Mindestlohn - Ein Mindestbetrag für jeden Bürger zum Leben

Einsiedel
Ach herje will mal die Streithäne nicht stören großes Grinsen
mausi
Zitat:
Original von Simson
Schön, daß Du mit einem populistischen Artikel aus einer ebensolchen Internetseite ..... Danke!


Wenn natürlich alles was von der "Norm" abweicht als populistisch gesehen wird, dann kann es nichts werden mit Veränderung und Erneuerung einer Gesellschaft. Das ist natürlich auch der einfachste Weg.

Zitat:
Original von Simson
Was gebraucht wird, sind Produktivitätszuwächse, daß heißt steigende Umsätze und Gewinne, in deren Folge auch höhere Löhne möglich sind. Wenn sich diese Umsätze und Gewinne nicht hier am Ort realisieren lassen, dann man muß man sie dort erzielen, wo sie möglich sind, nötigenfalls durch Export.


Das funktioniert aber nicht mehr. Wer soll denn all diesen unnützen Müll von was kaufen ? Wozu brauchen wir die 100ste Zahnbürste mit dreieckigrundengeraden Borsten ? Hier veralbern sich doch alle selber.

Die Geschichte lehrt uns das es schon zweimal nicht geklappt. Die reinigenden Gewitter 1914 und 1939 warten furchtbar. Der Himmel hängt schon wieder voller Wolken, die von all diesen überflüssigen Müll erzeugt werden für den die Märkte immer knapper werden.

Zitat:
Original von Pfiffikus
[quote]Original von mausi
Die Menschheit hat seit ihrem Bestehen einen Gedanke noch nie zu Ende gedacht. Sie entwickelt sich weiter. Warum soll ich damit anfangen.

Ja, du hast doch (hoffentlich) bereits damit angefangen. Denn ich gehe davon aus, bevor du deinen Vorschlag einer Agenda 30/10 hier reingetippt hast, gehe ich schon davon aus, dass du drüber nachgedacht hast. (Du hast doch diessen Vorschlag hoffentlich nicht einfach so von einem politischen Rattenfänger kopiert und hier reingesetzt!)

Zitat:
Original von mausi
Den Begriff "Agenda 30/10" habe ich als positiven Gegenpart zu "Agenda 20/10" gewählt.

Aha, du hast ihn gewählt, das bestätigt also meine Einschätzung, dass du offensichtlich schon darüber nachgedacht hast.

Zuende denken - das kann doch hier nicht gemeint sein. Zuende gedacht kann es frühestens sein, wenn die Agenda Wirklichkeit geworden ist und Erfahrungen damit gesammelt werden konnten.
Ich habe mir die Mühe gemacht, deine Agenda ein wenig zu hinterfragen und so gesehen finde ich die Antwort von dir als der Vordenkerin ehrlich gesagt ein wenig dürftig ausgefallen.
[quote]

Na klar denke ich darüber nach. Und ich komme zu dem Schluss, dass es ein guter Anfang ist wenn vorhandene Arbeit fair verteilt wird.
Politische Rattenfänger erkenne ich übrigens nur wenn ich meinen Blick nach rechts schweifen lasse.
Simson
Zitat:
Original von mausi
Zitat:
Original von Simson
Was gebraucht wird, sind Produktivitätszuwächse, daß heißt steigende Umsätze und Gewinne, in deren Folge auch höhere Löhne möglich sind. Wenn sich diese Umsätze und Gewinne nicht hier am Ort realisieren lassen, dann man muß man sie dort erzielen, wo sie möglich sind, nötigenfalls durch Export.


Das funktioniert aber nicht mehr. Wer soll denn all diesen unnützen Müll von was kaufen ? Wozu brauchen wir die 100ste Zahnbürste mit dreieckigrundengeraden Borsten ? Hier veralbern sich doch alle selber.

Die Geschichte lehrt uns das es schon zweimal nicht geklappt. Die reinigenden Gewitter 1914 und 1939 warten furchtbar. Der Himmel hängt schon wieder voller Wolken, die von all diesen überflüssigen Müll erzeugt werden für den die Märkte immer knapper werden.



@ mausi:

Wer höhere Löhne haben will, die von einem Unternehmen gezahlt werden, muß auch höhere Umsätze und Gewinne eines Unternehmens wollen. Mit fallenden Umsätzen und Gewinnen sind auf längere Sicht keine höheren Löhne möglich.

Nicht alles was wünschbar ist, ist auch machbar.

Höhere Umsätze heißt nicht, daß man mehr unnützen Müll an Gütern und Dienstleistungen auf den Markt werfen muß. Im Gegenteil. Man kann Produkte und Leistungen so anbieten, daß sie verstärkt von Kunden gekauft werden und man kann neue und höherwertige Produkte und Dienstleistungen anbieten, die ebenfalls gekauft werden. Das alles machen erfolgreiche Unternehmen und das kann man am Markt beobachten.

Ich kann mich nicht erinnern, daß es im Vorfeld von 1914 und 1939 zu viele Güter und Dienstleistungen auf dem Markt gab, die zu den bekannten Ereignissen geführt haben.
mausi
Wir prodzieren doch Unmengen an Gütern, die wir nicht brauchen. Deshalb werden künstlich Bedarfe geschaffen. Trotzdem bleibt eine immense Überproduktion. Noch funktioniert das einigermaßen über Export. Wir hier in Dland sind ja die Exportweltmeister. Brechen aber diese Märkte weg, weil diese Länder, in die der Export erfolgt keinen Bedarf mehr haben, ja dann kennt der Kapitalismus nur eine Lösung. Krieg. Krieg um Märkte oder Ressourcen. Und die Produkte können noch so hochwertig sein irgendwann braucht sie keiner mehr. Ende der Fahnenstange. Der Wachstumswahn beschleunigt den Prozess.
Simson
@ mausi:

Zum Wachstum gäbe es noch einiges zu sagen, was ich jedoch jetzt an dieser Stelle nicht tue.

Wenn ich Deine Gedanken weiterfolge, dann müßte man Wachstum auf Unternehmensebene oder volkswirtschaftlicher Ebene begrenzen oder verbieten. Das hatten wir schon einmal, ich kann mich noch gut erinnern.
mausi
Wir sehen die Welt halt mit verschiedenen Augen oder Blickwinkeln. Jeder scheint beim Anderen Verzerrungen in der Sicht zu erkennen. Macht ja eigentlich auch nichts.

Ich kann mich manchmal nicht so gewählt ausdrücken, daher nutze ich mal ein paar Meldungen die aus meiner Sicht in einem Zusammenhang stehen und das Problem verdeutlichen und mir ganz persönlich Angst und Bange machen.

„Aufschwung und kein Ende. Maschinenbau steht vor weiterem Rekordjahr… Endspurt auf dem deutschen Automarkt. Rekord bei Produktion und Export.“
(zdf heute)

Zwischen dieser und der nächsten folgenden Meldung muss man nur die Begriffe aktuelle Politik, Agenda 20/10, Hartz I bis IV schalten, um zu begreifen, dass die Armut der einen etwas mit dem Reichtum der anderen zu tun hat.

„Studie des Statistischen Bundesamtes. 10,7 Millionen Deutschen droht Armut.“
(ARD tagesschau)

Warum denn „droht“? Es ist längst Realität.
„Metallarbeitgeber: Mitarbeiter am Erfolg beteiligen.“
(nochmal ARD tagesschau)

Zuerst schoss mir durch den Kopf: So langsam, nach Jahren heftigen Gewinnwachstums, Steuergeschenken über Steuergeschenken für Unternehmen und Unternehmer und Reallohnkürzungen und Arbeitszeitverlängerung für die Proleten, bekommen die Herren Kapitalisten ein schlechtes Gewissen! Nach ein paar Minuten nachdenken darüber wusste ich aber das ist natürlich purer Unsinn. Denn was es nicht gibt, kann auch nicht schlecht werden.
gastli
Da geht die Post ab.

Klick
Simson
Die Deutsche Post, ehemaliges Staatsunternehmen und heutige Aktiengesellschaft, machte im Geschäftsjahr 2005 einen konsolidierten Umsatz von 44,59 Milliarden Euro. Der Personalaufwand lag bei 14,34 Milliarden Euro, das entspricht einer Lohnquote von 32,16 Prozent. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (also der Gewinn) lag bei 3,05 Milliarden Euro, das entspricht einer Bruttorendite von 6,85 Prozent.

Die Deutsche Post kann sich sicher einen Mindestlohn von 7,50 Euro leisten. Ob es sich die neuentstandenen und entstehenden Mitbewerber in der Branche (z.B. Citykurier), die neue Arbeitsplätze geschaffen haben, leisten können, für jeden ihrer Arbeitsplätze 7,50 Euro Mindestlohn zu zahlen, weiß ich nicht. Die Deutsche Post hat sicher ein Interesse, sich Mitbewerber vom Hals zu halten.
Adeodatus
@ simson

Noch einmal ganz langsam zum Mitmeißeln laut Statistischen Bundesamt sind die Kosten pro Arbeitsstunde in Deutschland zwischen dem Jahr 2000 bis 2006 nur um 9,8 % gestiegen, wogegen der Durchschnitt in der EU bei 22,3 % lag.
Weiter sagt das Statistische Bundesamt das Bruttolöhne und Gehälter in der restlichen EU um 22,3 % stiegen in Deutschland war der Anstieg mit 11,7 % fast um die Hälfte geringer. Aber für Dich ist es aber sowieso egal, wer die Statistiken schreibt Du zweifelst auch das Statistische Bundesamt an. Aber das macht nichts. Weiter kann man beim Statistischen Bundesamt in Erfahrung bringen das die immensen Deutschen Lohnnebenkosten gerade einmal um 3,5 % stiegen, in der EU verzeichnete man einen Anstieg 23,3 % .
Simson
Zitat:
Original von spidy
@ simson
Noch einmal ganz langsam zum Mitmeißeln ... Aber für Dich ist es aber sowieso egal, wer die Statistiken schreibt Du zweifelst auch das Statistische Bundesamt an.


@ spidy:

1. Wie kommst Du zu dieser Unterstellung? Hast Du irgendeinen Hinweis dafür in diesem Forum? Weil ich die Aussage in Deinem letzten Beitrag widerlegt habe, mußt Du nicht gleich mit haltlosen Unterstellungen kommen.

2. Könntest Du bitte mal die absoluten Zahlen für die EU präsentieren:

a) Kosten pro Arbeitstunde in Euro
b) Höhe der Lohnnebenkosten in Prozent.

Da andere EU-Länder höhere Wachstumraten als Deutschland hatten, ist ein höherer Lohnanstieg dort logisch.
Simson
@ mausi:

Zitat:
Original von mausi
Ich kann mich manchmal nicht so gewählt ausdrücken ...

Das macht doch nichts, nur auf den Inhalt kommt es an.

Zitat:
Original von mausi
... daher nutze ich mal ein paar Meldungen die aus meiner Sicht in einem Zusammenhang stehen und das Problem verdeutlichen und mir ganz persönlich Angst und Bange machen.

Meiner Meinung nach darf man sich von Meldungen nicht verrückt machen lassen. Meldungen geben selten sowohl ein umfassendes Bild der Wirklichkeit ab als auch Zusammenhänge vollständig wider, sie bedürfen einer Einordnung. Das ist wie gesagt nur meine persönliche Meinung.
Adeodatus
@ simson

Gehe doch einfach den Weg den ich auch benutzt habe und schaue auf die Seiten des Statistischen Bundesamtes.

Zitat:
Weil ich die Aussage in Deinem letzten Beitrag widerlegt habe, mußt Du nicht gleich mit haltlosen Unterstellungen kommen.


Du hast nicht meine Aussage widerlegt sondern Dir eine Rechnung zusammengezaubert mit der Du Berechnungen eines Wirtschaftsinstitutes (WSI) für Dich brauchbar machst. Damit hast Du mir nur bewiesen das Du nicht für Fakten zugänglich bist.

Aber zu dem Punkt Produktion und Lohn mal den ollen Marx.

Zitat:
1. [Produktion und Löhne]

Bürger Westons Beweisführung beruhte wesentlich auf zwei Voraussetzungen:

1. daß der Betrag der nationalen Produktion ein unveränderliches Ding ist oder, wie die Mathematiker sagen würden, eine konstante Menge oder Größe;

2. daß der Betrag des Reallohns, d.h. des Lohns, gemessen durch das Warenquantum, das mit ihm gekauft werden kann, ein unveränderlicher Betrag, eine konstante Größe ist.

Nun, das Irrtümliche seiner ersten Behauptung springt in die Augen. Ihr werdet finden, daß Wert und Masse der Produktion von Jahr zu Jahr zunehmen, daß die Produktivkraft der nationalen Arbeit größer wird und daß die zur Zirkulation dieser gesteigerten Produktion notwendige Geldmenge fortwährend wechselt. Was am Ende des Jahres und für verschiedne miteinander verglichene Jahre gilt, das gilt auch für jeden Durchschnittstag im Jahr. Die Menge oder Größe der nationalen Produktion wechselt fortwährend. Sie ist keine konstante, sondern eine variable Größe, und ganz abgesehn von den Veränderungen des Bevölkerungsstandes kann das nicht anders sein wegen des fortwährenden Wechsels in der Akkumulation des Kapitals und der Produktivkraft der Arbeit. Unleugbar, fände heute eine Steigerung der allgemeinen Lohnrate statt, so würde diese Steigerung, welches immer ihre schließlichen Folgen, an sich nicht unmittelbar den Betrag der Produktion ändern. Sie würde zunächst einmal vom jetzigen Stand der Dinge ausgehn. War aber die nationale Produktion vor der Lohnsteigerung variabel und nicht fix, so wird sie auch nach der Lohnsteigerung fortfahren, variabel und nicht fix zu sein.

Gesetzt aber, der Betrag der nationalen Produktion sei konstant statt variabel. Selbst dann bliebe, was unser Freund Weston für einen Vernunftschluß hält, eine bloße Behauptung. Habe ich eine gegebne Zahl, sage 8, so hindern die absoluten Grenzen dieser Zahl ihre Bestandteile keineswegs, ihre relativen Grenzen zu ändern. Machte der Profit 6 aus und der Arbeitslohn 2, so könnte der Arbeitslohn auf 6 steigen und der Profit auf 2 fallen, und doch bliebe der Gesamtbetrag 8. So würde der fixe Betrag der Produktion keineswegs beweisen, daß der Betrag des Arbeitslohns fix sei. Wie beweist nun aber unser Freund Weston diese Fixität? Einfach indem er sie behauptet.

Aber selbst seine Behauptung zugegeben, ergibt sich aus ihr zweierlei, während er nur eins sieht. Ist der Lohnbetrag eine konstante Größe, so kann er weder vermehrt noch vermindert werden. Wenn daher die Arbeiter töricht handeln mögen, indem sie eine vorübergehende Lohnsteigerung erzwingen, so handeln die Kapitalisten nicht minder töricht, indem sie eine vorübergehende Lohnsenkung erzwingen. Unser Freund Weston leugnet nicht, daß die Arbeiter unter gewissen Umständen eine Steigerung des Arbeitslohns durchsetzen können, da aber sein Betrag von Natur fixiert sein soll, müsse ein Rückschlag erfolgen. Andrerseits weiß er auch, daß die Kapitalisten eine Lohnsenkung erzwingen können und daß sie dies in der Tat fortwährend versuchen. Nach dem Prinzip des konstanten Arbeitslohns müßte in dem einen Fall so gut wie in dem andern ein Rückschlag erfolgen. Wenn daher die Arbeiter sich dem Versuch oder der Durchführung einer Lohnsenkung widersetzten, täten sie ganz recht. Sie würden also richtig handeln, indem sie eine Lohnsteigerung erzwingen, weil jede Abwehraktion gegen eine Herabsetzung des Lohns eine Aktion für eine Lohnsteigerung ist. Nach Bürger Westons eignem Prinzip vom konstanten Arbeitslohn sollten sich die Arbeiter daher unter gewissen Umständen zusammentun und für eine Lohnsteigerung kämpfen.

Wenn er die Schlußfolgerung ablehnt, muß er die Voraussetzung preisgeben, woraus sie sich ergibt. Statt zu sagen, der Betrag des Arbeitslohns sei ein konstantes Quantum, müßte er sagen, daß, obgleich er weder steigen könne noch müsse, er vielmehr fallen könne und müsse, sobald es dem Kapital gefällt, ihn herabzusetzen. Beliebt es dem Kapitalisten, euch Kartoffeln an Stelle von Fleisch und Hafer an Stelle von Weizen essen zu lassen, so müßt ihr seinen Willen als Gesetz der politischen Ökonomie hinnehmen und euch ihm unterwerfen. Ist in einem Lande, z.B. den Vereinigten Staaten, die Lohnrate höher als in einem andern, z.B. England, so habt ihr euch diesen Unterschied in der Lohnrate aus einem Unterschied im Willen des amerikanischen und des englischen Kapitalisten zu erklären, eine Methode, die das Studium nicht nur der ökonomischen, sondern auch aller andern Erscheinungen zweifellos sehr vereinfachen würde.

Aber selbst dann wäre die Frage erlaubt, warum denn der Wille des amerikanischen Kapitalisten von dem des englischen verschieden ist. Und um auf diese Frage zu antworten, müßt ihr über den Bereich des Willens hinausgehen. Ein Pfaffe kann mir weismachen wollen, Gottes Wille sei in Frankreich eines und in England etwas andres. Wenn ich von ihm verlangte, mir diesen Willenszwiespalt zu erklären, könnte er die Stirn haben, mir zu antworten, es sei Gottes Wille, in Frankreich einen Willen zu haben und in England einen andern. Aber unser Freund Weston ist sicher der letzte, eine so vollständige Preisgabe alles vernünftigen Denkens als Argument geltend zu machen.

Sicher ist es der Wille des Kapitalisten, zu nehmen, was zu nehmen ist. Uns kommt es darauf an, nicht über seinen Willen zu fabeln, sondern seine Macht zu untersuchen, die Schranken dieser Macht und den Charakter dieser Schranken.
Simson
@ spidy:

Zitat:
Original von spidy
@ simson

Gehe doch einfach den Weg den ich auch benutzt habe und schaue auf die Seiten des Statistischen Bundesamtes.

Es ist schade, daß Du die erbetenen absoluten Zahlen hier nicht zur Verfügung stellst.

Zitat:
Original von spidy
Zitat:
Weil ich die Aussage in Deinem letzten Beitrag widerlegt habe, mußt Du nicht gleich mit haltlosen Unterstellungen kommen.


Du hast nicht meine Aussage widerlegt sondern Dir eine Rechnung zusammengezaubert mit der Du Berechnungen eines Wirtschaftsinstitutes (WSI) für Dich brauchbar machst. Damit hast Du mir nur bewiesen das Du nicht für Fakten zugänglich bist.

Deine eigene Aussage wurde von dem von Dir selbst zitierten Artikel widerlegt. Ich habe es nur mal deutlich gemacht. Für die Ungleichung "41,5 Prozent > 32,6 Prozent" bedarf es keiner Rechenkünste. Lies bitte nochmal nach. Schau Dir bitte auch mal das Beispiel der Deutschen Post an, deren Zahlen ich vorhin gepostet habe.

Ich bin ein Freund von Fakten und Zusammenhängen, aber nicht von Stimmungen. Du hast gerade die nächste haltlose Unterstellung an mich gerichtet.

Mit kopierten ellenlangen Marx-Zitaten setze ich mich hier nicht auseinander. Den Marxismus sehe ich als theoretisch zweifelhaft und als in der Praxis gescheitert an.
Hugo
Zitat:
Original von Simson
Den Marxismus sehe ich als theoretisch zweifelhaft und als in der Praxis gescheitert an.


Genau so ist es.

Noch was anderes:
Im Forum ist in den verschiedenen Threads immer wieder zu lesen: Die Gesellschaft, die Gesellschaft, die Gesellschaft... Die ist so böse, so wertelos, eben schlecht.
Aber wer ist denn "die Gesellschaft", sind das nicht wir alle? Ich wehre mich gegen die Behauptung, böse und wertelos zu sein. Eine Definition, die mir einfällt: Die FAMILIE ist die kleinste Keimzelle der Gesellschaft.
Pfiffikus
Zitat:
Original von mausi
Na klar denke ich darüber nach. Und ich komme zu dem Schluss, dass es ein guter Anfang ist wenn vorhandene Arbeit fair verteilt wird.

Schade, wieder keine Antwort auf die Fragen, die ich auf Seite 14 dieser Diskusson aufgeworfen habe. Zu deiner Erleichterung noch einmal:
Welche Folgen erwartest du durch die relative Verteuerung von Ausbildungen, die sich insgesamt in einer kürzeren Lebensarbeitszeit amortisieren muss?
Wird der Standort Deutschland bei der Einführung einer Agenda 30/10 noch attraktiv für Akademiker bleiben?
Werden sich die derzeit üblichen Regelstudienzeiten bei einer Einführung dieser Agenda halten lassen?



Zitat:
Original von mausi
Politische Rattenfänger erkenne ich übrigens nur wenn ich meinen Blick nach rechts schweifen lasse.

Ja, da gibt es ohne Zweifel auch welche. Aber ich hoffe und wünsche doch, dass du auf dem linken Auge nicht blind bist!

So, nun bitte ich dich, schreib mal bitte auf, was ich da gefragt habe. Dankesehr im Voraus!
jandark
Zitat:
Original von Herasun
Und schon haben wir etwas gemeinsam. fröhlich fröhlich


Oh je, peinlich.
Aber die Gemeinsamkeit wurde meinerseits jetzt aufgehoben.
Mußt Dich also auch nicht mehr dran halten. Augenzwinkern




Zitat:
Original von Simson
Zitat:
Original von Simson
Es gibt eine ökonomische Faustregel, die besagt, daß die Löhne nicht schneller steigen dürfen als die Produktivität des Unternehmens.

Diese ökonomische Faustregel wurde in vielen Unternehmen in Ostdeutschland verletzt und ist Ursache für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten einer Reihe von Unternehmen hier. Unternehmen in wirtschaftlich schwieriger Lage versuchen mit niedrigen Löhnen unter dem eigentlichen Tarif gegenzusteuern, um sich über Wasser zu halten. Das muß man sich meines Erachtens vor Augen führen, um die Situation in Ostdeutschland zu verstehen.

Ein hoher Mindestlohn würde diese Situation weiter verschärfen. Was gebraucht wird, sind Produktivitätszuwächse, daß heißt steigende Umsätze und Gewinne, in deren Folge auch höhere Löhne möglich sind. Wenn sich diese Umsätze und Gewinne nicht hier am Ort realisieren lassen, dann man muß man sie dort erzielen, wo sie möglich sind, nötigenfalls durch Export.

Die logische Folge lautet:

höhere Umsätze und Gewinne ==> höhere Löhne ==> höhere Kaufkraft

So kommt auch eine Binnenkonjunktur in Gang und nicht dadurch, daß ich Menschen mehr Geld in die Hand drücke. Das hieße, das Pferd von hinten aufzäumen und funktioniert nicht.


Wenn (bei den relativ niedrigen Löhnen) im Osten die Faustregel schon so deutlich verletzt wurde, wie schlimm muß es dann erst im Westen (mit ja immer noch höheren Löhnen) sein?

Die Reihenfolge in Deiner logischen Folge würde ich unterschreiben. Aber wahrscheinlich sind wir unterschiedlicher Ansicht, an welcher Stelle wir uns gerade befinden. "Offiziell" heißt es ja gerade, wir seien "jetzt" mal (wieder) bei höheren Umsätzen und sogar höheren Gewinnen angelangt. (Ich ignoriere jetzt mal die mahnenden Bremser innerhalb dieser fast schon euphorisch anmutenden Diskussion unter Politikern und Verbandsvertretern)



gruß

jandark
Simson
Zitat:
Original von jandark
Wenn (bei den relativ niedrigen Löhnen) im Osten die Faustregel schon so deutlich verletzt wurde, wie schlimm muß es dann erst im Westen (mit ja immer noch höheren Löhnen) sein?

Da wurde sie wohl teilweise auch verletzt, aber meist mit nicht so dramatischen Folgen. Mir ist zum Beispiel noch in Erinnerung, daß bei Opel 20 bis 30 Prozent über Tariflohn gezahlt wurden und man das zurückgefahren hat.

Bei mangelnder Produktivität bzw. Produktivitätsrückgang kann man in Unternehemen mit übertariflichem Lohn, wie es im Westen nicht ungewöhnlich war, auf Tariflohn zurückgehen. In Unternehmen mit Tariflohn, über den man im Osten schon froh ist, muß man im Ernstfall bereits unter den Tariflohn gehen. Und wenn man bereits unter dem Tariflohn ist, dann folgt wohl bald der Schritt in die Pleite.

Zitat:
Original von jandark
Die Reihenfolge in Deiner logischen Folge würde ich unterschreiben. Aber wahrscheinlich sind wir unterschiedlicher Ansicht, an welcher Stelle wir uns gerade befinden. "Offiziell" heißt es ja gerade, wir seien "jetzt" mal (wieder) bei höheren Umsätzen und sogar höheren Gewinnen angelangt. (Ich ignoriere jetzt mal die mahnenden Bremser innerhalb dieser fast schon euphorisch anmutenden Diskussion unter Politikern und Verbandsvertretern)

Jedes Unternehmen befindet sich in einer bestimmten wirtschaftliche Situation, die nicht mit der Gesamtlage übereinstimmen muß. Darüber hinaus kann man die wirtschaftliche Situation von Branchen sowie der Volkswirtschaft im Ganzen feststellen. In der großen Politik wird wohl meist über die Volkswirtschaft, also die Summe aller Unternehmen und Branchen, gesprochen.

Ich hatte heute Nachmittag mal Zahlen von der Deutschen Post AG aus dem Geschäftsjahr 2005 gepostet, weil gastli einen Link zu deren Vorstellungen über einen Mindestlohn gebracht hatte. Daraus läßt sich ablesen, daß die Deutsche Post AG pro 100 Euro Umsatz 32,16 Euro Personalaufwand (also Lohnkosten) hat und 6,85 Euro Bruttogewinn macht.

Wenn man die Zahlen der Deutschen Post AG für das Geschäftsjahr 2005 weiter betrachtet, stellt man fest, daß vom genannten Bruttogewinn 5,01 Euro Nettogewinn verblieben. Davon wiederum wurden 1,79 Euro als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet.

Jeder, der möchte, kann Aktien der Deutschen Post AG erwerben und sich damit am Unternehmen beteiligen. Eine Aktie wurde heute mit 23,42 Euro (XETRA-Schlußkurs) gehandelt. Eine Aktie hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr 0,70 Euro Dividendenausschüttung, das wären im Verhältnis zum heutigen Kurs 2,99 Prozent Dividende.

Die Deutsche Post AG hatte im Geschäftsjahr 2005 etwa 500.000 Mitarbeiter.

Frage in die Runde: Stellt hier jemand eine zu bekämpfende Ungerechtigkeit fest?
Simson
Jetzt schwenke ich mal als Gedankenexperiment von meinem bisherigen Standpunkt zum Mindestlohn um und befürworte ihn. Dabei erkenne ich folgende mögliche Auswirkungen:

1. Aufgrund steigender Löhne steigen die Preise für Produkte und Dienstleistungen.

2. Wirtschaftlich schwache Unternehmen (wie wir sie in Ostdeutschland verstärkt haben) können höhere Löhne nicht mehr zahlen und müssen schließen. Durch die Schließung dieser Unternehmen erhöht sich die Arbeitslosigkeit.

3. Wirtschaftlich starke Unternehmen in Deutschland sowie ausländische Unternehmen mit niedrigeren Lohnkosten übernehmen die Marktanteile der geschlossenen schwächeren Unternehmen. Aufgrund der gewonnen Marktmacht können sie Preiserhöhungen leichter durchsetzen. Ihre Gewinnerzielungsmöglichkeiten verbessern sich.

Meine Frage lautet: Wollt ihr das?

Wenn ja, dann wird die nächste Konsequenz folgen:

4. Gestiegene Preise und gestiegene Arbeitslosigkeit bescheren linken Parteien und Bewegungen sowie Gewerkschaftsfunktionären weiteren Zulauf, um die durch eigene Forderungen hervorgerufenen Probleme angeblich zu bekämpfen.

Zusatzfrage: Soll ich euch bei Forderungen nach einem möglichst hohen Mindestlohn unterstützen? (Das würde mir vermutlich auch einen höheren Lohn bescheren sofern ich meinen Arbeitsplatz behalte.)
mausi
Zitat:
Original von Pfiffikus
Zitat:
Original von mausi
Na klar denke ich darüber nach. Und ich komme zu dem Schluss, dass es ein guter Anfang ist wenn vorhandene Arbeit fair verteilt wird.

Schade, wieder keine Antwort auf die Fragen, die ich auf Seite 14 dieser Diskusson aufgeworfen habe. Zu deiner Erleichterung noch einmal:
Welche Folgen erwartest du durch die relative Verteuerung von Ausbildungen, die sich insgesamt in einer kürzeren Lebensarbeitszeit amortisieren muss?
Wird der Standort Deutschland bei der Einführung einer Agenda 30/10 noch attraktiv für Akademiker bleiben?
Werden sich die derzeit üblichen Regelstudienzeiten bei einer Einführung dieser Agenda halten lassen?


Ich gehe von "normalen" Beschäftigten aus. Facharbeiter.
Wie Akademiker ihren Arbeistag gestalten kann ich ehrlich gesagt nicht sagen.
Was soll sich amotisieren ? Das sind doch keine Maschinen, die irgendeiner Abschreibung unterliegen.
gerassimov
Schönes Beispiel, das mit der Post. Da können sich ja die Mitarbeiter jede Menge Aktien kaufen und schon haben sie ihre Lohnerhöhung. Tolle Sache! Und wenn ein paar Kollegen ausscheiden, hat man vielleicht noch mehr in der Tasche (weil Personalabbau ja oft positive Auswirkungen auf den Aktienkurs hat) und die ausgeschiedenen Kollegen haben's vielleicht sogar noch besser: alles in Aktien angelegt, keine Maloche mehr und satter Gewinn durch 0-Stunden-Woche. Gutes Modell. Ich will auch zur Post.

Leider schlag ich mich bei einer anderen Truppe rum. Tut mir leid, daß ich nicht mit Zahlen aufwarten kann. Aber mein Chef gewährt mir nur soweit "Einblick", dass er mir sagt, es fehle zum Jahresende eine (bestimmte) Summe Geld in der Geschäftskasse. Folge: Er müsse bei "jedem" was kürzen. "Bei dir, mein Freund, ist es das Weihnachtsgeld, weil das ja immer freiwillig gezahlt wurde." Bei mir ist das jedenfalls tatsächlich so. Also weg damit. Bei anderen Kollegen ist das eventuell ein wenig anders, weil jeder einen anderen Vertrag hat.
Nein nein, nicht das jetzt jemand denkt, mein Chef würde unsere Truppe mit einer Art "Nasenprämiensystem" führen, neeeiiin!
Und falls jemand meint, als Ausdruck der finanziell klammen Lage würden eventuell die reichlichen, fast allabendlichen "Geschäftsessen" wegfallen oder wenigstens weniger werden, der irrt.
Auch ist mir nicht bekannt, dass meine direkte Vorgesetzte hinsichtlich ihres nicht geringen Verdienstes (immerhin oberhalb der KV-Grenze) nun ihre 2,5-Tage-Woche mit sinnvoller Arbeit ausdehnt. Nee, leider nicht. Wahrscheinlich ist sie ihr Geld einfach wert, weil sie uns seit ihrer Leitungstätigkeit mit fast doppelt so viel Arbeit zu Höchstleistungen "motiviert" hat.
Auch unsere Arbeitsmittel (ich nenne jetzt nur mal die EDV-Ausstattung) werden nicht etwa von Zeit zu Zeit auf einen neueren Stand gebracht. Gerüchten zufolge soll der Gewinn, den das Geschäft abwirft allerdings keine Einbuße hingenommen haben. Aber das sind nur (bösartige) Gerüchte, weil, wie gesagt: der "Einblick" in das Zahlenwerk ist für uns kleinen Lichter doch eher begrenzt.

Wer Ähnlichkeiten bei seiner Firma entdeckt, hat wohl nicht das Glück in Simsons Paradies zu arbeiten. Oder aber er glaubt nicht alles, was man ihm sagt. "Guter gerassimov, hast ja soviel Verständnis und beweist damit auch betriebswirtschaftliches Denken. Wir schätzen dich sehr. Bis zum letzten Tag, EHRLICH!