Merkel deutet stärkere Senkung bei Arbeitslosenbeitrag an

Adeodatus
@ simson

Ich habe zwar nicht geschrieben das Menschen mit geringem Einkommen mehr Mehrwersteuer bezahlen sondern wie die von Dir so sehr befürwortete Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung Finanziert werden aber das kann man schon ignorieren. großes Grinsen
Simson
Zitat:
Original von spidy
Und die sechs Milliarden Euro Entlastung für die Arbeitgeberseite aus der Mehrwertsteuererhöhung bezahlen wiederum alle Verbraucherinnen und Verbraucher, also insbesondere Menschen, die den allergrößten Teil ihres verfügbaren Einkommens „verkonsumieren“, nämlich vor allem Arbeitnehmer, Rentner, Arbeitslose, Schüler und Studenten.

@ spidy:

Na dann muß ich Deinen Satz falsch verstehen.
Adeodatus
@ simson

Es steht doch da "alle Verbraucherinnen und Verbraucher"

Bei der Mehrwertsteuererhöhung handelt sich es sich eigentlich um die Umsatzsteuer.

Also hier einmal eine Erläuterung:

Im deutschen Sprachgebrauch (ausgenommen in der Schweiz) wird seit der Harmonisierung des Steuersystems 1967 der Ausdruck „Umsatzsteuer“ gleichbedeutend mit „Mehrwertsteuer“ verwendet. Dies folgt aus der Tatsache, dass das Umsatzsteuersystem in jenem Jahr auf ein Allphasennetto-System mit Vorsteuerabzug umgestellt wurde und somit nur die Wertschöpfung, also der von einer Unternehmung erwirtschaftete Mehrwert mit Umsatzsteuer belastet wird. Bezahlen muss die Umsatzsteuer in voller Höhe jedoch dennoch der Endverbraucher.

Es ist völlig Wurscht wie hoch die Mehrwertsteuer oder gleichbedeutend Umsatzsteuer ist, bezahlt in vollem Umfang wird sie vom Endverbraucher.

Somit trägt er nicht nur das Risiko der niedrigeren Leistungen sondern auch den 1 Prozent Entlastungsbonus für den Arbeitgeber.
Simson
@ spidy:

Und Verbraucher ist jeder, auch ein Arbeitgeber. Wer wenig konsumiert, zahlt absolut gesehen wenig und wer mehr konsumiert zahlt mehr. Eigentlich im Grundsatz gerecht. Ein Millionär, der mit Steuertricks wenig Einkommensteuer bezahlt, wird wenigstens beim Konsum zur Kasse gebeten. Deswegen verstehe ich nicht, warum Du Arbeitnehmer, Rentner, Arbeitslose, Schüler und Studenten, die relativ gesehen eher unterdurchschnittlich zum Mehrwertsteueraufkommen beitragen, besonders hervorhebst.
Adeodatus
Zitat:
Und Verbraucher ist jeder, auch ein Arbeitgeber.


Das ist nur der halbe Denkansatz, der Arbeitgeber als Privatperson ist Endverbraucher, aber als Unternehmer nicht hier ist er zum Vorsteuerabzug berechtigt.

Der Vorsteuerabzug (§ 15 UStG)

Durch das System des Vorsteuerabzugs wird sichergestellt, dass bei jedem steuerpflichtigen Umsatz (z.B. Weiterverkauf einer Ware) nur der bei dem jeweiligen Umsatz erzielte Mehrwert der Ware mit der Umsatzsteuer belastet wird.

Zweck des Vorsteuerabzugs ist es, dass die volle Umsatzsteuer durch den Endverbraucher getragen wird. Die für so genannte "Vorumsätze" entrichtete Umsatzsteuer wird dabei im Rahmen der monatlichen bzw. vierteljährlichen, von den Unternehmen abzugebenden Vorausanmeldung, verrechnet.

Zum Vorsteuerabzug sind nur Unternehmen berechtigt, nicht dagegen

* private Endverbraucher,
* die öffentliche Hand (Bund, Länder und Gemeinden) soweit sie hoheitlich handeln und
* Kleinunternehmer, bei denen die Umsatzsteuer nicht erhoben wird.

Abziehbar als Vorsteuer ist auch die Einfuhrumsatzsteuer, die der Unternehmer bei der Wareneinfuhr aus Nicht-EG-Staaten an das Zollamt entrichtet hat (§ 15 Abs. 1 Nr. 2 UStG), vorausgesetzt, der Unternehmer verfügt über die entsprechenden Einfuhrbelege mit zollamtlichem Zahlungsnachweis (z.B. die Einfuhrzollanmeldung).

Zitat:
Deswegen verstehe ich nicht, warum Du Arbeitnehmer, Rentner, Arbeitslose, Schüler und Studenten, die relativ gesehen eher unterdurchschnittlich zum Mehrwertsteueraufkommen beitragen, besonders hervorhebst.


Weil diese ebenso wie bei der Gesundheitsreform voher die von der Regierung betriebene Aufhebung der Paritätischen Einzahlung in die Sozialkassen finanzieren. Das Gejammere kommt hinterher wenn festgestellt wird das von die Versprechungen der Regierung nichts weiter als eine Seifenblase sind.
Simson
@ spidy:

Also richtet sich Deine Kritik gegen eine Verschiebung von Belastungen der Arbeit (Sozialversicherungsbeiträge für die Arbeitslosenversicherung) hin zu Belastungen des Konsums (Mehrwertsteuer) ab dem 1.1.07.

Ich bin bisher von der Senkung der Beiträge in die Arbeitslosenversicherung durch die verkürzte Leistungsdauer seit dem 1.2.06 ausgegangen.

Die Senkung der Beiträge zum 1.1.07 beinhaltet wohl von beidem etwas.

Trotzdem verstehe ich Deine Kritik nicht ganz. Vielleicht kannst Du das ja mal noch etwas ausführen.

Außerdem muß ich Dir wohl hier mal ausdrücklich schreiben, daß es mir keinen Spaß macht, bald 3 Prozent mehr Mehrwertsteuer zu entrichten. Ich sehe es aber als notwendig und vernünftig an, um die Staatsfinanzen nicht noch weiter aus dem Ruder laufen zu lassen. Mittel- und langfristig sind aber andere Lösungen als weitere Mehrwertsteuererhöhungen gefragt. Mir persönlich ist schon lange klar, daß Leistungen des Staates und aus Sozialversicherungssystemen nicht größer sondern kleiner werden. Insofern erschüttert mich manches nicht.

(P.S.: Ein Zitat aus dem Umsatzsteuergesetz wäre nicht notwendig gewesen. Augenzwinkern )
(P.P.S.: Nein, ich bein kein Unternehmer. Augenzwinkern Augenzwinkern )
aeffchen
Ich verstehe nicht ganz die Leute die für sich 100% Auszahlung von dem erwaten was sie mal eingezahlt haben. Unabhängig davon dass die Verhältnisse zwischen dem was in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt wird und was rauskommt nicht zu stimmen scheinen. Das es immer weniger gibt die einzahlen und immer mehr die bekommen.
Die Arbeitslosenversicherung ist eine nach dem Solitaritätsprinzip. Und bei Soli ist es im schlechtesten Fall so das man gibt ohne etwas zu erhalten. Nur damit es anderen zugute kommt.
mausi
Zitat:
Original von Simson
Außerdem muß ich Dir wohl hier mal ausdrücklich schreiben, daß es mir keinen Spaß macht, bald 3 Prozent mehr Mehrwertsteuer zu entrichten. Ich sehe es aber als notwendig und vernünftig an, um die Staatsfinanzen nicht noch weiter aus dem Ruder laufen zu lassen. Mittel- und langfristig sind aber andere Lösungen als weitere Mehrwertsteuererhöhungen gefragt. Mir persönlich ist schon lange klar, daß Leistungen des Staates und aus Sozialversicherungssystemen nicht größer sondern kleiner werden. Insofern erschüttert mich manches nicht.


Ach @simson
dir und vielen anderen kann man jeden Brocken hinwerfen egal ob er verdorben ist oder stinkt. Ihr schluckt das alles. Und nicht das das schon schlimm genug wäre. Nein ihr verteidigt auch noch den der den Brocken wirft. Ob so viel deutscher Michelei wird mir so richtig übel.

@gastli, spidy, holgersheim
ich komme in Euer Lager und kämpfe mit Euch.
Simson
Na, da kann man euch wohl nur noch viel Erfolg beim Kampf gegen die Absenkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung und für eine niedrigere Mehrwertsteuer wünschen.
Adeodatus
@ simson

Obwohl die Parallelen der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Debatten und Entscheidungen der Bundesregierung zu denen der Weimarer Republik immer offensichtlicher werden, verschließen die Betroffenen die Augen.
Weil sie das Gerede von der Allmacht der Marktwirtschaft glauben wollen, sie haben noch nicht verstanden das Wieder einmal der Kapitalismus sein eigener Feind ist.

Wir sollten uns in Erinnerung rufen das in der Weimarer Republik unter dem Schlagwort »Produktionspolitik« ein radikaler Abbau der sozialstaatlichen Elemente der Weimarer Republik stattfand.
Das Tarifwesen wurde gelockert, Steuern und Löhne gesenkt, es kam zu einer indirekten Subventionierung der Wirtschaft durch beständige Steuererleichterungen, während den Lohnabhängigen in zunehmenden Maßen alleine die Finanzierung der Sozialsysteme aufgebürdet wurde – Strategien zugunsten der Arbeitgeber, die unseren Ohren vertraut klingen müssten denn unsere Regierenden beten uns eben diese Lösungen Tag für Tag vor. Wohin das schon einmal geführt hat dürfte dem einen oder anderen aus dem Geschichtsunterricht noch in Erinnerung sein.
Simson
@ spidy:

Diese Antwort kannst Du zu jedem beliebigen Beitrag oder Thema zu politischen Dingen in Deutschland schreiben.

Eine Wiederholung der Abläufe zum Ende der Weimarer Republik heraufzubeschwören verkennt oder ignoriert in meinen Augen sehr viele Dinge. Zum Beispiel, daß Arbeitslose (und auch arbeitende Menschen) heute in einer ganz anderen Lage sind als damals, daß wir ein anderes Wahlrecht haben, daß die Wiederholung einer solchen Inflation unmöglich erscheint, daß gar nicht die notwendige Menge junger Männer für eine Kriegsführung da wäre, daß die Situation in Europa und der Welt eine andere ist als damals und noch mehr.

Die Geschichtszahlen aus dem Geschichtsunterricht in der DDR haben vermutlich alle gestimmt, die Schilderungen vieler geschichtlicher Ereignisse auch, wobei natürlich Unliebsames ausgelassen oder wunschgemäß gedeutet wurde. Aber auf die gelehrten angeblichen Gesetzmäßigkeiten der geschichtlichen Entwicklung würde ich mich nicht mehr verlassen.
Herasun
Zitat:
Original von Simson
Eine Wiederholung der Abläufe zum Ende der Weimarer Republik heraufzubeschwören verkennt oder ignoriert in meinen Augen sehr viele Dinge. Zum Beispiel, daß Arbeitslose (und auch arbeitende Menschen) heute in einer ganz anderen Lage sind als damals, daß wir ein anderes Wahlrecht haben, daß die Wiederholung einer solchen Inflation unmöglich erscheint, daß gar nicht die notwendige Menge junger Männer für eine Kriegsführung da wäre, daß die Situation in Europa und der Welt eine andere ist als damals und noch mehr.


Mir zeigt es nur, wie gefährlich derartige Denkweisen tatsächlich sind.
Was du ignorierst, ist, daß es nicht nur um Kriegsführung im wahrsten Sinne des Wortes geht, sondern zunächst um das, was man gemeinhin als Ausgrenzung und Diskriminierung (in Form von Ghettoisierung und Kriminalisierung) bezeichnet. Den nächsten Schritt wage ich mir nicht auszumalen.

Zitat:
Die Geschichtszahlen aus dem Geschichtsunterricht in der DDR haben vermutlich alle gestimmt, die Schilderungen vieler geschichtlicher Ereignisse auch, wobei natürlich Unliebsames ausgelassen oder wunschgemäß gedeutet wurde. Aber auf die gelehrten angeblichen Gesetzmäßigkeiten der geschichtlichen Entwicklung würde ich mich nicht mehr verlassen.


Ich verstehe nicht, warum du so bereitwillig blind bist, obwohl du doch sehen kannst.
Simson
@ Herasun:

Nicht alle, die anders sehen als Du, sind gleich blind. Am Sehen liegt unser Unterschied aber glaube ich gar nicht. Sondern am Durchdenken, Bewerten und Einordnen des Gesehenen. Da kommen wir zu anderen Ergebnissen. Ich finde bei diesem Vorgang wichtig, daß man bestimmte grundlegende Dinge und Zusammenhänge erstmal erkennt und auch anerkennt, unabhängig davon ob sie einem persönlich gefallen oder nicht.

Auch im persönlichen Leben kann man Realitäten akzeptieren und damit umgehen (lernen) oder ständig gegen alles Sturmlaufen.
Hugo
Zitat:
Original von Simson
..Auch im persönlichen Leben kann man Realitäten akzeptieren und damit umgehen (lernen) ....

Manche lernen es aber nie ...
Herasun
Zitat:
Original von Simson
Auch im persönlichen Leben kann man Realitäten akzeptieren und damit umgehen (lernen) oder ständig gegen alles Sturmlaufen.


Realitäten akzeptieren, die unabänderlich sind und Dinge hinzunehmen, die nicht gesetzmäßig so sein müssen sind trotzdem und immer noch zwei Dinge für mich.
Und auch dies für dich: Nicht alle, die anders denken als du denken gar nicht.
Oder revoltieren gar gegen alles und jeden.
Simson
Zitat:
Original von Herasun
Und auch dies für dich: Nicht alle, die anders denken als du denken gar nicht.
Oder revoltieren gar gegen alles und jeden.

Das habe ich auch nicht behauptet.