Dem nächtlichen Sturm getrotzt / "Orkan Kyrill" fordert zehn Tote in Deutschland

as65
Mit Tief "Kyrill" ist der schwerste Orkan seit acht Jahren über Deutschland hinweggebraust. Der Sturm verursachte Schäden in Milliardenhöhe, vielerorts kam es zu Unfällen. Dabei blieb es leider nicht bei Sachschäden, insgesamt zehn Menschen kamen bei dem Orkan um.

In München wurde ein 18 Monate altes Kind von einer Terrassentür getroffen und tödlich verletzt. Ein Scheunentor erschlug einen 73-jährigen Rentner in Gersthofen. Ein Mann starb in Baden-Württemberg, als er mit dem Auto auf einen umgestürzten Baum fuhr. In Nordrhein-Westfalen wurden vier Menschen von entwurzelten Bäumen erschlagen, darunter ein 39-jähriger und ein 50-jähriger Feuerwehrmann im Einsatz. Im niedersächsischen Hildesheim sowie in Strausberg erlitten jeweils ein Autofahrer tödliche Verletzungen. In Sachsen-Anhalt kam ein Mann ums Leben, als in einer Gaststätte eine Wand auf ihn stürzte.

-Bahnverkehr fast komplett eingestellt
-Informationen können unter der bundesweit einheitlichen Nummer 11861 abgerufen werden.
-Berliner Hauptbahhof gesperrt
-Höhe der Schäden noch nicht abzuschätzen

Stichwort: Von einem Orkan sprechen Meteorologen bei einem Sturm mit Windstärke zwölf, also wenn Windgeschwindigkeiten von mehr als 118,5 Kilometern pro Stunde erreicht werden. Ursache für einen Orkan sind große Temperaturgegensätze auf der Erde. In europäischen Breitengraden entsteht ein Orkan nur im Herbst und Winter, da auf der Nordhalbkugel in diesen Monaten die Temperaturschwankungen am größten sind.

quelle und mehr: tagesschau.de
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Feuerwehr und Polizei pausenlos im Einsatz - umgestürzte Bäume - Stromausfälle
Gera Ohne erhebliche Schäden hat Gera bis in die Nacht dem Sturm getrotzt. "Tragisches ist zum Glück bis jetzt nicht passiert", zog Wolfgang Hartick von der Berufsfeuerwehr Gera gestern am späten Abend eine erste Bilanz. Dennoch waren die Rettungskräfte ununterbrochen im Einsatz. Feuerwehren und Polizei und auch die Rettungsleitstelle in Gera seien an der Schmerzgrenze gewesen.
Bis gegen 22 Uhr hatte die Leitstelle 173 Einsätze registriert. Mit 87 etwa die Hälfte im Landkreis Greiz, vor allem im vogtländischen Oberland. Im Landkreis habe der Sturm so getobt, dass beispielsweise im Betriebsgelände von Breckle in Hohenölsen ein LKW umgekippt sei. Zu jeweils 38 Einsätzen wurden die Rettungskräfte bis 22 Uhr in Gera und im Altenburger Land gerufen. Meist seien der Grund umgestürzte Bäume gewesen, oft auch herabgestürzte Teile von Dächern. Personen seien - so der Kenntnisstand bis dahin - nicht verletzt worden. Auch größere Schäden habe es nicht gegeben.

Kurzzeitig war der Betrieb der Straßenbahn in Gera unterbrochen, weil ein Baum auf die stromführende Oberleitung gestürzt war. Die Leitung blieb unversehrt. Feuerwehrleute hoben den Baum herunter und die Bahnen konnten wieder fahren.

Bereits am Nachmittag rückten Berufsfeuerwehrleute in die Gagarinstraße aus. Dort fegte der Sturm von einem leerstehenden Eckhaus zur Clara-Zetkin-Straße Dachteile auf den Gehweg und weiter auf die Fahrbahn. Da die Feuerwehr das Dach nicht sichern konnte, sperrten am Abend Polizei und Untere Verkehrsbehörde die Gagarinstraße zwischen Zetkin- und Goethestraße.

"Wenig später musste auch noch der Gehweg am Ziegelberg 1 gesperrt werden, wo Dachziegel herunterfielen", informierte am späten Abend Andreas Bromme von der Unteren Verkehrsbehörde.

Wassereinbrüche und zeitweilige Stromausfälle in der Stadt und im Umland machten Bürgern und Feuerwehren gleichermaßen zu schaffen. Weil die Stromschwankungen automatische Brandmelder in Gang setzten, gab es vielfach Fehlalarm, beispielsweise aus demWaldklinikum oder dem Otto-Dix-Haus.

Große Sorge hatte Anwohnern in der Neuen Straße die Baustelle an der Eisenbahnbrücke gemacht. Dort drehte sich dicht am Haus Nummer 14 ein Baukran frei schwebend im Sturm. Die Deutsche Bahn ging aber davon aus, dass die beauftragten Bauunternehmen vor dem Orkan ihre Baustellen alle ordnungsgemäß gesichert hatten.

Vorsorge gab es auch für Schüler. Die Leiter der Schulen in Gera und im Landkreis hatten gemeinsam mit den Schulämtern entschieden, welche Sicherheitsmaßnahmen sie treffen - und das auch noch für den heutigen Tag, sagten Paul Dreyhaupt vom Schulamt Gera und Peter Weidner vom Schulamt Schmölln. Letzterer hat sich in einem Schreiben an die Schulleitungen gewandt, Sondermaßnahmen zu ergreifen und die Eltern zu informieren. So gehe man davon aus, dass der Unterricht gestern Nachmittag flächendeckend ausgefallen ist. Sichergestellt worden sei in jedem Falle die Betreuung der Kinder, die nicht vorzeitig nach Hause konnten. Für den Schülertransport wurden Regelungen getroffen.

Auch bei der Bundeswehr war man auf den Eventualfall eingestellt. Die Pioniere könnten bei solchen Naturgewalten die Hilfsaktionen gut unterstützen mit schweren Maschinen, leistungsfähigen Winden und entsprechenden Motorsägen, um beispielsweise umgestürzte Bäume zu beseitigen, sagte Oberstleutnant Jörg Otte vom Pionierbataillon 701 in Gera. Die Soldaten standen in Rufbereitschaft und ein großer Teil blieb ohnehin in der Kaserne.

quelle: otz
Digedag
Ich hatte seit gestern ca. 19 Uhr bis heute ca. 18 Uhr kein Internet, da der Blitz in unseren Router eingeschlagen ist und somit keine Verbindung mehr zum DSL hergestellt hat.

Erst dann merkt man wie man von bestimmten Sachen schon abhängig ist. Stromausfall war bei uns ca. eine ½ Stunde.
Herasun
Zitat:
Original von Digedag
Ich hatte seit gestern ca. 19 Uhr bis heute ca. 18 Uhr kein Internet, da der Blitz in unseren Router eingeschlagen ist ....


Gab`s bei dir denn auch Gewitter, davon habe ich hier nichts bemerkt.
Digedag
Zitat:
Original von Herasun
Gab`s bei dir denn auch Gewitter, davon habe ich hier nichts bemerkt.

Ein sehr starkes sogar, liebe Herasun. Scheinbar ist das Gewitter an Gera vorbeigezogen aber bei uns hat es heftig geregnet, geblitzt und gedonnert. Heute war ich damit beschäftigt die Einzelteile meines Gewächshauses wieder im Dorf zusammenzusuchen und es wieder in stand zu setzen. Ansonsten kaum Schäden bei mir. Ach doch das Baumhaus meines Sohnes ist jetzt teilweise ohne Dachpappe. Na ja, hab ich im Frühjahr eben wieder was zu tun.

Es grüßt freundlich Digedag
Blixus
Zitat:
Original von Digedag
Ansonsten kaum Schäden bei mir. Ach doch das Baumhaus meines Sohnes ist jetzt teilweise ohne Dachpappe. Na ja, hab ich im Frühjahr eben wieder was zu tun.

Es grüßt freundlich Digedag


@Digedag

Im Frühjahr wirst Du doch wieder müde.
Sieh mal aus dem Fenster. Jetzt ist Frühling. Also sei nicht so faul und greif zum Werkzeug. Augenzwinkern
Digedag
Zitat:
Original von Blixus
Im Frühjahr wirst Du doch wieder müde.
Sieh mal aus dem Fenster. Jetzt ist Frühling. Also sei nicht so faul und greif zum Werkzeug. Augenzwinkern

Wo du Recht hast, hast du Recht, aber heute ist es gerade bewölkt und sieht nach Regen aus. Ein wirklich schlechter Zeitpunkt um eine umfangreiche Arbeit zu beginnen. Außerdem hat man eigentlich für nächste Woche angesagt, dass der Winter zurückkommt. Ich lasse mich mal überraschen.
Tom
Zitat:
Original von Digedag
Ich hatte seit gestern ca. 19 Uhr bis heute ca. 18 Uhr kein Internet, da der Blitz in unseren Router eingeschlagen ist und somit keine Verbindung mehr zum DSL hergestellt hat.

Erst dann merkt man wie man von bestimmten Sachen schon abhängig ist. Stromausfall war bei uns ca. eine ½ Stunde.


Auch bei uns hat´s ganz schön runter gehauen inklusive Gewitter. Ab und zu ne Stromschwankung aber sonst ging es.
Wenn man bedenkt, dass im Freistaat Thür. immer noch Tausende Haushalte ohne Strom sind (zum jetzigen Zeitpunkt), war es schon ein Sturmtief besonderer Art.

mfg Tom
Markus
Ich denke, dass der Klimawandel solche Ereignisse immer öfter heraufbeschwören wird. Es kann dann jeder von Glück reden, der nicht direkt betroffen ist. Meist entstehen dem privaten Geschädigten schnell Kosten im fünfstelligen Bereich und nicht immer springt die Versicherung ein.

Mit freundlichen Grüßen
Markus
Tom
Zitat:
Original von Markus
Meist entstehen dem privaten Geschädigten schnell Kosten im fünfstelligen Bereich und nicht immer springt die Versicherung ein.


Ich hab nicht mal ne Versicherung verwirrt unglücklich

mfg Tom
Simson
An der nördlicheren der beiden ARAL-Tankstellen in Gera an der Autobahnabfahrt hatte es das große Logo zerhauen, am ehemaligen Wismut-Lehrlingswohnheim in Tinz hat es die Planen an den Gerüsten zerrissen und ein paar umgestürzte Schilder sind mir am Freitag aufgefallen.
Seidemann
Hallo!

Drohen uns in diesen Winter noch mehr Stürme? Oder hat es sich jetzt wieder beruhigt?


LG
Seidemann
Tom
Zitat:
Original von Seidemann
Hallo!

Drohen uns in diesen Winter noch mehr Stürme? Oder hat es sich jetzt wieder beruhigt?


LG
Seidemann


Ich weiß nicht, soll ich mal anrufen ??? fröhlich fröhlich fröhlich

mfg Tom Augenzwinkern
Jointroch
Zitat:
Original von abgtom
Ich weiß nicht, soll ich mal anrufen ??? fröhlich fröhlich fröhlich

mfg Tom Augenzwinkern


Wen willst du anrufen? Die Natur? ich lach mich tot
Seidemann
Die Aufarbeitung des Schadholzes nach Kyrill am 18.01.2007 in den geschädigten thüringischen Wäldern schreitet weiter zügig voran. Im Staats-, Kommunal- sowie Privatwald ist nunmehr mit ca. 130 Harvestern und 30 Gebirgsharvestern die volle Verarbeitungskapazität erreicht, mit der monatlich etwa 300.000 Festmeter Schadholz aufgearbeitet werden können. Jüngsten Angaben zufolge wurden bislang ca. 350.000 Festmeter Sturmholz aufgearbeitet. Regelmäßig wird über den Fortschritt berichtet.

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G]

Zur Erinnerung: der Sturmholzanfall beträgt insgesamt ca. 2,4 Mio. Festmeter, davon 1,1 Mio. im Staats-, 0,9 Mio. im Privat- und 0,4 Mio. im Kommunalwald. Ca. 4.500 ha sind als Flächenschaden zu charakterisieren. Auf über 155.000 ha Waldfläche sind „Streuschäden“ zu verzeichnen. „Diese sind aus Forstschutzsicht besonders gefährlich, denn gerade hier kann sich im Frühjahr eine Borkenkäferkalamität entwickeln, mit bis dato unabsehbaren Folgen“, kommentierte der Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Prof. Dr. Christian C. Juckenack, die Schadensbilanz. Um dem wirksam begegnen zu können wurden verschiedene Maßnahmen getroffen, so auch befristete Einstellungen im Bereich Forst, die Aufhebung des Sonntagsarbeitsverbotes sowie des Sonntagsfahrverbotes für Sturmholztransporte und die vorübergehende Erhöhung des zulässigen Transportgewichtes für Holzspediteure von 42 auf 44 Tonnen, aber auch Hilfen bei der Bereitstellung von Zwischenlagerplätzen.

„Bei dieser hohen Aufarbeitungskapazität lässt es sich nach wie vor leider nicht immer vermeiden, dass die Wege im Thüringer Wald und der Rennsteig selbst in kleineren Abschnitten verschmutzt sein können“, resümierte Juckenack und führte fort: „wegen der touristischen Bedeutung versuchen die Staatlichen Forstämter aber weiterhin, die Schäden an den Wegen gering zu halten und möglichst zeitnah wieder auszubessern.“

Besonders infolge der Schäden nach dem Orkan „Kyrill“ gilt es im Dialog einen Ausgleich für die Ansprüche der verschiedenen Interessengruppen zu finden. Ziel ist dabei die Optimierung des bisher ausgewiesenen Wegenetzes und eine Kennzeichnung der verschiedenen Wanderwege. Gemeinsam mit dem Regionalverbund Thüringer Wald e. V., dem Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt und den Staatlichen Forstämtern wird deshalb das Projekt „Forsten und Tourismus“ fortgeführt und aktualisiert.

Die betroffenen Waldeigentümer, die touristischen Spitzenverbände und die unteren Forstbehörden sind direkt in das Projekt einbezogen und können ihre Vorschläge bei der Modifizierung des Wegenetzes einbringen. Das Projekt hat im März dieses Jahres im Forstamt Schönbrunn begonnen und soll künftig durch regelmäßige Fortschreibungen in allen staatlichen Forstämtern den dynamischen touristischen Entwicklungen und neuen Freizeittrends Rechnung tragen. Schwerpunkte sind zunächst die von den Folgen des Orkans „Kyrill“ besonders betroffenen Forstämter.

Pressemitteilung vom 12.03.2007 | 17:14
Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt - Thüringen