Herasun
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Original von Simson
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Original von Herasun
Schöne Worte helfen zwar auch Keinem, aber man kann sich ja zwischenzeitlich darauf einigen, daß schöne Worte die Wahrheit ersetzen sollen. |
Vielleicht kann man sich auch darauf einigen, daß Du und Deine politischen Freunde künftig wieder im alleinigen Besitz der Wahrheit sind. Das würde viele Diskussionen hier ersparen und man könnte die Äußerung anderer Meinung hier wirksam unterbinden. |
@ Simson, tu mir doch bitte den Gefallen und wirf nicht Alle und Alles in eine Tüte, nur, weil es dann leichter ist, darauf rumzutrampeln!
An dieser Stelle mal etwas zur Klarstellung für dich und für alle anderen "Linkenhasser":
Ich bin weder in einer Partei organisiert, noch sympathisiere ich mit irgendeiner, noch bin ich Mitglied in irgendeinem Verein, außer in meinem Sportverein.
Was du und andere hier von mir zu lesen bekommen, spiegelt einzig und allein meine ureigenste Meinung wider, die ich mir erlaube aufgrund meiner Erfahrungen zu bilden.
Und daß ich diese Meinung nun einmal gern geradeheraus äußere und nicht von hinten durch die Brust ins Auge transportiere, tut mir nicht leid!
Weil:
Das bin ich, und so gedenke ich auch zu bleiben. Im Gegensatz zu Verstoßener beschädige ich damit jedenfalls höchstens mein eigenes Image!
Warum du bei jedem noch so unverfänglichen Beitrag von mir abgehst wie eine V1, erschließt sich mir allerdings nicht!
Ist auch nicht so wichtig, denn:
Ein Mindestlohn ist für viele Menschen wichtiger als persönliche Differenzen irgendwelcher Leute in irgendeinem Forum!
Simson
Auch ich bin für gute und steigende Löhne. Da ich ein wenig von Finanzen und Ökonomie verstehe und praktische Erfahrungen auf diesem Gebiet habe, weiß ich aber, daß gute Umsätze und eine gute Produktivität die Voraussetzung für gute Löhne sind. Eine Firma, die keine höheren Umsätze und keine höhere Produktivität erreichen kann, kann der Gesamtheit ihrer Mitarbeiter auch keine höheren Löhne zahlen. Sie wird im Falle gesetzlich erzwungener Lohnerhöhungen Mitarbeiter entlassen oder ganz schließen müssen.
Ich bin dafür, daß die Lohnfindung in der Hand der Tarifpartner bleibt und daß auf Wunsch der Tarifpartner ausgehandelte Tariflöhne ins Arbeitnehmer-Entsendegesetz aufgenommen und für allgemeinverbindlich erklärt werden, wie es für einige Branchen der Fall ist.
Höhere Löhne lassen sich nicht einfach per Gesetz beschließen, höhere Löhne müssen am Markt verdient werden (können).
orca
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Original von Simson
Da ich ein wenig von Finanzen und Ökonomie verstehe und praktische Erfahrungen auf diesem Gebiet habe ... |
... bist Du eben zum Mitreden unqualifiziert. Ein wenig Milchmädchenrechnen reicht leider nicht. In Deiner "Rechnung" fehlen z.B. die ständig steigenden Profite der Großschmarotzer und die Erklärung des Kunststücks, wie unterbezahlte Produzenten als Konsumenten aufschwungwirksam werden sollen.
Herasun
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Original von Verstoßener
..... wie unterbezahlte Produzenten als Konsumenten aufschwungwirksam werden sollen. |
Das erachte ich für das wichtigste Argument überhaupt!
Deutschland als Exportweltmeister hat Absatzschwierigkeiten im Binnenmarkt!
Woran das wohl liegen mag?
Ich hab`s! Das ist die beginnende Revolte! Die Leute haben ihre Kohle alle unter`m Kopfkissen versteckt und verweigern den Konsum!
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Original von Simson
Höhere Löhne lassen sich nicht einfach per Gesetz beschließen, höhere Löhne müssen am Markt verdient werden (können). |
In manchen Dingen bin ich ja bissel blöd.
Aber mitunter habe ich den Eindruck, daß höhere Löhne durchaus verdient werden würden, wenn das liebe Geld nicht irgendwo hängenbliebe, bevor es bei dem lohnabhängig Beschäftigten ankommt.
Denn von Finanzen und Ökonomie verstehe ich auch ein wenig.
Schließlich leite ich seit über 30 Jahren erfolgreich ein gutgehendes kleines Familienunternehmen...
Simson
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Original von Verstoßener
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Original von Simson
Da ich ein wenig von Finanzen und Ökonomie verstehe und praktische Erfahrungen auf diesem Gebiet habe ... |
... bist Du eben zum Mitreden unqualifiziert. Ein wenig Milchmädchenrechnen reicht leider nicht. In Deiner "Rechnung" fehlen z.B. die ständig steigenden Profite der Großschmarotzer und die Erklärung des Kunststücks, wie unterbezahlte Produzenten als Konsumenten aufschwungwirksam werden sollen. |
Mein Formulierung "ein wenig" könnte vielleicht auch eine zurückhaltende Formulierung gewesen sein und Deine Einschätzung über meine Qualifikation zum Mitreden unzutreffend, anmaßend und daneben.
In Unternehmen mit hohen Umsätzen, hoher Produktivität und ordentlichen Gewinnen sind Mindestlöhne kein Thema. Auf die Deutsche Bank zum Beispiel hätte ein Mindestlohngesetz wohl keinerlei direkten Einfluß. Dort gibt es vermutlich keine Beschäftigten mit weniger als 7,50 Euro Stundenlohn.
Auf ostdeutsche Unternehmen am Rande der Wirtschaftlichkeit könnte ein einheitlicher gesetzlicher Mindestlohn von 7,50 Euro schon erhebliche Auswirkungen haben. Der Friseurladen beispielsweise, in den ich regelmäßg gehe, hatte eine Inhaberin und drei Angestellte. Bei etwa 100 Prozent Lohnerhöhung und entsprechender Preissteigerung im Falle des Inkrafttretens eines einheitlichen gesetzlichen Mindestlohnes von 7,50 Euro brauche ich nicht viel Fantasie, um mir auszumalen, daß dort dann höchstens noch zwei Angestellte frisieren werden. Wenn überhaupt. Es geht im Osten Deutschlands aber um mehr als meinen Friseurladen.
Die These, man muß den Leuten nur Geld in die Hand geben und dadurch beginnt ein Aufschwung, halte ich für unzutreffend.
Simson
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Original von Herasun
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Original von Verstoßener
..... wie unterbezahlte Produzenten als Konsumenten aufschwungwirksam werden sollen. |
Das erachte ich für das wichtigste Argument überhaupt!
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Unterbezahlt sind in meinen Augen nur geringbezahlte Beschäftigte in gutverdienden Unternehmen. Und da muß dann bei den Tarifverhandlungen irgendetwas schiefgelaufen sein und für die Zukunft geändert werden.
Niedrigbezahlte Beschäftigte in Unternehmen, die keinen oder wenig Gewinn erzielen, sind nicht unterbezahlt. Sie werden im Rahmen der Möglichkeiten der beschäftigenden Unternehmens bezahlt.
Herasun
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Original von Simson
Unterbezahlt sind in meinen Augen nur geringbezahlte Beschäftigte in gutverdienden Unternehmen. Und da muß dann bei den Tarifverhandlungen irgendetwas schiefgelaufen sein und für die Zukunft geändert werden. |
Solche Anschauungen sind einfach blauäugig.
Wo ein Millionenheer von Arbeitslosen vor der Tür steht, muß der Unternehmer nicht sonderlich erfinderisch sein (vor allem wird er ja auch von keiner Seite gezwungen, sich an Tarifabschlüsse zu halten), um dem armen Wicht seine Entlohnung zu offerieren:
Entweder du arbeitest für 3 Geld 80 oder ein Anderer ist so blöd!
Die tatsächlich großen Unternehmen, die sich wahrhaftig an Tarifverträge halten müßten, fehlen hier im Osten doch komplett.
Simson
Nach Deiner Anschauung müßten sich die kleinen und mittleren Unternehmen in Ostdeutschland ja eine goldene Nase verdienen.
Erstens glaube ich das nicht. Und zweitens müßten sich dann die Gewerkschaften, die Belegschaften oder die einzelnen Arbeitnehmer für höhere Löhne stark machen.
PS.:
Ich arbeite in einem mittelständischen Unternehmen, daß sich an ausgehandelte Tarifverträge hält. Und ich weiß, was es für einen ehemaligen VEB bedeutet (hat), sich auf marktwirtschaftliche Verhältnisse umzustellen und innerhalb eines Zeitraums von etwa 20 Jahren westdeutsche Produktivität und Löhne zu erreichen. Bisher sind erst 17 Jahre vergangen.
Herasun
| Zitat: |
Original von Simson
Nach Deiner Anschauung müßten sich die kleinen und mittleren Unternehmen in Ostdeutschland ja eine goldene Nase verdienen.
Erstens glaube ich das nicht. Und zweitens müßten sich dann die Gewerkschaften, die Belegschaften oder die einzelnen Arbeitnehmer für höhere Löhne stark machen. |
Erstens weiß ich es besser, und zweitens halten die Belegschaften geflissentlich still oder die Schn...., aus bereits genannten Gründen.
aeffchen
@simson, ich gebe dir ja in einigen Punkten, die ich bisher von dir gelesen habe, recht.
Und ich zumindest sehe ja auch ein dass es einige Firmen gibt die gar nicht in der Lage sind vernünftige Löhne zu zahlen. Aber genau die Firmen müssen in die Lage versetzt werden mehr zu zahlen.
Den an einen kommst auch du nicht vorbei.
Die Leute können nur soviel kaufen wie sie Geld haben. Und viele Firmen haben nur deswegen nicht die Möglichkeit mehr zu zahlen weil sie, eben wegen mangelnden Kaufes, nicht genug einnehmen.
Nun kann man doch aber nicht verlangen dass diejenigen, die schon an der untersten Grenze des Lohnes sind, noch weiter verzichten damit es diesen Firmen besser geht. Das finde ich als falschen Ansatzpunkt.
jandark
Zu dem Beispiel Friseur:
Gibt es denn Friseure, die ihren Angestellten mehr zahlen? wesentlich wahrscheinlich nicht. Also was würde denn passieren, wenn ALLE Friseure sich an höhere Löhne halten müßten?
Einzig die Kröte, die wir alle bereit sein müßten zu schlucken, nämlich dementsprechend auch höhere Preise zu zahlen, ist vielleicht nicht jedem so klar.
gruß
jandark
aeffchen
Eben, ein Friseur kann einfach nicht mehr zahlen.
Aber die Beschäftigten von ihm können auch nicht viel ausgeben um anderen Firmen mehr Einkünfte zu ermöglichen.
Den Beschäftigten weniger zahlen um den Friseur zu erhalten? Nicht sinnvoll.
Den Beschäftigten Mindestlohn zahlen? Nicht möglich.
Der Firma ermöglichen mehr Lohn zu zahlen?
Solang es Firmen gibt die sinnlos viele Millionen scheffeln möglich !
Simson
Nach der Währungsreform 1948 in Westdeutschland erhielt jeder Bundesbürger 40 DM und einen Monat später noch einmal 20 DM. Bargeld wurde im Verhältnis 100,00 Reichsmark zu 6,50 Deutsche Mark umgetauscht. Nach dieser Währungsreform waren etwa 13 Milliarden DM in Umlauf. Heute sind weit über 1.000 Milliarden Euro in Deutschland im Umlauf.
Zur Währungsunion 1990 wurden Löhne, Gehälter, Renten, Mieten und andere wiederkehrende Zahlungen von DDR-Bürgern 1:1 umgestellt. Bargeld und Bankguthaben wurden in der Regel bis zu 4.000 DDR-Mark 1:1 und darüber hinaus 2:1 umgestellt. Es war im Osten Deutschlands nach der Währungsunion reichlich Geld im Umlauf.
Die damals im Gegensatz zu heute reichlich vorhandene Kaufkraft im Osten Deutschlands hat eben nicht automatisch zu einem Wirtschaftsaufschwung hier geführt.
aeffchen
Davon abgesehen dass vieles was 1:1 getauscht wurde (Miete) wenig später stark stieg, sind aufgrund von hoher Arbeitslosigkeit (aber auch anderen Gründen), im laufe der Zeit die Geldmengen stark gesunken die im Umlauf waren.
jandark
| Zitat: |
Original von Simson
Die damals im Gegensatz zu heute reichlich vorhandene Kaufkraft im Osten Deutschlands hat eben nicht automatisch zu einem Wirtschaftsaufschwung hier geführt. |
So ganz geeignet als Gegenbeweis ist dieses Beispiel aber nicht. Damals gab es doch einen regelrechten Hunger nach Waren, die eben nicht hier produziert wurden. Das wäre heute zumindest nicht ganz so deutlich. Wenngleich Du recht hast, daß höhere Löhne nicht 1:1 dazu führen, daß nur unsere Wirtschaft davon profitiert.
gruß
jandark
Simson
Die Geldmengen hier sind gesunken, weil es mit der Wirtschaft hier eben nicht wie gewünscht aufwärts gegangen ist. Das bei den Leuten zu Zeiten der Wende vorhandene Geld hat die Wirtschaft hier eben nicht angekurbelt.
aeffchen
Soweit gebe ich dir auch Recht @simson.
Nur ist das eine Feststellung die die meisten kennen. Eine Lösung ist kaum ersichtlich dabei.
Ich kenne auch einige Chefs die mehr zahlen würden wenn sie könnten oder mehr einstellen würden. Nur können die es halt nicht.
Hier hilft es nicht die Entwicklungen der Vergangenheiten aufzuzählen, die du ja selber siehst. Die Frage ist doch wie rauskommen.
Und hier muss ich teilweise meine Ansichten mit den Verstoßenen teilen.
Die sinnlosen Millionen bestimmter Firmen und Personen müssten geschröpft und den Umlauf von unten zugeführt werden. Hierbei meine ich nicht nur das gemeine Volk sondern auch die mittleren Betriebe.
Nur sehe ich keine Möglichkeit in einen Land allein dies durchzusetzen.
Simson
Man kann wohl überlegen oder versuchen, anderen Firmen oder Menschen Geld, das sie verdient haben, über Steuern oder andere staatliche Zwangsmaßnahmen einfach wieder wegzunehmen. Man könnte als jemand, der zu Geld kommen will, allerdings auch selbst Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die vom Geld anderer Firmen oder Menschen auf dem Markt gekauft werden. Ich bin ganz klar für die letztgenannte Möglichkeit und zwar innerhalb einer sozialen Marktwirtschaft, die auch an Menschen ohne Arbeit denkt.
Käptn Blaubär
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Original von andy65
Eben, ein Friseur kann einfach nicht mehr zahlen.
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Wer will uns denn diesen Quatsch in die Gehirne einpflanzen ?
Käptn Blaubär
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Original von Simson
Die damals im Gegensatz zu heute reichlich vorhandene Kaufkraft im Osten Deutschlands hat eben nicht automatisch zu einem Wirtschaftsaufschwung hier geführt. |
Weil das Geld nicht hier ausgegeben wurde.