kritiker
da hier gerade alle vom thema abgekommen sind kann ich ja auch mal einen beitrag zum thema "politiker" einbringen! wenn ein "politiker" so etwas:
| Zitat: |
Herr Wiefelspütz hat als Antwort auf ein Schreiben zum Einsatz der Tornados die Vertretungsgewohnheiten der Abgeordneten treffend charakterisiert, als er u. a. schrieb:
"ich vertrete Sie gerne und mit Leidenschaft im Deutschen Bundestag. Ich handele dort aber nach meiner Überzeugung und nach meinem Gewissen, nicht nach Ihrer Überzeugung und nicht nach Ihrem Gewissen und schon gar nicht nach Meinungsumfragen." |
von sich gibt dann weiß jeder auf wessen seite dieser vom volk "gewählte" volksbetrüger steht!
den kompletten beitrag, in dem dieser ausspruch vorkommt findet man
hier
ich wiederhole hier noch einmal meine meinung und ansicht: ein vom volk gewählter vertreter, der in den bundestag einzieht um die interessen des volkes zu vertreten wirt zum volksverräter sobald er auch nur einen schritt in richtung wirtschaft tut und dort ein amt (und wenn es auch noch so klein ist) annimmt! sobald er dieses (auch noch so kleine amt) angenommen hat ist er spielball der wirtschaftsbosse und somit fürs volk total wertlos! er wird das volk nur noch belügen und betrügen, weil er ja einen neuen herrn hörig sein muß! das ganze gilt aber genau so für landtag und darunter liegende ebenen!
so und nun kann man ja wieder zum thema "mindestlohn ist nötig und wichtig" zurückkommen! in anderen ländern in europa haben das die verantwortlichen schon lange erkannt! vielleicht haben da die politiker noch was zu sagen?
Herasun
| Zitat: |
Original von Simson
Der Begriff "Volksherrschaft" trägt schon einen Widerspruch in sich selbst. Wenn das ganze Volk herrscht, über wen soll es denn herrschen? Über sich selbst? |
Heißt das jetzt, daß du einen Herrn brauchst, oder willst du tatsächlich nicht wahrhaben, daß Demokratie ( griechich:demos= das Volk, kratia=Herrschaft, Kraft, Stärke) Volksherrschaft bedeutet?
Simson
Ich persönlich brauche keinen Herrn, ganz im Gegenteil.
Zitat aus
Wikipedia zum Begriff "Demokratie":
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Die Demokratie (griechisch von „Volk" und „Macht, Herrschaft, Kraft, Stärke") bezeichnete zunächst im antiken Griechenland die direkte Volksherrschaft. Heute wird Demokratie zumeist als allgemeiner Sammelbegriff für Herrschaftsformen gebraucht, deren Herrschaftsgrundlage aus dem Volk abgeleitet wird: z.B. direkte Demokratie, repräsentative Demokratie, Radikaldemokratie, Basisdemokratie.
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Wir sind eben zeitlich und geschichtlich weiter als im antiken Griechenland.
Hugo
| Zitat: |
Original von Simson
Der Begriff "Volksherrschaft" trägt schon einen Widerspruch in sich selbst. Wenn das ganze Volk herrscht, über wen soll es denn herrschen? Über sich selbst? |
Ja, vermutlich jeder über sich selbst.
Auch wenn DEMOKRATIE dem Griechischen abgeleitet wörtlich übersetzt "Volksherrschaft" bedeutet, wird der Begriff doch etwas anders definiert:
"Demokratie"
Nach Herasuns Demokratie-Verständnis sollte jeder einzelne Bürger des Staates direkt an der Regierung des Staates beteiligt werden - DAS Verfahren möchte ich sehen, denn höchst selten kommen dabei handlungsfähige Mehrheiten zustande. Und die, die nicht in der Mehrheit waren, sind dann auch unzufrieden und meckern.
Nicht umsonst gibt es die sog.
Parlamentarische Demokratie, die sich sowohl in Monarchien als auch in Republiken bewährt hat.
Simson
Hier werden ja in Wikipedia die Anfänge und die geschichtliche Entwicklung von Demokratie beschrieben.
Herasun
| Zitat: |
Original von Hugo
Nach Herasuns Demokratie-Verständnis sollte jeder einzelne Bürger des Staates direkt an der Regierung des Staates beteiligt werden |
Wie ich doch scharfsinnige Analytiker und geistreiche Interpretationen liebe!
Herasun
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Original von kritiker
ich wiederhole hier noch einmal meine meinung und ansicht: ein vom volk gewählter vertreter, der in den bundestag einzieht um die interessen des volkes zu vertreten ... |
Ein solcher gehört schon zum Zeitpunkt, da er sich zur Wahl stellt, nicht mehr zum Volk, weil er zum Diener des Kapitals werden muß, um seine Position in diesem Staatsgefüge behaupten zu können!
kritiker
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Original von Herasun
Ein solcher gehört schon zum Zeitpunkt, da er sich zur Wahl stellt, nicht mehr zum Volk, weil er zum Diener des Kapitals werden muß, um seine Position in diesem Staatsgefüge behaupten zu können! |
da stelln wir uns doch mal ganz dumm, und fragen, warum gibt es dann wahlen? hat das etwa was mit volksverarschung zutun? nee, ein ganzes volk, das kann man doch nicht verarschen!? oder doch? vielleicht nur das deutsche

, kann ja sein?
Simson
"Wir sind das Volk!" war einer der ersten und mächtigsten Rufe zehn- und hunderttausender Menschen in der DDR, die anfangs um ihren Leib und ihr Leben in Sorge sein mußten, als sie in damals ungesetzlicher Weise dem Machtapparat einer angeblichen Diktatur des Proletariats gegenübertraten. Vielleicht verdeutlicht euch das nochmal meine Zweifel am Begriff "Volksherrschaft".
Im Herbst 1989 war die Mehrheit des Volkes in der DDR nicht mehr bereit, sich noch weiter verarschen zu lassen.
Ihr dürft es gerne weiter versuchen, ob ihr noch oder wieder verarschungswillige Menschen hier findet. Das hilft den Menschen zwar nicht weiter, aber vielleicht euch persönlich. Aus welchen Beweggründen auch immer.
Herasun
| Zitat: |
Original von Simson
"Wir sind das Volk!" war einer der ersten und mächtigsten Rufe zehn- und hunderttausender Menschen in der DDR, die anfangs um ihren Leib und ihr Leben in Sorge sein mußten, als sie in damals ungesetzlicher Weise dem Machtapparat einer angeblichen Diktatur des Proletariats gegenübertraten. |
Anhand dieses Beispiels zeigt sich einmal mehr, daß Menschen nicht nur unterschiedliche Einstellungen haben, sondern auch ihre Wahrnehmung recht verschieden zu sein scheint.
Während zunächst Bürgerrechtler - tatsächlich nicht wissend, mit welchen Reaktionen von der Regierung zu rechnen sein wird - ihre Forderungen laut werden ließen, schlossen sich erst dann zehn- und hunderttausend Menschen an, als es als ziemlich sicher galt, daß man nicht um Leib und Leben fürchten muß.
Und dieser Masse ging es meistenteils um "Bananen täglich" und ein bissel Reisefreiheit.
Ich jedenfalls konnte nicht hunderttausende Widerstandskämpfer ausmachen!
Simson
Offenbar warst Du bei der friedlichen Revolution 1989 im Gegensatz zu mir anfangs und vielleicht auch zu keiner späteren Zeit auf Seiten des Volkes dabei. Offenbar willst Du den historischen Vorgang in eine Richtung umdeuten, die Dir persönlich genehmer ist. Das alles stellt in meinen Augen Deine Glaubwürdigkeit in Frage, hier eine "Volksherrschaft" zu reklamieren.
Simson
Wieviele Menschen auf den Straßen während der friedlichen Revolution 1989 konntet ihr denn ausmachen, falls ihr überhaupt welche bemerkt habt?
Hugo
Nun ja, ich vermute zunächst mal die in Gera - das waren sicher keine 100.000. Aber da waren noch welche in Leipzig, in Berlin, in Dresden, in Zeitz, in Potsdam und - und - und. Nicht plötzlich und alle auf einmal, sondern angefangen mit den wöchentlichen Montagstreffen in Kirchen. Das hat sich langsam aufgebaut. Zuerst haben sie gerufen: "WIR sind das Volk!" Später dann: "Wir sind EIN Volk!" Ich weiß es, ich war dabei.
Herasun
| Zitat: |
Original von Simson
Das alles stellt in meinen Augen Deine Glaubwürdigkeit in Frage, ... |
Ich weiß zwar nicht, wer oder was dich berechtigt, meine Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen, aber nur zu! Wenn`s dir hilft!
gastli
Zuerst haben sie gerufen: "WIR sind das Volk!"
Richtig, weil sie Veränderung und Fortschritt wollten. Diese Menschen die diese Bewegung ins Leben riefen, glaube mir die wollten alles, bloß nicht die Übernahme des Landes das sie zum Besseren verändern wollten, durch die kapitalistische BRD. Ich weis es, ich war dabei.
Später dann: "Wir sind EIN Volk!" Ich weiß es, ich war dabei.
Später dann als man von Seiten der BRD gesehen hat, das die Mehrheit der Menschen in dere ehemaligen DDR genau die blöden Michel sind wie im eigenen Landesteil, machte man sich das zu nutze und köderte die Menschen mit der billigen Parole: "Wir sind EIN Volk!". Ich weis das auch noch, ich war dann nicht mehr dabei.
Ich habe damals begonnen neuen Widerstand zu bilden gegen den Ausverkauf eines ganzen Volkes. Und der dauert bis heute an.
Adeodatus
| Zitat: |
| Ihr dürft es gerne weiter versuchen, ob ihr noch oder wieder verarschungswillige Menschen hier findet. Das hilft den Menschen zwar nicht weiter, aber vielleicht euch persönlich. Aus welchen Beweggründen auch immer. |
Die sind doch schon da! Es sind im Prinzip die gleichen Leute die damals den Sozialismus gelobpreist haben die heute das genau andere System anbieten wie Sauerbier. Die gleichen Leute wie damals sehen heute wie damals in den Kritikern des Systems Feinde der eigenen Existenz. Der deutschte Michel wird sich eben nicht ändern er ist und bleibt ein Untertan.
| Zitat: |
| Im Herbst 1989 war die Mehrheit des Volkes in der DDR nicht mehr bereit, sich noch weiter verarschen zu lassen. |
Nein die wollten sich nocht mehr Verarschen lassen und das klappt doch prima.
Simson
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Original von Herasun
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Original von Simson
"Wir sind das Volk!" war einer der ersten und mächtigsten Rufe zehn- und hunderttausender Menschen in der DDR, die anfangs um ihren Leib und ihr Leben in Sorge sein mußten, als sie in damals ungesetzlicher Weise dem Machtapparat einer angeblichen Diktatur des Proletariats gegenübertraten. |
Anhand dieses Beispiels zeigt sich einmal mehr, daß Menschen nicht nur unterschiedliche Einstellungen haben, sondern auch ihre Wahrnehmung recht verschieden zu sein scheint.
Während zunächst Bürgerrechtler - tatsächlich nicht wissend, mit welchen Reaktionen von der Regierung zu rechnen sein wird - ihre Forderungen laut werden ließen, schlossen sich erst dann zehn- und hunderttausend Menschen an, als es als ziemlich sicher galt, daß man nicht um Leib und Leben fürchten muß.
Und dieser Masse ging es meistenteils um "Bananen täglich" und ein bissel Reisefreiheit.
Ich jedenfalls konnte nicht hunderttausende Widerstandskämpfer ausmachen! |
Am Montag, dem 9. Oktober 1989 waren in Leipzig 70.000 Menschen auf der Straße und es war nicht klar, ob die Staatsmacht der angeblichen Diktatur des Proletariats Gewalt gegen diese Menschen anwendet.
Auch ich erinnere mich, daß mindestens bei der ersten Demonstration Anfang/Mitte Oktober in Gera, an der ich teilnahm, LKWs mit uniformierten Kräften vorbeifuhren und Mitarbeiter der Staatssicherheit in Gebäuden in der Amthorstraße und dem heutigen Zabelgymnasium gelauert und die Demonstration beobachtet und auch fotografiert oder gefilmt haben. Auch hier waren nach meiner Schätzung bereits deutlich mehr als Tausend Menschen anwesend und die Reaktion der Staatsmacht war ungewiß. Ein Bekannter von mir nahm seine Tochter aus Sorge zu den ersten Demonstrationen in Gera nicht mit, obwohl sie mitgehen wollte.
Am 2., 7. und 8. Oktober 1989 waren in der DDR Sicherheitskräfte mit Gewalt gegen Demonstranten vorgegangen.
Es folgte ein Prozess, der eine hohe Dynamik entwickelte und dramatische und weitreichende Veränderungen mit sich brachte.
aeffchen
Was genau jeder von diesen Demonstrationen erwartet hat wird wohl keiner ganz genau sagen können. Ob eine Mehrheit wirklich nur Änderungen im Land oder eben die Einheit wollte bleibt unklar. Man könnte ja mal die Leute des Forums fragen.
Aber was hat das mit dem Mindestlohn zu tun ?
gastli
Aber was hat das mit dem Mindestlohn zu tun ?
In der Folge der Ereignisse ist es nach 17 Jahren notwendig geworden, in einem der reichsten Länder der Erde für einen Mindestlohn zu streiten, der verhindern soll und muss, das große Teile der Bevölkerung in die Armut abrutschen.