Weniger Geld für Arbeitslose

Adeodatus
Vorschlag der Wirtschaftsweisen

Berlin - Die fünf Wirtschaftsweisen fordern von der Bundesregierung eine grundlegende Reform des Arbeitsmarktes. "Das Grundübel des deutschen Arbeitsmarkts, die hohe und verfestigte Sockelarbeitslosigkeit, kann und wird selbst durch eine länger anhaltende gesamtwirtschaftliche Belebung nicht geheilt", heißt es im Gutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

Eine Lösung des Problems müsse bei den schlechten Arbeitsmarktchancen von Geringqualifizierten und der hohen Langzeitarbeitslosigkeit ansetzen. Die Wirtschaftsweisen schlagen dazu vor, die Attraktivität der Arbeitsaufnahme zu erhöhen. "Reguläre Arbeit muss sich mehr lohnen als bisher." Zentrales Element ihres Reformvorschlages ist die Kürzung des Regelsatzes für erwerbsfähige Leistungsempfänger um 30 Prozent bei gleichzeitig verbesserten Hinzuverdienstmöglichkeiten.

Hilfsbedürftige hätten zwar einen Anspruch auf Unterstützung durch die Solidargemeinschaft. Bei Erwerbsfähigen allerdings solle die Gesellschaft eine Gegenleistung verlangen - "konkret durch die Übernahme einer auch schlecht bezahlten Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt oder einer Arbeitsgelegenheit auf dem zweiten Arbeitsmarkt".

Hart ins Gericht gehen die Experten mit den von der Politik diskutierten Reformen des Arbeitsmarktes. Auf der einen Seiten würden "populäre, aber beschäftigungsfeindliche Mindestlohnkonzepte" gefordert, auf der anderen Seite "fragwürdige und überholte Kombilohnideen" diskutiert.

Die fünf Wirtschaftsweisen erwarten in ihrem Gutachten ein kräftiges Wirtschaftswachstum in diesem und im kommenden Jahr. Im laufenden Jahr werde die deutsche Wirtschaft um 2,4 Prozent und 2007 um 1,8 Prozent wachsen. Damit sind die Wirtschaftsweisen für das kommendes Jahr wesentlich optimistischer als die Bundesregierung. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt wird sich nach den vorgelegten Zahlen weiter entspannen. Die Arbeitslosenquote werde 2007 auf 10,2 Prozent fallen - 2005 waren es 11,7 Prozent.

Zudem haben die Wirtschaftsweisen der Bundesregierung wegen der überhöhten Neuverschuldung des Bundes in diesem Jahr einen Verfassungsverstoß attestiert. Insgesamt habe die deutsche Finanzpolitik eine durchwachsene Bilanz aufzuweisen. Wenn die Regierung das Faktum, dass die Neuverschuldung entgegen den Verfassungsregeln die Investitionen weit übersteige, mit einer Ausnahmeregelung des Grundgesetzes rechtfertige, sei dies "nicht nachvollziehbar" und erwecke den "Eindruck der Beliebigkeit".

Der entsprechende Grundgesetzartikel, der eine Schranke gegen eine überhöhte Staatsverschuldung sein soll, erweise sich "als Papiertiger". Der Rat empfiehlt daher eine Änderung des Investitionsbegriffs. rtr


http://www.f-r.de/in_und_ausland/wirtsch...?em_cnt=1005890
gastli
Es geht noch "besser":

In der Zeitschrift Capital schreibt der Chefredakteur sein Editotorial.

Bitte nur im sitzen und mit entleerter Blase lesen.

Zitat:

Das Kapital der Unterschicht

Seit nunmehr fast zwei Jahren erregt sich die Republik immer wieder aufs Neue über zwei Themen: Was gesteht man denen zu, die vom Kapital leben? Und: Was gönnt man denen, die vom Staat alimentiert werden?

Die Heftigkeit dieser Diskussion hat einen wesentlichen Grund: Hartz-IV-Empfänger wie millionenschwere Privatiers, beide kassieren Geld, ohne dafür arbeiten zu müssen. Und das ist für den arbeitsamen Durchschnittsdeutschen schwer erträglich, ja es löst bei vielen Bürgern regelrecht Hassgefühle aus.

Dieses pauschale Verdammen von arbeitslosem Einkommen verstellt freilich die Sicht auf die ökonomischen Realitäten und ist ein gewaltiges Hemmnis für die Sicherung und Steigerung des Wohlstandes. Denn es verhindert zu unterscheiden, dass in einem Fall das Kapital gesellschaftspolitisch vernünftig eingesetzt wird und im anderen Falle - horribile dictu - eben nicht.

Bei Lichte besehen stellen die Hartz-IV-Empfänger die größte Gruppe der Kapitalisten in Deutschland. Das zeigt ein Blick auf eine Familie mit zwei Kindern, die von Arbeitslosengeld II lebt und damit pro Jahr durchschnittlich 21600 Euro bezieht. Wer dieses Einkommen (vor Steuern) auf dem Finanzmarkt erzielen möchte, braucht mindestens 540000 Euro Kapital, wenn man eine realistische Rendite von vier Prozent zugrunde legt. Derzeit gibt es etwa zwei Millionen solcher Bedarfsgemeinschaften, die hochgerechnet zusammen die unvorstellbare Summe von 1080 Milliarden Euro binden.

Gewiss, der Staat finanziert die Sozialhilfe nicht über den Kapitalmarkt, aber die immerhin rund 48 Steuermilliarden, die er den Bürgern in diesem Jahr dafür entziehen muss, verhindern, dass ein Kapitalstock in dieser Größenordnung gebildet und klug in neue Firmen und neue Arbeitsplätze investiert wird.

Die hässliche ökonomische Wahrheit ist: Jeder Hartz-IV-Empfänger konsumiert das Geld, das eigentlich für den Aufbau neuer Arbeitsplätze notwendig wäre. Wer wirkliches Wachstum und neue Jobs für Deutschland will, muss das Kapital dorthin bringen, wo es arbeitet. Nichts bremst unsere Konjunktur so sehr wie Hartz IV.
(capital)
Adeodatus
Aha und wo sollten sich die Hartzies melden damit man sie Kapitalverträglich entsorgen kann ?

Man fragt sich ob die Leute nur ihr Gehirn nicht richtig einsetzen oder ob sie gar keins haben.
kritiker
damit wir alle nicht nur über diese wegelagerer meckern kann man >>>hier<<< etwas dagegen tun! natürlich nur wer gegen ausbeutung ist, versteht sich!!! und wenn man sich die liste anschaut bekommt man angst, wie viele michel bzw. ignoranten in deutschland leben!
videodok
Wir wissen doch, für wen die Wirtschafts-"weisen" reden und schreiben. Dafür werden sie doch auch übermäßig gut bezahlt.
Herasun
Zitat:
Original von spidy
Man fragt sich ob die Leute nur ihr Gehirn nicht richtig einsetzen oder ob sie gar keins haben.


Ob sie Hirn haben oder nicht, interessiert mich persönlich nicht wirklich (obwohl ich da schon `ne Vermutung habe Augenzwinkern ) ; ich weiß nur, daß mit ihren Augen etwas nicht stimmt:
In denen sehe ich Dollarzeichen (oder sind es heute Eurozeichen?)!
kritiker
gerade bei gert flegelskamp im gästebuch gefunden:

Zitat:
Der Hartzkönig

Wer fährt noch so spät durch die Hochfinanzwelt?
Es ist der Minister, der holt sich sein Geld.
Die Scheiben sind dunkel, der Wagen fährt schnell
Der Minister hats eilig, er will ins Bordell.

"Sag Wähler, was wirst du so grün im Gesicht?"
"Hörst du, Minister, den Hartzkönig nicht?"
"Beruhig dich mein Wähler und sei ohne Bange
Den Fleißigen nimmt er nicht in die Zange!"

"Du Nichtsnutz, mich dürstet nach deinem Lohn
Für einen Euro, da krieg ich dich schon.
Und brauch ich dich nicht mehr, dann laß ich dich fallen
Dein Schreien nach Essen wird bald schon verhallen!"

"Minister, hörst du wie Hartzkönig droht?
Der Kerl gönnt mir nicht mal die Butter aufs Brot!"
"Sei furchtlos mein Wähler, es ist doch bekannt
Der Hartzkönig will nur das Beste fürs Land!"

"Das kann man in Russland und China ja sehen!
Hör zu, wenn er weg will, dann laß ihn doch gehen.
Und du mein Minister, geh gleich hinterher
Ihr habt schon zuviel, doch ihr wollt immer mehr!"

"Nicht mehr prägt Soziales des Landes Gestalt
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!"
"Minister, Hartzkönig macht jetzt Gesetze
Und du unterstützt ihn mit Häme und Hetze!"

Jetzt muß der Minister den Wagen anhalten
Er ruft seinen Freund in den Fernsehanstalten
Erreicht das Wahlziel mit knapper Not
Die Diäten sind sicher, der Rechtstaat ist tot
gastli
...Bild.nicht.mehr.auf.imageshack.online.../img145/9738/totoe1.jpg[/IMG]