Mindestlohn - Ein Mindestbetrag für jeden Bürger zum Leben

osslowsky
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 15. Juni 2008 um 09:30 Uhr folgendes geschrieben:

Klingt nicht schlecht. Wird sich aber mit dem deutschen Michel kaum machen lassen. Die gehen sogar noch auf Arbeit wenn der Boss ihnen das Geld immer weiter kürzt weil sie froh sind das sie Arbeit haben. Einige arbeiten buchstäblich für ein Apfel und ein Ei.


richtig, warum arbeiten wenn man den apfel und das ei geschenkt bekommt.
Blixus
Vor 18 Jahren habe ich mit ungefähr dem gleichen Lohn angefangen, für den fee jetzt arbeitet. Seit dem sind die Preise enorm gestiegen, die Löhne und Gehälter wurden im Verhältnis dazu doch eher bescheiden angehoben. Aber sie sind gestiegen. Wenigstens ist es im meinem Umkreis so.

Ich will wirklich nicht provozieren, ist eben nur meine Meinung. Für 6,30 € zu arbeiten finde ich nicht richtig. Oder umgedreht, für 6,30 € arbeiten zu lassen ist nicht in Ordnung.
Bernhard P.
Zitiat bilixus:

Zitat:
Ich will wirklich nicht provozieren, ist eben nur meine Meinung. Für 6,30 € zu arbeiten finde ich nicht richtig. Oder umgedreht, für 6,30 € arbeiten zu lassen ist nicht in Ordnung.


Sehe ich genauso. Während genug für diesen, oder noch weniger, Lohn arbeiten kennen auf der anderen Seite Unternehmer eben keine Skrupel für den Hundelohn arbeiten zu lassen. Warum sollten die auch Skrupel haben? Ihr Konto stimmt doch.
Ja und da sind wir wieder bei holgersheims Vorschlag der aber wie gesagt schon an der Zerstrittenheit und Trägheit einiger scheidern wird. Leider!
gastli
Zum besseren Verständnis:

Bernhard P.
Sehr aufschlussreich und auch lustig gemacht das Video über den Mindestlohn.

Wie jemand allerdings die 1,4 Kinder machen soll ist mir unklar. Grins!
die_gute_fee
Zitat:
Blixus hat am 15. Juni 2008 um 12:27 Uhr folgendes geschrieben:

Vor 18 Jahren habe ich mit ungefähr dem gleichen Lohn angefangen, für den fee jetzt arbeitet. Seit dem sind die Preise enorm gestiegen, die Löhne und Gehälter wurden im Verhältnis dazu doch eher bescheiden angehoben. Aber sie sind gestiegen. Wenigstens ist es im meinem Umkreis so.

Ich will wirklich nicht provozieren, ist eben nur meine Meinung. Für 6,30 € zu arbeiten finde ich nicht richtig. Oder umgedreht, für 6,30 € arbeiten zu lassen ist nicht in Ordnung.


Siehste, ich finde das voll in Ordnung. Ich habe zwei Einkommensquellen: den Job (30 Stunden im Monat) und Unterhaltszahlungen - zusammen knapp 500 Euro. Davon kann ich als Student ganz vernünftig leben...

Bernie: ich fürchte, es kommt unfreiwillig komisch rüber, wenn DU als Arbeitsloser zur Arbeitsverweigerung aufrufst. Ich finde da den Vorwurf der Trägheit auch nicht fair.
Bernhard P.
Zitat die gute fee:

Zitat:
Bernie: ich fürchte, es kommt unfreiwillig komisch rüber, wenn DU als Arbeitsloser zur Arbeitsverweigerung aufrufst. Ich finde da den Vorwurf der Trägheit auch nicht fair.


Das ist eben das Problem. Arbeit ist nicht gleich Arbeit. Das eine ist Ausbedeutung in unverschömtester Form. Man sollte daher den Thread doch von Anfang an und vor allem genauer lesen denn dann kommt man nämlich zu ganz anderen Schlussfolgerungen.

Wenigstens stimmen wir überein das der Vorwurf der Trägheit nicht o.k. ist denn die ARGEN werden dazu angehalten möglichst viele Gelder einzusparen nicht unbedingt dazu möglichst viele Leute wirklich in Arbeit zu bringen.
sunshine
Auf den Punkt gebracht. Top

Herasun
Das ist ja lustitsch!!!!

...................Traurig ist allerdings, daß offenbar nicht nur deutsche Unternehmer vom Mindestlohn nichts wissen wollen, sondern auch gaaanz, gaaanz viele Arbeitnehmer! ( So erlebt in diesem Forum! Ja Ja Ja Ja Ja )
gastli
Woche des Grundeinkommens
15. - 21. 09. 2008


Bestimmt auch in Ihrer Nähe.



klasxe
Ich glaube Ein gesetzlicher Mindestlohn kann die wachsende Armut durch Niedriglöhne stoppen.
Adeodatus
Ein Mindestlohn kann nicht nur die wachsende Armut stoppen sondern auch dazu beitragen das mehr Konsumiert wird was letzt endlich auch Arbeitsplätze schaffen kann.
Siehe Frankreich und England.

Aber nach Neolieberaler Lehre werden Millionen Arbeitsplätze vernichtet. Da immer nur die kurzfristige Gewinnmaximierung als Allgemeinziel steht. Das aber Mindestlöhne Langfristig größere Gewinne abwerfen können ignoriert man.
Bernhard P.
Vom 24. bis 26. Oktober 2008 soll, laut Informationen der Partei DIE LINKE, der 3. Grundeinkommenskongress an der Berliner Humboldt- Universität stattfinden.

Zitat:
Unter dem bedingungslosen Grundeinkommen wird ein Einkommen, das von einem politischen Gemeinwesen an alle seine Mitglieder

individuell,
in existenzsichernder Höhe,
ohne Bedürftigkeitsprüfung und
ohne Zwang zur Gegenleistung

ausgezahlt wird verstanden.


Nähere Informationen dazu finden sie hier:
http://www.grundeinkommen2008.org/

Quelle: Newaletter der Partei DIE LINKE vom 24.09.2008
Pfiffikus
Jaja, es kommt hin und wieder mal dieses Thema hoch. Da wird über ein bedingungsloses, existenzsicherndes Grundeinkommen palavert. Ich hab mal das Programm und einige Workshops überflogen. Da fand ich erstmal keinen Ansatzpunkt, wer dieses Einkommen finanzieren soll.

Das Ganze KANN nicht funktionieren, denn da wrid verlangt, dass dieses Einkommen existenzsichernd sein soll.
Zitat:
Zur Pluralität der in einer Grundeinkommensgesellschaft möglichen Lebensläufe gehört, als eine Option unter anderen, auch jene der Totalverweigerung, des Aussteigertums. Mit einem BGE ist es möglich, dauerhaft auf Kosten der Allgemeinheit zu leben – wenn das BGE denn wirklich bedingungslos ist.

Quelle: Mitwirkungspflichten in der Grundeinkommensgesellschaft?


Pfiffikus,
der ein funktionieren des BGE nur erkennen kann, wenn es so niedrig ist, dass so niedrig angesetzt ist, dass es gesamtgesellschaftlich genügend Anreize zur Arbeitsaufnahme bietet
gastli
Mindestlohn hilft sparen
Ein flächendeckender Mindestlohn von 7,50 Euro die Stunde würde die Steuerzahler nach Einschätzung der Bundesregierung um bis zu 1,5 Milliarden Euro im Jahr entlasten. Dies geht aus einer der FR vorliegenden Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linkspartei hervor.

BOHAHAHAHAHA
Pfiffikus
Zitat:
spidy hat am 15. September 2008 um 16:46 Uhr folgendes geschrieben:

Ein Mindestlohn kann nicht nur die wachsende Armut stoppen sondern auch dazu beitragen das mehr Konsumiert wird was letzt endlich auch Arbeitsplätze schaffen kann.

Das wirft natürlich die Frage auf, WAS mehr konsumiert wird.

Wird mehr Elektronik oder Spielzeug konsumiert, schafft es Arbeitsplätze in Fernost.
Wird plötzlich wieder eine Urlaubsreise möglich, schafft es Arbeitsplätze auf Mallorca.
Wird ein neuer Kühlschrank angeschafft, sichert es Arbeitsplätze in Slowenien.
Kann man wieder mehr mit dem Auto durch die Gegend heizen, freuen sich die Scheichs über sprudelnde Einnahmen.
...


Pfiffikus,
der darauf hinweist, dass nicht aller Mehrkonsum in neue deutsche Arbeitsplätze munden wird
Adeodatus
Zitat:
Pfiffikus hat am 16. Oktober 2008 um 18:13 Uhr folgendes geschrieben:

Zitat:
spidy hat am 15. September 2008 um 16:46 Uhr folgendes geschrieben:

Ein Mindestlohn kann nicht nur die wachsende Armut stoppen sondern auch dazu beitragen das mehr Konsumiert wird was letzt endlich auch Arbeitsplätze schaffen kann.

Das wirft natürlich die Frage auf, WAS mehr konsumiert wird.

Wird mehr Elektronik oder Spielzeug konsumiert, schafft es Arbeitsplätze in Fernost.
Wird plötzlich wieder eine Urlaubsreise möglich, schafft es Arbeitsplätze auf Mallorca.
Wird ein neuer Kühlschrank angeschafft, sichert es Arbeitsplätze in Slowenien.
Kann man wieder mehr mit dem Auto durch die Gegend heizen, freuen sich die Scheichs über sprudelnde Einnahmen.
...


Pfiffikus,
der darauf hinweist, dass nicht aller Mehrkonsum in neue deutsche Arbeitsplätze munden wird


Die Arbeiter können nichts dafür das Deutschlands Ölquellen unter arabischen Sand verbuttelt sind, sie können nichts dafür das Urlaub in Deutschland oftmals teurer ist als im Ausland, sie können auch nichts dafür das Firmen ihre Produktion wegen der Gewinnmaximierung ins billigere Ausland verlagern, Arbeiter können keine Rahmenbedingungen für eine gerechtere Gesellschaft schaffen. Aber eines können sie mehr konsumieren wenn sie besser bezahlt werden und das dient nicht nur den von Dir aufgezählten sondern dem ganzen System angefangen von den klammen Renten und Krankenkassen über die sozialen Sicherungssysteme zum Bildungssektor. Also nichts spricht gegen einen Mindestlohn.
kritiker
Zitat:
spidy hat am 16. Oktober 2008 um 19:47 Uhr folgendes geschrieben:
...Also nichts spricht gegen einen Mindestlohn.

das hat auch eine andere gazette festgestellt

Zitat:
Pfiffikus,
der darauf hinweist, dass nicht aller Mehrkonsum in neue deutsche Arbeitsplätze munden wird

man kann sich aber auch nochmals auf dieser seite kundig machen, und zum beispiel dieses lesen!
bis dann
Pfiffikus
Zitat:
spidy hat am 16. Oktober 2008 um 19:47 Uhr folgendes geschrieben:

sie können nichts dafür das Urlaub in Deutschland oftmals teurer ist als im Ausland, ...

... und durch eine Mindestlohnregelung keinesfalls preiswerter wird.


Zitat:
spidy hat am 16. Oktober 2008 um 19:47 Uhr folgendes geschrieben:

Aber eines können sie mehr konsumieren wenn sie besser bezahlt werden und das dient nicht nur den von Dir aufgezählten sondern dem ganzen System angefangen von den klammen Renten und Krankenkassen über die sozialen Sicherungssysteme zum Bildungssektor.

Für die auswärtig erbrachten Leistungen (ausgenommen auswärtigen Urlaub) kann ich dir wenigstens mit 19% zustimmen. Soweit nützt es allen.


Zitat:
spidy hat am 16. Oktober 2008 um 19:47 Uhr folgendes geschrieben:

Also nichts spricht gegen einen Mindestlohn.

So pauschal würde ich das nicht schreiben.


Herasun hat nicht geruht, mir auf diese Frage zu antworten:
Zitat:
Pfiffikus hat am 28. September 2008 um 23:00 Uhr folgendes geschrieben:

Nachdem ich zum wiederholten Male geschildert habe, wie es diesen Leuten bei einem bedingungslosen Grundeinkommen gehen kann, bitte ich dich an dieser Stelle mal, zu schildern, plausible Szenarien zu schildern, wie es ihnen bei einem zu zahlenden Mindestlohn ergehen wird!

Gemeint ist der Personenkreis, der aufgrund der angeborenen geistigen Fähigkeiten nicht in der Lage ist, in unserer hochtechnisierten und hochspezialisierten Gesellschaft pro Stunde so viel Wert zu schöpfen, wie es einem Mindestlohn entspricht.

  1. Wie wird es dem genannten Personenkreis unter den Bedingungen eines gesetzlichen Mindestlohnes ergehen? Werden diese in der Lage sein, überhaupt einen Job auf dem privaten Arbeitsmarkt finden?
  2. Wie soll verhindert werden, dass diese Mindestlohnregelungen durch diverse Tricks
    - Scheinselbständigkeiten
    - Abrechnung auf Provisions- oder Akkordbasis
    - Infragestellen von Arbeitszeit als Wartezeit, Bereitschafts- oder Wegezeit
    - ...
    unterlaufen werden. Sogar im Baugewerbe, welches bereits jetzt einem Mindestlohn unterliegt, wurden Löhne unter drei Euro bezahlt. Hier im Forum war darüber zu lesen.


Zu a) würden mir nur steuersubventionierte Jobs einfallen, die den bereits heute schon existierenden HartzIV-Aufstockern entsprechen würden. Eine Einladung zum Missbrauch durch Dumpinglöhne!
Zu b) fiele mir nur eine noch stärkere Bespitzelung von Baustellen und anderen Arbeitsplätzen durch den Zoll und solche Behörden ein. Nebenbei bemerkt verursachen solche Kontrollen nicht nur Kosten der Steuerzahler für den Zoll, sondern auch Kosten für die Unternehmer, wenn deren Personal und die Büros zwecks Akteneinsicht blockiert werden und für die eigentlichen Arbeiten nicht zur Verfügung stehen.

Möglicherweise kann Spidy meine Bedenken gegen einen Mindestlohn noch ausräumen, bevor er hier schreiben kann, dass nichts gegen einen Mindestlohn spräche.


@kritiker
Wenn du meine Beiträge hier im Forum aufmerksam gelesen hast, so wirst du merken, dass ich mich schon eingehend mit der Materie beschäftigt habe. Und so unterstütze ich bekanntlich einen anderen Vorschlag zur Abschaffung von HartzIV.

Nur bin ich jetzt nicht bereit, auf deinen Vorschlag hin die komplette DGB-Seite zum Thema Mindestlohn auf der Suche nach deinen Argumenten zu durchforsten. Die solltest du schon selber finden.
Statt dessen schlage ich vor, du zeigst mir einen ganz konkreten Link in diese Seite, wie der DGB über die beiden von mir beschriebenen Probleme schreibt.


Mit der von mir favorisierten Lösung zur Abschaffung von HartzIV könnten sogar viele Annehmlichkeiten für Urlauber in Deutschland preiswerter werden. FuchsBernie würde dann eins dieser Werkzeuge in die Hand bekommen und froh sein, endlich wieder einen Job zu haben. Er wird sich in einem Erfurter Hotel um das Wohl der dortigen Urlauber kümmern dürfen.



Pfiffikus,
der ein bedingungsloses Grundeinkommen als die geeignetere Lösung ansieht
Herasun
Ach, Pfiffikus, da ich offensichtlich (und neben mir viele andere auch) nicht meinen Mindestlohn bekomme - dein Bürgergeld allerdings auch in weiter Ferne zu liegen scheint, habe ich die bessere Idee:
Gründen wir einfach eine neue Partei!
Wie sie heißen soll, weiß ich schon:
Partei der Phantasten
Vielleicht kannst du ja schon so`n paar Programmpunkte ausarbeiten?!