.heise.de/tp/artikel/36/36823/2.html]
gastli
Zynismus 4.0: Tolle Tipps für Zwangsverarmte
Wenn die kapitalistische Systempresse "Ratgeber für Arme" abdruckt, damit sie gut funktionierende Rädchen im System bleiben.
gastli
Zitat:
»Die meisten verdienen unter 100 Euro«
Hunderttausende »Crowdworker« bieten ihre Arbeit auf Onlineplattformen an. Ein Gespräch mit Sarah Bormann
[Quelle: https://www.jungewelt.de/artikel/310915....r-100-euro.html]

Das reinste Paradies für Kapitalisten.
Keine Mindestlöhne.
Keine Sozialabgaben
Kein Urlaubsanspruch
Leine geregelten Arbeitszeiten
Keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Jederzeit per Onlineklick verfügbare Lohnsklaven zur Ausbeutung im Angebot.
Und keine Bundesregierung weit und breit, die sich für den Schutz der Leute auch nur im entferntesten interessiert.
Die können ja Hartz4 beantragen zum Aufstocken.
Und das ist alles an Sozialpolitik, was die Opfer dank der Reformpolitik noch erhalten.
[wenn sie Glück haben].