Hartz IV ist offener Strafvollzug

Spezi
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 31. Oktober 2008 um 17:46 Uhr folgendes geschrieben:
Genauso sehe ich das auch, Blixus. Das Thema hat das wenigste davon.




Wenn dir mal der Schleim ausgeht habe ich noch was für dicch in Reserve Schneckenschleim in Tuben
die_gute_fee
Zitat:
So gesund kann das Leben mit Hartz IV sein
Reichen 4,40 Euro am Tag, um sich ausgewogen zu ernähren? Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin hat diese Frage schon Anfang des Jahres mit „ja" beantwortet. Rückendeckung hat der SPD-Politiker jetzt von zwei Hartz-IV-Empfängern bekommen. Bei „Stern TV" stellten sie gestern ihr Kochbuch für Arme vor.


http://www.welt.de/vermischtes/article27...tz-IV-sein.html
Blixus
Ganz so bekömmlich scheinen die kargen Mahlzeiten doch nicht zu sein.
Meister
Ach sind das alles schwere Fragen? nachdenklich

Ich suche einfach mal eine Antwort darauf. Ja

Wie allgemein bekannt gibt es HartzIV Empfänger.
Wie allgemein bekannt gibt es auch EU-Rentner.
Wie allgemein bekannt gibt es auch Altersrentner.

Wenn alle diese Personen sich nun für ihre Kinder oder Enkelkinder einsetzen, ich hoffe das ist erlaubt, beantwortet das die oben gestellten Fragen.

Meister
Adeodatus
Zitat:
die_gute_fee hat am 20. November 2008 um 11:34 Uhr folgendes geschrieben:

Zitat:
So gesund kann das Leben mit Hartz IV sein
Reichen 4,40 Euro am Tag, um sich ausgewogen zu ernähren? Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin hat diese Frage schon Anfang des Jahres mit „ja" beantwortet. Rückendeckung hat der SPD-Politiker jetzt von zwei Hartz-IV-Empfängern bekommen. Bei „Stern TV" stellten sie gestern ihr Kochbuch für Arme vor.


http://www.welt.de/vermischtes/article27...tz-IV-sein.html


Finde ich toll das sich da wieder einmal zwei Deppen gefunden haben Wobei ich trotzdem etwas vorsichtig bin denn entweder sind die beiden frei erfunden oder aber so bekloppt wie ein Specht der an einem Telegrafenmast aus Stahl rumhackt.

Mit dem Satz „doch anstatt in das allgemeine Gejammer einzustimmen“ sagt man dem geneigten Leser der immer noch nicht kapiert hat, wie diese Brut von Hartz IV Empfängern den Staat aussaugt, wohin die Reise gehen soll.
Mal ehrlich es ist doch auch wirklich ne Sauerei da gibt der Staat 351 € für diese Hungerleider im Monat aus und den „armen rechtschaffenen“ Bankmanagern und anderen Saugwürmern neidet man ihre paar Kröten die sie nach Hause tragen. Unter Themen wie "Bankenkrise und platzende Blasen" wird verschleiert wie diese gierigen Hartz IV Monster die Steuerzahler fleddern, und man wirft den Banken vor nicht mit Geld umgehen zu können, nur weil sie mal ein paar Milliarden brauchen.


Zitat:
Doch statt in das allgemeine Gejammer über die niedrigen Regelsätze einzustimmen, versuchten sie, aus der Not eine Tugend zu machen und in der Küche zu improvisieren. Ihr Fazit: Gesundes und leckeres Essen muss nicht mehr als 4,40 Euro pro Tag kosten.

Man muss bloß regelmäßig die Angebote der Discounter studieren und bereit sein, sich selber an den Herd zu stellen. Dann liest sich der eigene Speiseplan plötzlich wie eine nostalgische Reminiszenz an Omas Küche. Statt Tiefkühlpizza oder Fünf-Minuten-Terrine gibt es Märkischen Bauernauflauf oder Tomaten-Fischtopf.

Quelle: Welt Online


Aber um auf diese Weisheit zurückzukommen „Man muss bloß regelmäßig die Angebote der Discounter studieren und bereit sein, sich selber an den Herd zu stellen.“ Tja ihr Kochdoofies (oder so was ähnliches) vom Studieren der Werbung hat man noch keine Nahrungsmittel zu Hause und der Nährwert dieser Prospekte ist etwas gering, das heißt die meisten müssen sich erstmal ein Ticket für den ÖPNV kaufen um einkaufen zu können das dürfte dann schon mal die Ausbeute beim Discounter ein wenig schmälern. Denn der gewöhnliche Hartzer Roller wohnt in der Regel nicht gleich neben dem Geschäft mit dem billigsten Angebot, oder neben einem Discounter, einen vom Steuerzahler bezahlten Chauffeur wie der Herr Sarrazin hat er auch nicht.

Was sagt mir die Story der beiden Gourmetköche für Arme, es war schon immer so das die Mächtigen immer wieder Wege gefunden haben eine Hälfte der Armen zu kaufen um von ihnen die andere Hälfte umbringen zu lassen.

Ach ehe ich es vergesse hier mal noch ein paar Anregungen aus dem Tagebuch meiner Oma.

Kriegskuchen, aus Kohlrabi und Kartoffelmus mit Rübenzucker und Zitronenessenz.
Leona
Zitat:
Blixus hat am 20. November 2008 um 13:40 Uhr folgendes geschrieben:

Ganz so bekömmlich scheinen die kargen Mahlzeiten doch nicht zu sein.

Oh, bekömmlich sind die schon und allemal billiger als Tiefkühlpizza .. und auch bekömmlicher. Aber eben mit viel mehr Aufwand zu produzieren. Es ist eben einfacher, eine Tiefkühlpizza in den Backofen zu schieben als eine Mahlzeit aus frischen Zutaten selbst zuzubereiten, was auch mehr Zeit braucht. Ich höre hier schon einige kreischen, die meinen, daß es menschenunwürdig sei zu verlangen, seine Mahlzeiten selbst zuzubereiten.
Adeodatus
@ Leona

Auch das Zubereiten von Speisen in jeder Form kostet Geld und wird in Nullkommanix die Grenze des Menüs von insgesammt 4,40 am Tag sprengen.
Leona
Zitat:
spidy hat am 20. November 2008 um 17:55 Uhr folgendes geschrieben:

@ Leona

Auch das Zubereiten von Speisen in jeder Form kostet Geld ...

Das ZUBEREITEN kostet vor allem Zeit. Ich weiß, wovon ich rede, ich bin Hausfrau. Den Strom für die Herdplatten oder den Backofen mußt du für Tiefkühlkost auch bezahlen. Noch einfacher ist es natürlich, sich gleich im Imbiss nebenan einen Döner zu holen ... billiger ist der aber nicht, gesünder auch nicht.
Blixus
@Leona
Ich hatte das ironisch gemeint. Augenzwinkern
Leona
@Blixus
ich kenn dich doch, weiß, was du meinst ... Ja
Herasun
"Kochbuch für Arme"
Wird dieses Buch demnächst unaufgefordert mit dem Hartz-IV-Bescheid an die Betroffenen geschickt, oder müssen sie dafür ein gesondertes 16-seitiges Antragsformular ausfüllen?
Schade, daß keiner von der Gülle satt wird, die tagtäglich über uns ausgeschüttet wird!
SirBernd
Fehlt dann nur noch die Broschüre

Die 10 Gebote für Arme

die jeder Hartz4-Empfänger dann zugeschickt bekommt und danach zu leben hat, natürlich erst nach seiner Unterschrift. zu der man ihn vorher "überredete" ......
gastli
Die “Welt” lügt sich zusammen, Hartz IV sei “gesund” und läßt Verräter aus der Abhängigenschaft vorrechnen, wie fein sie mit dem Regelsatz zurechtkommen (was sie zuvor bereits bei “SternTV” zum Besten gaben).
Bei denen kosten ein Brötchen übrigens 15 Cent und 100 g Kartoffelsalat 17 Cent. Letzteres geht nicht einmal selbstgemacht, wenn man die Energiekosten hinzurechnet.
Perfide bis ins Detail verkaufen uns die neuen Faschisten den Hartzer wieder und wieder als faulen Sack.

Es werden sich wie immer Menschen finden die jetzt abwinken und es lächelnd oder mit unglaublicher Arroganz abtun. Aber man könnte bald selbst dazu verdammt sein, ein Leben zu fristen, welches von einem solchen Regelsatz vorgegeben wird. Dass der Leser auf Grund der kommendne Zeiten womöglich bald selbst zu denen gehört, über die man noch vor kurzem so arrogant und abgehoben berichtet hat, merken auch ein klein wenig die Printmedien.
Weil aber bekanntlich eine Schwalbe noch keinen Sommer macht geht es weiter wie bisher. Arbeitslose oder genauer Hartz-IV-Empfänger sind immer noch der Liebling der Hetzschrift, ein verdammungswürdiger Exot, den keiner kennen will, den aber scheinbar jeder kennt.
Über zu niedrige Regelsätze wird, trotz der finanziell angespannten Situation, kaum mehr berichtet. Man will eben keine Geister wecken, die man später nicht mehr los wird. Keine Angst die Geister sind schon wach.
holgersheim
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) und Bettlägerigkeitsbescheinigung

Neuerdings verlangen einige ArGen bei einer Krankschreibung zusätzlich eine Bettlägerigkeitsbescheinigung, wenn dadurch ein Terminversäumnis droht.
Dieser Vorgang ist durch keine gesetzliche Vorschrift gedeckt.

Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) ist eine Urkunde im Sinne des SGB!

Hierdurch wird vom Arzt bescheinigt, dass man nicht in der Lage ist, eine Arbeit zu verrichten. Während dieser Zeit hat man alles zu vermeiden, was die Krankheit verlängert oder zu verschlimmern droht! Die ArGen stellen sich auf den Standpunkt, dass man nur bei Bettlägerigkeit einen Termin versäumen darf, und das sei durch die nun angeforderte Bescheinigung zu belegen.

Vorab: Eine solche Bescheinigung kann ein Arzt gar nicht ausstellen. Er ist befugt ein Attest zu fertigen, dies kostet aber zusätzliches Geld, mind. 10 bis 20 Euro. Wenn sich die ARGE nun auf den Standpunkt stellt, ein Attest einzufordern, haben sie die Kosten auch zu übernehmen.
Es besteht für die ArGen auch die Möglichkeit in begründeten Verdachtsfällen von Missbrauch den medizinischen Dienst einzuschalten, allerdings dürfte die Anzahl der Fälle sehr gering sein.

Tipp:
Wenn eine solche Bescheinigung angefordert wird, ruhig bleiben.
Die betreffende ArGe bitte auffordern, doch die gesetzliche Grundlage für ihr Handeln zu benennen, sie höflich, aber bestimmt darauf hinweisen, dass die AU eine Urkunde im Sinne des SGB ist. Und falls sie auf einer zusätzlichen Bescheinigung bestehen, sollten sie neben der Ermächtigungsgrundlage für ihr Handeln einer Kostenübernahme zustimmen. Dies ist seitens der ArGen schriftlich zu bescheinigen.

Zusätzlich sollte bitte das Kundenreaktionsmanagement in Nürnberg benachrichtigt werden. Auch dürfte dieses ein Fall für den Datenschutz sein, da hier unnötig weitere Daten erhoben werden!

Es gilt: Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt!
holgersheim
Fußfesseln für Hartz IV – Berechtigte, 2000 Arbeitslose sollen in Bochum aus der Statistik entsorgt werden

Die Unabhängige Sozialberatung Bochum kritisiert, wie z. Z. ca. 2000 Erwerbslose in Bochum aus der Statistik entsorgt werden sollen und dabei mit einer Vielzahl von Schikanen bedroht werden. Die Betroffenen sollen „ausgelagert“ und von privaten Trägern „intensiv betreut“ werden. Die Bundesregierung will die so Betreuten aus der Arbeitslosenstatistik streichen.

Norbert Hermann von der Unabhängigen Sozialberatung:

„Die Maßnahme dient neben der massiven Repression und Kontrolle der Betroffenen vor allem der logistischen Vorbereitung einer propagandistischen Verniedlichung des für das kommende Jahr erwarteten Anstiegs der Massenarbeitslosigkeit.“.

Nach der Einschätzung der Unabhängigen Sozialberatung ist die ARGE Bochum derart personell unterbesetzt (einige Teams sind z. B. zeitweise nur zu 50 % besetzt, die Antragsbearbeitung auf Heizkostennachzahlung dauert bis zu acht Wochen), dass sie nicht in der Lage ist, ihren gesetzlichen Verpflichtungen zu einer sachgemäßen Aufklärung oder Beratung nachzukommen. Häufig können Routinen wie Auskunftserteilung oder Empfangsbestätigungen kaum noch rechtskonform bearbeitet werden. Für eine Qualifizierung und Vermittlung der Betroffenen bleibt immer weniger Zeit.

Statt die ARGE personell vernünftig auszustatten und die MitarbeiterInnen ordentlich zu qualifizieren, wird das Problem an noch viel weniger qualifizierte private Träger ausgelagert. Norbert Hermann: „Was dann dort mit den Betroffenen passiert, bezeichnen Insider der Arbeitsverwaltung schon seit Jahren als „Verfolgungsbetreuung“. Alle 14 Tage sollen die Leute beim privaten Träger antanzen und dort auch ihre persönlichen und familiären Probleme offen legen. Angeblich bestehe Schweigepflicht. Uns ist keinerlei Rechtsgrundlage dafür bekannt.“

Der Unabhängigen Sozialberatung wird von den Ratsuchenden berichtet, wie augenblicklich in Massenveranstaltungen mit bis zu 30 Teilnehmenden die Arbeitssuchenden an die privaten Träger abgeschoben werden. Sie werden dabei bedrängt, nach kurzer Einweisung ihrem neuen Status in einem „Vertrag“ zuzustimmen. Norbert Hermann: „Dabei wird z. B. gesetzwidrig jede “unerlaubte Ortsabwesenheit” mit Leistungsentzug bedroht. Hartz IV-Abhängigen werden quasi Fußfesseln angelegt. Schon der Spaziergang auf der Wittener Seite des Kemnader Sees oder der Einkauf in Gelsenkirchen ist demnach verboten. Wir weisen ganz dringend darauf hin, dass niemand gezwungen werden kann, diesen „Vertrag“ sofort beim privaten Träger zu unterschreiben.

Alle Betroffenen haben auch das Recht, erst einmal eine Beratungsstelle aufzusuchen. Dies können wir nur ganz dringend empfehlen.“

Norbert Hermann fordert die Bochumer Bevölkerung auf, nicht gleichgültig damit umzugehen, wenn derartig erbarmungslos auf Kosten der Betroffenen die Arbeitslosenstatistik frisiert werden soll: „Hier ist gesellschaftlicher Protest gefordert.“

Quelle: Pressemeldung - Unabhängige Sozialberatung - Norbert Hermann
gastli
Zitat:
Die ARGE-Greifswald hat einem Bedürftigen nach Recherchen des ARD-Politikmagazins REPORT MAINZ so lange das Arbeitslosengeld II gekürzt, bis seine Wohnung infolge von Mietschulden zwangsgeräumt wurde.
Der 53jährige wurde deshalb am vergangenen Mittwoch in das städtische Obdachlosenheim Greifswald eingewiesen. Insgesamt hatte die ARGE dem Langzeitarbeitslosen über neun Monate alle Leistungen gestrichen, weil er „zu keiner Kooperation mit der ARGE bereit“ war. Der ungelernte Arbeitslose wurde unter anderem dafür sanktioniert, dass er keine Bewerbungen schrieb, wie seine Fallmanagerin es ihm aufgetragen hatte. Dabei wurde jedoch nicht berücksichtigt, dass der Mann Analphabet ist. Nach Einschätzung seiner Rechtsanwältin Katharina Appelt war diese und insgesamt Zwei Drittel der Sanktionen widerrechtlich.
Zeitweise hatte die ARGE dem HartzIV –Empfänger 2008 das Arbeitslosengeld II so gestrichen, dass er auch nicht krankenversichert war.
[Quelle]


Der Beitrag kann auch dem Thema "Der neue deutsche Faschismus" zugeordnet werden.
Meister
Ich habe diesen Beitrag gesehen.
Ich kann dazu nur sagen, die es Gesetzmäßig auf den Weg gebracht haben und die Helfershelfer sind in meinen Augen große Schw...

Meister
Pfiffikus
Jetzt bekommt sogar schon die Staatsanwaltschaft zu spüren, welchen miesen Service die Jobcenter bieten.

http://www.taz.de/regional/berlin/aktuel...center-hotline/


Pfiffikus,
der staunt, wie schnell in diesem besonderen Falle reagiert worden ist
gastli
„Wer auch immer in die Mühlen der Hartz 4-Behörde (ARGE) gerät, muss wissen, dass man ihm ab jetzt nach dem Leben trachtet.“

ALG II = Töten per Gesetz?
gastli
Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt.

Zitat:
Die von Bonner Arge prophezeite Eskalation blieb aus - Zahltag in Bonn erfolgreich

Schluss mit „ARGE(m) Terror in Bonn – Zahltag am 4. Mai 2009 war das Motto des überregionales Bündnisses „agenturschluss“, das damit heute morgen auf die Missstände der Bonner Arge aufmerksam machte. Im Vorfeld hatte die Geschäftsleitung der Bonner Hartz IV-Behörde mehrfach vor erwarteter „Randale“ gewarnt. Zudem bedürfe es keinem Zahltag, der den geregelten Betriebsablauf stören würde. Aber genau darum ging es den rund 90 Teilnehmer eines Bündnisses aus Erwerbsloseninitiativen und anderen Gruppierungen der Sozialen Bewegungen. Der nicht mehr hinnehmbare Betriebsablauf gegen Erwerbslose sollte heute gestört und öffentlich gemacht werden. Zudem wurden zahlreiche Begleitungen vorgenommen und Auszahlungen durchgesetzt werden. Die betroffenen Menschen hatten zum Teil schon wochenlang vergeblich darauf gewartet.

Weder ARGE noch Polizei hatten damit gerechnet, dass schon morgen gegen 06:45 die ersten Transparente über der ARGE hingen. So konnte man um diese Zeit bereits deutlich sichtbar über dem Eingang lesen: „Schluss mit ARGE(m) Terror in Bonn – Zahltag am 4. Mai. Ebenso hingen auch viele andere Transparente. Gegen 7:30 war die komplette Technik aufgebaut und da erschien auch schon die Polizei, der anscheinend die angemeldete Demonstration nicht weiter gegeben wurde. Aus Sicht von „agenturschluss“ war dies auch gut so, sonst hätte es im Vorfeld auch zu viele Auflagen gegeben. Das Bündnis hatte somit faktische Voraussetzungen geschaffen.

In seiner Rede machte Martin Behrsing, Sprecher einer der beteiligten Initiativen, Erwerbslosen forum Deutschland auf Antragsverschleppungen, Verweigerungen von berechtigten Geldleistungen, Unfreundlichkeit gegenüber Erwerbslosen, ein martialisch anmutender privater Sicherheitsdienst, Umgang mit Bonner Rechtsanwälten und die Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund der Bonner Hartz IV-Behörde aufmerksam. Zudem hätte sie auch keine Probleme, Menschen in gesundheitlich lebensbedrohliche Lebenssituationen durch Nichtbearbeitung zu drängen. Ein Höhepunkt wr die Enthüllung eines „Puschel-Bommels“ als Beispiel für sinnlose Qualifizierung und absolute Verschwendung von Steuergeldern. Mehrere Erwerbslose hatten in einer „E-Bay-Auktion“ den „Puschel-Bommel“ ersteigert. Den hatte ein Erwerbsloser aus Verärgerung über eine Qualifizierungsmaßnahme zur Versteigerung angeboten, um aufzuzeigen, mit welchen sinnlosen Beschäftigungen erwachsene Menschen bei Bildungsmaßnahmen entwürdigt werden. So lernte er dort, wie man aus ca. 100 Meter Wolle einen „Bommel“ herstellt, den er nach Abschluss der Maßnahme behalten durfte. Der Bildungsträger kassierte für die 14 Tage ca. 875 Euro. Welche Qualifizierung sich damit verbunden hatte, entschloss sich jedoch keinem.

Die von der Bonner Arge prophezeite „Randale“ bleib allerdings aus. Lediglich gegen 10:00 schloss die ARGE ihre Pforten, nachdem einige Teilnehmer der „Zahltagaktion“ Frühstück im Foyer der Behörde servieren wollten. Der Sicherheitsdienst und die Polizei mussten auf Anweisung der Geschäftsführung das Frühstück wieder heraustragen. Nach lautstarken Protesten wurde nach 10 Minuten die Pforten wieder geöffnet. Diese von der Arge initiierte Eskalation war wohl wegen der anwesenden presse wohl doch zu peinlich und „kleinkariert“.

Bis zum Mittag konnten ca. 30 Menschen begleitet werden und ihn en in ihrem Anliegen geholfen werden. Die Arge hatte allerdings für den heutigen Tag keine regulären Termine vergeben, bzw. anscheinend Menschern wieder ausgeladen. Sie begründete dies mit mehr Zeit für Beratung zu haben. Für „agenturschluss“ war klar, man wollte auf keinen Fall zu viele Besucher haben. Zudem bleibe die Frage offen, was den die Bonner Hartz IV-Behörde sonst mit den Menschen macht, wenn sie extra wegen „Zahltag“ sich Zeit zur Beratung nimmt.

Mit der Zahltagaktion wurde ein deutliches Zeichen der Erwerbslosen gegen Hartz-IV und die Zustände bei der Bonner ARGE gesetzt. Die Aktionen sollen fortgesetzt werden.

Die Aktion Zahltag steht mittlerweile bundesweit für eine Aktionsform von unmittelbarer, kollektiver Selbstermächtigung und -verteidigung gegen einen fortwährenden sozialen Angriff von oben. Im Rahmen des „ZAHLTAG“ wird es große und kleine Aktionen geben, die das ARGE Geschäft direkt in Frage stellen. „Mit der Aktionsform ZAHLTAG geht es uns nicht darum, mit den ARGEn in einen Dialog zu treten. Wir wollen kein besseres und kein Hartz IV-Light, sondern dessen Abschaffung. Wir wollen uns selbst und selbstbewusst vertreten und uns gemeinsam zur Wehr setzen“ so das Bündnis „Agenturschluss“. Unter anderem wird der Zahltag von „Agenturschluss“, vom Wuppertaler Sozialhilfeverein „Tacheles e.V. , den KEAS e.V. (Köln), Kölner Zahltaginitiativen, dem Erwerbslosen Forum Deutschland und weiteren Erwerbslosen- und Sozialen Initiativen unterstützt.

Quelle: Erwerbslosen Forum Deutschland