Gabriel droht mit gesetzlicher Sprit-Sparpflicht

as65
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Quelle: welt.de

Berlin (dpa) - Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) droht den Autoherstellern mit einer gesetzlich auferlegten Pflicht zum Bau spritsparender Fahrzeuge. Seine Sorge sei, dass die Industrie ihre Selbstverpflichtung nicht einhalte, sagte der Minister im Interview mit der «Westfälischen Rundschau» (Samstag).

«Dann müsste die Politik tätig werden und den Verbrauch per Gesetz regeln.» Lieber wäre ihm allerdings die freiwillige Regelung. Auf jeden Fall müsse der zu hohe Benzinverbrauch gesenkt werden. «Das kommt nicht nur dem Geldbeutel, sondern auch dem Klima zugute.»

Das Thema Energiesparen werde der zentrale Punkt des nächsten Energiegipfels bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Herbst, kündigte Gabriel an. «Wir werden dazu im September sehr konkrete Vorschläge unterbreiten.» So gebe es einen negativen Trend bei der Unterhaltungselektronik. «Bei vielen modernen Geräten fehlt mittlerweile der Knopf zum Ausschalten. Die laufen nur noch zeitlebens Stand-by.» Das dürfe nicht so bleiben. Im übrigen sehe er Energiesparpotenziale nicht nur in Privathaushalten, sondern auch in der Industrie. «Zwei Drittel der Industrieanlagen sind noch nicht optimal ausgerüstet.»

Bei Autos liegt der Durchschnittsverbrauch dem Bericht zufolge bei acht Litern pro 100 Kilometer. Die europäischen Automobilhersteller haben zugesagt, den Verbrauch von Neuwagen bis 2008 auf durchschnittlich 6,5 Liter zu senken. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) liegen die deutschen Hersteller «besonders weit über dem angestrebten Ziel».

Der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) erwiderte, die Hersteller arbeiteten seit Jahren erfolgreich an der Senkung des durchschnittlichen Kraftstoffverbrauchs ihrer neu zugelassenen Wagen. Seit Anfang der neunziger Jahre sei der Verbrauch um 25 Prozent gesenkt worden und liege heute bei deutlich unter 7 Liter pro 100 km. «Es besteht kein Bedarf und kein Grund für eine Einführung gesetzlicher Auflagen zum Spritsparen», betonte der Verband. Die Autoindustrie befürworte eine CO2-basierte Kfz-Steuer und schlage vor, den Anteil von Biokraftstoffen in der Beimischung zu fossilen Kraftstoffen auf zehn Prozent zu erhöhen.

Gabriel forderte zugleich eine stärkere Beimischung von Biokraftstoffen, «um unsere Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren». Zu den Vorstößen ausländischer Pkw-Hersteller bei Hybrid-Motoren sagte der Umweltminister, ihm komme es nicht auf eine bestimmte Technologie an. «Wichtig ist, dass der Verbrauch deutlich sinkt.» Der Rekordsommer zeige, dass der Klimawandel bereits «im vollen Gange» sei, erläuterte er. Zur Vermeidung katastrophaler Folgen müsse die Erderwärmung «unter zwei Grad» gehalten werden.
aeffchen
Wenn der Spritverbrauch durch spritsparende Autos sinkt, steigen die Preise. Die Konzerne wollen eine bestimmte Menge an einnahmen und die holen die sich auch.
Adeodatus
Selbiges gilt für den Staat damit der an seine Steuern kommt muss eine Menge X an Spritt umgesetzt werden. Aber Herr Gabriel wollte mal wieder was sagen.
gastli
Bitte ins Thema "Sommerloch" verschieben.
as65
Nix mit Sommerloch.

Ich befürchte dass es so eine Reglung geben könnte.
Damit die Leute aber auch die Autos kaufen, wird erstens der Spritpreis weiter in die Höhe getrieben und zweitens die Nutzung von Spritfressern mit höheren Steuern belegt.

Alles Klaro?
gastli
Na dann macht doch dem Ganzen ein Ende. Verweigert den Konsum. Tankt nicht mehr.
as65
Wenn es damit getan wäre den Konsum einzuschränken !?
Ob nun Sprit, Energie, wasser oder andere verbrauchsabhängige Stoffe, die Einnahmen der Firmen müssen stimmen. Wenn also weniger gekauft wird gehen die Preise hoch.

Und auch wenn ich den Beitrag hier reinsetzte, ich habe kein Fahrzeug.
Adeodatus
Faktisch gesehen sollte sich Herr Gabriel damit beschäftigen wieviele Leute sich ein neues Auto leisten können ihm dürfte doch nicht verborgen geblieben sein das die zugelassenen Autos immer älter werden. Und das sich viele Leute gar kein neues Auto leisten können.