neues Klinikum für Gera

Digedag
Prof. Klaus Hekking, Vorstandsvorsitzender der SRH-Holding, präsentierte gestern in Gera das 150-Millionen-Euro-Projekt zur Generalsanierung des Waldklinikums bis zum Jahre 2012 und bekräftigte die Absicht, über die Tochter SRH Learnlife AG eine private Fachhochschule Gesundheit in Gera zu erreichten.

"...Das Klinikum wird am Standort des früheren Bezirkskrankenhauses konzentriert. Der Standort des früheren Bergarbeiterkrankenhauses wird dagegen aufgegeben; hier bleibt lediglich die Strahlenklinik erhalten...
Die Neubaupläne sind so weitreichend, dass selbst der erst im Jahre 2004 eingeweihte Eingangsbereich wieder abgerissen wird. Das künftige Krankenhaus wird an das bereits neugebaute Operationszentrum angedockt. Dabei handelt es sich um ein Hauptgebäude, zwei Bettenhäuser und ein Zentrum für Diagnostik. Die Nutzfläche beträgt 29 000 Quadratmeter, die Bruttogeschossfläche 60 000 Quadratmeter und der umbaute Raum 235 000 Kubikmeter...
SRH will im September mit dem ersten Spatenstich den Krankenhausneubau in Angriff nehmen und im November mit dem Rohbau beginnen. Vorgeschaltet ist der Bau eines Parkhauses ab Juni. Bis zum Jahresende soll das Bauwerk, das 480 Stellplätze bietet, fertiggestellt sein...
Der Klinik-Neubau ist auf zwei Etappen konzipiert, da während der Arbeiten der Krankenhausbetrieb vollständig fortgeführt wird: Bis 2009 sollen das Bettenhaus Am Walde und das Funktionsgebäude II, das u.a. Diagnostik und Intensivmedizin beherbergt, fertiggestellt sein. Im zweiten Bauabschnitt bis 2011 werden das Funktionsgebäude III, das Bettenhaus Am Park errichtet und die Außenanlagen neu gestaltet. Im Jahr 2012 ist der Abschluss der Sanierungsarbeiten am Haus 3 vorgesehen, in dem die Psychiatrie untergebracht sein wird. Die bestehenden Häuser 3, 6 und 9 des Klinikums werden in den Neubau integriert..." (Quelle OTZ)
as65
Das kann man nur begrüßen. Eine Generalsanierung zeigt den Stellenwert des Geraer Klinikums innerhalb der SRH-Holding und die Fachhochschule für den Standort Gera.

AS65

Für die die es nicht wissen, sich das aber fragen:

SRH = Stiftung Rehabilitation Heidelberg
Digedag
Wenn ich aber schon wieder aus Insiderinformationen hören muss, dass hierzu Parkhäuser gebaut werden, die nicht mal die Hälfte der PKWs der Mitarbeiter aufnehmen können und dann wohl auch monatlich einiges an Standplatzgebühren verschlingen, was natürlich von den Mitarbeitern getragen werden soll, stellt sich mir die Frage, ob dies alles wirklich durchdacht ist.
Denn wir alle wissen doch wie eng es jetzt schon mit Parkplätzen auf dem Krankenhausberg aussieht. Bei einer Erweiterung der Kapazität ist dann mit noch mehr PKWs zu rechnen.
as65
Äh, das Parkplatzproblem wie jetzt, nur mit mehr Parkplätzen !? Habe ich das richtig verstanden?

Mehr Parkplätze ohne Waldrodungen gehen da oben nur über Parkhäuser. Ob die reichen bleibt abzuwarten und hängt ja auch davon ab ob und wieviel Betten dazukommen.

AS65
Simson
Eine solche Großinvestition hätte es wohl nicht geben können, wenn das Klinikum noch in städtischem Besitz wäre.
geschlossen
Das sehe ich ebenfalls so. Die öffentlichen Kassen sind leer und Streiks waren nicht gerade hilfreich.
Aber das hatte ich schon mal geschrieben das die Streiks im öffentlichen Dienst noch ein unangenehmes Nachspiel haben.
Auch wenn die privatisierung schon vorher geplant war.
as65
Ein kleienr Vorgeschmack wie es aussehen soll:

...Bild.nicht.mehr.auf.imageshack.online.../img380/4818/srh18lr.jpg[/IMG]
Quelle BILD: GERA FORUM

as65
Simson
Sieht ein bißchen anders aus als jetzt, um nicht zu sagen: Geil!
gerassimov
Von oben sieht's schon mal gut aus. Aber: auf den Inhalt kommt es an. Die Patienten müssen sich wohl fühlen und kompetent behandelt werden.
geschlossen
Genauso sehe ich das auch. Vor von aussen `hui`und innen `pfui`. Ich habe nur von einem Verwadten gehört ,der in Bad Berka lag, dass es für einen Aussenstehenden ganz toll aussieht. Aber auf seiner Station war der Behandlungsservice eine schlechte Sache.
Als eine Schwester beim Blutabnehmen die Vene durchstochen hatte und er sie darauf aufmersam machte kam als Antwort. `Ach, sie sind wohl ein bischen empfindlich`. Der Arm wurde dann ganz blau. Da hat sich aber niemand entschuldigt, auch wenn es jdem beim Blutabnehmen passieren kann.
Simson
Von Bad Berka habe ich ebenfalls gehört, daß es toll aussieht, die medizinische Versorgung aber nicht gut war. Bad Berka gehört zur Rhön-Klinikum AG.

Das Geraer Klinikum gehört zur SRH-Gruppe.

Nach langem Streit kam es zu einer Privatisierung des Geraer Klinikums. Der Zustand des Klinikums war in meinen Augen seit langem nicht zufriedenstellend. Nunmehr ist eine gründliche Sanierung bzw. ein Neubau sowie eine Erweiterung des Klinikums konkret in Aussicht. Und zusätzlich noch eine private Fachhochschule.

Auf den ersten Blick unpopuläre und von linksorientierten Parteien bekämpfte Entscheidungen zum Geraer Klinikum erweisen sich mittel- und langfristig als richtig.

So wünsche ich mir Politik: Ohne Rücksicht auf Populismus, aber unter Berücksichtigung der Beteiligten, die Entscheidungen treffen, die sich mittel- und langfristig als richtig erweisen.
as65
Was aber nichts daran ändert das wirklich einige der im Klinikum tätigen ausgewechselt gehören. Und da spreche ich aus leidlicher Erfahrung von einigen Besuchen aus verschiedenen Gründen!
as65
Digedag
Ist das nicht in den meisten Bereichen so, wo noch eine verknöcherte alte Struktur herrscht.
Ich denke das ist nicht allein im Klinikum Gera so, sondern in vielen Einrichtungen ähnlicher Art, wo noch die alten Ehemaligen am Drücker sitzen.

Wartet noch so um die 15 Jahre ab, und die Struktur wird sich verändern, da die betreffenden dann ihre Rente genießen.
geschlossen
@ as65, du scheinst deine Erfahrungen genacht zu haben. Leider wird es wohl nicht besser werden, weil die "jungen" es nicht anders lernen. Es gibt und gab sehr extreme schlimme Sachen und man konnte nichts dagegen unternehmen, weil sie sich alle gegenseitig gedeckt haben. Und so wirds (leider) auch bleiben.
Aber das meisste erfährt die Öffentlichkeit nicht.
gastli
Zitat:
Auf den ersten Blick unpopuläre und von linksorientierten Parteien bekämpfte Entscheidungen zum Geraer Klinikum erweisen sich mittel- und langfristig als richtig.


Diese Meinung möchte ich nicht teilen. Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung obliegt dem Staat und nicht Konzernen und sonstigen privatwirtschaftlichen Unternehmen. Langfristig etabliert sich durch die Privatisierungen eine Zweiklassenmedizin bei der sozial Schwache auf der Strecke bleiben. Langfristig wird sich jede Privatisierung kommunalen Eigentums als falsch erweisen. Die Verhinderung solcher Privatisierungen ist oberstes Gebot.
jandark
Ich hoffe auch nicht, daß das pauschal für jede Entscheidung Richtung Privatisierung gemeint ist. Sonst will ich keine Klagen mehr über die vielen Arbeitslosen gerade im Osten hören. Soweit diese Privatisierungen sich langfristig als die richtige Entscheidung herausstellen sollten, warten wir noch darauf.
Ich denke, die Privatisierung der Ost-Betriebe ging eindeutig zu schnell und teilweise ohne den angemessenen Gegenwert über die Bühne. Da wurde Volkseigentum verschleudert, das jetzt in den Sozialkassen fehlt.


gruß

jandark
Simson
Zitat:
Original von jandark
Ich denke, die Privatisierung der Ost-Betriebe ging eindeutig zu schnell und teilweise ohne den angemessenen Gegenwert über die Bühne. Da wurde Volkseigentum verschleudert, das jetzt in den Sozialkassen fehlt.

Die volkseigenen Betriebe waren nicht wettbewerbsfähig. Das war ihr Problem. Gelungene Privatisierungen begannen oft damit, daß zwei Drittel bis drei Viertel der Belegschaft entlassen wurden und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen hergestellt wurde. Aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Sozialauswahl wurden in der Regel die jungen Leute entlassen. Leider war das so.
gastli
Zitat:
Die volkseigenen Betriebe waren nicht wettbewerbsfähig.


Hat man uns immer, immer wieder gesagt solange die Betriebe noch nicht abgewickelt waren. großes Grinsen
Simson
Neben fehlender Wettbewerbsfähigkeit vieler Betriebe spielten wegbrechende Absatzmärkte im In- und Ausland natürlich auch eine große Rolle.

Wir drohen vom Thema abzuschweifen.
jandark
Die Wettbewerbsfähigkeit in der vorgefundenen Form ist eine Sache, die Verschleuderung durch die "Treuhand" teils zu symbolischen Preisen, eine andere.

Fest steht, daß der Gegenwert nicht angemessen hoch entrichtet wurde. Insofern kann ich schon einige Ortsansässige verstehen, die sich durch gewisse Westfirmen ausgenommen wie Weihnachtsgänse fühlen. Der Wechsel hätte behutsamer vollzogen werden müssen.
Aber langfristig wirds schon gut sein. großes Grinsen Durch die Privatisierungen sind ja viele Investitionen in den Osten gelangt. Über Förderungen zum Beispiel. Und wenn das noch nicht genügte, dann eben in Polen oder noch weiter weg. Jedenfalls im Osten. Also: alles wird gut. großes Grinsen


gruß

jandark