Mindestlohn - Ein Mindestbetrag für jeden Bürger zum Leben

Meta
Typisch Lehrer wissen alles besser aber haben von nichts konkretes Wissen aus der Praxis, z.B. wie wirklich eine Betriebsprüfung abläuft.
gastli
ARD-Reportage: Lohndumping bei REWE und EDEKA
Ausstieg aus dem Flächentarifvertrag, anschliessend nur noch gesetzlicher Mindestlohn Armutslohn, der über unbezahlte Mehrarbeit auch noch unterlaufen wird, und noch einiges mehr.
Und bitte niemals vergessen:
Das, was die Betriebe hier durch mieses Lohndumping an Profit scheffeln, müssen die wertschöpfenden Arbeiter über Steuern nachträglich berappen.
[Sarkasmus on]Zum Glück natürlich auch alle die unsolidaischen Dumpfbacken, die das System Kspitalöismus bejubeln.[Sarkasmus off]
Denn die bei REWE und EDEKA ausgebeuteten Opfer müssen sich das fehlende Geld zum Überleben nachträglich durch Betteln vom Amt "aufstocken" lassen.
gastli
Die DHL ist die ausgegliederte Paketzustellklitsche der Deutschen Post, damit auch dort Armutslöhne statt Tariflöhne gezahlt werden können.

Zitat:
Paketboten klagen über ihre Ausrüstung, fehlende Arbeitskleidung, schlecht gewartete Fahrzeuge. Auf der anderen Seite fährt der Konzern Deutsche Post DHL Group Rekordgewinne ein, 3,5 Milliarden Euro im letzten Jahr.
[Quelle: https://www.zdf.de/politik/frontal-21/au...ei-dhl-100.html]

Unnötig zu erwähnen, dass die Steuerzahler für die Hungerlöhne draufzahlen müssen.
Weil die Opfer um zusätzliche "Aufstockungen" beim Amt betteln müssen.
Und zwar lebenslang.
Denn auch deren spätere Altersarmut ist vorprogrammiert.
gastli
Zitat:
Es begann mit Silermone N. Sie kommt aus Brasilien nach Düsseldorf. Sie fand Arbeit als Putzfrau im Luxushotel InterConti an Düsseldorfs Prachtstraße Königsallee. Angestellt wurde sie aber nicht beim Hotel, sondern beim Subunternehmen ZHS des Unternehmers Karly Zingsheim. Sie hatte einen Vertrag über täglich 6 Stunden zum Branchentarif von 9,55 Euro. Aber für das Putzen der Zimmer, die ihr vorgegeben waren, brauchte sie im Durchschnitt 8 Stunden. Bezahlt wurde sie dann während eines halben Jahres für nur täglich 4,8 Stunden, und dann wurden ihr noch täglich 3,57 Euro für Essen abgezogen – das sie gar nicht gegessen hatte, gar nicht essen konnte wegen der Hetze, in der sie putzen musste. Außerdem hatte sie im Vertrag eine Klausel unterschrieben, dass Ansprüche auf Lohn, Überstunden und Urlaubsgeld nach drei Monaten verfallen. Das wäre so weitergegangen, wenn sie nicht etwas gemacht hätte, was bisher niemand gemacht hatte: Sie klagte vor dem Arbeitsgericht die Nachzahlung des nicht ausgezahlten Lohnes ein. Sie bekam Recht, in der zweiten Instanz, nachdem Unternehmer Zingsheim in der ersten Instanz verloren hatte, aber in die Berufung gegangen war. Seitdem klagen mehrere Putzfrauen und Putzmänner nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in Frankfurt/Main, Mönchengladbach und Dresden auf Nachzahlung. Es geht meist um mehrere tausend Euro. Die Kölner Aktion gegen Arbeitsunrecht organisiert diese Kampagne, begleitet die bisher Unsichtbaren bei Gericht und inszeniert öffentliche Events, zuletzt vor dem InterConti in Düsseldorf: Triathlon der Putzkräfte 1. Staub aufwirbeln und unter den Teppich kehren, 2. Teppiche ausklopfen, 3. Feucht durchwischen: Wer ist am schnellsten? Dabei wurde vor 40 Teilnehmern, vier Polizisten, einigen Hotelbeschäftigten und vorbeihuschenden Hotelgästen auch das Porträt der größten Hotelkette der Welt vorgestellt.
[Quelle: https://www.rubikon.news/artikel/aufstand-der-unsichtbaren]

Ich wiederhole:
Jeder einzelne Arbeiter, der um seinen Mindestlohn geprellt wurde, muss eine anonyme Anzeige erstatten können.
Danach muss bei dem asoziale "Arbeitgeber" eine Hausdurchsuchung erfolgen und er auf Nachzahlung in doppelter Mindestlohnhöhe verordnet werden.
Ohne das derjenige, der die Anzeige stellte, namentlich bekannt gemacht wird.
Nur dann werden sich asoziale "Arbeitgeber" davor hüten, ihre Beschäftigten zu betrügen und zu bestehlen.
Faire Arbeitgeber haben nichts zu befürchten.
Weder eine Anzeige, noch eine hinterhältige Lohndrücker-Konkurrenz.
gastli
Zitat:
Sachsen ist besonders stark von den Auswirkungen des Mindestlohns betroffen – und die sind überwiegend positiv. Das zumindest besagt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Wie die Studie zeigt, sind mit der Einführung keine Arbeitsplätze vernichtet worden. Für die Beschäftigten gab es reale Lohnzuwächse. Die Unternehmen reagierten mit geringfügigen Preiserhöhungen sowie mehr sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung statt Mini-Jobs.
[Quelle: http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/Wirt...r-als-Nachteile]

Nein, wie überraschend

Jetzt stelle man sich nur mal vor, was passieren würde, wenn der Mindestlohn auch noch seinen Namen verdienen würde.
Und zwar so, dass man später nicht in der Altersarmut landet.
Und damit der Lohn reicht, damit man nicht beim Amt um "aufstockendes" Steuergeld betteln müsste.
Wäre das nicht toll?
Und wie jetzt?
Ihr würdet sogar die Partei unterstützen, die genau das endlich einfordert?
Euch kann geholfen werden.
gastli
Zitat:
Für die Forderung der Linken, den Mindestlohn per Gesetz von 8,84 Euro auf 12 Euro anzuheben, zeichnet sich im Bundestag keine Mehrheit ab. Widerstand signalisierte am Mittwochabend sogar die SPD, obwohl die Sozialdemokraten zuletzt Sympathien für eine Lohnuntergrenze von zwölf Euro geäußert hatten.
[Quelle: www.zdf.de/nachrichten/heute/hoeherer-mi...antrag-100.html 14. Dezember 2017]

Sogar?
Wann wäre, wenn’s drauf ankommt, die SPD nicht vor ihrer eigenen Programmatik zurückgeschreckt?
Wer hat uns verraten?
Sozialdemokraten!
gastli
Zitat:
Laut einer Studie unterschreiten viele Unternehmen den Mindestlohn. Demnach sind 2,7 Millionen Menschen oder jeder zehnte Arbeitnehmer betroffen. Vor allem Firmen ohne Arbeitnehmervertretung stehen in der Kritik.
[Quelle: tagesschau.de]

Wenn die Studie sauber erarbeitet wurde, gäbe es doch jetzt eine schön Liste betroffener Firmen
für die Staatsanwaltschaft.
Oder etwa nicht?
In einem Rechtsstaat, der den Name verdient schon.
Jedoch nicht in dieser BRD mit all ihrem politischen Personal des Kapital in der Regierung und den durch diese weisungsgebundnenen Staatsanwälten.
gastli
Europas Mindestlöhne steigen – der deutsche nicht
Tja, selber schuld.
Man hätte ja eine Partei wählen können, die einen vernünftigen Mindestlohn einfordert.
Wollten die Deutschen aber nicht.
Also bitteschön.
Pfiffikus
Zitat:
gastli hat am 01. März 2018 um 07:00 Uhr folgendes geschrieben:
Europas Mindestlöhne steigen – der deutsche nicht

Gut so!

Das ist ein wichtiger Schritt zur Angleichung der Lebensbedingungen in Europa.

Zitat:
Bulgarien hat EU-weit mit 1,57 Euro den niedrigsten Mindestlohn.
Vor allem Rumänien erhöhte den Mindestlohn im Vergleich zum Vorjahr stark, um 52 Prozent auf 2,50 Euro pro Stunde.
Steht auch in diesem verlinkten Artikel. Gastli hielt es nicht für nötig, das zu erwähnen.

Es versteht sich von selbst, dass die Erhöhung von diesen mickrigen Mindestlöhnen wesentlich dringender ist, als in Deutschland, wo wir schon einen Mindestlohn auf Spitzenniveau haben. Gastli, Du solltest akzeptieren, dass es gerade in den osteuropäischen Ländern, in denen der Mindestlohn etwas angehoben wurde, besonders dringend nötig war.


Pfiffikus,
der auch froh ist, dass an dieser Stelle ein wenig an dieser einen Migrationsursache geknabbert worden ist
gastli
Zitat:
Mindestlohn-Tricks kosten Deutschland zehn Milliarden
Der Mindestlohn steht oft nur auf dem Papier, gezahlt wird er nicht. Dadurch werden Beschäftigten und Sozialkassen Milliarden vorenthalten. Das geht aus einer Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor. Demnach summierten sich 2016 Lohnausfälle und geringere Einnahmen der Sozialversicherung aufgrund der Umgehung des gesetzlichen Mindestlohns und von Mindestlöhnen in bestimmten Branchen auf etwa 9,9 Milliarden Euro.
[Quelle: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/so...arden-1.3916827]

Zehn Milliarden Euro wären mehr in z.B. den Sozialkassen vorhanden, um die Kranken- und Pflegebranche besser zu bezahlen, oder Armutsrenten zu erhöhen.
Und ich will auch nochmal daran erinnern, dass es die SPD war, die keine spürbaren Strafen beim vorsätzlichen Unterlaufen des gesetzlichen Mindestlohns im Gesetz verankern ließ.

Ich wiederhole:
Jeder einzelne Arbeiter, der um seinen Mindestlohn geprellt wurde, muss eine anonyme Anzeige erstatten können.
Danach muss bei dem asoziale "Arbeitgeber" eine Hausdurchsuchung erfolgen und er auf Nachzahlung in doppelter Mindestlohnhöhe verordnet werden.
Ohne das derjenige, der die Anzeige stellte, namentlich bekannt gemacht wird.
Nur dann werden sich asoziale "Arbeitgeber" davor hüten, ihre Beschäftigten zu betrügen und zu bestehlen.
Faire Arbeitgeber haben nichts zu befürchten.
Weder eine Anzeige, noch eine hinterhältige Lohndrücker-Konkurrenz.
gastli


Quelle: Hans Böckler Stiftung
Pfiffikus
Oh!
Die Böckler-Stiftung rechnet die Vollbeschäftigung mit 37,7 Wochenstunden. Warum nicht 40 Stunden? Ja, ich weiß, dann würden die Ergebnisse anders aussehen.


Pfiffikus,
der davon ausgeht, dass eine ganze Reihe von Leuten sogar noch Überstunden leistet
gastli
Pfiffikus
Ja, da steht für den Osten eine andere Zahl.


Pfiffikus,
der auch auf die letzten drei Zeilen des Artikels verweist
gastli
Ok.
Aber für die Dummheit [bezahlte Überstunden] und grenzenlose Dummheit [unbezahlte Überstunden] der Selbstausbeutungsgeilen kann ja nun kein Anderer etwas.
Digedag
Was ist mit denen, die gern zur Arbeit gehen, sich selbst verwirklichen können und auch gern mal ne Überstunde machen? Die würde ich mal nicht als "Selbstausbeutungsgeil" bezeichnen.
Zugegeben in unserer Firma bekommt auch keiner Mindestlohn, denn dann stünde unser Arbeitgeber wohl alleine da.
Es herrscht nämlich auch bei uns Fachkräftemangel. Ja

Zum Thema Statistik:
Rechne mal mit 40 Stunden und du wirst sehen, dass dann Leipziger noch etwas mitbringen müssen. geschockt
gastli
Zahl der Hartz-IV-Aufstocker trotz Mindestlohn kaum gesunken.

Nein, wie überraschend.
Das 8,84 Euro Stundenlohn, nicht zum Leben reichen.
Wer hätte DAS ahnen können

Dazu passt auch:

Mindestlohn soll von 8,84 Euro auf 9,19 Euro steigen

Quizfrage:
Was glaubt ihr, wie hoch der Stundenlohn sein muss, wenn man 45 Jahre lang ohne Unterbrechung arbeitet und eine spätere Rente von über 800 Euro haben möchte?
DIE LINKE hat das auch mal gefragt und vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestags die Antwort bekommen: mindestens 12,63 Euro die Stunde!
Ab 2019 liegt der neue Mindest-Armutslohn bei 9,19 Euro – und Muhahaha ab 2020 bei 9,35 Euro. Welch ein Grund zum Jubeln.
Pfiffikus
Zitat:
gastli hat am 27. Juni 2018 um 09:24 Uhr folgendes geschrieben:

Nein, wie überraschend.
Das 8,84 Euro Stundenlohn, nicht zum Leben reichen.
Stimmt. Aber ein kleines Detail hast Du uns verschwiegen. Mit der Einführung des Mindestlohnes hat die Inflation einen gewaltigen Fortschritt gemacht.



Zitat:
gastli hat am 27. Juni 2018 um 09:24 Uhr folgendes geschrieben:
Wer hätte DAS ahnen können
Ja, das war eigentlich klar, auch hier im Forum nachzulesen.

Zitat:
gastli hat am 27. Juni 2018 um 09:24 Uhr folgendes geschrieben:
DIE LINKE hat das auch mal gefragt und vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestags die Antwort bekommen: mindestens 12,63 Euro die Stunde!
Andere Quizfrage:
Wer glaubt daran, dass gastli mit einem solchen Betrag zufrieden wäre.


Pfiffikus,
der nicht daran glaubt
gastli
Zitat:
Pfiffikus hat am 28. Juni 2018 um 08:48 Uhr folgendes geschrieben:
Andere Quizfrage:
Wer glaubt daran, dass gastli mit einem solchen Betrag zufrieden wäre.

Pfiffikus,
der nicht daran glaubt


Ich auch nicht.
Weil sich der Mindestlohn natürlich ständig weiter entwickeln muss.

Um das zu erreichen, wähle man einfach nicht mehr Parteien, die als Lobbyisten der Unternehmensverbände fungieren, sondern zB Linke, die sich klar für einen deutlich höheren Mindestlohn aussprechen.
Wenn in allen Branchen wie in den meisten demokratischen Ländern ein Mindestlohn für alle herrscht, können arme Deutsche, Flüchtlinge, Arbeitssuchende und Mindergebildete auch nicht mehr gegeneinander ausgespielt werden.
Simple as that.
Wer für Fairness und gegen Neoliberalismus ist, sollte also diejenigen nicht wählen, die hohe Mindestlöhne in Deutschland blockieren:
Also CDU, CSU, AfD und FDP.
Man sollte nicht dem xenophoben Trio Lindner-Spahn-Dobrindt hinterherrennen.
Das sind die klassischen Lobbyhörigen, die intensiv dafür arbeiten Geringverdiener arm zu halten.
Sie tragen die Schuld an den sinkenden Reallöhnen in Deutschland, nicht die Flüchtlinge.
Wer es gut mit Deutschland meint, sollte lieber die FDP und CSU rauswerfen, statt der Heimatvertriebenen, die hier Schutz suchen.

Zitat:
Rainer Brüderle will Tariflöhne in der Altenpflege verhindern
Die Regierung drängt Arbeitgeber und Gewerkschaften zu flächendeckenden Verträgen in der Altenpflege. Doch nach SPIEGEL-Informationen macht ein bekannter Lobbyist dagegen Stimmung: Ex-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle.
Mit luftigen Versprechen wollen die privaten Arbeitgeber die flächendeckende Einführung von Tariflöhnen in der Altenpflegebranche verhindern. In einem Brief an Politiker der Großen Koalition, der dem SPIEGEL vorliegt, wirbt der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) für ein unverbindliches Alternativmodell. Der Verband empfehle seinen Mitgliedern, in ihren Betrieben sogenannte Arbeitsvertragsrichtlinien anzuwenden, schreibt bpa-Arbeitgeberverbands-Präsident Rainer Brüderle.
[Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...-a-1215724.html]
gastli
Mindestlohn: „Wir bräuchten 66 Jahre, um alle Unternehmen mal durchzuprüfen“

Und falls jemand glaubt, das wäre ein Zufall und nicht etwa politisch gewollt, dann sollte man sich nur nochmal all die Ausnahmeklauseln und straflosen Umgehungslücken im Mindestlohngesetz anschauen.

Für Kontrollen ist halt kein Geld da.
Für die Schikane von Erwerbslosen und Hetzjagd gegen Flüchtlinge hingegen schon.
Damit ist auch alles zu dieser "sozialen und demokratischen BRD" gesagt.

Man kann Menschenrechte haben, oder Kapitalismus – aber nicht beides.