Verschiedene politische Grundsätze und warum wir sie vertreten

Simson
Beleidigt fühlen könnten sich eventuell Menschen, die Torsten sehr häufig als Schmarotzer und Lakaien bezeichnet hat.

@ Torsten:

Könnstest Du bitte mal die Personen oder Personengruppen näher benennen, die Du mit diesen beiden Bezeichnungen versehen hast?

Vielleicht geht es ja in Zukunft auch ohne solche Worte konkret und sachlich?

Die Bummswehr und die vom Forumteam gesperrten Worte müssen wir meinetwegen an dieser Stelle nicht noch einmal ausführlich erörtern. Sondern nur mal die beiden Begriffe "Schmarotzer" und "Lakaien".
Torsten
Zitat:
Original von Simson
... Schmarotzer und Lakaien ...

... Personen oder Personengruppen ...


Zitat:
http://www.textlog.de/17323.html

Parasiten gr. sitos Speise, Schmarotzer, Tiere oder Pflanzen, die auf Kosten eines höheren Organismus leben.


Damit bezeichne ich Menschen, welche ihre ökonomische und gesellschaftliche Stellung mißbrauchen, zum Schaden der Gesellschaft, insbesondere der Armen, zu leben und dafür keine oder eine völlig unzureichende Gegenleistung zu bringen. Es sind zum Beispiel Alle, welche sich aufgrund ihres Eigentums an gesellschaftlichen Produktionsmitteln den Profit aneignen.

Zitat:
http://de.wiktionary.org/wiki/Lakai

Bedeutungen:

[1] livrierter Diener
[2] Jasager, Heuchler


Als Lakaien bezeichne ich Personen, welche von den Herrschenden direkt oder indirekt über weitere Lakaien bezahlt oder mit sonstigen materiellen Vorteilen bedacht deren Interessen vertreten. Man findet solche in Lobby, Staat, Management und Medien. Sie gehören der Klasse der an gesellschaftlichen Produktionsmitteln eigentumslosen Lohnarbeiter (Proletarier) oder nur die eigenen Produktionsmittel besitzenden Selbständigen an, vertreten aber die Interessen der Eigentümer der gesellschaftlichen Produktionsmittel, der Bourgeoisie. Marx nannte sie Stehkragenproletarier.
Simson
Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Simson
... Schmarotzer und Lakaien ...

... Personen oder Personengruppen ...


Zitat:
http://www.textlog.de/17323.html

Parasiten gr. sitos Speise, Schmarotzer, Tiere oder Pflanzen, die auf Kosten eines höheren Organismus leben.


Damit bezeichne ich Menschen, welche ihre ökonomische und gesellschaftliche Stellung mißbrauchen, zum Schaden der Gesellschaft, insbesondere der Armen, zu leben und dafür keine oder eine völlig unzureichende Gegenleistung zu bringen. Es sind zum Beispiel Alle, welche sich aufgrund ihres Eigentums an gesellschaftlichen Produktionsmitteln den Profit aneignen.

Zitat:
http://de.wiktionary.org/wiki/Lakai

Bedeutungen:

[1] livrierter Diener
[2] Jasager, Heuchler


Als Lakaien bezeichne ich Personen, welche von den Herrschenden direkt oder indirekt über weitere Lakaien bezahlt oder mit sonstigen materiellen Vorteilen bedacht deren Interessen vertreten. Man findet solche in Lobby, Staat, Management und Medien. Sie gehören der Klasse der an gesellschaftlichen Produktionsmitteln eigentumslosen Lohnarbeiter (Proletarier) oder nur die eigenen Produktionsmittel besitzenden Selbständigen an, vertreten aber die Interessen der Eigentümer der gesellschaftlichen Produktionsmittel, der Bourgeoisie. Marx nannte sie Stehkragenproletarier.


Mit Deinen Ausführungen lichtet sich der Nebel etwas, aber aus meiner Sicht noch nicht ganz. Deshalb muß ich nochmal nachfragen:

Meinst Du mit dem Begriff Schmarotzer auch alle Unternehmer?

Zu den Lakaien: Meinst Du alle Menschen mit bürgerlichen Auffassungen sowie alle Menschen, die eine soziale Marktwirtschaft grundsätzlich akzeptieren?

Meinst Du mit Proletariern nur körperlich arbeitende Arbeitnehmer ohne Unternehmensbesitz bzw. Besitzanteile oder beispielsweise auch körperlich arbeitende Arbeitnehmer mit Unternehmensbesitz bzw. Besitzanteilen, vorwiegend geistig arbeitende Arbeitnehmer wie Ingenieure, Konstrukteuere, Kaufleute, Buchhhalter, Sachbearbeiter, Sekretärinnen, Führungskräfte und auch Selbständige, Freiberufler, Angestellte im öffentlichen Dienst, Beamte, Lehrer, Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater, Lokführer, Künstler, ebay-Profiseller, Bankangestellte, Mitarbeiter von Wohnungsunternehmen, Wissenschaftler, Ärzte, Schwestern, Mitarbeiter von sozialen oder kirchlichen Einrichtungen, Handeltreibende, Kundenberater, Callcenter-Mitarbeiter, Sonnenstudiobesitzer und -mitarbeiter, Tatooladeninhaber, Videothekenbesitzer, Gaststätteninhaber, private Vermieter, Versicherungsvertreter, Makler, Profisportler, Taxifahrer und was es sonst noch alles für Betätigungsmöglichkeiten in der heutigen Gesellschaft gibt?
Torsten
Zitat:
Original von Simson
Meinst Du mit dem Begriff Schmarotzer alle Unternehmer?


Die "Unternehmer" setzen sich aus Selbständigen (die selbst mit eigenen Produktionsmitteln arbeiten) und Kapitalisten (die Proletarier mit ihnen privat eigenen gesellschaftlichen Produktionsmitteln arbeiten lassen und sie ausbeuten) zusammen. Hinzu kommen noch die Grundrentner, welche Selbständige oder Kapitalisten ihren Boden zur Bewirtschaftung überlassen und dafür Grundrente beziehen.

Schmarotzer sind, wie bereits dargelegt, nur Jene, welche auf Kosten der Arbeit Anderer leben. Das ändert sich auch dadurch nicht, daß sie noch nicht groß genug sind, um die Leitung der Geschäfte einem Management zu überlassen und selbst arbeiten müssen.

Zitat:
Original von Simson
Zu den Lakaien: Meinst Du alle Menschen mit bürgerlichen Auffassungen sowie alle Menschen, die eine soziale Marktwirtschaft grundsätzlich akzeptieren?


Nö, nur Jene, welche im Auftrag ihrer Herren direkt oder indirekt an der Ausbeutung und Unterdrückung sowie deren Organisation teilnehmen. Z.B. ist der kleine BILD-Journalist einfach nur ein armes Schwein, aber irgendwo sitzt Jemand, der entscheidet, wie und womit das Volk ********* wird.

Zitat:
Original von Simson
Meinst Du mit Proletariern nur körperlich arbeitende Arbeitnehmer ...


Nö, ich meine damit die an gesellschaftlichen Produktionsmitteln Eigentumslosen, welche für ihren Lebensunterhalt ihre Arbeitskraft als Ware an einen Kapitalisten verkaufen müssen.

Daran ändert sich auch nichts, wenn er von einem Teil des Lohnes gegen eine Rendite bringende Bescheinigung (Aktie) Kapitalisten sponsert. Denn er wird - entgegen bürgerlichen ***************** - damit nicht zum Miteigentümer. In der Aktionärsversammlung entscheiden nunmal die Hauptaktionäre, und das sind NIE Proletarier. Er hat keine Verfügungsgewalt übr das Kapital. Und wenn die Hauptaktionäre keine Rendite mehr zahlen wollen, stürzen auf wundersame Weise die Kurse, die Kapitalisten haben weiter das Unternehmen (oder es wird ein "anderes" draus gemacht) und klein Möchtegernkapitalist guckt in die Röhre. So im großen Stil geschehen beim "Zusammenbruch" des "neuen Marktes".

Ich denke, Du hast in der DDR gelebt? Dann müßtest Du zumindest die Klassendefinitionen kennen und Deine ganze Liste auch selbst zuordnen können.
Simson
Zitat:
Original von Torsten
Ich denke, Du hast in der DDR gelebt? Dann müßtest Du zumindest die Klassendefinitionen kennen und Deine ganze Liste auch selbst zuordnen können.

Damals gab es ja bereits Schwierigkeiten Menschen in die künstlich geschaffenen Kategorien einzuteilen. Deswegen habe ich ja gefragt, was Du unter Proletarieren verstehst und wie Du die von mir genannten Menschen zuordnen würdest. Vielleicht machst Du mal eine Aufstellung

a) Proletarier
b) keine Proletarier

und ordnest die von mir genannten unter a) und b) ein. Danke bereits im Voraus dafür!
Torsten
Zitat:
Original von Simson
a) Proletarier
b) keine Proletarier


Dein Vertrauen in meine gesellschaftwissenschaftlichen Kenntnisse ehrt mich. Nun gut:

a) Ingenieure, Konstrukteuere, Kaufleute (falls in Handelsunternehmen angestellt), Buchhhalter, Sachbearbeiter, Sekretärinnen, Führungskräfte, Angestellte im öffentlichen Dienst, Beamte, Lehrer, Rechtsanwälte (falls in Unternehmen oder Staat angestellt), Notare (falls in Unternehmen oder Staat angestellt), Steuerberater (falls in Unternehmen oder Staat angestellt), Lokführer, Künstler (falls in Unternehmen oder Staat angestellt), ebay-Profiseller (falls in Unternehmen oder Staat angestellt), Bankangestellte, Mitarbeiter von Wohnungsunternehmen, Wissenschaftler (falls in Unternehmen oder Staat angestellt), Ärzte (falls in Unternehmen oder Staat angestellt), Schwestern, Mitarbeiter von sozialen oder kirchlichen Einrichtungen, Handeltreibende (was ist der Unterschied zu Kaufleuten?), Kundenberater, Callcenter-Mitarbeiter, Sonnenstudiomitarbeiter, Versicherungsvertreter, Makler, Profisportler, Taxifahrer

b) Selbständige, Freiberufler, Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater, Künstler, ebay-Profiseller, Wissenschaftler, Ärzte, Sonnenstudiobesitzer, Gaststätteninhaber, private Vermieter, Tatooladeninhaber, Videothekenbesitzer

Wie Du siehst, ist nicht die Art der Tätigkeit, sondern die Stellung im Produktionsprozeß entscheidend. Manche Personen gehören auch mehreren Klassen an, wenn sie beispielsweise von der Vermietung nicht leben können und zudem Lohnarbeit leisten müssen, was auch manche Kleinkapitalisten tun.
Simson
Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Simson
a) Proletarier
b) keine Proletarier


Dein Vertrauen in meine gesellschaftwissenschaftlichen Kenntnisse ehrt mich. Nun gut:

a) Ingenieure, Konstrukteuere, Kaufleute (falls in Handelsunternehmen angestellt), Buchhhalter, Sachbearbeiter, Sekretärinnen, Führungskräfte, Angestellte im öffentlichen Dienst, Beamte, Lehrer, Rechtsanwälte (falls in Unternehmen oder Staat angestellt), Notare (falls in Unternehmen oder Staat angestellt), Steuerberater (falls in Unternehmen oder Staat angestellt), Lokführer, Künstler (falls in Unternehmen oder Staat angestellt), ebay-Profiseller (falls in Unternehmen oder Staat angestellt), Bankangestellte, Mitarbeiter von Wohnungsunternehmen, Wissenschaftler (falls in Unternehmen oder Staat angestellt), Ärzte (falls in Unternehmen oder Staat angestellt), Schwestern, Mitarbeiter von sozialen oder kirchlichen Einrichtungen, Handeltreibende (was ist der Unterschied zu Kaufleuten?), Kundenberater, Callcenter-Mitarbeiter, Sonnenstudiomitarbeiter, Versicherungsvertreter, Makler, Profisportler, Taxifahrer

Wie Du siehst, ist nicht die Art der Tätigkeit, sondern die Stellung im Produktionsprozeß entscheidend. Manche Personen gehören auch mehreren Klassen an, wenn sie beispielsweise von der Vermietung nicht leben können und zudem Lohnarbeit leisten müssen, was auch manche Kleinkapitalisten tun.


Danke für Deine Mühe! Und die sollten sich Deiner Meinung nach alle vereinigen und die Besitzer von Privateigentum enteignen?
Torsten
Zitat:
Original von Simson
Danke für Deine Mühe! Und die sollten sich Deiner Meinung nach alle vereinigen und die Besitzer von Privateigentum enteignen?


Nicht von irgendwelchem, sondern privatem Eigentum an gesellschaftlichen Produktionsmitteln, wie im GG Art. 15 vorgesehen.

Daß sich alle Proletarier vereinigen, zudem noch aller Länder, ist eine Forderung, aber keine Bedingung für erfolgreiche Revolutionen. Ein Teil des Proletariats wird sich aus verschiedenen Gründen (Bestechlichkeit und / oder Dummheit ...; genaugenommen doch immer nur Dummheit mit nur subjektiv verschiedenen Motiven) immer auf die Seite seiner Herren stellen. Das geschah auch bei allen bisherigen erfolgreichen Revolutionen. Ebenso gehen Teile der fortschrittlichen Bourgeoisie und der Selbständigen auf die Seite des Proletariats über, wie z.B. der Kapitalist Engels.

Eine Klassenzugehörigkeit ist eben nicht immer mit einem dazu passenden Klassenbewußtsein verbunden. Wie wir in der DDR leider sogar noch nach 45 Jahren antifaschistischer, demokratischer und sozialistischer Erziehung sahen.
Simson
Es geht ja heute nicht nur um gesellschaftliche Produktionsmittel, sondern beispielsweise auch um Grundstücke, Immobilien, Rechte, geistiges Eigentum, Rohstoffe, Energie, Kommunikationswege, Besitzstände, Privatbesitz, Kredite, Ansprüche, Verpflichtungen und anderes. Was willst Du damit machen?

Warum willst Du gesellschaftliche Produktionsmittel nicht einfach kaufen oder ihren Besitzern abkaufen statt sie durch eine Revolution zu erbeuten?
Torsten
Zitat:
Original von Simson
Warum willst Du gesellschaftliche Produktionsmittel nicht einfach kaufen ...


Von was denn? Vom Arbeitslohn?

Übrigens sind GESELLSCHAFTLICHE Produktionsmittel nicht nur Drehbänke, Schraubenschlüssel und Fabrikhallen, sondern alle Mittel, mit denen in einem gesellschaftlichen Prozeß Produkte zur Befriedigung der materiellen, geistigen und sozialen Bedürfnisse erzeugt werden.

Lies Dir mal Artikel 15 des Grundgesetzes durch, dann weißte, wie die in Volkes Hände zu bringen sind. Wenn Du das als "erbeuten" bezeichnest ...
Simson
Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Simson
Warum willst Du gesellschaftliche Produktionsmittel nicht einfach kaufen ...


Von was denn? Vom Arbeitslohn?

Es steht jedem frei, Unternehmer zu werden und Menschen zu beschäftigen. Wer nicht viel Geld hat oder keine großen Kredite bekommt, muß eben erstmal mit einem kleinen Unternehmen anfangen und sich schrittweise vergrößern. Du könntest also Produktionsmittel erwerben und Menschen so beschäftigen und entlohnen, wie Du das für richtig hältst. Und Dein so gestaltetes Unternehmen könntest Du wachsen lassen und Vorbild für andere Unternehmen sein, die Deine Form der Beschäftigung und Bezahlung von Menschen vielleicht übernehmen werden. Vielleicht sind auch die Kunden Deines Unternehmens begeistert, wenn sie wüßten daß die Produkte oder Dienstleistungen in Deinem Unternehmen sozialistisch hergestellt wurden, damit könnte man vielleicht sogar werben.

Die heutige Marktsituation zeigt, daß mehr Menschen Arbeitnehmer als Unternehmer sein wollen. Über 4 Millionen Menschen fehlt der für sie passende Unternehmer, sie wollen oder können selbst offenbar nicht Unternehmer werden.
Torsten
Zitat:
Original von Simson
Es steht jedem frei, Unternehmer zu werden und Menschen zu beschäftigen.


Eben nicht. Weil das kapitalistische System auch Leute braucht, die lohnarbeiten. Durch die Konkurrenz halten sich nur so viele Kapitalisten, wie der Markt hergibt. Das Typische dieses Gleichgewichtszustandes ist die Überproduktion. Die Läden sind voll, weil die Kaufkraft fehlt. Neue Unternehmen erwirtschaften zunächst meist jahrelang keinen Gewinn, es kommt durch sie keine Kaufkraft hinzu.

Auf die Lüge von der "Chancengleichheit" hereinzufallen, gehört nicht gerade zu Deinen Glanzleistungen. Schon ein klein wenig Nachdenken schafft da Abhilfe.
Simson
Wenn Unternehmen ohne Gewinn arbeiten, entsteht trotzdem Kaufkraft. Das setzt keinen Unternehmensgewinn voraus.

In Gera liegt übrigens der Kaufkraftindex (Stand: 1.3.2006) bei 79,30. Das heißt, die Geraer haben im Durchschnitt 79,3 Prozent der Kaufkraft eines durchschnittlichen Bundesbürgers. Das ist der schlechteste Wert unter den Städten mit 100.000 bis 300.000 Einwohnern.

Ich schreibe ja hier öfters, daß wir mehr Wirtschaft in Gera brauchen. Aber damit stehe ich ziemlich alleine auf weiter Flur. Ich kanns nicht ändern, wenn die Mehrheit andere Vorstellungen hat und verfolgt.

Ich weiß, daß Menschen unterschiedlich sind und deshalb unterschiedliche Lebensverläufe und -ergebnisse entstehen. Das halte ich für normal. Gleichmacherei aller Menschen hielte ich für unnormal.

Persönliche Wertungen meiner Person kamen zwar von Dir, aber auf meine Idee bzw. meinen Vorschlag zur Verwirklichung Deiner persönlichen Vorstellungen im jetzt und hier bist Du leider nicht näher eingegangen. Ich würde mich freuen, wenn Du dies noch nachholst.
Torsten
Zitat:
Original von Simson
Wenn Unternehmen ohne Gewinn arbeiten, entsteht trotzdem Kaufkraft. Das setzt keinen Unternehmensgewinn voraus.


Falsch. Sie werfen nämlich, wenn sie unter der Gewinngrenze arbeiten, mehr Produkte auf den Markt als durch die Löhne bezahlt werden können.

Zitat:
Original von Simson
Gleichmacherei aller Menschen hielte ich für unnormal.


Ich, wie jeder andere Komunist, auch. Die "Gleichmacherei" ist eine bürgerliche Lüge über Kommunisten, entspricht aber nicht unseren Absichten. Ausgerechnet wir, die wissenschaftlich an alle Probleme herangehen, sollten nicht wissen, daß Menschen nicht gleichzumachen gehen? Das ist lächerlich.

Im Gegenteil, gerade wir setzen ja auf die unterschiedlichen Eigenschaften von Menschen, welche sie arbeitsteilig zum Nutzen der Gemeinschaft und schöpferisch für eine vielfältige Kultur einsetzen sollen. Ziel der Kommunisten ist die Selbstverwirklichung, nicht die Erzeugung eines einfach zu handhabenden verblödeten Einheitsproduzenten und -konsumenten, wie das im Kapitalismus der Fall ist.

Man sollte immer, wenn bürgerliche Ideologen mit Fingern auf Andere zeigen, überlegen, ob das Angeprangerte nicht vielmehr auf sie selbst zutrifft.

Zitat:
Der ihn zuerst gerochen, bei dem ist er rausgekrochen
oder
Haltet den Dieb!

In den Medien hörn wir voller Abscheu von Verbrechen
meist ausgerechnet die Verbrecher selber sprechen.
Ruft Jemand: „Haltet den Dieb!“, so ist man gut beraten,
wenn man sich genau besieht des Rufers eig'ne Taten.

Sozialschmarotzer schaden der Gesellschaft ungemein,
sacken, ohne viel zu tun, fremde Früchte ein.
Schmarotzer, die Millionen scheffeln, nennen Ihresgleichen
jedoch in ihren Medien die Schönen und die Reichen.

Zu ächten sind Regime, welche Freiheit nicht gewähren
und jede Selbstverwirklichung im Ansatz schon zerstören.
Wie die Diktatur, die Dich erst ums Ersparte bringt,
dann per Hartz IV für'n Hungerlohn zu jeder Arbeit zwingt.

Verurteilt werden immer wieder Menschenrechtsverletzer.
Unrechts- und Verbrecherstaaten nennen sie die Hetzer.
Zu Recht, sieht man die Schweinerein in Guantanamo,
Abu Ghraib, Falludschah, Bagdad und anderswo.

Nach nuklearen Waffen strebt jeder Schurkenstaat.
man muß unbedingt verhindern, daß er welche hat.
Wie abgefeimte Schurken mit Atombomben umgehn,
konnten wir vor langer Zeit in Hiroshima sehn.

Gegen Terrorismus helfen präventive Kriege,
ihre Herkunftsländer sind gar böser Buben Wiege.
Um sie einzuschüchtern, solln wir sie terrorisieren,
am Besten, eh sie Terroristen werden, massakrieren.

Man neigt dazu, wo ein Andrer hinzeigt, hinzusehn.
Den Volksverdummern und Verbrechern ist das angenehm.
Sie versuchen dadurch, von sich selber abzulenken.
Drum wird der Kluge ihrem Tun erst recht Beachtung schenken.

Torsten
Simson
Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Simson
Wenn Unternehmen ohne Gewinn arbeiten, entsteht trotzdem Kaufkraft. Das setzt keinen Unternehmensgewinn voraus.


Falsch. Sie werfen nämlich, wenn sie unter der Gewinngrenze arbeiten, mehr Produkte auf den Markt als durch die Löhne bezahlt werden können.

Die Kaufkraft, die in einem Unternehmen entsteht, ist die Summe der Löhne und Gewinne. Wobei Gewinne gewöhnlicherweise nur teilweise zu privater Kaufkraft werden.

Wenn die Löhne in einem Unternehmen so hoch gemacht werden, daß kein Gewinn mehr entsteht, dann entsteht die Kaufkraft allein bei den Arbeitnehmern. Ob das für ein Unternehmen langfristig zu empfehlen ist, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Ich persönlich kann mich in der heutigen Gesellschaft sowohl in meiner Arbeit als auch in meinen anderen Lebensbereichen besser verwirklichen, als ich es in der sozialistischen Gesellschaft konnte. Deswegen habe ich persönlich kein Interesse an einer Neuauflage von Sozialismus oder Kommunismus.

"Haltet den Dieb!"-Methoden und den Einsatz von Dialektik, Agitation und Propaganda kenne ich noch bestens aus DDR-Zeiten, danke.

Ich wiederhole mich (ungern):

Zitat:

... aber auf meine Idee bzw. meinen Vorschlag zur Verwirklichung Deiner persönlichen Vorstellungen im jetzt und hier bist Du leider nicht näher eingegangen. Ich würde mich freuen, wenn Du dies noch nachholst.


Diese Frage von mir ist auch noch offen:

Zitat:
Original von Simson
Wie kommst Du dazu, die im Johannesevangelium überlieferten Worte von Jesus "Friede sei mit euch!" als Signatur zu verwenden?
Pfiffikus
Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Simson
Wenn Unternehmen ohne Gewinn arbeiten, entsteht trotzdem Kaufkraft. Das setzt keinen Unternehmensgewinn voraus.


Falsch. Sie werfen nämlich, wenn sie unter der Gewinngrenze arbeiten, mehr Produkte auf den Markt als durch die Löhne bezahlt werden können.

Wolltest du nicht gestern noch den Anspruch von Wissenschaftlickeit deiner Betrachtungen erheben? Und dass haust du Löhne und Gewinn durcheinander?


Pfiffikus,
der sich die Erklärung sparen kann, weil sie schon von Simson kam
Torsten
Zitat:
Original von Simson
Die Kaufkraft, die in einem Unternehmen entsteht, ist die Summe der Löhne und Gewinne. Wobei Gewinne gewöhnlicherweise nur teilweise zu privater Kaufkraft werden.

Wenn die Löhne in einem Unternehmen so hoch gemacht werden, daß kein Gewinn mehr entsteht, dann entsteht die Kaufkraft allein bei den Arbeitnehmern.


Und gleichzeitig Produkte, welche Kaufkraft vom Markt saugen. Die Verluste entstehen ja hauptsächlich dadurch, daß Rückzahlungen und Zinsen für Kredite anfallen, welche den Gewinn, welcher bei Finanzierung aus eigenen Mitteln entstünde, in fremde Taschen fließen lassen, von wo er zumeist nicht in den Konsum, sondern neue Investitionen fließt.

Zitat:

... aber auf meine Idee bzw. meinen Vorschlag zur Verwirklichung Deiner persönlichen Vorstellungen im jetzt und hier bist Du leider nicht näher eingegangen. Ich würde mich freuen, wenn Du dies noch nachholst.


Ich hatte sie bereits beantwortet. Lies bitte nach.

Zitat:

Wie kommst Du dazu, die im Johannesevangelium überlieferten Worte von Jesus "Friede sei mit euch!" als Signatur zu verwenden?


Weil das höchste Gut der äußere und innere Friede ist (z.B. in Zufriedenheit erkennbar). In einer Klassengesellschaft ist dieser Friede dauerhaft und zunehmend gestört, auch wenn die Kriegstreiber zu Zeiten des großen sozialistischen Weltsystems eine Weile stillhalten mußten. Möglicherweise ist Dir ja schon aufgefallen, daß die imperialistischen Mächte überall auf der Welt neue Kriegsbrandherde gelegt haben. Auch von Deinen Steuergeldern, was Dir aber sowenig Kopfzerbrechen zu bereiten scheint wie die Tatsache, daß in der BRD 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche in Armut leben und im Hinterhof dessen, was Du Selbstverwirklichung nennst, zwischen 25000 und 100000 Menschen allein an Hunger verreckt sein werden.

Naja, Hauptsache DU kannst DICH besser "verwirklichen" (was immer DU darunter verstehst), scheißegal auf wessen Kosten.
carlos
Wer hat den eigentlich wieder freigeschaltet?
Torsten
Zitat:
Original von carlos
Wer hat den eigentlich wieder freigeschaltet?


Erich Mielke persönlich - oder glaubst Du die Märchen von seinem Tod und der Auflösung des MfS?
Simson
Zitat:
Original von Simson
Warum willst Du gesellschaftliche Produktionsmittel nicht einfach kaufen oder ihren Besitzern abkaufen statt sie durch eine Revolution zu erbeuten?


Zitat:
Original von Simson
Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Simson
Warum willst Du gesellschaftliche Produktionsmittel nicht einfach kaufen ...


Von was denn? Vom Arbeitslohn?

Es steht jedem frei, Unternehmer zu werden und Menschen zu beschäftigen. Wer nicht viel Geld hat oder keine großen Kredite bekommt, muß eben erstmal mit einem kleinen Unternehmen anfangen und sich schrittweise vergrößern. Du könntest also Produktionsmittel erwerben und Menschen so beschäftigen und entlohnen, wie Du das für richtig hältst. Und Dein so gestaltetes Unternehmen könntest Du wachsen lassen und Vorbild für andere Unternehmen sein, die Deine Form der Beschäftigung und Bezahlung von Menschen vielleicht übernehmen werden. Vielleicht sind auch die Kunden Deines Unternehmens begeistert, wenn sie wüßten daß die Produkte oder Dienstleistungen in Deinem Unternehmen sozialistisch hergestellt wurden, damit könnte man vielleicht sogar werben.

Die heutige Marktsituation zeigt, daß mehr Menschen Arbeitnehmer als Unternehmer sein wollen. Über 4 Millionen Menschen fehlt der für sie passende Unternehmer, sie wollen oder können selbst offenbar nicht Unternehmer werden.


Zitat:
Original von Torsten
Zitat:

... aber auf meine Idee bzw. meinen Vorschlag zur Verwirklichung Deiner persönlichen Vorstellungen im jetzt und hier bist Du leider nicht näher eingegangen. Ich würde mich freuen, wenn Du dies noch nachholst.


Ich hatte sie bereits beantwortet. Lies bitte nach.

Für mich persönlich waren Deine bisherigen Antworten nicht ausreichend.

Zitat:
Original von Torsten
Zitat:

Wie kommst Du dazu, die im Johannesevangelium überlieferten Worte von Jesus "Friede sei mit euch!" als Signatur zu verwenden?


Weil das höchste Gut der äußere und innere Friede ist (z.B. in Zufriedenheit erkennbar). In einer Klassengesellschaft ist dieser Friede dauerhaft und zunehmend gestört, auch wenn die Kriegstreiber zu Zeiten des großen sozialistischen Weltsystems eine Weile stillhalten mußten. Möglicherweise ist Dir ja schon aufgefallen, daß die imperialistischen Mächte überall auf der Welt neue Kriegsbrandherde gelegt haben. Auch von Deinen Steuergeldern, was Dir aber sowenig Kopfzerbrechen zu bereiten scheint wie die Tatsache, daß in der BRD 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche in Armut leben und im Hinterhof dessen, was Du Selbstverwirklichung nennst, zwischen 25000 und 100000 Menschen allein an Hunger verreckt sein werden.

Naja, Hauptsache DU kannst DICH besser "verwirklichen" (was immer DU darunter verstehst), scheißegal auf wessen Kosten.

Die Klassengesellschaft, die Du siehst, sehe ich so nicht. Der Begriff Arbeiterklasse wurde mit den Werken von Marx und Engels eingeführt. In der DDR wurden die Menschen in Angehörige der Arbeiterklasse, der Intelligenz, der Genossenschaftsbauern - und ich weiß jetzt nicht mehr, ob noch in mehr Gruppen - eingeteilt. Diese Einteilung war problematisch.

Inneren Frieden versucht man in Demokratien herzustellen. Es gibt allerdings Kräfte, die diesen stören wollen.

Kriege sind zwischen Demokratien unüblich.

Bei Armut sollte man meines Erachtens nach genauer hinschauen, wenn man diesen Begriff verwendet.

Es geht nicht um MEINE persönliche Selbstverwirklichung, sondern darum, wie sich MENSCHEN in einer Gesellschaft verwirklichen können. Und da sehe ich, daß das bei vielen Menschen heute besser möglich ist als in der vergangenen sozialistischen Gesellschaft. Nach Deiner Theorie war ich früher arbeitsteilig in der sozialistischen Gesellschaft tätig und bin heute der Ausgebeutete eines Schmarotzers. Den Marxismus sehe ich als theoretisch zweifelhaft und als in der Praxis gescheitert an. Das hatten wir bereits hier diskutiert.

Auf die Frage der Selbstverwirklichung sind wir aufgrund dieses Beitrags von Dir gekommen:

Zitat:
Original von Torsten
Ich, wie jeder andere Komunist, auch. Die "Gleichmacherei" ist eine bürgerliche Lüge über Kommunisten, entspricht aber nicht unseren Absichten. Ausgerechnet wir, die wissenschaftlich an alle Probleme herangehen, sollten nicht wissen, daß Menschen nicht gleichzumachen gehen? Das ist lächerlich.

Im Gegenteil, gerade wir setzen ja auf die unterschiedlichen Eigenschaften von Menschen, welche sie arbeitsteilig zum Nutzen der Gemeinschaft und schöpferisch für eine vielfältige Kultur einsetzen sollen. Ziel der Kommunisten ist die Selbstverwirklichung, nicht die Erzeugung eines einfach zu handhabenden verblödeten Einheitsproduzenten und -konsumenten, wie das im Kapitalismus der Fall ist.