Mindestlohn - Ein Mindestbetrag für jeden Bürger zum Leben

Herasun
Zitat:
Original von Simson
Wenn durch einen hohen Mindestlohn die offiziellen Ladenpreise steigen würden, würde eine Tendenz zur Schattenwirtschaft nicht abgeschwächt sondern verstärkt.


Woher rühren denn deine Kenntnisse?
Erfahrungen dazu gibt es hierzulande keine, in anderen Staaten wohl, dort funktioniert es offensichtlich auch.
Ob nun mit oder ohne Friseur. cool

Ein/e Friseur/in in einem Arbeitsverhältnis hat, bei guter Entlohnung, nach Feierabend bestimmt keinerlei Bedürfnis,nochmals in den Ring zu steigen.

Zitat:
Nebenbei bemerkt ist Friseur(in) ein Trinkgeldberuf, was man bei der Betrachtung der geringen Stundenlöhne nicht ganz vergessen sollte. Außerdem ist Friseurin ein relativ gern erlernter Beruf, was zu einem gewissen Überangebot an Friseurinnen führt, das wiederum niedrige Löhne in der Branche nach sich zieht.


Und für dieses Überangebot wird nun der Betreffende selbst verantwortlich gemacht, indem er sich mit Minilöhnen zufrieden geben muß.
Ein Trinkgeld ist schließlich keine kalkulierbare Größe und schlußendlich kann ich nur mit dem Einkommen rechnen, was tatsächlich auf meinem Lohnschein steht.

Zitat:
Für gefragte und knappe Arbeitskräfte muß ein Unternehmer nach wie vor höhere Löhne bezahlen.


Nur mal so: Friseure/innen sind gefragte und gesuchte Arbeitskräfte!
Sie sind nur eins nicht: knapp. Weil: Arbeitslose sind generell nicht knapp!
Deshalb kann man sie (so wie viele andere auch) im untersten Lohnsektor beschäftigen!
Und nur deshalb blüht die Schattenwirtschaft!
aeffchen
Ich finde eine Mindestlohn schon richtig.

Vielmehr stellt sich die Frage wie die Schwarzarbeit verhindert werden kann. Wo es möglich ist wird auch weiter einer "Schwarz" für 10 € beschäftigt statt, mit Steuern, noch mehr zu zahlen.
holgersheim
Das geht nur ganz anders!
30 Stundenwoche, 10 Euro Mindestlohn, Rücknahme der Agenda 2010 mitsamt den Repressionen gegen Hartz IV-Empfänger. Weg mit Hartz IV!

Morgen in:

F R A N K F U R T
M Ü N C H E N
D O R T M U N D
S T U T T G A R T
B E R L I N

"Nicht bellen – beissen!" heißt die Forderung an die Kuschelkurs Gewerkschaftsführer.


F R A N K F U R T

Alle TeilnehmerInnen der Bündnisse/Organisationen der sozialen
Bewegungen und Studenten treffen sich am Südbahnhof für ihren
Demonstrationszug und werden sich im Laufe der Demonstration mit den
beiden anderen Demozügen vereinigen.
Aktionstag 21.10.2006, Frankfurt am Main Demonstrationszüge Ausgangsorte
und Demo-Beginn:
Messegelände: 11.30 Uhr
Opernplatz: 12.00 Uhr
Südbahnhof: 11.30 Uhr
ab 12:30 Uhr
Musik mit "Matahari" Kundgebung:

13.00 Uhr - 14.30 Uhr
Römerberg/Untermainkai
RednerInnen: Begrüßung:
Stefan Körzell, Bezirksvorsitzender DGB Hessen-Thüringen
RednerInnen:
Klaus Wiesehügel, Vorsitzender der IG BAU; Ulrich Thöne, Vorsitzender
der GEW; Melanie Micudaj, Landes-Asten-Konferenz; Katharina Kappelhoff,
Vorsitzende der LandesschülerInnen-Vertretung

Schlusswort:
Claus Matecki, Vorstandsmitglied DGB

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M Ü N C H E N

Aktuelle Information:
Die Leute aus den verschiedenen Gruppen der sozialen Bewegungen treffen
sich um 11:30 Uhr am Eine-Welt-Haus, in der Schwanthalerstraße 80.
Lage des Eine-Welt-Hauses:
http://www.einewelthaus.de/html/kontakt/content.html (oder über
http://www.einewelthaus.de)

11:40 Auftaktkundgebung Schwanthalerstraße
Hauptredner: Fritz Schösser, Vorsitzender des DGB Bayern 11:55
Demonstrationszug zum Marienplatz
13:00 Kundgebung
Hauptredner: Franz Josef Möllenberg, Vorsitzender NGG

http://www.bayern.dgb.de/Aktionstag_21._...emo_in_Muenchen

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D O R T M U N D

Informationen der Mitstreiter/Innen vor Ort:
ALLE Busse, also alle auswärtigen TeilnehmerInnen mit Ausnahme der -
wohl wenigen - Bahnanreisenden fahren im Süden die Parkplätze
Westfalenhallen links und rechts der Ardeystraße an.
Der nördliche Demozug ist vom DGB explizit nur für Dortmunder
TeilnehmerInnen und Bahnanreisende vorgesehen (ab Nordausgang Bahnhof).

Die Aufstellung des SÜDLICHEN Demozuges erfolgt nach den DGB-Plänen auf
der Ardeystraße mit Demospitze südlich der U-Bahn-Haltestelle
Westfalenhallen (wohl südlich der Unterführung). Je nach Zahl der
TeilnehmerInnen wird sich die Aufstellung aber von da aus weit in
Richtung Süden die Ardeystraße abwärts erstrecken.
Der Block der sozialen Bewegungen ("Es geht nur ganz anders ...") ist
vom DGB her als vierter und letzter vorgesehen unter der Bezeichnung
"Arbeitsloseninitiativen". Die überregionalen
Netzwerke/Bündnisse/Organisationen der sozialen Bewegungen rufen für den
Treffpunkt im SÜDEN auf. Dieser alternative Block wird sich entsprechend
den DGB-Plänen am südlichen Ende der Demoaufstellung sammeln. Ein
genauerer Treffpunkt kann hier auf Grund der Unwägbarkeiten (wieviel
TeilnehmerInnen, Dichte der Aufstellung etc.) nicht angegeben werden.

Was die DortmunderInnen betrifft: Nach unseren Informationen werden
sich auch der Dortmunder ver.di-Erwerbslosenausschuss und die Dortmunder
Attacis im Süden treffen. Alle Stellungnahmen aus dem Sozialforum
Dortmund zur Frage "Norden oder Süden?" haben sich ebenfalls für den
Süden ausgesprochen. Von daher werden alle DortmunderInnen aufgerufen,
die klarstellen wollen, dass es an der Regierungspolitik nichts zu
ver"besser"n gibt, sondern "nur ganz anders" geht, sich mit uns bei und
mit den sozialen Protestbewegungen im Süden zu treffen. Das SoFoDo ist
mit Stockschildern mit der Dreierforderung "10 € Mindestlohn, 30 h
Stundenwoche ..., 500 € Regelsatz ..." vertreten.

Erkennungs- und Sammelpunkt für die im Netzwerk "Bündnis 3. Juni -
Schluss mit den Reformen gegen uns!" zusammengeschlossenen
Organisationen und Einzelpersonen wird das Transparent "Schluss mit den
Reformen gegen uns!" sein. Das Logo der Webseite
http://www.protest2006.de Das Bündnis wird einen Lautsprecherwagen
mitbringen.

Erkennungszeichen für das Netzwerk der Gewerkschaftslinken wird ein
großes rotes Transparent "10 € Mindestlohn" sein.

Die Demonstrationen ziehen zur Abschlusskundgebung auf den FRIEDENSPLATZ
in der Stadtmitte (NICHT auf den Südwall, wie ursprünglich geplant).

Die Demoroute ist hier zu finden
http://www.nrw.dgb.de/Aktionen/Demo_21.10.06/Demo_Route.PDF

Vorläufiges Programm, Stand: 19. Oktober 2006

10.00 Uhr bis
11.00 Uhr
Anreise der Busse
11.00 Uhr bis
11.30 Uhr
Vorprogramm in den Aufstellräumen der Demospitzen

Redner/innen
Bühne Westfalenhalle (Moderation Carmen Tietjen) Regine Weiß-Balschun
Personalrätin, Leiterin der Vertrauensleute an der Uni-Klinik Köln,
ver.di Horst Lohmann ver.di-Landesbezirk NRW für die Streikenden
Regionalverkehr Köln GmbH Lieselotte Hinz ver.di-Landesbezirk NRW Andrej
Hunko Bündnis 3. Juni Christoph Flecken Ausbildungsplatzsuchender,
NGG-Mitglied Helmut Lierhaus LEG-Volksinitiative

Bühne Bahnhof (Moderation Melanie Maier) Ulrich Schmidt Vors. VdK
NRW/Landtagspräsident a.D.
Dortje Treiber
AstA-Vorsitzende der FH Köln
Susanne Jendral
Landesjugendring
Theo Sträßer
LEG-Volksinitiative/Gesamtbetriebsratsvors. LEG Carmen Tiemann
Vorsitzende Junge GEW NRW

11.00 Uhr Parallel Vorprogramm am Kundgebungsort u.a.
Musik mit Vitamin D
11.30 Uhr Abmarsch der Demonstrationszüge 13.00 Uhr Beginn der Kundgebung

Begrüßung
Guntram Schneider
Vorsitzender DGB Bezirk Nordrhein-Westfalen Redner/innen Jürgen Peters
1. Vorsitzender der IG Metall Sigrid Reihs Bundesvorsitzende des
Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt in der Ev. Kirche Deutschland
(KDA) Adolf Bauer Präsident Sozialverband Deutschland (SoVD) Schlusswort
Dietmar Hexel Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstandes

14.30 Uhr Ende der Kundgebung
Rückreise

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STUTTGART

Informationen von Menschen aus den sozialen Bewegungen vor Ort:
In Stuttgart finden zwei Demonstrationen statt, die sich in der Stadt
treffen werden. Treffpunkt für den antikapitalistischen Block ist direkt
vor dem Marienplatz (Haltestelle der U1 und U14), Ecke Tübingerstr. /
Hohenstaufenstr. um 11 Uhr. Im Anschluss an die Demonstration gibt es im
Subversiv lecker Volxküche und warme Getränke.

Ort der Kundgebung: Schlossplatz
11.00 bis 11.45 Uhr Auftaktkundgebungen mit Reden und Musik (u.a. die
Band Maracatu auf dem Marienplatz) an den beiden Aufstellorten der
Demonstrationszüge (Marienplatz, Nordbahnhofstraße)
11.45 Uhr Beginn der Demonstrationen
parallel:
12.30 bis 13 Uhr Vorprogramm auf dem Schlossplatz (Kundgebungsort) Musik
von Chain of Fools, Rock- und Soul-Band aus Stuttgart
13 bis 14.30 Uhr Kundgebung
Begrüßung: Rainer Bliesener, Vorsitzender des DGB-Bezirks Baden-Württemberg
Reden:
Michael Sommer, DGB-Vorsitzender
Walter Hirrlinger, Präsident des Sozialverbandes VdK Deutschland Esther
Kuhn-Luz, Wirtschafts- und Sozialpfarrerin, Kirchlicher Dienst der
Arbeitswelt, Evangelische Akademie Bad Boll Mehr Infos:
www.stuttgart.dgb-bw.de

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B E R L I N

Auftakt Demonstration der sozialen Bewegungen und der Gewerkschaften am
Roten Rathaus:
ab 10:30 Musik: Platz vor dem Roten Rathaus,
Kundgebung: 11:00 Platz vor dem Roten Rathaus

Demo-Route:
Spandauer Straße - Karl Liebknecht Str. - Unter den Linden - Wilhelm
Str. - Dorotheen Str.
Abschluss: 12:45 Scheidemann Str.

Kundgebung DGB 13:00 Brandenburger Tor
- Vereinbart wurde, dass es einen Aussteigeplatz für
Demonstrationswillige aus Richtung Norden gibt (Karl-Marx-Allee) und aus
Richtung Süden/Westen (Schlossplatz).

- Im Begleitschreiben an alle Busbeauftragten steht, dass es jedem Bus
frei steht, die Leute erst zur Demonstration zu fahren, wenn es von den
Mitfahrenden gewünscht wird und es dem Bus möglich ist, bis 11:15 die
Anfahrorte zu erreichen. (Danach blockieren wir mit der Demonstration
die Fahrstrecke.)

- Sollten nur Einzelne in einem der Busse zur Demonstration gelangen
wollen, dann werden die Busbeauftragten angehalten, diejenigen beim
S-Bahnhof Tiergarten abzusetzen, damit diese mit der S-Bahn bis zum
Hackeschen Markt fahren können und zur Demonstration kommen können.

- Diese Vereinbarung gilt für alle, die sich bis zum Freitag bei ihren
DGB-Regionalbüros oder über das Internet angemeldet haben. Danach gibt
es noch einen Puffer von 3 Bussen. Sollten auch die voll sein, dann
werden nur in den Ausnahmefällen Busse zusätzlich bestellt, wenn eine
ganze Busbesatzung nachgemeldet wird.

- Nach der DGB-Kundgebung sind die Busse beim großen Stern, rund um die
Siegessäule platziert.

- Wenn ihr doch beim zentralen Anfahrort der Kundgebung des
DGB-Bundesvorstandes, Brandenburger Tor, beim großen Stern ankommen
solltet, dann fahrt am besten mit der S-Bahn von der Station Tiergarten
bis zum Hackeschen Markt. Von dort ist der Auftaktort der Demonstration
erreichbar.
Weitere Informationen zur Kundgebung des DGBs am Brandenburger Tor und
zu Mitfahrgelegenheiten durch die Busse der DGB-Regionen erfahrt ihr
beim ORGANISATIONSBÜRO des DGB Berlin/Brandenburg unter der
Telefonnummer: 030 21 240 303 oder unter
http://www.berlin-brandenburg.dgb.de/article/archive/366

Weitere Infos gibt es hier
http://web.mac.com/sab.berlin/iWeb/Web-S...ormationen.html
Klumpfuß
Das Problem an dem Lohngefüge, wie ich es sehe ist, dass die Lohnsteuer immer höher wird je mehr Stunden man arbeitet. Wenn ich durch meinen AG „gezwungen“ werde mehr zu arbeiten werde ich doppelt bestraft. Erstmal durch weniger Freizeit und dann mit Höheren Steuern für den Staat. Meiner Meinung nach ein Problem. Deshalb wäre es besser bis zu einem gewissen Satz gar keine Lohnsteuer zu zahlen. (würde auch die dämliche Lohnsteuererklärung jedes Jahr wegfallen können).
Simson
Zitat:

Lohnsteigerungen als Lösung?

Gelegentlich wird vor allem aus gewerkschaftlicher Perspektive als Heilmittel für unsere Nachfrageschwäche am Binnenmarkt eine Steigerung der Löhne gefordert ... . Dadurch soll Massenkaufkraft entstehen, die Binnennachfrage ansteigen und somit auch neue Arbeitsplätze entstehen. Dass diese Logik nicht aufgeht, soll anhand eines kurzen Fallbeispiels erläutert werden.

Man stelle sich vor, eine Kaufhauskette wie Karstadt würde allen seinen Mitarbeitern 10 Prozent höhere Löhne zahlen, um dadurch die Kaufkraft zu steigern und das Geschäft zu beleben. Weshalb würde sich dieser Ansatz nicht lohnen? Natürlich würden die Mitarbeiter einen Teil des zusätzlichen Einkommens an den Finanzminister abführen, einen Teil in anderen Geschäften ausgeben und einen weiteren Teil sparen. Von dem, was dann noch übrig ist, also von dem, das tatsächlich wieder bei Karstadt in der Kasse landet, muss wiederum Mehrwertsteuer an den Finanzminister abgeführt werden. Kurzum, es versickert der größte Teil der zusätzlich geschaffenen Nachfrage auf dem Weg.

Wie wäre es aber, wenn man die “Sickerverluste” abschafft und die Zusatznachfrage vollständig wieder zu Karstadt zurückfließt: Die Mitarbeiter müssen das zusätzliche Einkommen nicht versteuern und auch keine Sozialbeiträge abführen. Die Mitarbeiter werden verpflichtet, das gesamte Zusatzgehalt bei Karstadt auszugeben - sie bekommen Einkaufsgutscheine. Wir gehen davon aus, dass sie ihre ohnehin getätigten Einkäufe bei Karstadt dadurch nicht einschränken und es muss auch keine Mehrwertsteuer abgeführt werden. Dann kommt das Zusatzgehalt vollständig in Form von erhöhter Nachfrage zurück zum Unternehmen Karstadt.

Was wäre nun aber für Karstadt gewonnen? Das Unternehmen hat exakt genauso viel Geld in den Kassen wie in dem Fall ohne Gehaltserhöhung, alle Warengutscheine sind wieder zurück geflossen. Aber in den Kaufhausregalen sind deutlich weniger Waren zu finden, denn die Mitarbeiter haben mit den Gutscheinen eingekauft. Die Forderung einer Lohnerhöhung zur Stärkung der Massenkaufkraft ist also eine Aufforderung an die Unternehmen, einen Teil ihrer Waren an die Mitarbeiter zu verschenken! Soll damit die Arbeitslosigkeit reduziert werden können?

Wenn ein einzelnes Unternehmen oder ein Sektor hohe Lohnabschlüsse vereinbart und der Rest der Volkswirtschaft nicht, dann geht der Gedanke der Kaufkraftstärkung für dieses Unternehmen sowieso nicht auf. Das Ganze hätte in jedem Fall nur dann Sinn machen können, wenn alle Wirtschaftssektoren und Betriebe gleichzeitig die Löhne anheben würden. Aber selbst wenn man vermeiden könnte, dass ein Teil der potentiellen Kaufkraftsteigerung auf dem Weg über die Lohnabrechnung, in der Ersparnis oder in der Importwirtschaft versickert, selbst dann würde betriebswirtschaftlich vor allem das Resultat im Vordergrund stehen, dass die Gewinne der Unternehmen deutlich geringer ausfallen, oder dass in vielen Fällen gar Verluste entstehen. Arbeit ist in unserem marktwirtschaftlichen System in privaten Unternehmen organisiert. Wir werden das Problem der Arbeitslosigkeit nicht in den Griff bekommen, wenn Unternehmen in die Insolvenz getrieben werden oder zumindest Anreize zur unternehmerischen Tätigkeit reduziert werden. Lohnerhöhungen ohne rechtfertigende Produktivitätssteigerungen können unter Umständen Betriebsergebnisse derart verschlechtern, dass der Betrieb sich nicht mehr am Markt halten kann und bestehende Strukturen und Arbeitsplätze vernichtet werden. Somit sind Lohnsteigerungen nur in Höhe der Produktivitätssteigerung plus Inflationsausgleich zu befürworten.


Quelle: systemfehler.de
mausi
Die einzig mögliche Schlussfolgerung aus dem vorliegenden Text:

Der Kapitalismus ist am Ende.

Löhne zahlen zaht sich nicht aus.

Dieser Text ist ein hahnebüschener Unsinn.
videodok
Immer wieder mal wird der Fachkräftemangel in Thüringen beklagt und trotzdem versucht man auch die mit Niedriglöhnen abzuspeisen.
Herasun
Zitat:
Original von mausi
Der Kapitalismus ist am Ende.


Diese Schlußfolgerung halte ich für falsch.
Was krank ist, muß noch lange nicht am Ende sein.

Zitat:
Löhne zahlen zaht sich nicht aus.


Genau. Und aus eben diesem Grund warte ich auf den (ganz bestimmt nicht mehr fernen) Tag, an dem der Unternehmer dem potentiellen Angestellten den Job des Jahres zu folgenden Konditionen auch offiziell anbieten darf und wird.
Ich biete:
*Krisensicheren Arbeitsplatz.
*Leben und Arbeiten für mein Unternehmen,und zwar ohne Pausen, ohne Urlaub, Sondervergütungen oder Rechte irgendeiner Art.
*Einsatz weit über das normale Maß hinaus, z.B. unbezahlte Überstunden.

Ich erwarte:
Flexible,jederzeit abrufbare, arbeitswillige und dankbare junge Menschen, die mein Angebot zu schätzen wissen und aus diesem Grund monatlich einen Betrag in Höhe einer etwaigen Entlohnung meinem Konto gutschreiben lassen.
Die Höhe des Betrages auf VB

Zitat:
Dieser Text ist ein hahnebüschener Unsinn


Ja, aber das wissen die nicht, die ihn verbreiten.
Höchstens die, die ihn verfaßten.
Simson
Zitat:
Original von Herasun
Zitat:
Dieser Text ist ein hahnebüschener Unsinn


Ja, aber das wissen die nicht, die ihn verbreiten.
Höchstens die, die ihn verfaßten.

Wer ökonomische Zusammenhänge in einer Gesellschaft, die auf Marktwirtschaft basiert, nicht versteht oder wahrhaben will, kann sie leugnen, ignorieren, bekämpfen oder als Unsinn abtun.
Herasun
Da sind sie wieder, die kleinen und großen Erfinder der so genannten Marktwirtschaft!
Lieber Simson, nenn doch das Kind einfach mal beim Namen!
Wovon wir hier reden, heißt Kapitalismus!
Ökonomische Zwänge in diesem System werden immer zu Lasten des kleinen Mannes gehen und basieren immer noch auf Profitmaximierung.
Daran ändert auch kein schönendes Wort das Geringste!
jandark
Zitat:
Original von Simson
Wer ökonomische Zusammenhänge in einer Gesellschaft, die auf Marktwirtschaft basiert, nicht versteht oder wahrhaben will, kann sie leugnen, ignorieren, bekämpfen oder als Unsinn abtun.


Wir sind eben alles Dummerles. Augenzwinkern
Erklär's uns nochmal, büdde!

Zitat:

... Die Forderung einer Lohnerhöhung zur Stärkung der Massenkaufkraft ist also eine Aufforderung an die Unternehmen, einen Teil ihrer Waren an die Mitarbeiter zu verschenken!


Logo! Mehr Lohn für die Arbeitnehmer bedeutet weniger Gewinn für die Unternehmer.

Zitat:

Soll damit die Arbeitslosigkeit reduziert werden können?


Das hatte früher mal funktioniert. Heute kann man sich leider wieder auf billigen Sklavenmärkten bedienen. Ich meine jetzt mal nicht den Sextourismus nach Asien. Aber an Asien dachte ich grad tatsächlich. Augenzwinkern

Zitat:

Wir werden das Problem der Arbeitslosigkeit nicht in den Griff bekommen, wenn Unternehmen in die Insolvenz getrieben werden oder zumindest Anreize zur unternehmerischen Tätigkeit reduziert werden.


Die Anreize sind auf dem Sklavenmarkt tatsächlich größer.

Zitat:

Lohnerhöhungen ohne rechtfertigende Produktivitätssteigerungen können unter Umständen Betriebsergebnisse derart verschlechtern, dass der Betrieb sich nicht mehr am Markt halten kann und bestehende Strukturen und Arbeitsplätze vernichtet werden. Somit sind Lohnsteigerungen nur in Höhe der Produktivitätssteigerung plus Inflationsausgleich zu befürworten.


Äh, den letzten Satz hätt' ich fast unterschrieben. Aber da fehlt doch noch was, oder? Wo ist denn die Knete geblieben, die jetzt auf dem Sklavenmarkt investiert wird? Und woher kommt diese Knete?


Aber nix für ungut. Unternehmen kaputt zu machen, hätte ja nun wirklich keinen Sinn. Und nach "marktwirtschaftlichen Prinzipien" ist es eben so, wie Simson es mit dem von ihm zitierten Text aufzeigt.
Was ich aber vermisse, ist die Fragestellung, wie denn eine Gesamtgesellschaft mit ihrem Anteil an Nicht-an-diesen-Prinzipien-positiv-teilnehmen-könnenden-Mitgliedern dauerhaft umgehen will?
Der soziale Sprengsatz ist nicht mit verstärkter Überwachung zu lösen. Es reicht doch eigentlich, wenn wir uns vor Terroristen fürchten müssen, die von außerhalb unseres Landes kommen?

Und da treffen wir uns wieder bei der Globalisierung.


gruß

jandark
Simson
Zitat:
Original von jandark
Zitat:
Original von Simson
Wer ökonomische Zusammenhänge in einer Gesellschaft, die auf Marktwirtschaft basiert, nicht versteht oder wahrhaben will, kann sie leugnen, ignorieren, bekämpfen oder als Unsinn abtun.


Wir sind eben alles Dummerles. Augenzwinkern
Erklär's uns nochmal, büdde!

Ne, aber ich bin von mausi und Herasun als Verbreiter von Unsinn hingestellt worden und Herasun hat mir zusätzlich noch unterstellt, daß ich nicht weiß, welchen Unsinn ich verbreite.

Ich kann höchstens Marktwirtschaft noch mal kurz auf den Punkt bringen:

Wenn ein Unternehmer ein funktionierendes Unternehmen betreiben will, dann muß er Produkte oder Dienstleistungen herstellen bzw. anbieten, die von Kunden auch tatsächlich gekauft werden. Das Unternehmen muß bestehende Nachfragewünsche erfüllen oder neue Nachfragewünsche wecken.

Wenn ein Arbeitnehmer einen Arbeitsplatz haben will, braucht er ein solches Unternehmen als Arbeitgeber.

Die Löhne müssen in einem angemessen Verhältnis zur Wirtschaftskraft des Unternehmens stehen, wenn das Unternehmen langfristig funktionieren soll.

Zeit für höhere Löhne ist es dann, wenn die Wirtschaftskraft eines Unternehmens steigt. Die Arbeitnehmer werden dann an der steigenden Wirtschaftskraft angemessen beteiligt. Bei sinkender Wirtschaftskraft sind unter Umständen Entlassungen oder sinkende Löhne notwendig, um das Unternehmen überhaupt am Überleben zu erhalten. Bei einem Niedergang des ganzen Unternehmens würden alle Arbeitsplätze verschwinden.

Zum Abbau von Arbeitslosigkeit wäre es notwendig, daß in bestehenden Unternehmen mehr Arbeitsplätze entstehen bzw. daß neue Unternehmen entstehen, die oben genannte Bedingungen erfüllen.
mausi
Zitat:
Original von Simson

Ne, aber ich bin von mausi und Herasun als Verbreiter von Unsinn hingestellt worden und Herasun hat mir zusätzlich noch unterstellt, daß ich nicht weiß, welchen Unsinn ich verbreite.


Das habe ich nicht behauptet. Ich bezog mich mit meinen Schlussfolgerungen nur auf den Text, nicht auf den, der ihn gepostet hat.

Ich halte es persönlich übrigens mit der Agenda 30/10 als Grundlage für Alle. 30 Stunden maximale Wochenarbeitszeit bei 10,- Euro Mindestlohn um die noch vorhandene Arbeit ein wenig gerechter zu verteilen, so lange nicht Konsenz darüber besteht, wie man mit den von Lohnarbeit freigestezten Menschen vernünftig umgeht.
Hugo
@Simson
Du hast in allen Punkten recht, hast das verständlich und richtig erklärt. ABER: Glaubst du wirklich, hier will das jemand lesen geschweige denn verstehen? Perlen vor die Säue ....

Da ich nun schon mal wieder hier bin, eine kleine Story am Rande - als Wort zum Montag sozusagen.
Winston Churchill wird diese Äußerung zugeschrieben:

Es gibt Leute, die halten einen Unternehmer für einen räudigen Wolf, den man erschlagen muß.
Andere glauben, er wäre eine Kuh, die man ständig melken kann.
Und nur wenige sehen in ihm das Pferd, das den Karren zieht.
mausi
Wenn er mit den ihm anvertrauten Personal und Eigentum welches ihn im Maße des sozialen Gewissen verpflichet, wie ein räudiger Wolf umgeht, dann sollte *** *** **********.








_______________________________
Nachtrag FT-Team
Mit * gekennzeichnete Wörter wurden zensiert
Erfurter
Zitat:
Original von Hugo
@Simson
Du hast in allen Punkten recht, hast das verständlich und richtig erklärt. ABER: Glaubst du wirklich, hier will das jemand lesen geschweige denn verstehen? Perlen vor die Säue ....

Simson hat völlig Recht mit seiner Ansicht. Ich würde das nicht so verallgemeinern @Hugo. Ich verstehe was er schreibt und lesen will ich es auch großes Grinsen
Im ernst jetzt, eins stört mich allerdings, nicht unbedingt an der Aussage von Simson, die ist richtig geschlussfolgert, vielmehr an der Freiwilligkeit der Arbeitgeber. Es geht um diesen Absatz:

Zitat:
Original von Simson
Zeit für höhere Löhne ist es dann, wenn die Wirtschaftskraft eines Unternehmens steigt. Die Arbeitnehmer werden dann an der steigenden Wirtschaftskraft angemessen beteiligt. Bei sinkender Wirtschaftskraft sind unter Umständen Entlassungen oder sinkende Löhne notwendig, um das Unternehmen überhaupt am Überleben zu erhalten. Bei einem Niedergang des ganzen Unternehmens würden alle Arbeitsplätze verschwinden.

Wer sagt uns denn, dass der Arbeitgeber eine Erhöhung des Lohnes überhaupt anstrebt? Ich glaube nicht daran. Wäre ich Unternehmer würde ich auch nicht freiwillig den lohn meiner Arbeiter anheben. Wie käme ich denn dazu? Hier muss eine unabhängige Behörde Klarheit schaffen und die Löhne regeln.
Simson
Um höhere Löhne bei steigender Wirtschaftskraft muß gegebenenfalls gekämpft werden. Dafür haben wir unter anderem Gewerkschaften und Tarifverhandlungen. Ein (kleiner) Teil der Unternehmen beteiligt seine Mitarbeiter am Umsatz oder am Gewinn, meines zum Beispiel.

Höhere Löhne müssen aber im Zusammenhang mit der Wirtschaftskraft der Unternehmen stehen, sonst geht das langfristig nicht gut und schadet langfristig auch den Arbeitnehmern.
Adeodatus
Eine These wie man die Arbeitnehmer noch mehr in die Armut bringen kann verbirgt dieser Artikel. Mal genau durchlesen und setzen lassen dann wird einem richtig warm ums Herz.
Zitat:
Arbeitslosenzahl bis 2010 unter drei Millionen?

Hamburg (RPO). Gerade ist die Arbeitslosenzahl in Deutschland unter die Vier-Millionen-Grenze gerutscht, da denkt Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts HWWI, schon einen Schritt weiter. In wenigen Jahren sollen weniger als drei Millionen ohne Job sein.

Als nächstes Ziel müsse bis 2010 diese Grenze geknackt werden. "Das ist möglich", schreibt Straubhaar in einem Gastbeitrag für "Bild am Sonntag". Um dieses Ziel zu erreichen, dürfe nicht mehr der Schutz bestehender Beschäftigungsverhältnisse im Vordergrund stehen, sondern die möglichst rasche Schaffung möglichst vieler neuer Arbeitsplätze.

"Mindestsicherung statt Mindestlohn lautet hierzu die Zauberformel", sagte der Wirtschaftsforscher. Er fordert, die Politik müsse "den Arbeitsmarkt entfesseln, die Lohnnebenkosten auf Null reduzieren, den Kündigungsschutz abschaffen, die Lohnfindung flexibilisieren".

Im Gegenzug finanzierten die Steuerzahler ein Grundeinkommen für alle. Dies sichere das Existenzminimum. Straubhaar fügte hinzu: "Die Mindestsicherung ersetzt Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld und Rente." Dadurch könnten die Sozialversicherungsbeiträge komplett wegfallen. So werde brutto zu netto. Das mache Schattenwirtschaft weniger interessant. Ein freier Arbeitsmarkt sei für die Wirtschaft Anreiz und Ansporn genug, die Million neuer Arbeitsplätze zu schaffen, die zum Drei-Millionen-Ziel fehle.



Also um es auf den Punkt zu bringen “Mindestsicherung statt Mindestlohn lautet die Vorderung dieses sogenenannten Wirtschaftsforschers. Er fordert, die Politik müsse “den Arbeitsmarkt entfesseln, die Lohnnebenkosten auf Null reduzieren, den Kündigungsschutz abschaffen, die Lohnfindung flexibilisieren”. Na was sagt uns das ? genau Das ist wieder ein Beispiel dafür, wie den Menschen in diesem Land mit möglichst viel Gerede die frühkapitalistischen Arbeits- und Sozialbedingungen für alle Arbeitnehmer mit einem diffusen “Grundeinkommen” schmackhaft gemacht werden soll.
Pfiffikus
Zitat:
Original von jandark
Logo! Mehr Lohn für die Arbeitnehmer bedeutet weniger Gewinn für die Unternehmer.

Da muss ich doch gleich mal provozieren! Und weniger Lohn bedeutet mehr Gewin für die Unternehmer, oder?

Und ich erinner mich ganz deutlich an einige Befürworter eines Mindestlohnes, die behaupteten, mehr Geld in den Taschen fördert das Konsumklima, das kurbelt die Binnennachfrage an. Und das ist doch gut für die Wirtschaft und letztlich nützt das auch einigen derzeit noch Arbeitslosen, die endlich wieder eine Beschäftigung finden könnten.

Letztlich ist es doch egal, ob die Angestellten oder die Unternehmer diesen Part übernehmen, oder?


Zitat:
Original von mausi
Ich halte es persönlich übrigens mit der Agenda 30/10 als Grundlage für Alle. 30 Stunden maximale Wochenarbeitszeit bei 10,- Euro Mindestlohn um die noch vorhandene Arbeit ein wenig gerechter zu verteilen, so lange nicht Konsenz darüber besteht, wie man mit den von Lohnarbeit freigestezten Menschen vernünftig umgeht.

Haste mal diesen Gedanken bis zuende gedacht? Für einfache Tätigkeiten, die nur eine geringe Qualifikation benötigen, ginge das vieleicht auf.

Doch wie ist es mit solchen Jobs, die eine höhere Qualifikation erfordern? Nehmen wir mal den Architekten. Er muss zuerst studieren und kann dann während der folgenden 40 Arbeitsjahre mit 40 Wohenstunden, sagen wir mal 4000 Wohneinhiten planen. Nach deiner Agenda 30/10 könnte mit 30 Wochenstunden bis zur Rente nur noch 3000 Wohneinheiten planen. Die Kosten für die Ausbildung zum Architekten (egal ob staatlich oder privat finanziert) können nur noch auf 3000 Wohneinheiten aufgeteit werden.
Die Arbeitskrft eines Architekten verteuert sich also nicht nur durch denWegfall eines Viertels der Wochenarbeitszeit, sondern darüber hinaus noch durch die weniger effektive Ausnutzung von ereits erwrbener Qualifikation.

Ähm Moment mal...
Auch die Doktoren und Professoren an der Bauhochschule werden nur noch 30 Stunden arbeiten. Ob die Studiosos dem allgemeinen Trend der Wochenarbeitszeitverkürzung enthalten können? Wären die heute üblichen Regelstudienzeiten noch zu halten oder würde sich die produktive Lebensarbeitszeit des Architekten weiter verkürzen...


Eine solche Agenda (wie kommste eigentlich auf dieses Wort?) würde uns bei solchen niedrig qualifizierten Jobs, die und derzeit aus Asien streitig gemachtwerden, einen kleinen Schritt weniger nach hinten steigen lassen. Aber für die Arbeiten, bei denen der hauptsächliche Wrtschöpfungsprozess in Deutschland geschieht, sähe seehr seehr trübe aus. NEIN DANKE!



Also Mausi, wie isses, hattste das bedacht?
jandark
Zitat:
Original von Pfiffikus
Letztlich ist es doch egal, ob die Angestellten oder die Unternehmer diesen Part übernehmen, oder?



Möglicherweise ja, aber nur wenn der Unternehmer sich den zwanzigsten Wagen hinstellt, die Restaurants leerfrißt, bis er platzt (hoffentlich nicht, er muß doch noch konsumieren ...) etc.

An diesem Punkt denke ich schon, daß es für die Konjunktur besser wäre, wenn die breite Masse mehr Geld in den Händen hätte. Bedarf besteht dort bestimmt. Aber wem sag ich das? Wir sind doch hier nicht etwa in der nadelgestreiften Christiansen-Runde?


gruß

jandark