Streiks in Deutschland

as65
Erstellt: 15.02.06, 14:08

Zitat: carlos
...und nem tiefen tiefen Tal...


Du meinst das, wo wir gerade sind!?

AS65
Adeodatus
Erstellt: 15.02.06, 14:16


@ gasti

Mal ein kleiner Hinweis die hohen Löhne für den Öffentlichen Dienst wird aus Steuern, Gebühren und anderen Abgaben bezahlt, das heist also das ersteinmal der Rest der Bevölkerung der nicht gerade bei Bund, Ländern und Kommunen beschäftigt ist das Geld aufbringen muss.
geschlossen
Erstellt: 15.02.06, 14:43

Mein Vater kennt so ungefähr die Gehälter der Krankenschwestern.

Da kann sich keine, aber auch nicht eine beschweren.

Diese Kräfte sollten mal in einer privaten Arztpraxis arbeiten. da sind meisst Löhne zum kot- oh pardong: zum gecken.

Sie würden betteln wieder zum "Niedriglohn" mit 40 Std. im öffentlichen Dienst zu arbeiten.




geschlossen
der alte Sack
Erstellt: 15.02.06, 15:25

an deiner stelle, würde ich mal hier die krankenschwestern rauslassen!
oder möchtest du von anderen leuten die ******* wegmachen, oder einen vollgekotzten patzienten incl. bett reinigen???
ich weiß wovon ich rede!!!!!
wer mit einer krankenschwester mal eine woche die arbeit getauscht hat, wird nicht mehr so achtlos über sie urteilen!

anders sehe ich das bei den schreibtischtätern (beamten), die sollten raus in die freie wirtschaft und dort mal sehen wie arbeiten ist!
da würden sie feststellen, das sie noch im schlaraffenland sind.

mfg der alte sack
Digedag
Erstellt: 15.02.06, 17:24

Ich kann mir auch nicht vorstellen, welche Krankenschwestern @geschlossen meint.
Ich jedenfalls kenne keine die zu viel verdienen.
Außerdem, denke ich dass es uns nicht zusteht über die Höhe der Gehälter zu urteilen, dies sollten wir wirklich anderen überlassen.
Ich bin nicht der Meinung dass der öffentl. Dienst zuviel verdient, denn anders wird ein Schuh daraus:
In der freien Wirtschaft sollte mehr gezahlt werden, um das Lohngefälle wieder auszugleichen.
Ich denke allerdings dass dies Wunschvorstellungen sind.
gastli
Erstellt: 17.02.06, 08:04

In Osnabrück gingenen Polizisten ( in Schäubles schwarzen Hirn demnächst die Bundeswehr) gewaltsam gegen Streikposten
vor, um 1-Euro-Jobber mit dem Müllwagen durchzulassen. Die Hartz-IV-Empfänger wurden zum Streikbruch gezwungen. Ihnen drohte die Stadtverwaltung mit einer Meldung bei der Arbeitsagentur, falls sie die Streikenden nicht ersetzen. Zeugen berichteten, dass ein derartiger Polizeieinsatz gegen organisierte Arbeiter in Osnabrück zuletzt anläßlich der Machtergreifung der Nazis stattfand.
AEvL
Erstellt: 17.02.06, 11:48

Nun Digedag kommt dem schon ziemlich nah was auch ich meine. Es kann nicht sein das diejenigen den es im ganzen Land noch am besten geht, nach noch mehr schreien und das ausschließlich zu Lasten derer denen es schlecht oder nicht so gut geht, die diese Traumgehälter nämlich in der freien Wirtschaft erschuften müssen mit ihren Hungerlöhnen dort wo eben nicht tarif gezahlt wird (und das ist die breite Masse). Ich frage mich wieviel Beschäftigte des öff. Dienstes auf irgendwelchen Demos oder nur als Privatmeinung der Auffassung sind, daß der Staat sparen muss und zwar radikal und das auch noch lauthalt herausposaunen!

Aber IMMER wenn es an das eigene Hemd geht, hört der Spaß auf. Der Staat soll sparen aber bloß nicht bei MIR!!!!!

NULL VERSTÄNDNIS !
jandark
Erstellt: 17.02.06, 15:08

Wer allen Ernstes glaubt, der öffentliche Dienst streike wegen 18 Minuten Mehrarbeit, soll bitte auch glauben, daß seit der letzten Bundestagswahl alles besser geworden ist in diesem unseren Lande. Das entspricht nämlich der gleichen Meinungsmache.

Ich unterstelle den Betreibern dieser 18-Minuten-Kampagne, dies sehr gut zu wissen und nur einer (werbewirksamen) Strategie zu folgen, auf die der "normal denkende Bürger" schon positiv reagieren wird.

Tja, und das hat dann wohl auch geklappt, zumindest in weiten Teilen dieser Forumsgemeinde.


gruß

jandark

P.S.: @gastli: da bin ich nun, aber irgendwie auch noch nicht so richtig. Schau'n mer mal, ob hier auch irgendwann mal der große Wisch-Und-Weg-Säuberer durchfegt.
Adeodatus
Erstellt: 17.02.06, 16:31

@ jandark

Es geht nicht um 18 Min. sondern Einzig und Allein darum das wenn gekürzt wird nicht nur bei dem Mann an der Drehbank, der Krankenschwester die keinen AV im Öffentlichen Dienst hat denn die muss 40h arbeiten. Es kann nicht mehr angehen das jeder meint im Garten von Bürger X steht ein Geldbaum und er braucht ja bloss ein paar Scheine ernten und sie mal so rausschmeißen.

Es muss doch wirklich langsam einmal Klingeln und der Groschen fallen das der Binnenmarkt sicht nicht durch immer höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten für wenige erholen kann. Also müssen alle Opfer bringen und nicht nur die die keine Lobby haben.
gerassimov
Erstellt: 17.02.06, 20:34

Gerade der Binnenmarkt lebt aber von der Kaufkraft der hier lebenden Menschen.
Insofern ist die Verteilung der Arbeit auf immer weniger Leute und das möglichst noch für weniger Geld kontraproduktiv.
jandark
Erstellt: 17.02.06, 20:56

So siehts aus. Außerdem wüßte ich nicht, dass es aufgrund niedriger Löhne im öffentlichen Sektor plötzlich Steuersenkungen gäbe.


gruß

jandark
gerassimov
Erstellt: 17.02.06, 20:58

In Gera könnte man doch die Stelle des OB ganz wegfallen lassen. Unser Bürgermeister Hein übernimmt dessen Aufgaben einfach noch mit. Und schon sparen wir ne Menge Geld. großes Grinsen
carlos
Erstellt: 18.02.06, 08:12

Zitat:
Der Verhandlungsführer der Länder, Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring, rechnet nicht mit einem baldigen Ende der Streiks im öffentlichen Dienst. Der "Welt" sagte er: "Die Chancen für eine Einigung beim Spitzengespräch am Montag stehen 50:50. Aber das ist eher zu hoch gegriffen. Es muss bei der Arbeitszeit eine vier vorne stehen."


richtig!
Adeodatus
Erstellt: 18.02.06, 10:38

@ jandark

der Binnenmarkt kann nicht angekurbelt werden wenn durch zu hohe Löhne Produkte in der Produktion zu teuer werden. Die Arbeitslosen müssen in Lohn und Brot gebracht werden das funktioniert nicht mit zu hohen Löhnen.

Wie soll es denn anders gehen? Arbeitszeitverkürzen bringt keine regulären Arbeitsplätze, Lohnerhöhungen kurbeln die Konjunktur nicht an. Höhere Löhne oder kürzere Arbeitszeiten im öffentlichen Dienst wirken kontraproduktiv weil die Bürger durch solche Maßnahmen immer tiefer in die Tasche greifen muss, um die Dienstleistungen und Abgaben für Kommunen zahlen zu können.

Vergleiche doch einfach bloß Deine Gebühren für Müllabfuhr zwischen 1990 und heute. Du wirst erstaunt sein. Diese Verteuerungen kommen nicht durch schönere Müllkübel.
gastli
Erstellt: 18.02.06, 13:15

Zitat: spidy
Vergleiche doch einfach bloß Deine Gebühren für Müllabfuhr zwischen 1990 und heute. Du wirst erstaunt sein. Diese Verteuerungen kommen nicht durch schönere Müllkübel.


Nun mach mir mal klar wie meine Abgaben sinken, wenn die Beschäftigten im öD 40 Stunden odere länger arbeiten.
Norbert Hein
Erstellt: 19.02.06, 23:55

Zitat: gastli
Nun mach mir mal klar wie meine Abgaben sinken, wenn die Beschäftigten im öD 40 Stunden odere länger arbeiten.


Nur als Rechenbesipiel um den Mechanismus zu erklären (obwohl ich mir eigentlich sicher bin, dass dies beim Zitierten gar nicht notwendig wäre):

Unterstellt 10 Müllmänner, die jeweils 38 Stunden pro Woche arbeiten, sind notwendig, um allen Müll in der Stadt zu sammeln. Dann haben diese Menschen für insgesamt 380 geleistete Stunden pro Woche einen bestimmten Lohn, den ich mit 100% ansetzen will. Wenn genannte Müllmänner nun jeweils 40 Stunden pro Woche bei gleichem Geld arbeiten würden, stünden exakt 400 Arbeitsstunden je Woche zur Verfügung. 20 Stunden könnten also genutzt werden, um anderen Umsatz zu erzeugen, ohne dass der Lohnaufwand steigt. Dieser andernorts erwirtschaftete Kostendeckungsbeitrag ist in der Tat geeignet, die Müllgebühren der Bürgerinnen und Bürger zu senken.
Norbert Hein
Erstellt: 19.02.06, 23:57

Zitat: gerassimov
In Gera könnte man doch die Stelle des OB ganz wegfallen lassen. Unser Bürgermeister Hein übernimmt dessen Aufgaben einfach noch mit. Und schon sparen wir ne Menge Geld.


Nun, ich glaube, wenn man die jeweiligen Aufgaben ernst nimmt, füllt es schon zwei Personen aus. Ich darf aber versichern, dass ich im Falle eines Wahlsieges - wie das Gesetz es vorsieht- , den Stadtrat zur Eingruppierung befragen würde. Und ich denke, dass mein Vorschlag nicht der obere der gesetzlich möglichen Eingruppierung ist (Klartext B6 statt jetzt B7). Langfristig hat dies auch Auswirkungen auf die sonstigen Beigeordneten.
as65
Erstellt: 20.02.06, 00:00

Die Rechnung ist an sich schon einleuchtend!
Es muss halt nur sicher gestellt werden dass es nicht zu Entlassungen genutzt wird um im Endeffekt damit Geld zu sparen. Bei den Größenordnungen im öD wäre es ja möglich.

AS65
gastli
rstellt: 21.02.06, 13:25

Ich bedauere zutiefst, dass der Streik im öD nicht als Signal für weitere Branchen verstandenwird gemeinsam dem Verlängerungswahn bei den Arbeitszeiten ein Ende zu setzen. Eine Arbeitszeitverlängerung ist in jeder Branche der falsche Weg. Die knappe Erwerbsarbeit würde bei immer weniger Menschen konzentriert. Gleichzeitig würden andere von einer fairen Beteiligung an Arbeit und existenzsichernden Einkommen ausgeschlossen. Bei einer Verlängerung der Wochenarbeitszeit von beispielsweise 35 auf 40 Wochenstunden erhöht sich die Personalkapazität mit einem Schlag - ohne dass irgendwer neu eingestellt würde - um 15 Prozent. Folglich geriete jeder 7. Arbeitsplatz in Gefahr. Arbeitszeitverlängerung ist daher beschäftigungspolitisch kontraproduktiv und erzeugt nur immer noch mehr Arbeitslosigkeit.
Auch andere Gründe sprechen gegen den geforderten Zwang zur Arbeitszeitverlängerung. Der Erhalt unserer Gesundheit ist wesentlicher Teil eines guten Lebens. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass lange Arbeitszeiten zu Überforderungen führen und die Gesundheit gefährden. Rücken- und Kopfschmerzen, Nervosität und psychische Erschöpfung, Schlafstörungen, Magenschmerzen und Herz-/Kreislaufprobleme sind bei Menschen mit langen Arbeitszeiten deutlich stärker verbreitet als bei ihren kürzer arbeitenden KollegInnen. Das alles hat natürlich auch Asozialminister Müntefering im Hinterkopf wenn er im Sinne seiner Auftraggeber ein höheres Renteneintrittsalter fordert.
Arbeitzeitverlängerung ist familien-, frauen- und kinderfeindlich. Wer eine familienfreundliche und geschlechtergerechte Arbeitswelt will, kann nicht gleichzeitig Arbeitszeitverlängerung fordern. Wir brauchen ausreichend Zeit zum Leben, Lachen und Lieben. Erst dann können Partnerschaften und Familien als Genuss, Kinder als Glück erlebt werden.
Adeodatus
Erstellt: 21.02.06, 14:23

Ein Zuwachs an Arbeitsplätzen ist nur zu erreichen wenn die Stückkosten sinken das heist Produkte preiwerter und bei gleicher Qualität hergestellt werden um die Binnenkonjunktur anzukurbeln wer das nicht begreifen will gibt auch den letzten Industriearbeitsplatz an die Billiglohnländer ab.

Lohnerhöhungen u. Arbeitszeitverkürzungen schaffen keine Arbeitsplätze an diesem Experiment krankt die BRD seit den 70. Jahren. Mit der Einführung dieses Modells wurde die Automatisierung forsiert und hat Arbeit in Massen vernichtet, die Unternehmen mussten gestiegene Stückkosten abfedern um Wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir können davor die Augen nicht verschließen wenn Deutschland auch in 50 Jahren noch als Industrienation von Weltrang angesehen werden soll.