Mindestlohn - Ein Mindestbetrag für jeden Bürger zum Leben

jandark
Zitat:
Original von Pfiffikus
Zitat:
Original von Simson
Auf diese gestellte Frage konnte ich noch keine schlüssige Antwort hier finden. Deshalb stelle ich sie erneut.

Hier brauchste mehr Geduld.
Vor einigen Tagen (ich glaub Seite 12 oder 13 dieses Themas) hatte ich mal ein paar Rückfragen zu Mausis Agenda. Ausser Nebelkerzen von Herasun kam noch nichts als Antwort.

Wenn ich mir jetzt Gedanken mache, weshalb keine Antwort kommt, bin ich wahrscheinlich wieder voreingenommen?


Zu meinem (zugegeben etwas provokatorischem) Vergleich mit einem Kombi-Zahl-Modell gab es außer einem schnöden verbalen Abwinken auch keine Antwort.
Also haltet den Weihnachtsbraten mal auf niedriger Flamme, Ihr neubundesbürgerlichen Verfechter der Marktwirtschaft. Augenzwinkern


gruß

jandark
Simson
@ jandark:

Dann mach doch bitte mal ein neues Thema "Kombi-Zahl-Modell" auf. Solche Modelle gibt es nämlich bereits. Und zum Kombilohn habe ich hier bereits etwas gesagt. Augenzwinkern

Schönen zweiten Weihnachtsfeiertag Dir und Deiner Familie! Ja

Simson
mausi
Na gut dann will ich mal eine Antwort versuchen.

Seit der unsägliche Verfechter des globalen Geschlechtsverkehr Peter Hartz, strahlend wie eine Fettbemme zusammen mit dem Genosse der Bosse seine Reformen verkündete werden in diesem Land Reformen beschlossen und umgesetzt über die nicht eine Sekunde ernsthaft nachgedacht wurde. Deshalb funktionieren sie auch nicht.

Nun bitte ich doch den Deutschen Bundestag einfach nur darum nicht von seinen Prinzipien abzuweichen und auch mal den Vorschlag "Agenda 30/10" analog zu den bisherigen Reformen einfach mal so als Reform zu beschließen. Ich brenne es auch auf CD und stelle mich einmalig und nur zum Präsentationszweck neben Merkel bei der Übergabe. Ich möchte keine Umbenennung von "Agenda 30/10" in "Mausi 1" oder so.
Simson
Zitat:
Original von Pfiffikus
Zitat:
Original von Digedag
Findest du es richtig, dass man mühselig gespartes der Gesellschaft opfern sollte?

Ich wurde zwar nicht gefragt, antworte aber trotzdem.
Unabhängig von der Frage, für wen du das Sparschwein schlachten musst, sollte wenigstens eine gewisse Rücklage fürs Alter drin sein. Denn deine Rente wird auch nicht so üppig ausfallen.

Nach meinem Dafürhalten fehlt eine Regelung, die es Leuten wie dir in deiner jetzigen Situation ihre Ersparnisse in eine Sparform einzahlen, die eine früheste Auszahlung mit dem 65. Lebensjahr gestattet. Diese sollte dann unschädlich für ALGII-Ansprüche sen.


Hier die Angaben in Wikipedia zur Anrechnung von Vermögen (auch was die Altersvorsorge betrifft) bei Arbeitslosengeld II-Bezug.
jandark
Zitat:
Original von Simson
@ jandark:

Dann mach doch bitte mal ein neues Thema "Kombi-Zahl-Modell" auf. Solche Modelle gibt es nämlich bereits. Und zum Kombilohn habe ich hier bereits etwas gesagt. Augenzwinkern

Schönen zweiten Weihnachtsfeiertag Dir und Deiner Familie! Ja

Simson



Wenn Dir eine Antwort fehlt, scheinst Du erstaunliche Verständnisprobleme zu haben.

und Dir und Deinen Lieben einen Guten Lutsch (wie der Chinese sagt) Augenzwinkern


gruß

jandark
Simson
Zitat:
Original von jandark
Wenn Dir eine Antwort fehlt, scheinst Du erstaunliche Verständnisprobleme zu haben.


@ jandark:

Ich möchte, daß man sich in einer bereits langen Diskussion nicht unnötig weiter verzettelt und habe selbst auch nur begrenzte Diskussionskräfte. Wenn Du das Bedürfnis hast, über Kombi-Zahl-Modelle zu diskutieren, dann nimm doch das bestehende Angebot wahr. Wir sind hier im Forum "Arbeit & Hartz IV" beim Thema "Mindestlohn". Lohn ist Einkommen und eine Einnahme für den Empfänger. Über Kombilöhne könnte man hier also diskutieren. Du befindest Dich mit Deinem Kombi-Zahl-Modell aber gedanklich schon wieder auf der Ausgabenseite für Dein Geld. Augenzwinkern
jandark
Zitat:
Original von Simson
Du befindest Dich mit Deinem Kombi-Zahl-Modell aber gedanklich schon wieder auf der Ausgabenseite für Dein Geld. Augenzwinkern


Nein, ich habe lediglich einen Vergleich gemacht, der mit ausgewechselten Begrifflichkeiten, genau der Einigung zweier Parteien über einen Preis/Lohn entspricht. s.o. (oder soll ich es Dir vorsingen? Augenzwinkern Augenzwinkern Augenzwinkern )


gruß

jandark
Simson
@ jandark:

Du mußt nicht singen! geschockt Aber wenn Du lediglich einen Vergleich gemacht hast, dann muß ich doch auch nichts antworten. verwirrt Das muß ich mir in Ruhe nochmal angucken. cool
Adeodatus
@ simson

Zitat:
Deine inhaltliche Antwort auf die gestellte Frage wäre wesentlich interessanter gewesen.


Mein Standpunkt ist doch zu diesen Thema eigentlich unwichtig, aber genauso wie zu allen sozialen Themen eigentlich gleich zum einen ist für mich das System der BRD ebenso wenig Reformierbar wie das der DDR der Grund dafür ist das Deutschland nicht sozial reformiert wird sondern nach dem Willen der Konzerne kapitalistisch transformiert. Gerhard Schröder wurde nicht umsonst als “Genosse der Bosse” bezeichnet. Während soziale Leistungen einfach weggekürzt wurden und werden, fahren die Konzerne Traumgewinne ein Ganz nach dem Willen der international agierenden “Global Players”. Denn für sie und ihren Profit, sind Sozialleistungen eher ein Dorn im Auge. Ein solch krankes System ist nicht reformierbar. Daher noch als Nachtrag zu Deiner Bootfrage , Dein Boot ist in meinen Augen mit Volldampf auf eine Klippe geschippert und hat bereits angefangen zu sinken.

Als Alternative zum Mindestlohn wurde ja hier schon der Kombilohn angeboten. Wenn man betrachtet wie Sinn die Wirtschaft ankurbeln will wird einem schon beim lesen mehr als Speiübel.

Zitat:
Berlin - Der deutsche Weg der Lohnersatzleistungen sei gescheitert, sagte Institutspräsident Hans-Werner Sinn. Jeder Arbeitsfähige müsse künftig arbeiten, "zu welchem Lohn auch immer es eine Stelle für ihn gibt". Der Staat müsse im Bedarfsfall ein zweites Einkommen hinzuzahlen. Das Institut will mit seinem Konzept der aktivierenden Sozialhilfe das bisherige Arbeitslosengeld II (ALG II) weiterentwickeln. Heute legten die Forscher für Wirtschaftsforschung die aktualisierte Fassung ihres Konzepts vor.


Damit will er uns sagen das der Staat so oder so für fehlende Arbeitsplätze aufkommen soll um die Gewinnmaximierung weiter voranzutreiben. Sein Modell sieht im Großen und Ganzen so aus: Wer nicht arbeiten will, bekommt sein Arbeitslosengeld deutlich gekürzt. Wer aber eine Arbeit, gerade im Niedriglohnbereich findet und von seinem geringen Lohn nicht leben kann, der bekommt vom Staat einen Zuschuss - den Kombilohn. Wer schließlich gar keine Arbeit findet, muss vom Staat beschäftigt werden und bekommt sein volles Arbeitslosengeld als Lohn. "2,3 Millionen neue Jobs sind mit Kombilohn in fünf Jahren möglich, wenn man es richtig ausgestaltet", sagt Hans-Werner Sinn.
Was meinst Du wie lange eine VW mit ständig sinkendem Steueraufkommen das Durchstehen kann. Was bei Einführung eines solchen Lohnmodells geschieht kannst Du Dir an zehn Fingern abzählen. Es werden immer mehr Niedriglohnjobs geschaffen um die Lohnkosten weiter zu drücken. Das System wäre im Handumdrehen an seine Grenzen gestoßen, schon aus Volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten gibt es zu einem Mindestlohn keine Alternative.

Interessant dürfte auch sein wie das Politische Spektrum in Thüringen zum Thema Mindestlohn steht. Hier einmal ein Link. http://www.gesetzlicher-mindestlohn.de/

Zitat:
Und die muß innerhalb einer Gesellschaft ganz konkret von den Arbeitsfähigen geleistet und von Unternehmern organisiert werden. Nur so können alle sonstigen Bereiche innerhalb und außerhalb einer Gesellschaft sowie die nicht Arbeitenden mit Gütern und Geld versorgt werden.


Das ist für mich dann schon etwas Diskriminierend auch Kranke und Behinderte können und wollen ihren Teil in einer Gesellschaft beitragen selbst wenn sie nicht Volltags arbeiten könnten. Eine sinnvolle Beschäftigung und eine Besserung der Leiden der Betroffenen sind immer im Zusammenhang zu sehen, das kann man in Einschlägigen Veröffentlichungen nachzulesen. Ein Ausgestoßensein verstärkt hingegen die Symptome von Erkrankungen.
Herasun
Zitat:
Original von Simson

@ Herasun:

Danke auch Dir wieder für Deinen inhaltsreichen Beitrag zu einer Diskussion. Dein Beitragszähler wurde um 1 erhöht!


Och, das war für mich nur eine kleine Mühe. Augenzwinkern
Behalte deshalb deinen Dank für dich und an mancher Stelle deinen Hochmut im Zaum!
Simson
Zitat:
Original von spidy

Zitat:
Und die muß innerhalb einer Gesellschaft ganz konkret von den Arbeitsfähigen geleistet und von Unternehmern organisiert werden. Nur so können alle sonstigen Bereiche innerhalb und außerhalb einer Gesellschaft sowie die nicht Arbeitenden mit Gütern und Geld versorgt werden.


Das ist für mich dann schon etwas Diskriminierend auch Kranke und Behinderte können und wollen ihren Teil in einer Gesellschaft beitragen selbst wenn sie nicht Volltags arbeiten könnten. Eine sinnvolle Beschäftigung und eine Besserung der Leiden der Betroffenen sind immer im Zusammenhang zu sehen, das kann man in Einschlägigen Veröffentlichungen nachzulesen. Ein Ausgestoßensein verstärkt hingegen die Symptome von Erkrankungen.


@ spidy:

Ich habe niemanden diskriminieren wollen, sondern nur die ökonomischen Notwendigkeiten beschrieben.

Deine Sätze zu Kranken und Behinderten kann ich nur unterschreiben. Ihnen muß teilweise ökonomisch (mit Gütern, Leistungen und Geld) und ganz konkret durch Menschen geholfen werden und andererseits muß es Beschäftigungsmöglichkeiten für diese Menschen geben. Zu Arbeitsplätzen für Behinderte ist die Einstellung von Unternehmen und Einrichtungen nach meiner Erfahrung unterschiedlich und auch Fördermöglichkeiten sind teilweise unbekannt. Mit den Regelungen in Sozialgesetzbuch 9, Teil 2, Kapitel 2, versucht der Gesetzgeber zu erreichen, daß in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen mit 20 und mehr Arbeitsplätzen wenigstens auf 5 Prozent der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen beschäftigt werden. Werkstätten für behinderte Menschen sind eine weitere Beschäftigungsmöglichkeit. Auch im ehrenamtlichen bzw. im zwischenmenschlichen Bereich können sich sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für Behinderte ergeben.
gastli
Zitat:
Original von Simson
Wir wollten hier mal die Höhe des durch Arbeitslosengeld II praktisch gewährten Mindestlohns feststellen.


So ganz falsch ist diese Aussage das das ALG II eine Art Mindestlohn darstellt nicht. Aber nur aus der Sicht der Arbeitgeber. Denn sie sind die Einzigen, die einen Nutzen davon haben können, dass Menschen gezwungen sind jeden noch so besch... Job anzunehmen, um trotzdem nicht aus dem Teufelskreis der Armut ausbrechen zu können. Den Betroffenen, ob Arbeitsloser oder Niedriglohnarbeiter hilft es nichts.
Seit der Einführung von Hartz IV muss praktisch jede Arbeit angenommen werden. Auch wenn man davon nicht leben kann. Fast jede Arbeit gilt als zumutbar und bei Ablehnung drohen scharfe Sanktionen, welche ab Januar noch einmal verschärft worden sind. Der Lohn der nicht zum Leben reicht wird dann mit ALG II aufgestockt. Für jedes noch so niedrig entlohnte Arbeitsangebot finden sich daher genügend BewerberInnen. Und nun passiert folgendes. Immer mehr Unternehmer nutzen den ALG II-Kombilohn aus, um noch niedrigere Löhne durchzusetzen. Denn wenn die Beschäftigten Anspruch auf ALG II haben, bedeuten 100 Euro weniger Lohn durch den Arbeitgeber nur einen Verlust von 20 Euro im verfügbaren Einkommen des Opfer. Und das wiederum öffnet Lohndumping Tür und Tor. Wenn aber Löhne immer weiter gesenkt werden, dann kommt es zur Ausweitung von Armutslöhnen und von geringfügiger Beschäftigung zu Lasten von besser bezahlten Arbeitsplätzen. Die Spirale dreht sich weiter und es können immer mehr Menschen von ihren Löhnen nicht mehr leben. Dadurch wachsen die Arbeitslosengeld II-Ausgaben, die eigentlich durch den Zwang zum Hinzuverdienst gesenkt werden sollten. Das wiederum wird von den Damen und Herren der großen Koalition lautstark bejammert. Dies führt wiederum dazu, die Leistungen, undf auch die Hinzuverdienstgrenzen weiter abzusenken. So Müntefering zu letzt. Der einzige Weg diese Spirale aufzuhalten ist meiner Meinung nach ein Mindestlohn.
Gleisgreis
Zitat:
Original von Simson
@ Herasun:

Du und Deine politischen Freunde sind es meines Erachtens nach, die bis zur Wende ein Interesse an Gleichmacherei und Steuerung innerhalb einer Gesellschaft hatten, und die heute eine Gesellschaft freier Menschen in einem gemeinsamen Boot in Klassen spalten wollen. Daß ein Wechsel der Positionen von Menschen in diesem Boot möglich ist, ignoriert ihr dabei völlig. Ihr seid an einer Einteilung von Menschen in Klassen und Klassenkampf interessiert. Ich nicht!


Was soll denn diese Polemik? Ob es Klassen gibt oder nicht, entscheidet sich doch nicht danach, ob es irgendwelche Leute gern so wollen oder nicht.
Gleisgreis
Zitat:
Original von der alte Sack
Erstellt: 05.03.06, 16:26

8 euronen mindeststundenlohn, davon träumen bestimmt viele!

In anderen europäischen Ländern gibt es bereits Mindestlöhne in vergleichbarer Höhe.
Simson
Die SPD hat mit Vorstellungen zu einer steuerlichen Entlastung von Geringverdienern in der "Bremer Erklärung" ja nun selbst auch ein Kombilohnmodell ins Gespräch gebracht, bei dem für Geringverdiener die Sozialversicherungsbeiträge vom Staat übernommen werden sollen.
Adeodatus
Und wer soll das bezahlen? Damit werden die Sozialkassen nicht entlastet sondern belastet, das geht zur Lasten der wenigen die noch einen Job haben von dem sie noch leben können. Es ist schon echt nicht mehr feierlich jeden Tag wird ne andere Sau durchs Dorf getrieben nur damit dem Volk sugeriert wird das man was tut.

Um die Wirtschaftliche Situation in D-Land ( nicht verwechseln mit Draumland) müssen echte Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen werden und nicht irgendwelcher Steuersubwentionierter Schwach_sinn.

Lohn soll anscheinend nicht mehr die Existenz einer Familie sichern. Wenn es nicht ausreicht, was ein Familienmitglied an Lohn bekommt, dann müssen eben die anderen Familienmitglieder auch arbeiten.

Zitat:
„... dass manche von uns - wegen des intensiven Wettbewerbs mit Mittel- und Osteuropa - nicht so viel verdienen werden, wie sie in Deutschland zum Überleben brauchen. Dann kann es sein, dass zwei oder drei Mitglieder einer Familie arbeiten müssen, damit es zum Leben reicht.“Zitat: Chefvolkswirt Norbert Walter


Zu kapitalistischen Urzeiten wurde das mittels billiger Kinderarbeit geregelt. Wie auch heute noch in vielen Ländern der 3. Welt.
Drei Hungerlöhne ergeben einen richtigen, aber eben dreimal Arbeit und dreimal Profit – den Profit machen die Konzerne.

„Wir haben in Deutschland die Vorstellung entwickelt, es sei Pflicht eines Unternehmers, einem Beschäftigten einen Familienlohn zu zahlen. Das geht wirtschaftlich aber nicht. Wir haben zu hohe Kosten und fliegen im Wettbewerb raus.“ So lautet die Aussage der meisten Politiker.

Manche Politiker hätten als Studenten besser aufpassen müssen, dann hätte sie erfahren, dass die Löhne keineswegs der Existenzsicherung einer Familie dienen soll , sondern der Reproduktion der Arbeitskraft. Seit es Kapitalismus gibt, war das nicht anders und wird wohl auch so bleiben, solange das Kapital herrscht.

Daher sollten schon die Politiker wissen das kein Unternehmer einen Arbeiter beschäftigt, dessen Arbeitskraft er nicht braucht. Er will Gewinn aus der Ausbeutung der Arbeitskraft heraus holen. Stimmt der Gewinn nicht, verzichtet er auf die Arbeitskraft. Eine Senkung des allgemeinen Lohnniveaus würde dabei nur die Profite steigern, aber die Zahl der Lohnabhängigen nicht, also auch nicht der Arbeitsplätze.

Andererseits beschäftigt ein Unternehmen nicht die erforderliche Anzahl von Lohnabhängigen, produziert es nicht genug und macht weniger/keinen Profit. Auch hier: Die Entscheidung zum Einstellen oder Entlassen von Arbeitskräften diktiert in erster Linie der Bedarf, nicht die Lohnhöhe. Freiwilliger oder erzwungener Lohnverzicht schafft keine Arbeitsplätze, sondern steigert nur den Profit.
Simson
@ spidy:

Deine Wortwahl und Beschreibung ist aus meiner Sicht für viele Unternehmen, besonders im Mittelstand, unzutreffend.

In Konzernen ist gesetzlicher Mindestlohn oder Kombilohn in der Regel kein Thema für die Mehrzahl der Beschäftigten.

Von niedrigen Löhnen sind meines Erachtens nach vor allem Mitarbeiter in kleineren Unternehmen oder Unternehmen mit mangelhafter Wirtschaftskraft betroffen.

Nun kann man mit einem gesetzlichen Mindestlohn alle Beschäftigungsverhältnisse unterhalb dieses Lohns verbieten (nichts anderes ist nämlich ein gesetzlicher Mindestlohn) und einen Teil dieser Beschäftigungsverhältnisse vernichten oder man kann versuchen mit Kombilohnmodellen, Niedrigverdienern zu einem höheren Einkommen für ihr Leben zu verhelfen. Auch das ist ein problematischer Weg.

Ich persönlich sehe derzeit keinen von beiden Wegen kommen.

Und wenn Du sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse willst, dann brauchst Du Unternehmer, die sie schaffen bzw. ermöglichen. Und Bedingungen, daß dies auch tatsächlich geschieht. Von einem Eindreschen auf Unternehmer im allgemeinen entstehen jedenfalls keine.
gastli
Zitat:
Original von Simson
oder man kann versuchen mit Kombilohnmodellen, Niedrigverdienern zu einem höheren Einkommen für ihr Leben zu verhelfen.


Genau das ist aber bei dem stark Perversin haltigem Konzept der SPD nicht vorgesehen und somit konsequent abzulehnen. Es war auch nichts anders zu erwarten als neoliberale gequirlte Kackse.

Gehen wir mal beim ALG II von insgesamt 564 Euro (Regelsatz + Wohnkosten) für Alleinstehende als Grundlage der Beispiele aus.

Beispiel 1:
Arbeitslosengeld II Bezieher mit einem kleinen Zusatzjob in Höhe
von 400 Euro. Dieser Zuverdienst bringt eine Aufbesserung des Arbeitslosengeld II von 160 Euro (anrechnungsfreier Betrag) . Nach SPD Modell wären es nur noch 60 Euro, also 100 Euro weniger im Monat. Die Lage würde sich deutlich verschlechtern. Kackse

Beispiel 2:
Ein Arbeitslosengeld II Bezieher mit 400 Euro Minijob (auch das ist vielfache Realität) sagen wir mal 72 Stunden im Monat je 5,55 Euro. Davon darf er 160 Euro behalten. Zusammen mit 560 Euro ALG II hat er 720 Euro. Fände er nach dem SPD Modell eine Beschäftigung mit 30 Wochenstunden, müsste er für ebenfalls 720 Euro bei gleichem Stundenlohn 130 Stunden im Monat arbeiten. Er müsste also für das gleiche Einkommen fast doppelt so lange arbeiten. Kackse

Beispiel 3:
Arbeitslosengeld II Bezieher mit sozialversicherungspflichtiger
Teilzeitbeschäftigung von 800 Euro in 25 Wochenstunden. Nach den bisherigen Regelungen kann er davon 240 Euro zusätzlich zum ALG II behalten. Bei 560 Euro ALG II hat er 800 Euro. Im SPD Modelli wird bei einer Wochenarbeitszeit von unter 30 Stunden die Negativsteuer halbiert. Dies würde dazu führen, dass nur etwa 700 Euro netto zur Verfügung stehen. Kackse

Beispiel 4:
Ein Vollzeitbeschäftigter stockt den Lohn von 800 Euro brutto (witzig aber schon oft Realität) mit Arbeitslosengeld II auf. Er hat 240 Euro zusätzlich zum ALG II. Bei 560 Euro ALG II also 800 Euro. Im SPD Modell hätte sie nur etwa 775 Euro. Immer noch Kackse.

Also liebe SPD verkackeiern können wir uns selber. Dazu brauchen wir euch nicht. Ähhh wozu bauchen wir euch überhaupt ?
gerassimov
Zitat:
Original von gastli
Also liebe SPD verkackeiern können wir uns selber. Dazu brauchen wir euch nicht. Ähhh wozu bauchen wir euch überhaupt ?


Doch, die SPD wird noch gebraucht. Und wenn es nur ist, damit die in alten Denkschatullen Klebenden darauf hinweisen können, dass selbst Linke mittlerweile "vernünftig" sind. Augenzwinkern

Es scheint nur noch darum zu gehen, zu überlegen, wie man das "unnütze Pack, das uns nur auf der Tasche liegt", möglichst billig durchschleppen kann. Und das nennen sie dann Denkmodelle, unsere Nadelstreifenhörnchen und ihre Möchtegernnachplapperer.

Wenn mittlerweile in den meisten europäischen Staaten Mindestlohn selbstverständlich ist, wenn selbst die Obergurus aus Übersee einen solchen haben, warum sollte dann seine Einführung in unserem Staat den Untergang des Abendlandes einläuten? Arbeit muss sich wieder lohnen. Sagen doch alle. fröhlich
Gleisgreis
Auch in anderen Ländern, in denen ein Mindestlohn eingeführt wurde, wurde keine "Arbeit vernichtet". Wenn ein Dienst nicht mehr zu Dumpingpreisen angeboten werden kann, weil das Personal ALLER ANBIETER höher bezahlt wird, dann werden halt die Preise erhöht. Die Leute gehen ja trotzdem zum Friseur.