Silo-Brand in der HaGeVa in Niederpöllnitz / 3 Jahre danach

andy112
Von Uwe Müller Heute jährt sich zum dritten Mal die Brandkatastrophe von Niederpöllnitz. Die Schreckensnacht vom 14. zum 15. August 2003 hat sich in die Geschichte der Gemeinde eingebrannt. Damals hatten sich Futtermittel in einem Silo der HaGeVa entzündet und es war zu einer Explosion gekommen. Bei der Verpuffung wurde das Betondach in die Luft gehoben, mehrere Männer wurden unter den Trümmern begraben. Für zwei kam jede Hilfe zu spät.
Die Tragödie von Niederpöllnitz wird erst in diesem Herbst ein juristisches Nachspiel haben. Am 17. Oktober ist der erste von bisher sieben Verhandlungstagen am Landgericht Gera anberaumt. Produktionsleiter und Geschäftsführer müssen sich wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Brandstiftung verantworten. Die beiden 63 und 45 Jahre alten Männer bestreiten die Tatvorwürfe.

Ihnen zur Last gelegt werden der Tod der beiden Feuerwehrleute, die sechs Verletzten und der hohe Sachschaden. Durch Fahrlässigkeit und Unterlassung sollen sie die Tragödie zumindest mitverursacht haben. So sollen Einrichtungen zur Überwachung der Temperatur und des Feuchtigkeitsgehalts sowie zum Staubabsaugen und zur Brandbekämpfung nicht vorhanden oder nicht funktionsfähig gewesen sein. Außerdem sollen nach Entstehung des Schwelbrandes Anweisungen fehlerhaft erteilt und die Alarmierung der Feuerwehr verspätet erfolgt sein. Höchststrafe sind fünf Jahre Freiheitsentzug.

Ich finde 5 Jahre dafür viel zu wenig!

dafür das 2 Einsatzkräfte der Feuerwehr ihr Leben gelasen haben!

greets dor Andy
Wallace
Sicherlich wird dich freuen, dass sich die verantwortlichen Männer ab heute vor dem Landgericht in Gera verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Brandstiftung, fahrlässige Körperverletzug sowie fahrlässige Tötung vor.

Die 46 und 63 Jahre alten Angeklagten waren Produktionsleiter und Geschäftsführer des Kraftfutterwerkes Niederpöllnitz.

Im Silo des Werkes war im August 2003 ein Feuer ausgebrochen, bei dessen Bekämpfung zwei Feuerwehrmänner ums Leben gekommen waren. Sechs weitere wurden verletzt. Die beiden Angeklagten sollen für das Fehlen von Überwachungseinrichtungen verantwortlich sein.

Sicher wird das ganze darauf hinauslaufen, dass die Täter keinen töten wollten und die Folgen ihrer Brandstiftung nicht abzusehen waren. Für viele nicht befriedigend.
Kaiser Wilhelm
Im Prozess um den folgenschweren Brand im Getreidesilo Niederpöllnitz im August 2003 sind die Angeklagten am Dienstag durch Zeugenaussagen schwer belastet worden. Fast zweieinhalb Stunden musste der damals zuständige Kreisbrandmeister des Landkreises Greiz dem Landgericht Gera Rede und Antwort stehen. Er sagte unter anderem aus, er habe «den Eindruck gehabt, dass die Verantwortlichen nicht an dem Einsatz der Feuerwehr interessiert waren».

Dieses «Bauchgefühl» begründete er damit, dass die zuständige Freiwillige Feuerwehr
- nachdem Werksangehörige vergeblich versucht hatten, den Brand zu löschen - am späten Abend des 14. August 2003 nicht durch das Unternehmen, sondern von einem Mitarbeiter über dessen privates Handy alarmiert wurde. Außerdem sei es zu keinem klärenden Gespräch mit Vertretern der Geschäftsleitung darüber gekommen, «was seit dem Nachmittag passiert war». Da sollen bereits Glutnester entdeckt worden sein. Erst nach dem verheerenden Feuer hätten die Feuerwehrleute zudem erfahren, dass der Brand «schon etwa zwei Tage vor sich hin schwelte». Infolge einer tagelangen Hitzewelle hatten sich - das ergaben auch die Ermittlungen - die Getreide- und Futterkomponenten in dem Silo erhitzt und sich Brandnester gebildet.

Der Zeuge berichtete außerdem von Problemen bei der Wasserzufuhr infolge verdreckter Steigleitungen sowie bei der Herstellung des zum Löschen benötigten Schaumes, weil das im Unternehmen vorhandene Gerät nicht funktionsfähig war. Ehe das Ersatzgerät jedoch eingesetzt werden konnte, kam es in der betroffenen elften Etage des Silos zu einer Staubexplosion. Dadurch stürzten die Decken dieser und der darüber gelegenen Etage ein und begruben fünf Feuerwehrleute unter sich. Während drei von ihnen geborgen und mit drei weiteren Verletzten im Krankenhaus behandelt werden konnten, kam für den 52-jährigen Wehrleiter und einen 22-jährigen Feuerwehrmann aus Niederpöllnitz jede Hilfe zu spät.

Deshalb stehen der ehemalige Produktionsleiter und der Geschäftsführer der Handels- und Getreideverarbeitung GmbH Niederpöllnitz vor Gericht. Ihnen wirft die Staatsanwaltschaft fahrlässige Tötung, Körperverletzung und Brandstiftung vor. Die beiden 63 und 45 Jahre alten Männer haben die gegen sie erhobenen Vorwürfe bestritten.

Der Geschäftsführer eines Tochter-Unternehmens sagte als Zeuge aus, dass ihn am späten Abend vor der Katastrophe ein Mitarbeiter angerufen und über das Geschehen vor Ort informiert habe, weil der Geschäftsführer nicht zu erreichen sei. Der Kollege habe von «glühenden Nestern» in dem Silo berichtet und gefragt, was zu tun sei. Er habe geraten, umgehend die Feuerwehr zu rufen. Was dann auch geschehen sei.
Wallace
Am zwölften Verhandlungstag um den Brand in einem Niederpöllnitzer Getreidesilo werden heute vor dem Geraer Landgericht die Plädoyers erwartet. Die Strafkammer hatte neue Beweisanträge der Verteidigung zuvor abgelehnt.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Produktionsleiter und dem Geschäftsführer der Handels- und Getreideverarbeitung Niederpöllnitz fahrlässige Tötung, Körperverletzung und Brandstiftung vor. Zwei Feuerwehrmänner sollen ums Leben gekommen sein, weil im Silo keine ausreichenden Einrichtungen zur Temperatur-Überwachung und Brandbekämpfung installiert waren.
gastli
Ich vermute, selbst wenn alle technischen Anlagen völlig in Ordnung sind, kann so eine Staubexplosion nicht ausgeschlossen werden. Daher keine Verurteilung der Angeklagten.
andy112
Von OTZ-Redakteurin Heike Schütze Es war ein Prozess-Marathon: Über vier Monate hat sich das Landgericht Gera mit dem Brand des Getreidesilos in Niederpöllnitz (Landkreis Greiz) vom August 2003 beschäftigt. Damals starben zwei Feuerwehrmänner, sechs ihrer Kollegen wurden zum Teil schwer verletzt.
Gestern verurteilte die Neunte Strafkammer den damaligen Geschäftsführer des Betriebes Rudolf W. wegen zweifacher fahrlässiger Tötung in Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung in sechs Fällen zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung. Zudem muss der gebürtige Belgier eine Geldbuße in Höhe von 5000 Euro zahlen. Der mitangeklagte Ex-Produktionsleiter Eckhard O. wurde unter Jubelrufen seiner Familie von den Vorwürfen freigesprochen. Das Verfahren sei "durch das Verhalten der Verteidigung in ungewöhnlichem Maße vernebelt worden", fasste der Vorsitzende Richter Jürgen Baedke seinen Unmut über die Prozessdauer in Worte.

Oberstaatsanwalt Steffen Flieger hatte für Rudolf W. zwei Jahre Haft auf Bewährung und die Zahlung von 30 000 Euro gefordert. Für Eckhard O. beantragte der Anklagevertreter neun Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung und 2000 Euro Geldbuße. Beide hätten trotz der bedrohlichen Situation und ihrer Erfahrung nichts unternommen, so Flieger.

Am 12. August war eine erhöhte Temperatur in einer der Silozellen festgestellt worden. Einen Tag später wurden bei der in solchen Fällen üblichen Entleerung bereits zahlreiche Glutnester zu Tage gefördert. Am 14. August verbot Rudolf W. seinem Produktionsleiter mit Hinweis auf die Kosten, die Feuerwehr zu rufen. Das taten Stunden später Mitarbeiter des Werkes dennoch. Durch eine verhängnisvolle Staubexplosion stürzte die Betondecke des Silos ein.

Der 46-jährige W. habe seine Betreiber- und Sorgfaltspflichten - auch Brandschutzmittel waren nicht gewartet worden - verletzt. Dies sei kausal für die Personenschäden, begründete Oberstaatsanwalt Flieger seine Anträge.

Nebenklägervertreter Lars Oschmann aus Arnstadt wollte die Angeklagten mit zweieinhalb Jahren Haft und einem Berufsverbot sowie einem Jahr Haft auf Bewährung bestraft wissen.

Die drei Verteidiger Dr. Michael Schulte aus Düsseldorf, Jens Harting aus Leipzig und Ralph Gläser aus Gera plädierten auf Freispruch. Für sie hatten die Kameraden der Feuerwehr falsch gehandelt und sich einer unnötigen Selbstgefährdung ausgesetzt.

Richter Jürgen Baedke fand die "Ausführungen in den Plädoyers der Anwälte oft recht widerlich". Nicht die Freiwillige Feuerwehr, sondern Ex-Geschäftsführer Rudolf W. hätte um die Besonderheiten und Gefahren im Betrieb wissen und die Kameraden der Wehren informieren müssen. Die grundlegende Verantwortlichkeit liege bei ihm. Anders sei es im Fall des 64-jährigen früheren Produktionsleiters: Seine Aufgaben waren im Arbeitsvertrag geregelt. Brandschutzverantwortung habe nicht dazu gehört. Er habe getan, wozu jeder verpflichtet gewesen sei, nämlich den Brand anzuzeigen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
GastIII
Bei diesem Verfahren bleiben sehr viele Fragen offen, die offensichtlich gar nicht beantwortet werden sollten.

Warum hat die Feuerwehr ihrem jungen Kameraden nicht geholfen? Nachweislich hätte er KEINERLEI körperliche Schäden davongetragen, wenn ihn seine Kameraden nur von der Last auf dem Brustkorb befreit hätten, die ihn letztendlich nicht mehr atmen lassen hat! Haben seine Kollegen denn wenigstens ein schlechtes Gewissen, dass sie ihn nicht gerettet haben?

Warum darf ein Einsatzleiter der Alkohol im Blut hat einen Einsatz leiten?

Warum ist man in das Silo reingegangen, in dem weder Menschen noch Werte zu retten waren?

Man könnte diese Fragen beantworten, muss man aber nicht. Denn von Anfang an war klar, dass an allem der Geschäftsführer schuld ist. Es ist schlimm, dass ein Richter, der eigentlich objektiv sein sollte solche Worte gebraucht ("Ausführungen in den Plädoyers der Anwälte oft recht widerlich").
andy112
woher willst du denn das wissen?

ich war damals selbsz mit dort.
warscheinlich kennst du nur ne Feuerwehr die ne Feierwehr ist.

dazu muss ich dir aber mal sagen das in den meisten Sportvereinen noch mehr gesoffen wird.


ich hab fotos gesehen wo eindeutig hervorgeht das jede hilfe zuspät gekommen ist für beide einsatzkräfte.
Nähere Details erspar ich euch hier...
GastIII
Es gibt Gutachten woraus das eindeutig hervorgeht.

Danach war der junge Kollege sogar noch einige Zeit ansprechbar.
andy112
woher willst denn das wissen= also die bilder dich ich gesehen habe waren mit dem leben nicht mehr vereinbar und auserdem bist du gott und kannst tonnenschwere Betonteile einfach so mal anheben?

wenn ich dann solltest du schleunigst einer feuerwehr beitreten damit in zukunft Menschenleben gerettet werden können.

wie gesagt, ich war in der Nacht selbst mit dort habe in 48 Stunden 2 Stunden geschlafen und ich wei0 was dort damals abging, du warscheinlich nicht!

greets dor Andy
GastIII
Ich muss kein Herkules sein um schwere Lasten zu heben. Man muss nur wissen wie man geeignete Technik beschafft und diese dann einsetzt.

Wenn Du bei dem Einsatz dabei gewesen bist, dann weißt Du ganz genau dass der junge Kollege noch bis in die Morgenstunden gelebt hat. Jeder dort weiß das. Aber schön wenn die Kameraden so zusammenhalten. Es klingt ja auch in der Zeitung besser „dass jede Hilfe zu spät kam“, als wenn dort richtigerweise gestanden hätte, dass der Junge nach langem Kampf ersticken musste weil man ihn nicht entlastet hat.

Und zum Retten von Menschenleben; In dem Silo waren keine Menschen zu retten. Bis die Feuerwehr kam.

Auf diese Frage habe ich immer noch keine Antwort bekommen – warum man da überhaupt reingehen musste.
andy112
ich glaube kaum das er noch gelebt hat, bei den Bildern die ich gesehen habe.

Wleche Technik hättest du beschafft? DU BIST BESTIMMT GOTT.

Du bist warscheinlich so nen Typ von Schaulustigen die alles besserwissen!!!

Weiste was dann geh zur Feuerwehr! oder frag bei der Berufsfeuerwehr Gera nach ob noch Götter die wissen wie man schnell
geeignete Technik beschafft noch in der Leitstelle Gera gebraucht werden. DIe leitstelle Gera hat damals nämlich den erforfderlichen Kran irgendwo bei Hof aufgetrieben! Ich gebe dir gerne bei bedarf die Telefonnummer :-)

Ich habe schon viele einsätze gefahren und auch schon viel leid erlebt!


DU beleidigst alle die größtenteils ehrenamtlich ihr leben aufs Spiel setzten!

Du hast bestimmt auch das totale Fachwissen
GastIII
Ich möchte hier niemanden beleidigen. Es ist nur nicht fair wenn einige Dinge unter den Tisch gekehrt werden sollen.

Du glaubst anhand der Bilder nicht dass er noch gelebt hat. Es gibt aber ein medizinisches Gutachten dass es so war. Er "kommunizierte" - hat also noch mit den Kameraden sprechen können.

Und - wenn Gera einen Kran angefordert hat, gab es ja wohl einen Grund dafür.
Pfiffikus
Zitat:
Original von GastIII
Ich muss kein Herkules sein um schwere Lasten zu heben. Man muss nur wissen wie man geeignete Technik beschafft und diese dann einsetzt.

Und in welchem Zeitaum ist/wäre solche Technik ggf. am Einsatzort bereit?


Pfiffifkus,
der nicht dabei war
GastIII
Die Technik sollte zur Ausrüstung gehören! Es geht nicht um einen Riesenkran. Die Decke war nicht so schwer dass sie ihn erdrückt, aber leider zu schwer, dass sie ihn erstickt hat! Schon ein paar Zentimeter hätten gereicht um ihn zu retten.
andy112
@ Gast

ich rasste bald aus! DU warst damals nicht dabei!

DU bist noch nie in der Nacht aufgestanden wenn der Piepser ging

DU hast warscheinlich noch nie ein Menschenleben gerettet!

DU Hast nur die gro0e SCHNAU...


Damals war sogar der Höhenrettungsdienst der Berufsfeuerwehr Gera vor Ort. Glaube mir es wurde alles Menschmögliche versucht aber ich glaub was unter den Platten lag war mit dem Leben nicht mehr vereinbar!

Geh wieder an deinen Stammtisch und Trink nen Bier und lass endlich uns Feuerwehrleute in RUHE!

mit Grüßen

dor Andy
Cobra
Was hast du erwartet Andy? Unsereins wird immer nur dann geholt wenn die Leute Hilfe schreien. Ein Wort der Dankbarkeit hört man da nur selten.

Meckern und schimpfen auf die Polizei und die Feuerwehr, aber wehe wir werden gebraucht, dann sind wir gut genug.
GastIII
Hallo? Es gibt ein Gutachten. Und das ist objektiver als das was Du glaubst.

Ich gehe nicht zu einem Stammtisch und trinke schon gar kein Bier.

Aber wie schon gesagt, eine Antwort auf meine Frage habe ich immer noch nicht bekommen. Ist aber auch egal. Man hat sich ja schon einen Schuldigen für alles gefunden...
aeffchen
Ich denke mal das bei dieser Diskussion nur Fakten, in Form von Beweisen, weiterhelfen würden. Ansonsten sehe ich hier keinen Grund, der einen wie der anderen Seite, Glauben zu schenken.
Pfiffikus
- Ist das Gutachten öffentlich?
- Kann/darf GastIII das Gutachten hier einstellen?
- Wer hat dieses Gutachten in Auftrag gegeben/bezahlt?


Pfiffikus,
den solche kleinen Lappalien schon interessieren würden