Streiks in Deutschland

Wallace
Erstellt: 14.02.06, 08:37

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder und Kommunen setzen ihren Arbeitskampf gegen die geplante Verlängerung der Wochenarbeitszeit fort.
In Hamburg wollen heute um die 2000 Mitarbeiter der Stadtreinigung und der Wasserbetriebe streiken, aber auch in anderen Gegenden sind Streiks geplant.
Laut der Gewerkschaft VERDI wollen um die 15 000 ihrer Mitglieder ihren Streik mit der Teilnahme an einer Demo gegen die geplante EU-Dienstleistungsrichtlinie vor dem Europaparlament in Straßburg verbinden.

Wie seht Ihr die Sache ist dies gerechtfertigt oder einfach nur übertreiben, da in der freien Wirtschaft schon längst länger gearbeitet wird, oder seht ihr in Arbeitszeitverlängerung eine Erhörung der Arbeitslosigkeit?
carlos
Erstellt: 14.02.06, 08:50

Dieser Streik ist lächerlich. Hier gehen die jenigen die teilweise die sichersten Arbeitsplätze haben auf die Strasse wegen 18 min Arbeit mehr in der Woche.

das hier 250000 Arbeitsplätze gefährdet sind wurde ja nun schon mehrfach angezweifelt, diese Zahl ist reine Spekulation und Panikmache.

Das gute ist, die Kommunen bedienen sich im Moment zunehmend privater Dienste um die Ausfälle zu kompensieren und machen mit einigen privaten Firmen nun neue verträge so das dieser Streik in vielen bereichen wohl nach hinten losgehen wird und der ein oder andere Arbeitsverweigerer dann weohl ohne Job da stehen wird.

Die Kommunen haben kein geld und müssen hier hart bleiben, manche Dinge müssen eben ausgefochten werden und zum Glück gibt es noch die privatwirtschaft und die reibt sich im moment die Hände.
as65
Erstellt: 14.02.06, 09:50

Ich sehe es auch so, dass die (angeblichen?) Entlassungen ein Vorwand sind. Wenn es nach einer Arbeitszeitverlängerung zu solchen kommt, kann immer noch reagiert werden. Zumal ein Verzicht auf Personalabbau Vertraglich festgelegt werden kann.

AS65
Digedag
Erstellt: 14.02.06, 10:20

Eine Bekannte von mir arbeitet als Angestellte in einer Verwaltungsgemeinschaft.
Vor einigen Jahren wurde Sie auf weniger Stunden gesetzt, Natürlich auch mit weniger Lohn, ich glaube kaum, dass sie es nicht begrüßen würde jetzt wieder länger zu arbeiten, da sie schon damals gegen so eine Stundenkürzung war.
Ich denke mal hier regen sich wieder mal nur die Angestellten im westlichen Teil unserer Republik auf.
Manfred
Erstellt: 14.02.06, 11:08

Arschbacken zusammenkneifen und durch. Was sind denn 18 minuten im Büro im Vergleich zu X Stunden, die so manch ein Arbeiter kostenlos als Überstunden schruppt und das auf der Baustelle.
Leona
Erstellt: 14.02.06, 13:00

Die Arbeitszeit im Öffentlichen Dienst im ehemaligen Osten beträgt seit eh und je (also seit 1990) 40 Std./Woche. Dafür gibt es nicht mal das volle Gehalt, das die Westler für ihre 38 Wochenstunden kriegen. Und? Hat das Ver.di irgendwie interessiert? Insofern ist jetzt eine Angleichung der Arbeitszeiten geplant, was soll daran verkehrt sein? Ich finde diesen Streik bescheuert, weil er auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen wird. Ein Streik soll den "Boß" treffen, in Produktionsbetrieben machts das ja auch Sinn. Wenn gestreikt wird, wird nichts gefertigt, der Boß hat Verluste. Aber die Dienstleistungen, die jetzt unterbleiben, treffen die gesamte Bevölkerung. Wer ist der Boß, der getroffen werden soll, die Kommunen, die sowieso zu wenig Geld haben?
geschlossen
Erstellt: 14.02.06, 15:04

Na aber doch. Bsirske hat doch auch nur 14.000 Eur im Monat.

Dafür kann man doch andere mal streiken lassen.

Gerade die Leute mit den sichersten Arbeitslätzen und tollen Tariflöhnen streiken.
Mann sind diese Menschen verwöhnt.




geschlossen
der alte Sack
Erstellt: 14.02.06, 16:25

schickt sie alle in die freie wirtschaft und sie werden sich die 40 stundenwoche herbeiwünschen + ihr jetziges gehalt!

ich kann das nicht nachvollziehen, was in deren köpfen vorgeht!
as65
Erstellt: 14.02.06, 16:29

Sind nicht fast alle gleich?

Weniger arbeiten und mehr Geld!

AS65
der alte Sack
Erstellt: 14.02.06, 16:32

aber in der jetzigen wirtschaftslage, ist es doch wichtiger, daß man einen relativ sicheren arbeitsplatz hat!!!
as65
Erstellt: 14.02.06, 16:34

Da mus ich dir recht geben.

Nur scheinen es viele zu vergessen, wenn sie eine haben.

AS65
gastli
Erstellt: 14.02.06, 18:42

Zitat:
aber in der jetzigen wirtschaftslage, ist es doch wichtiger, daß man einen relativ sicheren arbeitsplatz hat!!!


Der Arbeitsplatz wird aber auch nicht sicherer wenn die Leute 50 Stunden arbeiten für die Hälfte Geld.
as65
Erstellt: 14.02.06, 19:26

Wenn man es voll krass nimmt lautet die Rechnung:

Nötige Gesamtarbeitsstunden in Deutschland
durch verfügbare Arbeitskräfte in Deutschland
gleich Arbeitsstunden pro Arbeitskraft
AEvL
Erstellt: 15.02.06, 10:32

Ich habe für den Streik nicht das geringste Verständnis.

Der öff. Dienst ist ein wärmender mantel den man sich umlegen kann, so man darin beschäftigt ist.

Pünktlich Gehalt und zwar nach Vergütungsgruppen die in der Privatwirtschaft locker um 3-5 Einstufungen darunter liegen. Quasi eine Arbeitsplatzgarantie, Überstunden voll absetzbar, Sonderzahlungen und und und.

Im öff. Dienst hätte ich die VG IIa - bei meiner letzten Anstellung auf dem Markt hatte ich die VIIb (umgerechnet). Da hat es keinen interessiert, dass Kinder kamen, man geheiratet hat usw.

Ich empfehle den Streikenden mal einen Tag Akkord am Band in einer Müllsortierungsanlage.

Da wünscht man sich ganz schnell das wärmende Mäntelchen des öff. Dienstes zurück!
gastli
Erstellt: 15.02.06, 12:34

Immer schön Neid aufkommen lassen gegen die denen es scheinbar noch gut geht. Seid nur nicht solidarisch, dass erwartet ihr doch bestimmt auch nicht wenn eure Branchen dran sind mit Kürzungen.

Ihr macht das schon richtig hier. Lasst euch teilen und beherrschen.

Länger arbeiten für weniger Geld – das Rezept bringt (Beschäftigten) nichts. Denn längere Arbeitszeit kostet Arbeitsplätze. Die Binnennachfrage wird weiter geschwächt, die Steuereinnahmen des Staates und das Beitragsaufkommen der Sozialversicherung gehen noch weiter zurück. Hier ist der noch ordentlich bezahlte öffentliche Dienst einer der Hauptträger am Beitragsaufkommen.
carlos
Erstellt: 15.02.06, 12:40

die meisten anderen branchen waren doch schon längst dran. Unsolidarisch wäre wenn es im öffentlichen Dienst keine Einschnitte geben würde, denn die leben von den Steuergeldern der Bürger.

Meine Güte eine 40 Stundenwoche, da träumen manche davon.
gastli
Erstellt: 15.02.06, 12:48

Auch Albträume sind erlaubt.

Richtiger wäre es um endlich Menschenin Lohn und Brot zu bringen, die noch vorhandene Arbeit fair zu teilen.
Agenda 30/10
Maximal 30 Wochenarbeitsstunden bei mindestens 10,- Euro Netto-Stundenlohn.
carlos
Erstellt: 15.02.06, 12:50

könnte funktionieren wenn deutschland eine Insel wäre
as65
Erstellt: 15.02.06, 14:01

Eine Insel mit zwei Bergen ....

Ich komme mir (in Deutschland) vor wie in der Augsburger Puppenkiste.

AS65
carlos
Erstellt: 15.02.06, 14:03

Zitat: as65
Eine Insel mit zwei Bergen ....


...und nem tiefen tiefen Tal...