Mindestlohn - Ein Mindestbetrag für jeden Bürger zum Leben

Herasun
Zitat:
Original von spidy

In ihrer Studie plädieren die Wissenschaftler für die schrittweise Einführung von Mindestlöhnen, um Arbeitsplätze für Geringqualifizierte auch gegen eine zunehmende Konkurrenz von ausländischen Beschäftigten zu sichern. In Großbritannien habe die Einführung positive Beschäftigungseffekte gebracht. Gedacht sei dabei nach Angaben der Wissenschaftler an 7,50 Euro im Westen und sechs bis 6,50 Euro im Osten, sagte Bosch. Für Jugendliche unter 21 Jahren seien auch niedrigere Raten denkbar. (dpa)


Im Übrigen hat nicht nur in Großbritannien die Einführung eines Mindestlohns positive Beschäftigungseffekte gebracht.
Immerhin gibt es in der EU 25 Staaten mit festgelegtem Mindestlohn, der gesetzlich einklagbar ist und bislang keinerlei Arbeitsplätze vernichtet hat!
Wie das?
Seidemann
Zitat:
Original von Herasun
... sollte eigentlich nach so langer zeit nicht mehr zwischen ost und WEST differeziert werden...


Das ist auch das Problem in Deutschland. Man hält sich nicht einmal an das Grundgesetz, wo eindeutig steht das alle Menschen gleich behandelt werden müssen. Es wird meist so ausgelegt wie man möchte, wie es in den Kram passt. So lange keiner dagegen klagt...
Simson
Zitat:
Original von Herasun
Zitat:
Original von spidy

In ihrer Studie plädieren die Wissenschaftler für die schrittweise Einführung von Mindestlöhnen, um Arbeitsplätze für Geringqualifizierte auch gegen eine zunehmende Konkurrenz von ausländischen Beschäftigten zu sichern. In Großbritannien habe die Einführung positive Beschäftigungseffekte gebracht. Gedacht sei dabei nach Angaben der Wissenschaftler an 7,50 Euro im Westen und sechs bis 6,50 Euro im Osten, sagte Bosch. Für Jugendliche unter 21 Jahren seien auch niedrigere Raten denkbar. (dpa)

für mich stellt sich hier nur eine frage, wer bezahlt diese "pseudowissenschaftler", die so einen unfug von sich geben? damit endlich die mauer "in den köpfen" beseitigt wird, sollte eigentlich nach so langer zeit nicht mehr zwischen ost und WEST differeziert werden! ich kann diesen s c h w a c h s i n n nicht mehr verstehen!


Ich verstehe es, weil ich seit mehr als zehn Jahren die Realität in einem Ostthüringer mittelständischen Unternehmen erlebe, das auf dem Weltmarkt agiert und in diesem Zeitraum die Löhne von etwa 60 Prozent auf etwa 90 Prozent des Westniveaus steigern konnte, mehr als 50 neue Arbeitsplätze geschaffen hat, ausbildet, Schwerbehinderte beschäftigt, Steuern zahlt und spendet. Höhere Löhne, so wünschenswert sie für den Einzelnen auch sein mögen, wären einer solchen Entwicklung nicht dienlich gewesen.

Wer das nicht versteht und andere des S c h w a c h s i n n s bezichtigt, hat keine Ahnung von wirtschaftlichen Realitäten und Zusammenhängen. Er versteht sich offenbar nur aufs Fordern und Meckern.

Zitat:
Original von Herasun
ich kann auch nicht verstehen wie dieses forum zensiert wird!!!


Für mein Empfinden ist hier viel zu viel toleriert worden. Und wenn das so bleiben sollte, dann sehe ich das Forum in Gefahr.
Herasun
Zitat:
Original von Simson
Ich verstehe es, weil ich seit mehr als zehn Jahren die Realität in einem Ostthüringer mittelständischen Unternehmen erlebe, das auf dem Weltmarkt agiert und in diesem Zeitraum die Löhne von etwa 60 Prozent auf etwa 90 Prozent des Westniveaus steigern konnte, mehr als 50 neue Arbeitsplätze geschaffen hat, ausbildet, Schwerbehinderte beschäftigt, Steuern zahlt und spendet. Höhere Löhne, so wünschenswert sie für den Einzelnen auch sein mögen, wären einer solchen Entwicklung nicht dienlich gewesen.


Zunächst mal: Ich finde es durchaus positiv, wenn du derartige Erfahrungen machen konntest und von der Expansion des Unternehmens, in dem du beschäftigt bist, auch profitierst.

Das ist aber nicht Realität, sondern leider die Ausnahme.
Was du also seit über 10 Jahren erlebst, ist einfach nur ein positiver Einzelfall, für dich ein Glücksfall, im wilden Osten einfach nur Zufall.

Deine 90 Prozent wären für die meisten Schaffenden wie ein Sechser im Lotto!
Ich gehe davon aus, daß es nicht an mangelnder Arbeitsmoral und fehlendem Engangement liegt, wenn Andere von solchen Zahlen nur träumen.
Kann es sein, daß es dir nicht gelingt, über den eigenen Tellerrand hinauszuschaun?
Simson
Daß die Entwicklung in meinem Unternehmen einfach nur ein zufälliger Glücks- und Einzelfall sein soll, ist eine ziemlich unverfrorene Unterstellung.

Vielleicht solltest Du mal in andere Teller hineinschauen? Vielleicht könntest Du Dich mal damit beschäftigen, wie Arbeit und Geld entstehen? Das Sozialismus-typische Anwerfen der Gelddruckmaschine oder Torsten´s abwegige Theorien werden dabei nicht zum Erfolg verhelfen, jedenfalls nicht längerfristig.

Mein Bekanntenkreis umfaßt, wie hier schon einmal erwähnt, mehr als einhundert Personen von nicht arbeitsfähigen Menschen über Langzeitarbeitslose und Personen in unterschiedlichsten Berufen bis hin zum Landtagsabgeordneten.

Wenn wir dann wieder von mir zur Sache kommen könnten, danke!
Herasun
Zitat:
Original von Simson
Wenn wir dann wieder von mir zur Sache kommen könnten, danke!


Liebend gern!
Wenn es da nicht Leute gäbe, die ihre persönlichen Erfahrungen auf alles und jeden übertragen möchten. Und dann ganz erstaunt tun, wenn jemand anderer Meinung ist als sie!!!
Ich grüße alle Ignoranten und Gesundbeter des Kapitalismus!!
Aber auch alle meine Freunde!
Gute Nacht, ihr alle!
Simson
@ Herasun:

S c h w a c h s i n n i g e, Ignoranten und Gesundbeter empfindest Du um Dich herum. Sind Dir auf der Autobahn schon mal lauter Geisterfahrer entgegengekommen?

Gute Nacht, Herasun!
Herasun
Na, du bist ja ein ganz ein Schlauer!
Weißt, was ich empfinde, bevor ich es selbst in Worte fassen kann und in diesem Rahmen auch keineswegs will!
Aber daß du für mich denkst, beunruhigt mich schon!
Allerdings nicht so, daß ich nicht schlafen könnte!
Golfi
Man hört sich das einer an. Ihr habt fast die selbe Einstellung zum Thema und geht euch sowas von an die Gurgel? Überlegr doch mal - Ist das nötig?

Irgendwie ist doch eigentlich jeder für den Mindestlohn. Mir gefällt der Gedanke auch sehr gut.
Simson
Viele wollen mehr Geld, das ist richtig. Nur wie man dazu kommt, darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen und Vorstellungen.
Herasun
Zitat:
Viele wollen mehr Geld, das ist richtig. Nur wie man dazu kommt, darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen und Vorstellungen.


Genau. Und die edelste und aufrichtigste Art, zu Geld zu kommen, ist wohl ehrliche Arbeit.
Wenn aber gerade in Deutschland trotz ehrlicher Arbeit viele Menschen ihre eigene Existenz nicht sichern können und z.B. auf ergänzendes ALGII angewiesen sind, dann ist es höchste Zeit für einen Mindestlohn!
Einen Mindestlohn, der genau Jene unabhängig macht von staatlichen Almosen!
Simson
Ein Mindestlohn darf aber nicht dazu führen, daß Menschen in gering bezahlten Beschäftigungsverhältnissen ihre Arbeit verlieren und zu Arbeitslosen oder zu Schwarzarbeitern werden. Das ist die Gefahr, die im Mindestlohn liegt.

Im Baubereich haben wir Mindestlöhne und ich sehe nicht, daß sich die Situation für ostdeutsche Baubetriebe und ihre Mitarbeiter gebessert hätte, im Gegenteil. Drei Freunde bzw. Bekannte von mir aus Gera arbeiten nun mittlerweile bei Baufirmen im Westen. Ein weiterer Fliesenleger aus Gera, den ich kenne, ist höchstens noch sporadisch in seinem Beruf tätig.
gastli
Zitat:
Original von Simson
Ein Mindestlohn darf aber nicht dazu führen, daß Menschen in gering bezahlten Beschäftigungsverhältnissen ihre Arbeit verlieren und zu Arbeitslosen oder zu Schwarzarbeitern werden. Das ist die Gefahr, die im Mindestlohn liegt.

Im Baubereich haben wir Mindestlöhne und ich sehe nicht, daß sich die Situation für ostdeutsche Baubetriebe und ihre Mitarbeiter gebessert hätte, im Gegenteil. Drei Freunde bzw. Bekannte von mir aus Gera arbeiten nun mittlerweile bei Baufirmen im Westen. Ein weiterer Fliesenleger aus Gera, den ich kenne, ist höchstens noch sporadisch in seinem Beruf tätig.


Ich denke nicht, das Menschen in gering bezahlten Beschäftigungsverhältnissen arbeitslos werden. Sie erhalten dann endlich einen angemessenen Lohn. Denn wenn egal wo und in welcher Branche der gleiche Mindestlohn gezahlt werden muss ist die Welt nämlich in Ordnung. Schwarzarbeit ? Warum wenn ich genügend Lohn für die ehrliche Variante erhalte. Arbeitgeber die trotzdem Schwarzarbeit anbieten werden rigeros zur Anzeige gebracht. Arbeitgeber die den Mindestlohn unterwandern werden wie in Holland üblich, hart bestraft.
Und du kannst mir glauben das funktioniert.
Torsten
Zitat:
Original von Simson
Ein Mindestlohn darf aber nicht dazu führen, daß Menschen in gering bezahlten Beschäftigungsverhältnissen ihre Arbeit verlieren und zu Arbeitslosen oder zu Schwarzarbeitern werden. Das ist die Gefahr, die im Mindestlohn liegt.


Falsch. Gerade die miesestbezahlten Berufe (Wachgewerbe, Gastronomie, Friseurhandwerk usw.) sind z.B. nicht ins Ausland verlagerbar. In den der BRD ähnlichen Industriestaaten, welche einen gesetzlichen Mindestlohn eingeführt haben (z.B. Irland, Großbritannien), ging die Arbeitslosigkeit ZURÜCK.
Simson
@ gastli:

Schwarz frisiert wird bereits bei den jetzigen Friseurlöhnen. Und geringbezahlte Beschäftigungen sind auch in noch größerem Maße wegrationalisierbar als bereits geschehen.
gastli
Schwarz frisiert wird immer. Sogar mit blonden Strähnchen.
Simson
großes Grinsen
Herasun
Zitat:
Original von gastli
Schwarz frisiert wird immer. Sogar mit blonden Strähnchen.


Finde den starken Kontrast aber äußerst unnatürlich. großes Grinsen

Aber mal ganz ohne Ulk: Die geringe Entlohnung z.B. in diesem Gewerbe ist es doch, die zu Schwarzarbeit führt!
Bei angemessener Entlohnung wird kaum ein/e Friseur/in das Bedürfnis haben auch nach Feierabend weiterzuarbeiten.
Simson
Kunde und Friseur(in) haben ein gemeinsames Interesse, wenn die Dienstleistung im Bereich der Schattenwirtschaft erbracht wird. Ich habe aus dem Bekanntenkreis von zwei Friseurinnen gehört, die Kunden in ihrem privaten Wohnhaus "unter der Hand" frisieren. Dem Kunden und dem Dienstleister sind das Sozialversicherungs- und Steuersystem dann herzlich egal. Wenn durch einen hohen Mindestlohn die offiziellen Ladenpreise steigen würden, würde eine Tendenz zur Schattenwirtschaft nicht abgeschwächt sondern verstärkt.

Nebenbei bemerkt ist Friseur(in) ein Trinkgeldberuf, was man bei der Betrachtung der geringen Stundenlöhne nicht ganz vergessen sollte. Außerdem ist Friseurin ein relativ gern erlernter Beruf, was zu einem gewissen Überangebot an Friseurinnen führt, das wiederum niedrige Löhne in der Branche nach sich zieht.

Für gefragte und knappe Arbeitskräfte muß ein Unternehmer nach wie vor höhere Löhne bezahlen.
Herasun
Zitat:
Original von Simson
Wenn durch einen hohen Mindestlohn die offiziellen Ladenpreise steigen würden, würde eine Tendenz zur Schattenwirtschaft nicht abgeschwächt sondern verstärkt.


Woher rühren denn deine Kenntnisse?
Erfahrungen dazu gibt es hierzulande keine, in anderen Staaten wohl, dort funktioniert es offensichtlich auch.
Ob nun mit oder ohne Friseur. cool

Ein/e Friseur/in in einem Arbeitsverhältnis hat, bei guter Entlohnung, nach Feierabend bestimmt keinerlei Bedürfnis,nochmals in den Ring zu steigen.

Zitat:
Nebenbei bemerkt ist Friseur(in) ein Trinkgeldberuf, was man bei der Betrachtung der geringen Stundenlöhne nicht ganz vergessen sollte. Außerdem ist Friseurin ein relativ gern erlernter Beruf, was zu einem gewissen Überangebot an Friseurinnen führt, das wiederum niedrige Löhne in der Branche nach sich zieht.


Und für dieses Überangebot wird nun der Betreffende selbst verantwortlich gemacht, indem er sich mit Minilöhnen zufrieden geben muß.
Ein Trinkgeld ist schließlich keine kalkulierbare Größe und schlußendlich kann ich nur mit dem Einkommen rechnen, was tatsächlich auf meinem Lohnschein steht.

Zitat:
Für gefragte und knappe Arbeitskräfte muß ein Unternehmer nach wie vor höhere Löhne bezahlen.


Nur mal so: Friseure/innen sind gefragte und gesuchte Arbeitskräfte!
Sie sind nur eins nicht: knapp. Weil: Arbeitslose sind generell nicht knapp!
Deshalb kann man sie (so wie viele andere auch) im untersten Lohnsektor beschäftigen!
Und nur deshalb blüht die Schattenwirtschaft!