Mindestlohn - Ein Mindestbetrag für jeden Bürger zum Leben

Adeodatus
Zitat:
und solange gewerkschaften noch als nötig empfunden werden, statt den markt selbst zu entscheiden (bzw den AN entscheiden zu lassen)


Na da schaun wer mal in Länder wo es keine gut organisierten Gewerkschaften gibt, wo praktisch der Markt (ach nein der Arbeitnehmer entschedet) was hätten wir da so im Angebot - China, Ungarn, Türkei usw. das liese sich bis zum Erbrechen fortführen. Welche Chance Rechnest Du Dir aus wenn die Gewerkschaften nicht mehr aktiv werden würden?

Zitat:
wenn wer eine dienstleistung erwartet und dazu qualität, wird er diese erwartung auch entsprechend bezahlen müssen.


Zum Bezahlen braucht man aber nun einmal Geld - dieses hat einen kleinen Nachteil, man kann es nur einmal ausgeben.

Zitat:
wenn ich meine kaputten schuhe also entweder "billig" von einem...wasweißichwiediese dienste heißen oder gar auf basis von schwarzarbeit reparieren lassen würde, reiße ich damit ganz schön etwas herunter


Wo lässt Du denn dann Deine Treter reparieren? Sag aber jetzt nicht beim Schuster - davon gibt es nämlich keinen mehr in Gera.

Zitat:
lieber etwas einmal richtig, habe qualität und damit auch ein fachgeschäft und somit arbeitsplätze damit aufrechterhalten.


Wie viele Jahre sparst Du denn da so auf das Qualitätsprodukt. Du kannst zwar ins Fachgeschäft gehen aber mit dem Kauf einer Ware welche dann Preislich für Dich in Frage kommen würde erhältst Du gerade einmal Arbeitsplätze in China, und selbst bei teueren Marken ist nicht mehr allzu viel "Made in Germany".

Ach ja um mal der immer wieder angesprochene Geiz ist Geil Mentalität etwas entgegenzusetzen, die Handelskette die damit wirbt ist nur in den wenigsten Fällen preiswerter als die Mitbewerber. Häufig macht man das Schnäpchen beim kleinen Händler in der Innenstadt und man wird besser beraten. Aber nur mal so am Rande.

Und noch mal die Billiglöhne haben nichts mit niedrigen Preisen zu tun sondern mit den Profitinteressen einiger weniger. Und noch als Anmerkung billig produzierte Waren die man zu kaufen bekommt sind in den meisten Fällen in Ländern wie China oder Indien zu Bedingungen hergestellt deren Widerwärtigkeit wohl hier nicht erst noch erwähnt werden muss.

Wenn das was Du da schreibst Realität wäre müssten bei den derzeit steigenden Kaffeepreisen die Menschen in den Anbaugebieten langsam zu Wohlstand kommen aber das Gegenteil ist der Fall weil nicht sie als Produzenten mehr Geld bekommen sondern die Konzerne in Europa und den USA fetten ab.
strubbel
wo ich meine trittchen reparieren lasse? keine ahnung (noch nicht). ich habe bislang auch keinen gesehen, bin aber von ausgegangen, dass es ja irgendwo tief in irgendeinem gerschen winkel versteckt, einen geben könnte, falls ich mal in die situation kommen sollte und gleich weiß, wo ich mt dem schuhbeutelchen hinmarschieren könnte. großes Grinsen

warum funktioniert es in einigen anderen ländern größtenteils ohne gewerkschaften? verwirrt

dienstleistungen nochmal: würdest du dich auf 3-5 euro herunterhandeln lassen, wenn du irgendwo eine dienstleistung erbringst? wohl kaum. du hast nämlich auch kosten und die müssen gedeckt werden (echt!), du würdest parallel dazu auch deine qualifikation nicht unter den scheffel stellen wollen oder? wenn wir also bei den berödelten 10 eur mindestlohn sind, dann auch konsequent, gelle? heißt also auch: wer mindestlohn von 10eu/stunde fordert, soll den auch zahlen. und wenn ich hier und da so vernehmen musste: "aber die ___ nimmt ja auch nur (pillepalle-betrag), dann bekam die eine oder andere die antwort: "und, schreibt DIE eine rechnung? können sie das von der steuer abrechnen? und vor allem, wie ist die absicherung, wenn etwas passiert? (berufshaftpflicht etc.)" ...
reaktion -> "nein" schon ist die frage für mich erledigt und es tut sich wieder die schwarzarbeit auf. klasse! <- ironie! und wenn ich dann begründungen höre wie: "kaum geld dafür" (aus welchen gründen auch immer) warum soll ein AG soviel zahlen? es fallen ja nicht nur die brutto-lohnkosten,sondern auch weit mehr an (frag mal die unternehmer hier Augenzwinkern ) und wenn ich dann irgendwo noch eine lustige forderung von 18 eu/stunde lese, na da komme ich noch heute vor lachen nicht in den schlaf. großes Grinsen

Zitat:
Ach ja um mal der immer wieder angesprochene Geiz ist Geil Mentalität etwas entgegenzusetzen, die Handelskette die damit wirbt ist nur in den wenigsten Fällen preiswerter als die Mitbewerber. Häufig macht man das Schnäpchen beim kleinen Händler in der Innenstadt und man wird besser beraten. Aber nur mal so am Rande.
joa, kann schon stimmen. entweder ich werde dort beraten oder ich gehe weiter, bis ich wen kompetenten finde, der mir das richtige gerät empfielt.

Zitat:
Und noch mal die Billiglöhne haben nichts mit niedrigen Preisen zu tun sondern mit den Profitinteressen einiger weniger. Und noch als Anmerkung billig produzierte Waren die man zu kaufen bekommt sind in den meisten Fällen in Ländern wie China oder Indien zu Bedingungen hergestellt deren Widerwärtigkeit wohl hier nicht erst noch erwähnt werden muss.


der erste satz klingt nach widerspruch zum rest: was glaubst du,warum die so billig sind? (china etc.), also ist das verhältnis schon stimmig zwischen löhnen und preisen (auch wenn wir das verwerflich finden,das auch zurecht).
gastli
Zitat:
und solange gewerkschaften noch als nötig empfunden werden, statt den markt selbst zu entscheiden (bzw den AN entscheiden zu lassen)


Hier muss ich widersprechen.
So lange es noch AN gibt, die der Meinung sind Gewerkschaften seien nicht nötig, so lange kann der "freie Markt" wüten.
So lange es noch Gewerkschaften gibt, die sich mit aus Unternehmersicht "moderaten" oder "gemäßigten" Lohnabschlüssen abspeisen lassen, so lange wird der "freie Markt" wüten.
So lange sich also die AN nicht auf ihre Stärke besinnen, sich organisieren und miteinander solidarisch sind, so lange wird der "freie Markt" wüten.
Wenn das zur Normalität wird, dann ist Mindestlohn - Ein Mindestbetrag für jeden Bürger zum Leben der geltende Standard, aus dem sich weitere Verbesserungen für die Menschen - wie eine generelle Verkürzung der Woche- und Lebensarbeitszeit - erreichen lassen.

So lange aber lohnabhängig Beschäftigte der Meinung sind der freie Markt wird etwas für sie richten, so lange sind sie auf dem besten Weg sich selbst im Sinne des freien Markt abzurichten.
Gut dressiertes [Billig]Lohnvieh wiederum braucht der freie Markt.
strubbel
Zitat:
Gut dressiertes [Billig]Lohnvieh wiederum braucht der freie Markt.
die kommunen auch Ja
ein teil ist hier im thema angesprochen worden, den anderen habe ich mal in einem gvb-thema gebracht. guck da mal rein
RudiRatlos
Zitat:
und solange gewerkschaften noch als nötig empfunden werden, statt den markt selbst zu entscheiden (bzw den AN entscheiden zu lassen)



Zitat:
gastli hat am 12. Februar 2011 um 17:12 Uhr folgendes geschrieben:

Hier muss ich widersprechen.


Und stellst gleichzeitig den Sinn der Gewerkschaften in Frage?

Zitat:
gastli hat am 12. Februar 2011 um 17:12 Uhr folgendes geschrieben:

So lange es noch Gewerkschaften gibt, die sich mit aus Unternehmersicht "moderaten" oder "gemäßigten" Lohnabschlüssen abspeisen lassen, so lange wird der "freie Markt" wüten.


...und weiter...


Zitat:
gastli hat am 12. Februar 2011 um 17:12 Uhr folgendes geschrieben:

Ein Mindestbetrag für jeden Bürger zum Leben der geltende Standard, aus dem sich weitere Verbesserungen für die Menschen - wie eine generelle Verkürzung der Woche- und Lebensarbeitszeit - erreichen lassen.


Träumer!
gastli
Ich stelle nicht die Gewerkschaften in Frage, sondern die Ergebnisse von Tarifverhandlungen. Dies meiner Meinung nach viel zu moderaten Ergebnisse führen zu einer Schwächung der Gewerkschaften. AN fühlen sich nicht vertreten und wenden sich ab. Das stellt aber nicht die Gewerkschaften als solche in Frage. Hier ist eher das Problem bei Funktionären zu suchen, die losgelöst von der gewerkschaftlichen Basis agieren.

Warum soll ich ein Träumer sein, wenn ich mich aktiv für ein bedingungsloses Grundeinkommen und eine Verkürzung der Wochen- und Lebensarbeitszeit einsetze?
Simson
Löhne müssen meiner Meinung nach in einem stimmigen Verhältnis zu den erwirtschafteten und erwirtschaftbaren Ergebnissen stehen, die auch von der jeweiligen Marktsituation (Angebot und Nachfrage) abhängen. Und da gibt es durchaus Unterschiede je nach Branche, Region, konkretem Unternehmen und aktueller wirtschaftlicher bzw. konjunktureller Situation. Aufgabe der Tarifpartner ist es in jeder Tarifrunde wieder neu, ein solches stimmiges Verhältnis zu finden. Das kann je nach Situation eine Tariferhöhung, aber auch Lohnzurückhaltung und im schlimmsten Falle sogar eine Tarifabsenkung bedeuten.
gastli
Das klingt zwar logisch, ist aber völlig realitätsfremd.
Die Realität in diesem perversen System sieht anders aus. Der politische Rahmen ist nicht mehr vorhanden um ein solches stimmiges Verhältnis zu finden. Es werden Unsummen von den arbeitenden Menschen abgepresst und dafür aufgewendet um Lohndrückerei und Dumpinglöhne fest zu etablieren.

[saarbruecker-zeitung.de]
7,5 Milliarden Euro Lohnzuschuss für 1,36 Millionen Aufstocker
In Deutschland haben zuletzt 1,363 Millionen Geringverdiener rund 7,5 Milliarden Euro an zusätzlicher Hartz-IV-Unterstützung vom Staat bekommen. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Frage der Linkspartei hervor, die der dpa am Dienstag in Berlin vorlag.

Passend dazu noch die Dummschwätzerin des Tages:
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Sympathie für höhere Löhne und Gehälter bekundet. Sie habe Verständnis dafür, "wenn die Arbeitnehmer ihren Anteil daran erwarten, dass es den Unternehmen wieder besser geht", sagte Merkel der "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwochausgabe). Die Entscheidung träfen jedoch allein die Tarifpartner, hob die Bundeskanzlerin hervor.
Meister
Zitat:
[I]gastli hat am 16. Februar 2011 um 08:38 Uhr folgendes geschrieben:

[b]Passend dazu noch die Dummschwätzerin des Tages:

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Sympathie für höhere Löhne und Gehälter bekundet. Sie habe Verständnis dafür, "wenn die Arbeitnehmer ihren Anteil daran erwarten, dass es den Unternehmen wieder besser geht", sagte Merkel der "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwochausgabe). Die Entscheidung träfen jedoch allein die Tarifpartner, hob die Bundeskanzlerin hervor.


"Die Unschuld vom Lande". fröhlich

In einem Berliner Krankenhaus gibt es eine eigene Abteilung wo das Häutchen nicht nur den Moslems wieder eingesetzt werden kann, berichtete das Fernsehen großes Grinsen

Ja die Tarifpartner, ich war es nicht! darum wählt CDU großes Grinsen



Frettchen.
Simson
Zitat:
gastli hat am 16. Februar 2011 um 08:38 Uhr folgendes geschrieben:

... ist aber völlig realitätsfremd.

... in diesem perversen System ... Unsummen ... abgepresst ...

Passend dazu noch die Dummschwätzerin des Tages:
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ...


Damit erübrigt sich ja wohl jeglicher Versuch einer sachlichen Antwort auf den Diskussionsbeitrag.
Michel
Zitat:
Simson hat am 16. Februar 2011 um 19:16 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat:
gastli hat am 16. Februar 2011 um 08:38 Uhr folgendes geschrieben:

... ist aber völlig realitätsfremd.

... in diesem perversen System ... Unsummen ... abgepresst ...

Passend dazu noch die Dummschwätzerin des Tages:
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ...


Damit erübrigt sich ja wohl jeglicher Versuch einer sachlichen Antwort auf den Diskussionsbeitrag.

Ach Simson ... du hast ja recht, aber DIESE Antwort hast du doch vorher schon gewußt!
Meister
Zitat:
[B][I]Simson hat am 13. Februar 2011 um 20:26 Uhr folgendes Aufgabe der Tarifpartner ist es in jeder Tarifrunde wieder neu, ein solches stimmiges Verhältnis zu finden. Das kann je nach Situation eine Tariferhöhung, aber auch Lohnzurückhaltung und im schlimmsten Falle sogar eine Tarifabsenkung bedeuten.



Nein es würde bedeuten, als Betrieb habe ich falsch bzw. am Markt vorbei gearbeitet, oder es läuft auf eine Konkursverschleppung hinaus.
In diesem Fall ist es besser mit offenen Karten zu spielen und den Laden zu schließen.
Wenn selbst Kurzarbeitergeld zur Überbrückung nicht mehr hilft,rettet auch eine Tarifabsenkung keinen mehr.
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Der nächste und letzte Schritt ist dann meistens, das überhaupt keine Löhne mehr gezahlt werden können bzw. werden.


Frettchen.
Simson
Zitat:
Michel hat am 16. Februar 2011 um 21:58 Uhr folgendes geschrieben:

Ach Simson ... du hast ja recht, aber DIESE Antwort hast du doch vorher schon gewußt!


Na ja, sachlich und vernünftig zu diskutieren, das kann man nach langer Abstinenz ja wenigstens mal versuchen. Es hätte ja sein können, die Diskussionspartner haben inzwischen dazugelernt. Ist leider nicht der Fall. Einen Versuch war es wert.
Simson
Zitat:
Fretchen hat am 16. Februar 2011 um 22:14 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat:
[B][I]Simson hat am 13. Februar 2011 um 20:26 Uhr folgendes Aufgabe der Tarifpartner ist es in jeder Tarifrunde wieder neu, ein solches stimmiges Verhältnis zu finden. Das kann je nach Situation eine Tariferhöhung, aber auch Lohnzurückhaltung und im schlimmsten Falle sogar eine Tarifabsenkung bedeuten.



Nein es würde bedeuten, als Betrieb habe ich falsch bzw. am Markt vorbei gearbeitet, oder es läuft auf eine Konkursverschleppung hinaus.
In diesem Fall ist es besser mit offenen Karten zu spielen und den Laden zu schließen.
Wenn selbst Kurzarbeitergeld zur Überbrückung nicht mehr hilft,rettet auch eine Tarifabsenkung keinen mehr.
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Der nächste und letzte Schritt ist dann meistens, das überhaupt keine Löhne mehr gezahlt werden können bzw. werden.


Frettchen.


Es gibt Unternehmen, die im schlimmsten Fall mit Tarifabsenkungen den Fortbestand des Unternehmens und von Arbeitsplätzen sichern konnten. Und ich weiß nicht, warum man in einem solchem Falle nicht auch eine solche Möglichkeit in Erwägung ziehen sollte, bevor ein Unternehmen ganz schließt.

Arbeitnehmern steht es übrigens im Gegensatz zu Arbeitgebern jederzeit frei, ohne Angabe von Gründen zu kündigen.

Unangemessen hohe Löhne können zu Arbeitsplatzabbau sowie zu Unternehmensschließungen oder -verlagerungen führen und damit wäre Arbeitnehmern, die dadurch ihren Job verlieren, wohl nicht gedient.
gastli
Zitat:
Damit erübrigt sich ja wohl jeglicher Versuch einer sachlichen Antwort auf den Diskussionsbeitrag.


Wenn dir meine Meinung nicht zusagt dann ist das dein gutes Recht.
Warum jedoch meine Meinung zu diesem Thema unsachlich sein soll kann ich nicht nachvollziehen.

Zitat:
Unangemessen hohe Löhne können zu Arbeitsplatzabbau sowie zu Unternehmensschließungen oder -verlagerungen führen und damit wäre Arbeitnehmern, die dadurch ihren Job verlieren, wohl nicht gedient.


Aber nur wenn profitsüchtige neoliberale Irre ihre Doktrin umsetzen.
Was ist ein unangemessen hoher Lohn?
Wir haben in Deutschland doch eher das Problem der unangemessen niedrigen Löhne.

http://www.jjahnke.net/iw.html
Simson
Zitat:
gastli hat am 17. Februar 2011 um 20:03 Uhr folgendes geschrieben:

Was ist ein unangemessen hoher Lohn?

Ein unangemessen hoher Lohn ist ein Lohn, der nicht zum wirtschaftlichen Ergebnis eines Unternehmens passt.
Adeodatus
Und in welchen Unternehmen (außer bei Vorständen der DAX Unternehmen) wird solch ein Lohn gezahlt?

Aus Sicht eines Unternehmers dürfte eigentlich jeder Lohn den er zahlen muss nicht zum wirtschaftlichen Ergebnis des Unternehmens passen.
Simson
Wenn konkrete Unternehmenszahlen vorgelegt werden, dann kann man sich auch über die Angemessenheit von Löhnen unterhalten.

Einen solchen Diskussionsansatz anhand von konkreten Unternehmenszahlen gab es hier vor Jahren schon einmal, der stieß aber auf wenig Interesse.

Ohne konkrete Zahlen stochert man im Nebel herum und kann alle möglichen Behauptungen aufstellen.
Adeodatus
Zitat:
Ohne konkrete Zahlen stochert man im Nebel herum und kann alle möglichen Behauptungen aufstellen.


Das ist aber nicht das Problem, denn das liegt wohl eher darin das sich die Deutsche Wirtschaft so pö a pö den Ast auf dem sie sitzt selbst absägt. Seit 1990 wird behauptet

- die Löhne in Deutschland sind zu hoch
- die Lohnnebenkosten sind zu hoch
- die Arbeitnehmer haben zu viel Urlaubstage
- die Arbeitnehmer haben zu viele Feiertage
dann zur Abwechslung
- Lohnerhöhungen schaden dem Wirtschaftsstandort Deutschland
- Bei Lohnerhöhungen muss Zurückhaltung geübt werden
- Der Kündigungsschutz gefährdet den Wirtschaftstandort. etc.

Gut nun haben wir Löhne die es ermöglichen das ein großer Teil der Arbeitnehmer inzwischen von Löhnen existieren muss oder darf die zum Leben zu niedrig und zum sterben zu hoch sind. Je mehr Menschen bei rasant steigenden Lebenshaltungskosten mit immer weniger Lohn auskommen müssen um so mehr sinkt der private Konsum der am Ende das wirtschaftlichen Ergebnis nicht nur eines Unternehmens negativ bestimmt.
Simson
Diesen allgemeinen Eindruck kenne ich ja.

Ein wirtschaftliches Ergebnis muss aber ganz konkret durch ein Unternehmen erzielt und Löhne könne nur auf dieser Grundlage gezahlt werden.

Pure Lohnerhöhungen würden zu Preissteigerungen führen.

Aus Unternehmenssicht könnten Preissteigerungen verringerte Absatzmengen nach sich ziehen. Der Umsatz bliebe eventuell gleich. Gleicher Umsatz bei gestiegenen Lohnkosten würde Arbeitsplatzabbau erfordern.

Könnten die Lohnerhöhungen über Preissteigerungen einfach so an die Kunden durchgereicht werden, entstünde Inflation, bei der Arbeitnehmer sicher nichts gewinnen.