Stellenabbau in Deutschland

Einwerfer
Wenn Sie einem Guru, Autor und Verleger wie Herrn Egon W. Kreutzer glauben, dann wird das wohl so sein. Er schreibt auf seiner Homepage zur Stunde von 5.036.831 vernichtetenden Arbeitsplätzen in der Zeit vom 02.10.2002 bis 29.01.2008. In diesem Zeitraum wurden auch weit über 50.000 Euro von meinem Giro-Konto abgebucht. Welch ein Wahnwitz!
U.Walluhn
Und was bitte hat der erste Tatbestand mit einem Privatkonto zu tun? Selbstverständlich entstanden neue Stellen in Deutschland. Aber weit weniger, als vernichtet wurden und nicht selten mit prekären Entlohnungsverhältnissen. Vielleicht hat auch hierzu jemand genaue Zahlen.
Also fast 2 Millionen vernichtete Stellen in wenig mehr als 7 Jahren sind doch wohl genügend Grund zu ernster Besorgnis, oder? Und nicht umsonst macht die Regierung dieser BäErDäh so ein Staatsgeheimnis um Armutsbericht, Stellenabbau, wirklichen Arbeitslosenzahlen, prekären Beschäftigungsverhältnissen. Wir sollen möglichst nicht erfahren, wie schwerwiegend die Lage im Lande wirklich ist.
gastli
Zitat:
vom 02.10.2002 bis 29.01.2008 In diesem Zeitraum wurden auch weit über 50.000 Euro von meinem Giro-Konto abgebucht. Welch ein Wahnwitz!

Bei mir nicht ganz so viel, es ist aber trotzdem nichts drauf. Wie gewonnen so zerronnen sagt der Volksmund. So verhält es sich auch bei den Arbeitsplätzen.


Eine Super "Aufschwungsmeldung".

Zumwinkel will sparen - Post schließt Filialen

Die Deutsche Post will sich einem Pressebericht zufolge aus Kostengründen von ihrem gesamten Filialnetz trennen. Die rund 900 Filialen sollten nach und nach geschlossen werden, berichtete das Bielefelder "Westfalen-Blatt" unter Berufung auf die Gewerkschaft Verdi und den Postagenturnehmerverband.
(Quelle)

In dem Artikel steht zwar ein Dementi der Post, dass aber eigentlich nichts anderes aussagt. Das kommt raus, wenn man sich scheinheilig in Szene setzt mit dem Mindestlohn, den Rest des Unternehmens aber an den Kapitalmarkt verhökert hat.
Mal sehen um wie viele vernichtete Stellen die Statistik erhöht wird.
Adeodatus
Und wieder 3 000 Arbeitsplätze die abgebaut werden sollen um eine Firma atraktiver für Kaufinteressenten zu machen.

Zitat:
Siemens will 3000 Arbeitsplätze abbauen

Seit fast zwei Jahren schon sucht Siemens vergeblich nach einem Käufer für seine veraltete Netzwerksparte SEN. Nun will der Konzern offenbar durch drastische Stellenstreichungen Kaufinteressenten locken. Rund die Hälfte der Arbeitsplätze bei SEN in Deutschland soll wegfallen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,537265,00.html
Adeodatus
Und es geht Munter weiter, was haben die Unten angeführten Firmen gemeinsam? Geht es ihnen Wirtschaftlich schlecht? Nein! Man will die Gewinne maximieren und was zählen da schon ein paar tausend Beschäftigte!

Frau Merkel, es stimmt der Aufschwung kommt bei immer mehr Menschen an!

Zitat:
Henkel streicht 3000 Stellen

Die Gewinne sprudeln, das Unternehmen ist stabil - trotzdem baut der Waschmittelkonzern Henkel weltweit rund 3000 Arbeitsplätze ab. Auch die Kunden müssen sich auf Veränderungen einstellen: Henkel-Produkte wie Spülmittel und Shampoo werden teurer.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,538184,00.html


Zitat:
BMW-Mitarbeiter bangen um Firmenkultur

Von Michael Kröger

Das "Fitnessprogramm", das BMW-Chef Norbert Reithofer seinem Konzern verordnet hat, nimmt Formen an: Trotz hoher Gewinne sollen Tausende die Firma verlassen. Für einige Mitarbeiter ein krasser Kulturbruch.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,538186,00.html


Zitat:
Jobabbau trotz Rekordbilanz bei Continental
Hannover (AP) Der Autozulieferer Continental will trotz eines Rekordergebnisses weitere 2.500 Arbeitsplätze in Deutschland streichen. Conti-Chef Manfred Wennemer schloss am Donnerstag in Hannover bei der Vorstellung Bilanz für 2007 betriebsbedingte Kündigungen als «allerletztes Mittel» nicht aus. Für Conti habe nach dem Kauf auf von Siemens VDO zudem der Schuldenabbau Priorität, sagte er. Mit Dividendensteigerungen sei 2008 und 2009 nicht zu rechnen.
http://de.news.yahoo.com/ap/20080221/tbs...-f8250da_1.html


Zitat:
Woolworth entlässt fast 1000 Mitarbeiter

Mainz (RPO). Der Kaufhauskonzern Woolworth plant offenbar einen massiven Stellenabbau. 911 Beschäftigte sollen einem Medienbericht zufolge ihren Job verlieren. Für 380 Angestellte solle sich die Arbeitszeit verkürzen oder ihre Position werde verändert.
http://www.bbv-net.de/public/article/akt...aft/news/524521


Zitat:
Jobabbau bei der Telekom geht weiter

Hamburg -

Telekom-Chef René Obermann hat einen weiteren Stellenabbau angekündigt. "Wir müssen ehrlich sein. Unsere Personalkosten sind noch nicht auf dem Niveau unserer Wettbewerber", sagte Obermann der "Financial Times Deutschland". Ein weiteres Abbauprogramm in den bereits angekündigten Dimensionen werde es aber nicht geben. Die Telekom will bis Ende 2008 etwa 32 000 Stellen streichen, in den vergangenen Jahren waren bei dem ehemaligen Staatsmonopolisten bereits zehntausende Arbeitsplätze weggefallen.
http://www.abendblatt.de/daten/2008/02/18/848748.html
gastli
Ganz normaler Alltag in Deutschland.
Wie wir dieser Tage -Monatsende- wieder aus der Jubelpresse erfahren werden dienen diese Massenentlassungen sicherlich nur dem Abbau der Arbeitslosigkeit.
gastli
Zitat:
„Siemens-Chef verteidigt Abbau von 17.000 Stellen. Unternehmen müsse „wetterfest“ werden“
(heute.de; 30 Juni 2008)


Sarkastisch könnte man fragen, ob denn nur Mitarbeiter im Außendienst entlassen werden sollen – wenn die Sache nicht so widerwärtig wäre: Dass die Herren der schwarzen Kassen von diesem Stellenabbau selbst nicht betroffen sein werden, darf man nämlich annehmen.
gastli
„Henkel streicht 1000 Jobs in Deutschland. Trotz Rekordgewinn im Jahr 2007.“
(www.heute.de; 8. Juli 2008)

Gastli wünscht und hofft ihr streicht viel mehr als 1000 Einkäufe von Henkel-Produkten.
Bernhard P.
Damit längst noch nicht genug. Auch bei Siemens sollen weltweit 17 000 und in Deutschland mehr als 5 000 Stellen gestrichen werden:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/352/184772/

So sieht also der Aufschwung aus.
Meister
Damit besitzen sie aber keine weiße Weste mehr? (Die Henkel am Eimer.)
Nah ja es ist eben alles Schmierseife.

Meister
nameless
Aufschwung - live erlebt, oder - Autos kaufen keine Autos

In Deutschland werden in den nächsten zehn Jahren gut 100.000 Arbeitsplätze in der Automobilindustrie verloren gehen.

Prof. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center of Automotive Research, bei n-tv zur Konjunkturschwäche des weltweiten Automarktes und den momentanen Umstrukturierungen:

“Auf den westlichen Automobilmärkte werden die großen Marktgebiete, Nordamerika, Westeuropa und Japan, in diesem und nächsten Jahr deutlich verlieren. Dort wird ein Markt von der Größe Englands verschwunden sein, durch den Niedergang in der Konjunktur in diesen Automobilmärkten. Es kann ein Stück aufgehalten werden durch die Konjunktur in China, durch den Automobilmarkt in Russland und Brasilien. Allerdings wird das Weltautogeschäft sehr stark geschwächt […] und die Situation wird im nächsten Jahr noch schwieriger, als sie 2008 schon ist.”


Speziell zu Westeuropa:

“Das Automobilgeschäft in Westeuropa wird neu sortiert. Westeuropa wird in der zweiten Hälfte des Jahres schwächer werden und wird langfristig auch schwächer im Markt agieren. Der neue Markt ist Russland, dort muss heute jeder hin. Dort werden Kapazitäten aufgebaut. Bereits heute verkauft Russland mehr Fahrzeuge als Deutschland. Das Wachstumstempo liegt bei 30 % pro Jahr, das heißt dort werden um das Jahr 2012, 2013 Kapazitäten stehen, die die heutigen Exporte aus Westeuropa fast überflüssig machen werden. Von daher müssen wir uns darauf einstellen, dass in Westeuropa Arbeitsplätze verloren gehen.”

Zum deutschen Markt:

“Allein in Deutschland werden in den nächsten zehn Jahren gut 100.000 Arbeitsplätze in der Automobilindustrie verloren gehen. Die Arbeitsplätze wandern nach Osteuropa, nach Russland, dort wird das neue El Dorado der Automobilindustrie sein.”

Quelle: N-TV
gastli
Deutschland Debatte - tiefgründig - informativ

"Die Entlassungswelle rollt an"
gastli
„Der Energieriese E.ON will bis zu 1800 Stellen streichen. 40 der 60 Service-Standorte in Deutschland sollen geschlossen werden, sagte E.ON-Energie-Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach zwei Zeitungen.“
[www.heute.de; 27. August 2008]

E.ON hatte im Jahre 2007 einen Gewinn von 7,7 Milliarden Euro bei einem Umsatz von 68,7 Milliarden Euro und einem Eigenkapital von 55,1 Milliarden Euro.

Wenn das kein Grund ist Stellen abzubauen was dann?
Meister
Manche Menschen benötigen es vielleicht um Schlau zu werden. (Weiterbildung)? nachdenklich






Meister
nameless
Eine Bank und 9.000 Stellen weniger, so nennt sich der neueste Knaller in dieser Rubrik.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat die Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank positiv bewertet. Die Fusion sei gut für den Finanzplatz Deutschland. Was für ein ...Bild.nicht.mehr.auf.imageshack.online.../img211/2548/intolerantesarschlo
chzc6.jpg] feiner Kerl.
Adeodatus
Und noch eine Bank diese bietet im Poker erstmal an "nur" 750 Stellen abzubauen
die HSH Nordbank.
Meister
Nah ja nicht jede Schnabeltasse bast auf jeden Mund.
Ein paar Stellen mehr oder weniger?
Die Frage ist doch für manche eigentlich nur, vor oder nach dem Komma.


Meister
maverick
Zitat:
nameless hat am 07. August 2008 um 09:16 Uhr folgendes geschrieben:

Aufschwung - live erlebt, oder - Autos kaufen keine Autos

In Deutschland werden in den nächsten zehn Jahren gut 100.000 Arbeitsplätze in der Automobilindustrie verloren gehen.



Deswegen ist es bei mir auch ein ausländischer Geländewagen geworden. großes Grinsen
gastli
„OECD-Wirtschaftsausblick Nr. 84. Die OECD-Länder befinden sich in der schwersten Rezession seit Anfang der 1980er. In Deutschland, wie in den meisten anderen OECD-Ländern, wird die Wirtschaft bis voraussichtlich Mitte 2009 schrumpfen. In den kommenden zwei Jahren wird die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland um 700 000 zunehmen.“
(Infoservice OECD-Neuerscheinungen, OECD Berlin Centre – 26. November 2008; Abo-Mail erhalten von berlin.centre@oecd.org)

Auch dieser Laden gehört zu jenen, die seit langen Jahren die Deregulierung der Märkte gepredigt und das hohe Lied von den segensreichen Wirkungen der Entfesselung des Kapitalismus gesungen haben.
Bleibt nur noch festzustellen, sie singen in falschen Tönen.
Meister
Und wer oder was belastet nun zukünftige Generationen? nachdenklich

Ist es das frische Geld für Banken, oder HartzIV Empfänger und Rentner?
Darüber darf man ja mal laut denken.



Meister