Der Wert der Wertlosen!!

Adeodatus
Wir messen allem und jedem einen Wert zu, manch ein Zeitgenosse geht sehr viel weiter er verbindet den Wert eines Menschen mit seinem Nutzen für die Gesellschaft. Ob ein von der Gesellschaft meist als Nutzloser bezeichneter Kranker oder Arbeitsloser tatsächlich keinen Wert für die Gesellschaft hat, wiederlegt die Seite "ad sinistram - ein oppositioneller Blog".

Zitat:
Was wäre dein Arzt ohne dich, chronisch Kranker? - Ohne dich hätte er nur sporadische Kunden, nur seltene Gäste in seinen Räumen zu begrüßen; ohne dich wäre sein Gehalt wenig gehaltvoll; wäre seine ökonomische Existenz innerhalb des Gesundheitswesens kränkelnd!

Und was wäre die Pharmaindustrie erst ohne dich? - Weil du bist, darf auch sie in diesem Umfang sein; weil du chronisch leidest, wird Bayer und Pfizer ein wohliges Dasein gesichert; weil dich der Schmerz täglich plagt, gibt es für diese Konzerne eine gesicherte Branchenzukunft!

Weißt du, wie wertvoll du bist, pflegebedürftiger Behinderter? - Auch du sicherst den Speise- und Gabentisch derer, die sich deiner annehmen; auch bist du es, der Behörden, Ärzte, Pharmaunternehmen und viele weitere rotieren läßt; du bist ein Unkostenfaktor mit volkswirtschaftlichen Höchstwerten!

Und was schmarotzen sie sich an deiner reich, Arbeitsloser? - Durch deine Existenz ernähren sich Sachbearbeiter, Fallmanager und Vermittler im Staatsdienste; private "In-Arbeit-Presser" füllen sich durch dich und anstatt deiner die Taschen; du sicherst denen, die dich gängeln und drücken den Lohn; wärst du nicht dort wo du bist, wären sie dort wo sie sich sicher sind, nie zu landen!

Hast auch du einen Nutzen, verarmtes Kind aus der Unterschicht? - Sei dir sicher, du kleine Ballastexistenz, dein Dasein ist nützlich. Denke daran, wie du Heere von Sozialarbeitern, Psychologen und entrüsteten Journalisten fütterst; wie du deren Kindern geradezu die satte Wurst vor die Nase hältst; wie dein ärmliches Ausgelachtwerden das sorgenfreie Lächeln derer fördert, die an deinem In-der-Welt-sein gesättigt werden!

Wenig lieb, aber doch teuer bist du, nicht sterben wollender Rentner. Bist du wenigstens vollends wertlos, läßt es sich wenigstens auf dich schimpfen und losgehen? - Aber was wäre das Pflegepersonal ohne dich; langweilen würden sie sich zwischen den rar gesäten Terminen bei Arbeits- und Sozialämtern; wenn du nicht gebrechlich geworden wärst, erbrächen sie sich an Nutzlosigkeit; überflüssig wären die Blutsauger, die sich an deiner Antiquiertheit laben - all jene, die dir gerädertes Essen liefern oder in einem sterilen Büro deine Rente verwalten; durch deine Greisenhaftigkeit wissen sich Familien und deren Kinder genährt - gelebte Generationengerechtigkeit!

Aber du, obdachloser Penner, erlaubst uns doch sicherlich, dir keinen Wert einzuräumen? - Aber was wäre dann mit denen, die sich deiner annehmen und sich durch diese Annahme ihr Brot sichern; oder mit solchen, die deine wenigen Belange am Staat verwalten und bearbeiten; oder mit jenen, die dich in einen Bus packen und dich aus der Stadt herausfahren, wenn ein städtisch-öffentliches Ereignis ins Haus steht, bei dem die Stadt nicht durch herrschende Obdachlosigkeit diskreditiert werden will?

Ihr Wertlosen, was gebt ihr dieser Gesellschaft nur zu Essen! Arbeitgeber seid ihr, Lebensspender, verkannte Ernährer von Großfamilien! Durch euch wird geurlaubt, wird gekauft, wird ein wohliges Leben ermöglicht! Ihr seid der wahre Wert der Wertschöpfung, ohne euch sähen viele Mittagstische spärlicher, viele Kinderzimmer leerer, viele Geldbeutel windiger aus! Der Dank, den man euch dafür entgegenbringt, muß euch mit Stolz erfüllen..

http://ad-sinistram.blogspot.com/
SirBernd
Schon leider sehr richtig der vorherige Bericht ...selbst der Ärmste ist immer noch ein Mittel zum Zweck für einige, sich die Taschen zu füllen.
kritiker
der wert der wertlosen wird mit diesem artikel noch mal kräftig unterstrichen!

gestern war noch folgendes zu lesen:
Hartz IV - Arbeitslose die Müll fressen und dafür noch bezahlen sollen
Die moderne Entsorgung von Lebensmittelresten … nennt man heutzutage übrigens “Spenden” … welches von vielen Discountern als offizielle Erbarmung für mittelose Hartz IV Empfänger betitelt werden möchte, jedoch einfach nur der billige Entzug einer fachgerechten Entsorgung des angefallenen Abfalles ist, sowie eine steuerliche Heuchelei. Und so werden die “Speisereste” zum kleinen Obolus in den Tafeln an die Bedürftigen weiter verscheuert, welches manchmal nur noch als Abfall und Müll bezeichnet werden kann.
Mehrere Leserbriefe erreichten den Sozialticker mit der Bitte, solche Tatsachen anzusprechen und einige Fragen zu stellen:
Wer kontrolliert eigentlich die Lebensmittel der Tafeln?
Leserpost - Die Käse und Wurstwaren sind meist schon 2 bis 3 Tage abgelaufen. Wenn sie von den wohltätigen Menschen abgeholt werden, glaube ich nicht, dass diese Kühlboxen dabei haben. Das bedeutet, dass eventuell Wurst und Fleischwaren noch 1 bis 2 Stunden im Auto liegen.

Woher kommen die kleinen Marmeladenpäckchen, wie es sie in Krankenhäusern und Altenheimen gibt. Kann es sein, dass diese Päckchen von Kranken auf dem Teller liegengelassen wurden und dann mit möglichen Krankheitskeimen in die Hartz IV Empfänger Wohnungen gelangen?
Ich habe mal eine Zeit lang beim Roten Kreuz gegessen, mir ging es gar nicht gut, obwohl der Koch sich sehr viel Mühe gegeben hat, nachdem ich aber einmal morgens dort gefrühstückt habe und die Marmelade ( das ist nicht gelogen) 2 Jahre abgelaufen war, verzichte ich nun auf das Essen und muss mich als chronisch Kranker Mensch nun entweder von Nudeln und Toastbrot ernähren oder ich kaufe mir gesundes Essen, kann mich dann aber ab dem 15. eines Monats nur noch ins Bett legen, denn für Bewerbungen und Telefonate reicht das Geld erst recht nicht mehr.
Bei einer Bekannten aus Bochholt, die sich regelmäßig für 2 Euro eine Kiste Essen kauft von einer Tafel, musste ich nach dem Verzehr brechen und mir ging es tagelang schlecht, so als wenn ich Grippe hätte.
Wer kontrolliert das Essen?
Und wenn es egal ist, was die Arbeitslosen essen, dann würde ich doch empfehlen, das Gammelfleisch nicht einzufärben, sondern den Müll noch zu verkaufen. Hartz IV Empfänger die für Müll noch bezahlen müssen. Aber immerhin gibt es da ja noch Leute, die ihr Selbstbewusstsein aufpäppeln, weil sie glauben, etwas Gutes damit zu tun.
Ist das nicht pervers? ( Quelle: Leserpost an Sozialticker )
ohne weitern kommentar!
bis dann
Erfurter
Zitat:
kritiker hat am 23. September 2008 um 21:29 Uhr folgendes geschrieben:
Die Käse und Wurstwaren sind meist schon 2 bis 3 Tage abgelaufen.


Das ist ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Meist sind Lebensmittel danach noch Wochhen essbar.

Ich selbst habe auch schon abgelaufenes gegessen und lebe noch.

Zitat:
kritiker hat am 23. September 2008 um 21:29 Uhr folgendes geschrieben:
entweder von Nudeln und Toastbrot ernähren oder ich kaufe mir gesundes Essen


Ich esse gern Nudeln oder Toasbrot.


Ich meine wenn man kein Geld hat sollte man dankbar für die Tafel sein. Am Essen Rummäkeln ist da nicht drin.
Geh einfach ins Hotell wenn dir das Essen nicht gut genug erscheint !!!

Bei sowas platzt mir der Hals.
Bernhard P.
Zitat:
Erfurter hat am 24. September 2008 um 10:49 Uhr folgendes geschrieben:

Das ist ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Meist sind Lebensmittel danach noch Wochhen essbar.

Ich selbst habe auch schon abgelaufenes gegessen und lebe noch.



Nicht gleich übertreiben. Ein paar Tage nach dem Haltbarkeitsdatum ist vielleicht unbedenklich mit der Essbarkeit aber nicht gleich Wochen.

Ja warum gibt es eigentlich Tafeln? Doch wohl nur weil ein reiches Land wie Deutschland nicht in der Lage ist den Menschen ein vernünftiges Bürgergeld zu zahlen mit denen sie die wichtigsten Grundbedürfnisse wie Ernährung, Kleidung, Grundkosten bezahlen können. Hartz IV ist ein Witz, ja ein Verbrechen und verstößt gleichermaßen, laut Armutsbericht der Linken, gegen zehn Punkte des Grundgesetzes.

Ich finde es arrogant wenn man sich dann noch aufregt(wörtlich: bei so was polatzt mir der Hals) das ein Arbeitsloser vielleicht mal die Qualität der Lebensmittel der Tafel kritisiert. Es heißt doch wohl nicht das man Arbeitslosen jeden Mist bei den Tafeln andrehen kann. Das es selten Spitzenqualität ist was die Tafeln ausgeben ist doch wohl ohnehin jedem klar.
Paule
Danke, dass auch mal jemand gegen das ewige rumgeheule hier schreibt.

Das man bei ner Tafel kein 5-Sterne Menü erwarten kann sollte klar sein. Und wie schon gesagt es ist ein Mindesthaltbarkeitsdatum, dass heißt so viel wie der Hersteller stellt sicher, dass das Zeug auf jeden Fall bis dahin haltbar ist. Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass das Zeug an dem Tag automatisch schlecht ist.

Man sollte doch dankbar sein, dass es überhaupt ein Angebot in der Richtung gibt. Ist ja wohl besser, als hungern zu müssen.

Und zu der Idee mit dem Bürgergeld: Wie hoch soll das sein? 1000 Euro, 2000 oder doch noch mehr? Dann frage ich dich wer geht dann noch arbeiten und erwirtschaftet die Mittel die dafür nötig sind das zu zahlen?

Ganz ehrlich Hartz4 ist dafür da, die Leute vorübergehend und nicht dauerhaft zu unterstützen. Von daher ist es durchaus gerechtfertigt, dass nicht in ungeahnte Höhen anzuheben, sondern relativ niedrig zu halten, um einen zusätzlichen Anreiz zu halten sich neue Arbeit zu suchen!
Adeodatus
Hartz IV dient nicht dazu Arbeitslosen einen Anreiz zu bieten eine Arbeit aufzunehmen sondern es markiert eine fiktive Untergrenze bei den Löhnen, nicht umsonst steigt die Zahl derer die zu ihrem Lohn eben diese staatliche Leistung beantragen müssen.
Um diese Misere zu beheben kommen Politiker allenfalls auf die Idee die staatlichen Leistungen zu kürzen anstatt einen staatlichen Mindestlohn festzulegen der deutlich über den Hartz IV Sätzen liegt. Nur mit einem Mindestlohn kann Armut während des Erwerbslebens beseitigt und Altersarmut verhindert werden.

Und was die Tafeln anbelangt, es mag für den einen oder anderen ein Rettungsanker sein, aber mal ehrlich ob das Datum auf der Verpackung MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) hei0t oder nicht ist eigentlich Wurst es ändert nichts an der Tatsache das viel zu viele Menschen zu wenig Einkommen haben um ihre Ernährung aus eigenen finanziellen Mitteln abzusichern.
Bernhard P.
Zitat:
Paule hat am 24. September 2008 um 12:09 Uhr folgendes geschrieben:

Danke, dass auch mal jemand gegen das ewige rumgeheule hier schreibt.

Das man bei ner Tafel kein 5-Sterne Menü erwarten kann sollte klar sein. Und wie schon gesagt es ist ein Mindesthaltbarkeitsdatum, dass heißt so viel wie der Hersteller stellt sicher, dass das Zeug auf jeden Fall bis dahin haltbar ist. Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass das Zeug an dem Tag automatisch schlecht ist.

Man sollte doch dankbar sein, dass es überhaupt ein Angebot in der Richtung gibt. Ist ja wohl besser, als hungern zu müssen.

Und zu der Idee mit dem Bürgergeld: Wie hoch soll das sein? 1000 Euro, 2000 oder doch noch mehr? Dann frage ich dich wer geht dann noch arbeiten und erwirtschaftet die Mittel die dafür nötig sind das zu zahlen?

Ganz ehrlich Hartz4 ist dafür da, die Leute vorübergehend und nicht dauerhaft zu unterstützen. Von daher ist es durchaus gerechtfertigt, dass nicht in ungeahnte Höhen anzuheben, sondern relativ niedrig zu halten, um einen zusätzlichen Anreiz zu halten sich neue Arbeit zu suchen!


Es geht hier nicht um das rumgeheule einiger. Wie gesagt Haltbarkeit hatten wir schon. Auch Arbeitslose, also arme Leute, haben das Recht auf genießbare Waren und wenn es nur umsonst von der Tafel ist. Klingt fast so als ob du meinst das diese froh sein können wenn sie überhaupt was zu essen kriegen.
Hartz IV ist insofern ungerecht das es genug Menschen gab, die als sie noch Arbeit hatten jeden Cent durchgebracht haben und jetzt Geld vom Staat bekommen während andere die vielleicht beizeiten gespart haben dieses Geld erst mal aufbrauchen müssen bis sie wirklich auf dem letzten Loch pfeifen und dann vielleicht Almosen, in Form von Hartz IV, vom Staat bekommen.
Deshalb Bürgergeld für alle die das betrifft ohne Bedürftigkeitsprüfung unabhängig ob einer gespart hat oder nicht. Der Arbeiter bekommt auch in der Regel jeden Monat seinen Lohn und nicht erst wieder wenn sein Erspartes alle ist.
Auch Arbeitslose sind Menschen und sollten in ihrren Ansprüchen und Rechten nicht schlechter gestellt werden.

Leider kann man von Hartz IV auch nicht von einer vorrübergehenden Erscheinung sprechen denn der Prozentsatz derer die arbeitslos sind und irgendwann mal wieder Arbeit bekommen ist äußerst gering und die wahren Zahlen werden bewusst von CDUSPD verfälscht dargestellt.
Soll das heißen das Hartz IV so eine Art Druckmittel sein soll sich eine neue Arbeit zu suchen? Könnte man zur Not noch verstehen wenn es wirklich genügend freie Stellen gebe und keiner sich bemühen würde. Ist leider nicht so auch wenn es einige nicht wahrhaben wollen und der Meinung sind Arbeitslose wären größtenteils zu faul zum arbeiten.

Zitat:
spidy hat am 24. September 2008 um 16:15 Uhr folgendes geschrieben:

Hartz IV dient nicht dazu Arbeitslosen einen Anreiz zu bieten eine Arbeit aufzunehmen sondern es markiert eine fiktive Untergrenze bei den Löhnen, nicht umsonst steigt die Zahl derer die zu ihrem Lohn eben diese staatliche Leistung beantragen müssen.
Um diese Misere zu beheben kommen Politiker allenfalls auf die Idee die staatlichen Leistungen zu kürzen anstatt einen staatlichen Mindestlohn festzulegen der deutlich über den Hartz IV Sätzen liegt. Nur mit einem Mindestlohn kann Armut während des Erwerbslebens beseitigt und Altersarmut verhindert werden.


Ganz genauso sehe ich das auch, spidy. Deutschland ist übrigens das einzige europäische Land in welchem seit 10 Jahren die Reallöhne rückläufig sind wie die Linke in ihrer Kritik an der Großen Koalition feststellte. Man ist, aufgrund der immer unverschämteren Profitrate der Konzerne, gar nicht daran interessiert einen flächendeckenden Mindestlohn einzuführen.

Hartz IV ist also weder irgendwo gerecht noch der Entwicklung dienlich und ein Rückgang des deutschen Bruttosozialproduktes bestätigt das außerdem noch.
Herasun
Zitat:
Paule hat am 24. September 2008 um 12:09 Uhr folgendes geschrieben:

Danke, dass .....

Man sollte doch dankbar sein, dass .....


Ja, und vor lauter Dankbarkeit verkriechen sie sich in ihren Höhlen und halten ihr Maul!
Ist es das, was ihr wollt? Nichts hören und sehen vom Elend?
Seid doch mal ehrlich:
Euch würde was fehlen, wenn ihr nichts hättet, auf das ihr eindreschen könnt.

Zitat:
Paule hat am 24. September 2008 um 12:09 Uhr folgendes geschrieben:
Ganz ehrlich Hartz4 ist dafür da, die Leute vorübergehend und nicht dauerhaft zu unterstützen. Von daher ist es durchaus gerechtfertigt, dass nicht in ungeahnte Höhen anzuheben, sondern relativ niedrig zu halten, um einen zusätzlichen Anreiz zu halten sich neue Arbeit zu suchen!


Klar, denn damit schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe:
Einmal die Arbeitslosen und zum zweiten die lohnabhängigen Arbeitssklaven mit Dumpinglöhnen.
Halt! Es sind gar drei Fliegen!
So lange man es schafft, die Einen gegen die Anderen zu hetzen, bleibt man zudem auch noch selbst verschont!
Erfurter
Es geht darum, dass H IV zum überleben reicht.
Mehr soll es auch nicht sein.

Wer mehr will muss arbeiten.

Klar soweit?


Die Tafeln sind dazu da um zu überleben.
Mehr soll es auch nicht sein.

Wer mehr will muss arbeiten.

Klar soweit?
Bernhard P.
Zitat:
Erfurter hat am 26. September 2008 um 00:24 Uhr folgendes geschrieben:

Es geht darum, dass H IV zum überleben reicht.
Mehr soll es auch nicht sein.

Wer mehr will muss arbeiten.

Klar soweit?


Die Tafeln sind dazu da um zu überleben.
Mehr soll es auch nicht sein.

Wer mehr will muss arbeiten.

Klar soweit?


Wer arbeiten will sollte auch die Möglichkeit haben Arbeit zu bekommen.

Klar soweit?
Paule
Zitat:
Erfurter hat am 26. September 2008 um 00:24 Uhr folgendes geschrieben:
Es geht darum, dass H IV zum überleben reicht.
Mehr soll es auch nicht sein.
Wer mehr will muss arbeiten.
Klar soweit?

Die Tafeln sind dazu da um zu überleben.
Mehr soll es auch nicht sein.
Wer mehr will muss arbeiten.
Klar soweit?

DA stimm ich dir zu. Der Unterschied der hier auch zu den Diskussionen führt ist, wie hoch man die Grenze setzt zum Überleben. Da gibt es Wissenschaflter in Chemnitz, die sagen rund 132 Euro im Monat reichen zum überleben und dann gibt es Leute die meinen, man müsste H4 verdoppeln oder noch mehr.
Ich bewege mich da eher in der Mitte drinne und sage, der H4 Satz aktuell reicht für ein normales Überleben aus. Zu dem Schluss komme ich jeden falls wenn ich meinen eigenen Ausgaben betrachte.
Aber um das hier für alle Teilnehmer befriedigend zu beurteilen sollte man vllt ne eigene Rechnung der Monatskosten aufmachen. vllt. kommt man da auf einen gemeinsamen Nenner.
Zitat:
Herasun hat am 24. September 2008 um 19:48 Uhr folgendes geschrieben:
Ja, und vor lauter Dankbarkeit verkriechen sie sich in ihren Höhlen und halten ihr Maul!
Ist es das, was ihr wollt? Nichts hören und sehen vom Elend?
Seid doch mal ehrlich:
Euch würde was fehlen, wenn ihr nichts hättet, auf das ihr eindreschen könnt.

Dankbar zu sein, heißt für mich nicht automatisch demütig zu sein und mich zu verstecken. Vllt. meinst du, das Dankbarkeit das falsche Wort ist. Man könnte auch sagen man freut sich darüber, dass es überhaupt solche Sicherungssysteme gibt.
Zitat:

Klar, denn damit schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe:
Einmal die Arbeitslosen und zum zweiten die lohnabhängigen Arbeitssklaven mit Dumpinglöhnen.
Halt! Es sind gar drei Fliegen!
So lange man es schafft, die Einen gegen die Anderen zu hetzen, bleibt man zudem auch noch selbst verschont!

Das es Jobs gibt die schlecht entlohnt werden, wird sich so einfach nicht ändern lassen. Wer freut sich nicht, wenn er oder sie wieder ein Schnäppchen machen konnte oder allgemein für bestimmte Dinge die Preise sinken? Oder andersherum gefragt, wer ist dafür bereit eine Preiserhöhung hinzunehmen, die nur mit Personalkosten begründet ist?
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 24. September 2008 um 16:42 Uhr folgendes geschrieben:
Klingt fast so als ob du meinst das diese froh sein können wenn sie überhaupt was zu essen kriegen.

Nein, ich meine die Menschen sollte eher froh sein, dass sie überhaupt Geld bekommen, sich etwas zu essen kaufen zu können.
Zitat:

Hartz IV ist insofern ungerecht...[gekürzt]
Auch Arbeitslose sind Menschen und sollten in ihren Ansprüchen und Rechten nicht schlechter gestellt werden.

Ich möchte niemanden, irgendwelche Rechte oder Ansprüche absprechen. Aber es gibt eine Grenze ab derer die Ansprüche jedes einzelnen die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft überfordern. Wo soll das Geld herkommen, damit jeder einen Mercedes fahren kann? Statt "Mercedes fahren" kannst du alles mögliche einsetzen. Ich halte die Idee, das Bürgergeld einfach nicht für durchdacht genug, da man damit das Nichtstun noch mehr fordert. Auf der anderen Seite, ich hab mal hier irgendwo nen Thread zum Thema Bürgergeld gelesen, wo die Forderung war, dass auf etwa 800 Euro festzuschreiben...das ist wenn man H4 auseinanderstückelt in meinen Augen in etwa das was jeder H4-Empfänger jeden Monat erhält, H4 + Miete + sonstige Zuschüsse...also gibt es das Bürgergeld faktisch schon.
Zitat:

Soll das heißen das Hartz IV so eine Art Druckmittel sein soll sich eine neue Arbeit zu suchen?

Durchaus, wenn man noch mehr möchte als nur zu überleben.
Zitat:
Deutschland ist übrigens das einzige europäische Land in welchem seit 10 Jahren die Reallöhne rückläufig sind wie die Linke in ihrer Kritik an der Großen Koalition feststellte.
Hast du neben den Linken noch eine andere seriöse Quelle, wo man sich diese Aussage bestätigen kann?
Zitat:
spidy hat am 24. September 2008 um 16:15 Uhr folgendes geschrieben:
Hartz IV dient nicht dazu Arbeitslosen einen Anreiz zu bieten eine Arbeit aufzunehmen sondern es markiert eine fiktive Untergrenze bei den Löhnen, nicht umsonst steigt die Zahl derer die zu ihrem Lohn eben diese staatliche Leistung beantragen müssen.

Um diese Misere zu beheben kommen Politiker allenfalls auf die Idee die staatlichen Leistungen zu kürzen anstatt einen staatlichen Mindestlohn festzulegen der deutlich über den Hartz IV Sätzen liegt. Nur mit einem Mindestlohn kann Armut während des Erwerbslebens beseitigt und Altersarmut verhindert werden.

In dem Punkt, dass es eine fiktive Lohnuntergrenze ist stimm ich dir zu. Ob ein Mindestlohn dabei wirklich die richtige Lösung ist mag ich zu bezweifeln. Was wären die Folgen? Bsp: dieser Postzusteller Pin...als es hieß in der Post-Branche sollen Mindestlöhne eingeführt werden, sind auf einmal alle Investoren abgesprungen und Pin ist Pleite gegangen. von den 11400 Mitarbeitern in 2007 sind in Juli 2008 noch 3200 übrig geblieben...hat sich ja echt gelohnt...3200 bekommen jetzt Mindestlohn und die anderen 8200 dürfen jetzt woanders fürs gleiche Geld wie vorher arbeiten, haben sich dafür entschieden was anderes zu machen oder können demnächst H4 beantragen (für Zahlen siehe http://de.wikipedia.de/wiki/PIN_Group )...geile Sache so ein Mindestlohn
Bernhard P.
@Paule
Also wenn man die letzten Ausführungen von dir liest könnte man glatt zu der Ansicht kommen das es sich bei Deutschland um eines der wirtschaftlich ärmsten Länder handelt. Ist aber nicht so wenn man die Wirtschaftsberichte führender deutscher Unternehmen zu Rate zieht. Da sind es oft weltweit deutsche Konzerne die die größten Profite einfahren. Das die Produktionstechnologien mittlerweile soweit ausgebaut sind das immer weniger Arbeitskräfte unmittelbar benötigt werden ist die eine Seite. Das die Zahl der nichtbenötigten Arbeitskräfte und Arbeitslosen größer wird die andere. Darüber können auch vorrübergehende Erfolge nicht hinweg täuschen wenn es gelingt vielleicht mal im Monat 50 000 Arbeitslose in der Wirtschaft unterzubringen. Meist sind diese neuen Arbeitskräfte nur Billiglöhner in Form von Leiharbeitern oder ähnliches. Wie Lafontaine und Gysi letztlich im Bundestag sagten also gar kein Grund um in irgendeiner Weise stolz zu sein.

Man macht sich es zu einfach wenn man wie du sagt das einige Wissenschaftler sagen 132 Euro reichen und einige sagen etwa 420 Euro müssten es sein dann bin ich für die Mitte. Nach deiner Milchmädchenrechnung wäre die Mitte beider Extreme nämlich 276 Euro. Wohl kaum genug um menschenwürdig zu überlegen.
Ich lebe z.B. allein und brauche monatlich etwa 180 Euro nur für Nahrung und Haushaltsmittel und da lebe ich nicht luxuriös und Gaststättenbesuche sind da nicht drin.

Ich finde es ein bischen sehr pervers wenn jemand behaupt man solle doch froh sein das es überhaupt Sicherungsseinrichtungen(Tafeln) gibt wenn man gleichzeitig behauptet das die Lebensmittel dort nicht immer nagelneu sein müssen. Also darf alles ruhig ein wenig angegammelt sein oder was? Ist ja nur für die Ärmsten die froh sein können wenn man ihnen überhaupt einen "Überlebensknochen" hinwirft.

Da soll jeder mal von sich selbst ausgehen ob er mit dem Lebensstil der Arbeitslosen aufgezwungen wird auskommen wird? Ob die Mittel die man ihnen zugesteht tatsächlich ausreichen? Man macht es sich auch zu einfach wenn man behauptet, wenns dir zu wenig ist musst du eben arbeiten gehen. Dem würde ich zustimmen wenn es genügend Arbeitsplätze gebe
.
Auch den Politikern empfehle ich das das man alle "neuen sozialen Gemeinheiten" die man sich ausdenkt erst mal wenigstens ein Jahr an sich selbst ausprobiert. Leute die sowas beschließen kennen selbst keine Not.
Übrigens laut Hart IV Richtlinie ist monatlich z.B. ein Betrag von ca. 0,65 Euro für Schulmaterial vorgesehen. Ist doch lächerlich. Das reicht vielleicht für zwei Schulhefte oder ein Lineal.

Übrigens wenn man annimmt das nur die Linken dies behaupten das die Reallöhne seit 10 Jahren rückläufig sind ist man im Irrtum. Nachlesen kann man dies in Wirtschaftsberichten aber auch Reden von Politikern der Grünen und sogar einiger SPD-Genossen. Es ist also eine Tatsache und keine populistische Behauptung.

Anstatt man versucht die Arbeit gerecht auf immer mehr Schultern zu verteilen geht man in Deutschland lieber einen anderen Weg und lässt die, welche noch Arbeit haben, immer mehr arbeiten. Ich kenne selbst Mitarbeiter des medizinischen Dienstes die täglich ca. 12 Stunden, manchmal noch mehr, schrubben.
Eben dafür weil die deutsche Wirtschaft so ist "dürfen" Millionen Menschen zu Hause bleiben.

Noch was zu guter Letzt, wenn denn viele neidisch auf die Arbeitslosen sind, denen man ja angeblich, nach ihren Reden, die Kohlen noch hinterherwirft dann sollen sie doch mal, vielleicht nur für ein paar Monate, mit einem Arbeitslosen tauschen. Ich bin mir ganz sicher diese wollen dann möglichst schnell ihren Job wiederhaben und "jammern" dann genauso wie jene denen sie es sie immer wieder vorwerfen.
Erfurter
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 26. September 2008 um 07:59 Uhr folgendes geschrieben:
Ich lebe z.B. allein und brauche monatlich etwa 180 Euro nur für Nahrung und Haushaltsmittel und da lebe ich nicht luxuriös und Gaststättenbesuche sind da nicht drin.


Schon seltsam. Wo kaufst du denn ein?
Lass mal Luxusgüter wie Zigaretten und Alkohol weg.

Zitat:
Fuchs Bernie hat am 26. September 2008 um 07:59 Uhr folgendes geschrieben:
man solle doch froh sein das es überhaupt Sicherungsseinrichtungen(Tafeln) gibt wenn man gleichzeitig behauptet das die Lebensmittel dort nicht immer nagelneu sein müssen. Also darf alles ruhig ein wenig angegammelt sein oder was? Ist ja nur für die Ärmsten die froh sein können wenn man ihnen überhaupt einen "Überlebensknochen" hinwirft

Wer nichts hat ist froh darüber. Die anderen die rumnölen haben es nicht nötig dort zu essen.

Zitat:
Fuchs Bernie hat am 26. September 2008 um 07:59 Uhr folgendes geschrieben:
Da soll jeder mal von sich selbst ausgehen ob er mit dem Lebensstil der Arbeitslosen aufgezwungen wird auskommen wird?


Der Lebsnsstiel wird dir nicht aufgezwungen. Dir steht es frei H IV zu beantragen.


Zitat:
Fuchs Bernie hat am 26. September 2008 um 07:59 Uhr folgendes geschrieben:
Dem würde ich zustimmen wenn es Arbeitsplätze gebe


Derzeit offiziell 409 freie Stellen in Erfurt und Umgebung
Inoffiziell dürften es noch mehr sein.

Was hast du denn gelernt?

http://www.jobomat.de/main?efproove=1&ge...=27&submit.y=11
Hugo
Zitat:
Was hast du denn gelernt?

Na, was wohl? Nölen, klagen, meckern ...
Bernhard P.
Zitat:
Erfurter hat am 26. September 2008 um 10:01 Uhr folgendes geschrieben:

Derzeit offiziell 409 freie Stellen in Erfurt und Umgebung
Inoffiziell dürften es noch mehr sein.



Na Klasse, dem stehen etwa 20 000 Arbeitslose gegenüber was bedeutet das auf etwa 50 Arbeitslose 1 Arbeitsstelle kommt. Wahrlich "gute" Aussichten.
Adeodatus
Zitat:
Paule hat am 26. September 2008 um 03:38 Uhr folgendes geschrieben:

Zitat:
Deutschland ist übrigens das einzige europäische Land in welchem seit 10 Jahren die Reallöhne rückläufig sind wie die Linke in ihrer Kritik an der Großen Koalition feststellte.


Hast du neben den Linken noch eine andere seriöse Quelle, wo man sich diese Aussage bestätigen kann?


Einen Artikel hierzu findest Du z. B. auf der fr-Online unter dem Tilel "Lohneinbußen- Das Bündnis für Arbeit lebt"! Wenn Du diesen gelesen hast wird vielleicht eine Forderung nach Mindestlöhnen verständlicher.

Aber das sind ja nicht die einzigen Quellen die mich zu meinen Aussagen bewegen. Hier mal noch ein paar andere.

Hans-Böckler-Stiftung:
Zitat:
Reallöhne: Deutschland hat schwächste Entwicklung in der EU - Reallohnverluste zwischen 2000 und 2008

Die Reallöhne in Deutschland sind zwischen den Jahren 2000 und 2008 um 0,8 Prozent zurückgegangen. Dagegen stiegen die Löhne in allen anderen EU-Staaten seit der Jahrtausendwende auch preisbereinigt. In mehreren mittel- und osteuropäischen Beitrittsländern legten die realen Bruttolöhne in diesem Zeitraum um mehr als 100 Prozent zu. Unter den Ländern der alten EU wiesen die Niederlande, Schweden, Finnland, Dänemark, Großbritannien, Irland und Griechenland mit Werten zwischen 12,4 und 39,6 Prozent die höchsten Reallohnsteigerungen auf. In Frankreich wuchsen die Bruttolöhne seit 2000 um 9,6 Prozent und in Österreich, dem Land mit der zweitniedrigsten Wachstumsrate, noch um 2,9 Prozent.

Weiterlesen: Hans-Böckler-Stiftung


Zitat:
In dem Punkt, dass es eine fiktive Lohnuntergrenze ist stimm ich dir zu. Ob ein Mindestlohn dabei wirklich die richtige Lösung ist mag ich zu bezweifeln. Was wären die Folgen? Bsp: dieser Postzusteller Pin...als es hieß in der Post-Branche sollen Mindestlöhne eingeführt werden, sind auf einmal alle Investoren abgesprungen und Pin ist Pleite gegangen. von den 11400 Mitarbeitern in 2007 sind in Juli 2008 noch 3200 übrig geblieben...hat sich ja echt gelohnt...3200 bekommen jetzt Mindestlohn und die anderen 8200 dürfen jetzt woanders fürs gleiche Geld wie vorher arbeiten, haben sich dafür entschieden was anderes zu machen oder können demnächst H4 beantragen (für Zahlen siehe http://de.wikipedia.de/wiki/PIN_Group )...geile Sache so ein Mindestlohn


PIN ist eine ganz andere Geschichte ein Konstrukt das von vornherein so nicht funktionieren konnte, die Pleite war Hausgemacht. Lässt sich auch alles im I-Net und einschlägigen Archiven nachlesen.

Aber zurück zum Mindestlohn eine Forderung der EU lautet das Deutschland die Löhne in den nächsten Jahren jeweils um sechs Prozent anheben müsste, um einen Wettbewerbsausgleich zu schaffen – bei einer erwarteten Inflationsrate in der Eurozone von zwei Prozent. Deutschland müsse eine höhere Inflation in Kauf nehmen. Das sei der Preis für das deutsche Exportwachstum, das zulasten der Nachbarn gehe. Quelle: Zeit

Wenn diese Forderung umgesetzt würde wäre am Ende ein Flächendeckender Mindestlohn die Kostengünstigste Alternative schon um Arbeitsplätze zu erhalten. Der Trend geht ohnehin zu immer weiter sinkenden Löhnen, wer heute noch meint sein Gehalt/Lohn währe sicher irrt sich gewaltig. Also muss mit einem Mindestlohn dafür gesorgt werden das Arbeit nicht billig wie Dreck wird.

Und mal noch ein weiterer Artikel zum Thema.

Tagesspiegel:

Zitat:
Wir brauchen vor allem einen stärkeren Anstieg der Einkommen. Der Niedriglohnsektor muss trockengelegt werden. Entscheidend ist die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes von 7,50 Euro, der in schnellen Schritten auf neun Euro steigt. Über 100 000 Arbeitsplätze können geschaffen werden, da der Mindestlohn die Binnennachfrage stärkt. Darüber hinaus müssen Minijobs, Leiharbeit und Befristungen zurückgedrängt werden. Mit dem Stopp des freien Falls der Löhne am unteren Ende werden die Lohnstrukturen nicht weiter wegrutschen.
Pfiffikus
Zitat:
Paule hat am 26. September 2008 um 03:38 Uhr folgendes geschrieben:

Bsp: dieser Postzusteller Pin...als es hieß in der Post-Branche sollen Mindestlöhne eingeführt werden, sind auf einmal alle Investoren abgesprungen und Pin ist Pleite gegangen. von den 11400 Mitarbeitern in 2007 sind in Juli 2008 noch 3200 übrig geblieben...hat sich ja echt gelohnt...3200 bekommen jetzt Mindestlohn und die anderen 8200 dürfen jetzt woanders fürs gleiche Geld wie vorher arbeiten...

Vergessen hast du zu erwähnen, dass bei der Gelben Post durch die Verhinderung von solchen Dumpinglöhnen eben diese Anzahl tariflich Beschäftigter erhalten werden konnten. Das ist ein Fakt, der von Springer-Medien gerne vergessen wird. Du weißt, wem PIN gehört(e)?

Und was war denn das für ein Wettbewerb, den man da plante? Da unterboten sich einige Anbieter, wer die niedrigsten Löhne ausschreiben konnte. Durch HartzIV wurden ihnen die Billiglöhner zugepresst. Lohn zu niedrig - macht ja nix. Die Allgemeinheit zahlt ja gerne drauf und stockt mit HartzIV auf. Heulst du diesem System nur eine Träne nach? Ich nicht!


Wie kann denn Wettbewerb stattfinden? Fällt dir da wirklich nur der Kampf um den niedrigsten Dumpinglohn(preis) ein?
Ich hätte da mehr zu bieten.
  • Welcher Anbieter hat das dichteste Netz von Briefkästen, wo ich meine Post einwerfen kann.
  • Welcher Anbieter bietet dem Kunden ein Modell, das nicht auf Vorkasse (verkaufte Marken) beruht, sondern Rechnungslegung im Nachhinein für Großkunden?
  • Kann ich als Privater dort eine Art Kundenkonto aufmachen und mir eine Art Briefmarke in Form eines Strichcodes selber drucken?
  • Welcher Anbieter organisiert eine Abholung von Sendungen, nicht nur bei Großkunden?
  • Welcher Anbieter hat gute Verbindungen zu den Hausbesitzern, so dass Hausschlüssel vorhanden sind und alle Briefe ohne Belästigung für die Hausbewohner zugestellt werden können?

Anhand dieser Liste, welche sich wahrscheinlich noch fortsetzen ließe, merkst du, wie phantasielos ein Dunpingwettbewerb auf Kosten der Steuerzahler und der Arbeitnehmer ist.


Pfiffikus,
der diese Pleite angesichts der geretteten gut bezahlten Arbeitsplätze als Argument FÜR einen Mindestlohn sieht
Herasun
Zitat:
Pfiffikus hat am 26. September 2008 um 23:39 Uhr folgendes geschrieben:

Pfiffikus,
der diese Pleite angesichts der geretteten gut bezahlten Arbeitsplätze als Argument FÜR einen Mindestlohn sieht


Jetzt überraschst du mich aber doch.
Ich meine, mich erinnern zu können, daß auch du vor nicht allzulanger Zeit zumindest Zweifel am Sinn von Mindestlöhnen geäußert hast.
Pfiffikus
Zitat:
Herasun hat am 26. September 2008 um 23:45 Uhr folgendes geschrieben:

Jetzt überraschst du mich aber doch.
Ich meine, mich erinnern zu können, daß auch du vor nicht allzulanger Zeit zumindest Zweifel am Sinn von Mindestlöhnen geäußert hast.

Wirklich? Hältst du mich für einen Schwarz/Weiß-Seher?

Schauen wir doch einmal genauer hin:
Zitat:
Pfiffikus,
der ziemlich pessimistisch ist, dass die angestrebten Regelungen über den Mindestlohn nur eine Krücke sein werden

Hier ging es um den Vergleich zwischen einem Mindestlohn und dem bedingungslosen Grundeinkommen. Wenn es darum geht, habe ich meine Meinung nicht im Geringsten geändert. Ein Mindestlohn würde ein heute existierendes Grundübel keineswegs abschaffen: Die Erpressbarkeit der ärmeren Bevölkerungsschichten in der Entscheidungsgewalt von Schreibtischtätern in der ARGE. Dieses Übel würde sich nur durch das bedingungslose Grundeinkommen abschaffen lassen. Wohlgemerkt lasse ich bewusst das Wort "existenzsichernd" weg, über dessen Höhe in ein paar Wochen in Berlin sinniert werden soll.

Als Krücke bezeichne ich den Mindestlohn deshalb, weil er sich durch geschickte Gestaltung von Arbeitsverträgen und Arbeitsumfeld seitens der Arbeitgeber recht gut unterlaufen lässt. Selbst in der bereits jetzt vom Mindestlohn erfassten Baubranche hat es Stundenlöhne von unter 3 Euro gegeben.
Weiterhin hat ein Mindestlohn den Nachteil, dass er den Personenkreis vom Erwerbsleben ausschließen würde, der geistig oder körperlich nicht in der Lage ist, in einer Stunde so viel Wert zu schöpfen, dass es dem Mindestlohn entspricht. (Von denen, die dazu nicht so gerne bereit sind, will ich garnicht reden, das wäre ein anderes Thema.)



Hier im Beitrag von Paule wurde aber nicht das bedingungslose Grundeinkommen mit dem Mindestlohn verglichen, sondern Paule hat Erfahrungen mit Dumpinglöhnen und Mindestlöhnen verglichen. Dabei hat Paule den von der Springerpresse totgeschwiegenen Vorteil der Mindestlohnregelung vergessen. Im Vergleich zwischen Dumping- und Mindestlöhnen ist meine Präferenz eindeutig und auch diese hat sich weder in den letzten Monaten, noch in den letzten Tagen geändert.



Pfiffikus,
der hofft, diese Irritationen beseitigt zu haben