Jerusalem 70

as65
Zitat:

Von Frank Conrads | 10. August 2006 | 20:05

Israel führt Krieg. Israelische Panzer sind tief in den Libanon eingedrungen – nicht zum ersten Mal – und im Gazastreifen gehören sie zum Straßenbild, genau wie die Ruinen, die sie die ihren Weg säumen. Am 10. August im Jahr 70 wurde Jerusalem von den Römern zerstört.

Israel führt Krieg. Israelische Panzer zerstören Häuser, in deren Kellern feindliche Raketen vermutet werden. Dörfer liegen unter Feuer der israelischen Artillerie - wir sehen sie jeden Abend in den Nachrichten. Wird die Bodenoffensive ausgeweitet oder nicht? Die Häuser von Terroristen werden in die Luft gesprengt und von Armee-Bulldozern plattgewalzt. Auch wenn israelische Politiker den Tod von Kindern bedauern, ein Ende ist nicht abzusehen.

Palästina gehörte wie fast der ganze Rest der bekannten antiken Welt zum römischen Reich. Aber im Gegensatz zu den meisten anderen Provinzen kam Palästina nie zur Ruhe, sondern blieb ein steter Unruheherd. Jesus wurde von den Römern gekreuzigt, weil man glaubte, er plane den Aufstand. Im Jahr 70 wurde Jerusalem im Anschluss an einen jüdischen Aufstand gegen die Römer platt gemacht - nicht zum ersten Mal in seiner Geschichte - und nicht zum letzten Mal. Eine echte Chance hatten die Juden nicht. Die Assyrer und die Babylonier waren auch schon mit ihren den Bulldozern da gewesen. 63 v.Chr kam Pompeius und eroberte die Stadt. 132 n.Chr vertrieb Hadrian alle Juden aus Jerusalem und machte daraus eine heidnische Stadt. Es kamen die Perser, die Kreuzritter, es kam Saladin, es kamen und gingen die Engländer. Jerusalem war 1948 - nach erbitterten Kämpfen zwischen Juden und Arabern - besetzt und zwischen Jordanien und Israel aufgeteilt worden, 1967 im Anschluss an den Sechstagekrieg aber wieder vereinigt. König David selbst, der große König der Juden, musste Jerusalem erst von den Jebusitern erobern, bevor es um 1000 v.Chr. seine Hauptstadt werden konnte.

Jerusalem liegt außerhalb der Reichweite der Hisbollah-Raketen, nicht aber Tel-Aviv, Netanja und Haifa, ganz zu schweigen von den vielen kleinen Orten, die schon seit langem mit den Raketen aus dem Libanon leben müssen.

Jerusalem ist die heilige Stadt dreier großer Religionen - das zu sagen ist mittlerweile so was von trivial. Die jüdische Klagemauer ist die Ruine des Jerusalemer Tempels, in dem einst die zehn Gebote aufbewahrt wurden - zerstört von den Römern. In der Nähe steht die christliche Grabeskirche, darin das (leere) Grab Jesu. Davon ist nicht mehr viel vom original zu sehen: Zu viele Kriege sind darüber hinweggegangen. Der muslimische Felsendom ist noch heil, aber schwer bewacht von israelischen Sicherheitskräften.

Israel führt Krieg. Auf den israelischen Panzern sitzen junge Soldaten und beten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihre Gegner nicht beten. In Israel sitzen Menschen in Luftschutzbunkern - voller Angst vor den Hisbollah-Raketen. Im Libanon gibt es keine Luftschutzkeller.

Wünschet Jerusalem Glück! Es möge wohlgehen denen, die dich lieben!

Es möge Friede sein in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen.

Um meiner Brüder und Freunde Willen will ich dir Frieden wünschen.

(Psalm 122, 6 - cool
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Man kann es so sehen. Und viele stimmen dem zu.
Ich sehe es anders und da bin ich auch nicht allein. Und das soll auch so sein. smile
Adeodatus
Dieses Gedicht habe ich im Internet gefunden, ich finde es sagt alles zu demn von as65 eingestelten Zitat. Egal wie man dazu steht.

Zitat:
Pat *15
Der Krieg
Der Krieg kennt keine Sieger

Er kennt nur Verlierer

Der Krieg kennt keine Krieger

Er kennt nur Opfer

Der Krieg kennt kein Glück

Er kennt nur Trauer

Der Krieg kennt kein Lächeln

Er kennt nur Tränen

Der Krieg kennt seine Opfer nicht

Er kennt nur den Herrn, der ihn führt

Und das ist der Mensch!


Pat*15 ?

Wer ist das? Pat*15 ist ein jugendlicher Mensch der sich Gedanken über die Zukunft macht. Pat*15 steht für viele Jugendliche, denen die Zukunft nicht egal ist. Die sich engagieren für Frieden, Gleichheit und Gerechtigkeit, sei es in den politischen Organisationen oder religiösen Gemeinschaften. Wir haben unsere Welt nur von unseren Kindern geliehen. Ihr Protest richtet sich gegen unser Fehlverhalten. Pat*15 ist ein vieler Jugendlicher, die sich für unseren Fortbestand hier auf der Erde bemühen und einsetzen. Und viele Jugendliche lehnen sich gegen den Krieg im Irak auf. Und das ist auch gut so !